Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Depression = hohe Dunkleziffer bei Männern

Ein Betroffener, Friday, 19.03.2010, 20:59 (vor 5364 Tagen) @ Müller

Blödsinn.

Was ist daran blödsinnig? Ich habe unter schweren, rezidivierenden Depressionen gelitten, und mein damaliger Hausarzt hat zu mir nur gemeint: Da müsse ich mit dem Arsch schon von alleine hochkommen, er könne mich schließlich nicht an die Hand nehmen. Eine entfernte Bekannten von mir hat er hingegen sehr mitfühlend behandelt und ihr umgehend einen Termin bei einer Psychologin verschafft.

Und es geht noch besser: Als ich dann durch die Depression nicht mehr arbeitsfähig war und einen Termin beim Gutachter wahrgenommen habe, antwortete der mir auf meine Schilderung über die vielfältigen körperlichen und psychischen Mißhandlungen durch meine Mutter - O-Ton: "Die Mutti hat es bestimmt nur gutgemeint!"

DAS ist Realität für Männer! Und ich bin aufgrund diverser Gespräche mit anderen Betroffenen davon überzeugt, dass viele Männer ihre seelische Notlage in der Sprechstunde zwar andeuten, dann aber durch das abweisende Verhaltend der Ärzte verschreckt werden. Durch dieses abweisende Verhalten wird allerdings ein Symptom der Depression verstärkt, nämlich das Gefühl, dass sowieso alles sinnlos ist! Ein Teufelskreislauf, der dazu führt, dass betroffene Männer sich gar nicht erst um ärztliche Behandlung bemühen! Die hohen Selbstmordraten sprechen da ja wohl eine deutliche Sprache!

Es war bezeichnenderweise dann eine Ärztin, die aufgrund eigener Betroffenheit alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, mir eine adäquate Behandlung zu verschaffen.

Und den Timothys dieser Welt kann ich nur eines sagen: Eine Depressionen ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die viel Leid und Leidensdruck verursacht. Es ist weder einen eingebildete Krankheit noch eine Befindlichkeitsstörung oder die Folge von Verweichlichung. Den gerade besonders leistungsbetonte Menschen und Kinder aus leistungsorientierten Familien sind für Depressionen anfällig.


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