Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Hauptsache brav und angepasst... oder laut rumgepöbelt?

Besserwisser, Tuesday, 09.03.2010, 12:04 (vor 5378 Tagen) @ Ein Mann

Ist doch wunderbar, da hätte man doch ganz leicht das Ruder an sich reißen
können, gerade dann.
Z.B. als die Autorentusse meinte, dass sie keine Meinung zur
Zwangsdienstfrage hätte, sofort einhaken, fragen ob man das jetzt richtig
verstanden hat, das sie keine Meinung hat, dann fragen warum sie überhaupt
hier sei, wenn sie zu dieser zentralen Frage keine Meinung hat, den
Moderator fragen warum sie eingeladen wurde, bemerken, dass man auch dann
genosogut den eigenen Hund hätte einladen können, der hätte schließlich
auch keine Meinung dazu und direkt in die Runde fragen, ob denn die anderen
auch keine Meinung dazu hätten - festbeißen und nicht locker lassen, dem
Moderator das Heft aus der Hand nehmen wenn der nichts taugt und eher wie
eine Schlaftablette daher kommt

Das hätte man alles versuchen können, wenn man sonst keine Strategie hat. Man konnte aber auch einfach sein Ding durchziehen und nicht auf jeden Unsinn anspringen wie ein Terrier.

Man kann versuchen, sich mit einer Luftnummer als Medienstar zu inszenieren. Das geht sogar, z.B. wenn man als Clown eingeladen wird. Man kann aber auch einfach authentisch bleiben - empfehlenswert wenn man für Männerrechte eintritt. Die "gecoachten" erkennt man nämlich schon auf hundert Meter gegen den Wind.

Du hast schon komische Phantasien. Was du offenbar nicht weißt: Bevor du überhaupt in so eine Sendung eingeladen wirst, gibt es Vorgespräche. Da wollen sie legitimerweise deine Positionen kennen lernen. Diese Position wollen sie, einen Namen, eine Funktion. Außerdem unterschreibst du einen Vertrag, sonst gehst du garnicht erst hin, schon gewusst?

Du scheinst auch nicht zu wissen, dass es dort eine Regie gibt, die im Zweifelsfall einfache Tricks drauf hat, einen unangenehmen Selbstdarsteller auszubremsen. Die plumpste Form von solcher Regie konnte man seinerzeit bei Margarete Tränenreich-Schreinemakers erleben, als sie den Peter Bürger umstandslos zur Tür begleitete. Aber es geht auch anders. Du bist dann einfach nicht mehr im Bild, der Moderator redet dich nicht mehr an, mit deinem Mikro ist plötzlich etwas nicht in Ordnung - bis hin zur Schwarzblende. Oder sie freuen sich einfach, wenn du schön Rabatz und dich selbst zum Hampelmann machst. Für dich ist das vielleicht eine einmalige Sache, für sie ist es Alltag.

Wenn du kein anderes Interessse als die Selbstdarstellung hast, wenn es dir nichts ausmacht, eine der seltenen Gelegenheiten zu vermurksen, für deine Sache die Aufmerksamkeit von ein paar hunderttausend Leuten zu haben, dann kannst du dort natürlich versuchen, den großen Zampano zu mimen.

Aber wenn du eine Organisation vertrittst, Leute, die dich in jeder Hinsicht unterstützen, agumentativ, materiell, moralisch, dann überlegst du dir vielleicht doch, ob du dort deinen Egotripp durchziehst, oder die Gratwanderung riskierst.

Schönen Gruß vom Besserwisser


gesamter Thread:

 

powered by my little forum