Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Weil Maskulismus hier gefürchtet wird !

Nikos, Athen, Wednesday, 19.01.2011, 00:12 (vor 4847 Tagen) @ Robert

Das sind aber alles Sachen, die niemand anderer für einen selber
bestimmen kann (oder soll)!

Die Konsequenzen von etwas setzen sich ungefragt mitten im Leben von der Person. Ob man sie akzeptiert oder weiterreicht, das ist eine andere Sache.

Ich sage quasi schon immer, daß gleiche Rechte auch gleiche Pflichten
impliziert, und es ohne gleiche Pflichten schlicht nicht (auf dauer)
funktioniert. Nur nicht immer hier.

Da sind wir schon eine Meinung.

Nun, Menschen sind nicht so von der Natur festgelegt, wie Giraffen und
Löwen in ihrem Speiseplan.

Da bin ich mir nicht mehr so sicher, nachdem was ich bisher erlebt habe. Mittlerweile erscheint mir oft der gefährlichste Panther als ein zahmes Lamm in Vergleich zu einige Menschen. Und das obwohl diese Menschen eigentlich Verstand und Zugang zu Gefühle haben, was das Gegenteil zu erwarten ließe.

Warum nicht? War doch nur ein Bild. Und bei uns Menschen gibts halt die
entsprechende Bandbreite...

Das war kein Sarkasmus. Genauso wenig wie ich denke, es gibt Löwen, die Müsli eines Steaks bevorwügen, genauso wenig gibt es für mich Menschen, die über einige bestimmte Grenzen hinausgehen würden. Der Löwe macht auch Sprunge im Zirkus, aber er bleibt Löwe. Im Vergleich: Die Frau (ja, die Frau, mit ein Loch zwischen den Beinen, die entsprechende Hormone, und alles, was diese Eigenschaften ausmachen) sagt viel, solange noch Tag ist. Im Dunkeln aber meint sie was ganz anderes. Sie will selbstverständlich auch als wertvoll gelten, sie will gut sein, sie versucht Wert zu schaffen: Feminismus hat ihr aber Bereiche geraubt, wo sie das könnte, und ihr welche andere, neue, gleichberechtigte über den Kopf gezogen, welche sie weder will noch in der Lage ist zu bewältigen. Traurigkeit, Einsamkeit, Arroganz, Dummheit, kommen nicht von Nichts. Noch keine Frau hat mich begegnet, die wirklich entscheidungsfreudig ist, wenn es um Sachen geht, die ein Stückchen weiter liegen, als das was ich "beschützter Raum der Verantwortungslossigkeit" nenne.

Und wo siehst du ein Problem? Willst du wirklich Planwirtschaft und jedem
wird vorgeschrieben, welchen Beruf er zu ergreifen hat?

Planwirtschaft sehe ich nur im Rahmen der gesetztlich verordneten Gleichberechtigung. Hör mal: Sind alle Menschen gleich? Ja. Dann wozu brauchen wir noch Gleichberechtigung? Sie ist ja bereits inbegriffen und selbstverständlich! Sind alle Menschen nicht gleich? Dann wozu sollen wir Gleichberechtigung haben? Das wäre ungerecht für alle, jeweils ein anderes mal! Mit Planwirtschaft habe ich und will ich nichts am Hut haben! Danke. Der Markt und nur der Markt soll regeln, welche Berufe benötigt werden. Und der Markt sagt: Ich brauche keine Frauen an Führungsetagen, genauso wie ich keine Männer zu hause zum Windelwechseln brauche. Ich bleibe dabei: Frauen, die nicht nach Afghanistan müssen, sollen auch nicht darüber bestimmen können, wer und wan hingeht. Es ist total einfach, und es ist total gerecht.

Richtig. Hier aber verwechselst du was. In dem Spektrum "Gleichstellung" /
"Gleichberechtigung" / "Zurück zur alten 'patriarchalischen' Ordnung" ist
die "Gleichberechtung" die einzige ideologiefreie Position, die keinem ein
"ideologie-gerechtes Verhalten" vorschreibt.

