feministische Sprachkritik
Eine Geschichte von meinem Vater. Meine Eltern sind/waren bekennende
Christen (waren an der geschilderten Aktion aber nicht beteiligt).Vor ein paar Jahren wurden alle Gebetbücher der Gemeinde, angeführt vom
Pastor höchstpersönlich, gefolgt von "engagierten ChristInnen", auf
sprachliche Diskriminierung untersucht.Man/frau ergänzte also alle Stellen, wo im Gebetbuch nur von Brüdern die
Rede war, mit Schwestern; natürlich wurde auch nirgendwo das "-Innen"
vergessen.
ach nee, wo von Sündern und Mördern die Rede war, wurde die "engagierte
ergänzung" übersehen. Gender Mainstreaming ist einfach super! Feminismus
ist noch viel supIn!Interessieren würde mich auch mal, wie man mit solchen Wortungetümen wie
"Studentenvertreter" feministisch korrekt umgehen müßte. Man stelle sich
das mal vor:
"Liebe Studentenvertreterinnen und Studentenvertreter und
Studentinnenvertreterinnen und Studentinnenvertreter!"
Hier ein Zitat (gekürzt):
"Die Eliminierung des allgemeinen, d.h. nicht unter geschlechtlichem Gesichtspunkt ins Auge gefassten Menschen aus der deutschen Sprache führt zu schwerwiegenden Folgen in der Sprachpraxis...
Ausgesprochen lästig sind die ermüdenden Wiederholungen: In Lehrplänen kann man heute Dutzende, ja Hunderte von Malen lesen "Die Schülerinnen und Schüler sollen ..." Oder das neue Personalgesetz des Kantons Zug zählt auf rund 180 Zeilen die staatlichen Funktionsträger auf nach der Manier "Dipl. Ingenieurin oder Architektin/Dipl. Ingenieur oder Architekt". Einzig der Polizeifeldweibel bleibt ohne femininen Gegenpart.
Eine gewisse Hilfe scheint dann das alle Probleme verkleisternde Wort 'beziehungsweise' zu sein, das aber - auch als Abkürzung - schwer lesbare Texte erzeugt: So lesen wir beispielsweise in einer Verordnung über das neue Fleischhygienerecht (gemäss einem Skript von Herrn lic.iur. Urs-Peter Müller vom Bundesamt für Veterinärwesen) folgende Bestimmungen:
"1 Der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin oder der beziehungsweise die an seiner beziehungsweise ihrer Stelle eingesetzte Tierarzt beziehungsweise Tierärztin leitet in fachlicher Hinsicht die Tätigkeit der Fleischinspektoren beziehungsweise Fleischinspektorinnen und Fleischkontrolleure beziehungsweise Fleischkontrolleurinnen.
2 Der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin und der leitende Tierarzt beziehungsweise die leitende Tierärztin können auch die Funktion eines Fleischinspektors beziehungsweise einer Fleischinspektorin ausüben, der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin, der leitende Tierarzt beziehungsweise die leitende Tierärztin und der Fleischinspektor beziehungsweise die Fleischinspektorin die eines Fleischkontrolleurs beziehungsweise die einer Fleischkontrolleurin."
Es ist unglaublich, wie dieses Volk in den letzten paar Jahrzehnten
verblödet ist!
So ist es.
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