Liebe, ihr Fehlen usw.
Huhu Lecitin
Es gibt scharfe Definitionen, so muss es vermeintlich unscharfe
Begrifflichkeiten geben. Es passt nur sehrviel hinein in manche Begriffe
(zum Glück). Je abstrakter ein Begriff arbeitet, umso größer ist eben sein
Fassungsvermögen und umsomehr andere Begriffe ordenen sich ihm in seinem
Kontext unter. Dem nähert man sich dann bestens mit Analogien an.
Das stimmt, aber in bestimmten Fällen, bevorzuge ich die "geschlosseneren" Begriffe.
Eben
Sich selbst zu lieben ist schwierig
Denn selbstverständlich ist nicht
trotz Selbstreflexion nach belieben
Das man sich selbst verständlich istDas gezeichnete ich und die Leere
Die Leere und nichts außer ihr
was bleibst mir zu lieben, es wäre
nichts übrig zu lieben von mirDas Lieben an sich heutzutage
zeigt immer nur auf was noch fehlt
und folgt somit der Kinderfrage
"Lieb´ dich selbst" - der Kinderbefehl?Eh Benn
Diese Zeilen treffen sehr genau, was wir meinen. Von woher?
Von mir. Die Inspiration lieferte "Nur zwei Dinge" von Gottfried Benn:
Nur zwei Dinge
Durch so viel Form geschritten,
durch Ich und Wir und Du,
doch alles blieb erlitten
durch die ewige Frage: wozu?
Das ist eine Kinderfrage.
Dir wurde erst spät bewußt,
es gibt nur eines: ertrage
- ob Sinn, ob Sucht, ob Sage -
dein fernbestimmtes: Du mußt.
Ob Rosen, ob Schnee, ob Meere,
was alles erblühte, verblich,
es gibt nur zwei Dinge: die Leere
und das gezeichnete Ich.
Gute Frage, die verschieden angegangen werden kann und sich doch nicht
klären lässt. Von wem auch? Irgendwo hört Relativismus und damit
Bezugnahme auf und dort fing bzw. fängt es wahrscheinlich an. War es ein
Huhn oder war es ein Ei, das zuerst ...
Die Frage mit dem Huhn und dem Ei kann ich klären (Das Ei selbst ist eine Synapomorphie der Amniota unsd tauchte weit vor dem Huhn auf. Das Hühnerei lag zeitgleich mit den ersten Hühnern vor. Ein klassisches Mißverständnis der Evolution ist die Annahme, es hätte ein erstes Huhn gegeben, aber einer Art entsteht immer als Population und in den Nestern der ersten Hühner lagen Eier).
Wesen IST schon. Nichts muss "be"-west werden. Wir sind bereits ohne Bezug
vollständig angelegt. Es könnte lediglich sein, dass viel Schutt, viel
Bezugnahme beiseite geräumt werden muss, um das eigene Wesen zu sehen.
Meinst Du mit "Zurichtung" eine Gerichtetheit? Das wäre interessant.
Den Begriff der Zurichtung habe ich von Foucault übernommen. Und mit eben jenem würde ich sagen, daß es keinen Kern des Wesens gibt.
Sie sagten "Ecce homo", doch vidi nihil.
Maskulismus will schützen, was andere zerstören. Er ist von vorneherein
anders ausgerichtet, als der Feminismus.
Dem würde ich widersprechen. Maskulismus will ebenso wie der Feminismus die Geschlchterverhältnisse verändern. Ich habe es schon oft gesagt: Zu jedem Teil der Männerbewegung gibt es den adequaten Feminismus.
Niemand muss mit dem Bezug auf den Antagonisten und dollen Philosophischen
Antworten "in den Kampf" gehen. Die Alltagsprobleme sind näher: da geht es
um das Sorgerecht eines Vaters, da geht es um Unterhaltszahlunge, da geht
es um die Wahl zwischen grandios riskanter Zweisamkeit oder risikoloser
Einsamkeit.
Dem folgen juristische Problemstellungen. Das alles ist bereits
Maskulismus.
Maskulismus beginnt nicht erst im Politischen, wie zB. der Feminismus.
Wenn du damit mal nicht in ein Fettnäpfchen trittst (auch wenn ich das ebenfalls so sehe). Die Aussage, daß auch das private politisch sei, wird ja hier nicht gern vernommen.
susu
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Ekki,
06.01.2007, 20:54
- Liebe, ihr Fehlen usw. -
Chato,
07.01.2007, 08:38
- Liebe, ihr Fehlen usw. - Ekki, 07.01.2007, 16:43
- Liebe, ihr Fehlen usw. -
Lecithin,
07.01.2007, 17:35
- Liebe, ihr Fehlen usw. -
susu,
07.01.2007, 20:16
- Liebe, ihr Fehlen usw. - Nihilator, 08.01.2007, 18:40
- Liebe, ihr Fehlen usw. -
Lecithin,
08.01.2007, 19:57
- Liebe, ihr Fehlen usw. - susu, 12.01.2007, 22:21
- Liebe, ihr Fehlen usw. - Ekki, 08.01.2007, 12:57
- Liebe, ihr Fehlen usw. -
susu,
07.01.2007, 20:16
- Liebe, ihr Fehlen usw. -
Chato,
07.01.2007, 08:38