Davon bin ich nicht überzeugt. Ich frage nochmal: Gleichberechtigung bei WAS? Wobei? Gleichberechtigung bei Nachtarbeit? Bei der Mühlabfuhr? Bei alten Männern die Windeln wechseln? Diese Gleichberechtigung gibt es längst. Alle dürfen alles tun und dann kommen plötzlich die Probleme: "Ehem.. Wir können die Wehrpflicht nicht verallgemeinen. Hm, wir können eigentlich auch nicht weg von Mutter-bekommt-immer-das-Sorgenrecht, usw usw". Fazit: Gleichberechtigung gescheitert. Bereits jetzt, und wir wollen noch mehr davon. Danke, nein. Zurück zur alten Ordnung? Nein, da will ich nicht mehr hin! Du denkst es dir viel zu einfach: Wenn der Wehrdienst für alle eingesetzt ist, dann komme ich und schreie, dass viel zu viele Autos auf die Strassen gibt. Es ist mein Recht, keine Autos zu sehen. Dann kommt der andere, und sagt, Gedichte sollen verboten werden, und die nächste Tussi meint, alle Männer mit Schwänze unter 20cm sollen Gay werden und ein Stempel drauf bekommen. Was weiss ich was noch, die menschliche Seele ist abgrundtief und oft pechschwarz, deshalb waren immer Rechte zu Pflichten gekoppelt, damit wir nicht uns gegenseitig alle umbringen. Wie gesagt, ich kann auch so überleben, wie ein Gauner in eine Gaunergesellschaft. Dass aber dieser Gesellschaft unter geht, steht für mich außer Frage. Siehst du nicht, dass dies wegen der Gleichberechtigung ungleicher geschieht?

Und in meinen Augen alle die Versuche, irgendeine (z.B. "natürliche" oder
"gottgewollte") Hierarchie zu etablieren. Denn da werden über kurz oder
lang die Rufe "wir werden unterdrückt" laut, und es kommt zu Kämpfen ...
In dieser Welt ist halt nichts beständig. ;)

Eine Welt ohne Hierarchie gibt es leider nicht. Schau dir mal ein Apfelbaum an: Der versucht zunächst sich selbst zu retten, dann die Äpfeln. Autofahren hat bestimmte Regeln, die man befolgen soll. Niemand kommt auf die Idee, dann Gas zu geben, wenn man eigentlich bremsen sollte. Ein Haus bekommt zunächst das Fundament und dann die weitere Etagen. Ein Kind schaut zu Älteren. Die Erde folgt eine bestimmte Bewegung. Überall gibt es Harmonie und Hierarchie. Ok, wir Menschen wollen das besser machen, auch gut. Machen wir das aber besser? Ich sehe sie alle traurig, und vor allem die Kinder. Ich sehe immer weniger Kinder. Ich sehe den Tod, die Gleich-behandlung schlechthin!

Ich will bestimmt keinen Mann über die Frau, der nach der Arbeit kommt und ruft "Pantoffeln und Bier, aber schnell!". Sehe aber, das unsere Bemühung das Gegenteil davon bringen und zwar "Pantoffeln und Sekt, aber Schnell!". Ich halte es ebenso für falsch. Der Reaktor ist für mich die Gleichberechtigung ungleicher.

Ja. Weil es nicht die gleichen Pflichten für alle gibt. Ein Mann "muss"
halt immer noch den alten Vorstellungen von "kann eine Familie ernähren"
genügen. Das gehört (m.M.n.) weg!
Ach so: hätte erst mal weiterlesen sollen ;)

Du sagst es ja selber: "das ist keine Gleichberechtigung". Stimmt. "mehr
davon" übrigens auch nicht.

"Richtige Gleichberechtigung" wird genauso aussehen, nur vielleicht als "etwas mehr davon", oder halt anders in der Richtung. Nicht einmal zwei Zwillinge kann man gleich begegnen, wenn (und weil) sie sich (oft auch) unterschiedlich verhalten.

Ich seh schon: eigentlich streiten wir hier nur um Begriffe ;)

Vielleicht stimmt das, mir fehlt aber auch der Glaube an die Menschen. Die sind keine Ängel, die nur unter falsche Strukturen oder unter falsches Verhalten von Mitmenschen leiden, nein, sie sind teilweise die falsche Strukturen und die falsche Mitmenschen selbt!

Danke für den Dialog

--
*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*


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