Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Erste Rektorin zeigt Ethik

Narrowitsch, Berlin, Wednesday, 21.04.2010, 06:41 (vor 5709 Tagen) @ Maxx


Wenn die Körperwelten des Herrn Hagens so daneben wären, wäre ihm

kaum

ein

solcher Erfolg beschieden.

Wenn Hinrichtungen live im TV zu sehen wären - in den USA immerhin mal
angedacht- dann kann das nach deiner Logik nicht daneben liegen , nicht
wahr?

Was haben Hinrichtungen in USA mit Hagens Ausstellung zu tun?

Mit Sensationsgeilheit, mit abartigem Voyeurismus- das hat es damit zu tun.

Wie ich diese blödsinnige Argumentation hasse, die nichts gelten läßt,

als

finanziellen Erfolg.


Habe ich irgendwas von finanziellem Erfolg gesagt? Ich meinte lediglich,
dass seine Ausstellungen sehr gut besucht sind und auch auf grosses
Interesse stossen.

Nein, hast Du nicht. Aber ohne viele Tausend Besucher keine Wanderausstellung, weil keine Finanzen. Und: Mich wundert schon lange nicht mehr, welcher Dreck als Erfolg gefeiert wird, nur weil ihn genug Leute umschwirren. Ein Scheißhaufen muss etwas großartiges darstellen, wenn ihn nur genug Schmeißfliegen besuchen. Von Zuschauern im Fääärnsehen auch gut besucht, also sehr erfolgreich: DSDS, GZSZ und all der feministische Scheißdreck, der täglich von früh bis spät kleine Mädchen mit pseudoauthentischen Laienspielen auf das erträumte Feminat einstimmt. Sehr erfolgreich übrigens.

Den Besuchern zu unterstellen, diese würden auch
öffentliche Hinrichtungen geil finden, finde ich völlig deplaziert.

Nein nicht jeder Besucher wird öffentliche Hinrichtungen geil finden. Aber auch nicht wenige. Und das schon seit langem. Geil fand das Publikum das Röcheln verreckender Gladiatoren, brennender Christen und Ketzer, das humane Werk der Guillotine. Auch Virchows Präparate im Medizinhistorischen Museum der Charite zieht durchaus nicht nur medinzinische Laien und Fachleute an, nein, dort verlustiert sich nicht selten Volk am Anblick wasserköpfiger Embryonen und dergleichen mehr. Wohliger Horror mit Realitätsbezug - nichts Neues. Neu ist, das jemand auf Idee kommt, jene etwas merkwürdige Schau- Lust im Namen der Kunst zu bedienen. Ich erlaube mir, solcherlei Events als abartig zu bezeichnen.

Blödsinnig finde ich eher deine Argumentation.

Das sei Dir geschenkt.

Über etwas schwadronieren,
das man selbst nicht gesehen hat, nicht typisch, aber auch nicht atypisch.

Ich habe mir erlaubt, einen Blick auf die Schlange der Besucher und in den 1. Ausstellungsraum vor und im Berliner Postbahnhof zu werfen. Beides widerte mich an. Im Museum der Charite hatte ich einst beruflich zu tun; ob Du es glaubst oder nicht ist mir wurscht, aber ich weiß wovon ich spreche.

Aber so ist's halt auf dieser Welt: Grosse Gedanken und kleine Gehirne
passen irgendwie nicht zueinander, gell.

Da gebe ich Dir freilich recht. Aber windige Scharlatane und Erbsenhirne passen nicht nur bestens zueinander, sie bedingen sich gegenseitig. Niedere Instinkte, Aberglaube und Sensationsgeilheit geben die Schmiere, die das Aufeinandertreffen beider richtungweisend garantiert.

Maxx


Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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