Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Birgit Breuel

Referatsleiter 408, Zentralrat deutscher Männer, Tuesday, 16.11.2010, 20:17 (vor 4912 Tagen) @ -Forenleitung-

Nur ein halbes Jahr nach ihrem Ausscheiden aus der niedersächsischen Landesregierung findet Birgit Breuel ein neues Betätigungsfeld: die Abwicklung der DDR. Zum Oktober 1990 wird das CDU-Bundesvorstandsmitglied in den Vorstand der Berliner Treuhandanstalt berufen. Nach der Ermordung Detlev Carsten Rohwedders im April 1991 wird sie Treuhand-Präsidentin - als "alle Männer kniffen", so ihr Mentor Helmut Kohl.

"Privatisierung ist die beste Form der Sanierung" lautete das Motto der neuen Chefin. Falsche Rücksichtnahmen waren bei dieser Aufgabe nicht mehr nötig. Für die entstehenden sozialen Verwerfungen ließen sich die vierzig Jahre Staatssozialismus prächtig verantwortlich machen. Zu Beginn seiner Tätigkeit hatte ihr Vorgänger Rohwedder noch über die Volkswirtschaft der verblichenen DDR festgestellt: "Der ganze Salat ist etwa 600 Milliarden Mark wert." Als die Treuhand ihre Arbeit zum 31. Dezember 1994 offiziell beendet, hat Breuel einen Verlust von mehreren hundert Milliarden Mark hingelegt.

Die Treuhand-Präsidentin könne "mit Stolz von sich sagen, daß es zuvor noch nie in der Geschichte der Menschheit gelungen ist, eine Volkswirtschaft mit einem derartigen finanziellen Aufwand zugrunde zu richten", resümierte Otto Köhler in konkret. Das macht sie selbstverständlich nicht. Schließlich sei sie "mit Kopf, Herz und Seele dabei" gewesen und bis heute davon überzeugt, "daß die Linie richtig war".

Nachdem sie die DDR-Volkswirtschaft erfolgreich beerdigt hat, kann sich die CDU-Frau wieder ihrem Lieblingsprojekt zuwenden: der Weltausstellung in Hannover. 1988 war die damalige niedersächsische Finanzministerin und Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Messe AG in endlosen Diskussionen vor allem mit dem früheren Kulturminister Eduard Peschel auf die grandiose Idee gekommen, verriet Breuel der Süddeutschen Zeitung.

Zwei Jahre später erhielt Hannover den Zuschlag des Internationalen Ausstellungsbüros. Am 1. April 1995 übernimmt Birgit Breuel das Amt der Expo-Generalkommissarin und wird so Beauftragte der Bundesregierung für die Weltausstellung 2000.

Die "Managerin des Jahres 1992" nimmt im April 1997 die Expo-Geschäftsführung selbst in die Hand und behauptet, die Expo werde mit einer "schwarzen Null" abschließen und die Steuerzahler keinen Pfennig kosten. Nahezu eine Unmöglichkeit - die es in der Geschichte der seit 1851 veranstalteten Weltausstellung noch nie gegeben hat.

Natürlich weiß das auch die Hanns-Martin-Schleyer-Preisträgerin. Schließlich trug bereits ihr erstes Buch von 1976 den programmatischen Titel "Es gibt kein Butterbrot umsonst". Die ehemalige Ministerin versteht ihr Handwerk und weiß Kalkulationen zu frisieren, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt. Die 100 Millionen Mark, die das Entwicklungsministerium zur "Förderung der Teilnahme ärmerer Länder und internationaler Organisationen" der Expo zuschießt, zählt Breuel ebensowenig mit wie die Kosten für den deutschen Expo-Pavillon, den der Bund mit 175 und das Land Niedersachsen mit 95 Millionen Mark finanzieren. Auch die Entlohnung des Generalkommissariats liegt bei der öffentlichen Hand: 45 Millionen Mark - darunter auch ihr Gehalt in Höhe von bis zu 1,2 Millionen Mark. Nach Information des Spiegel beläuft sich die verdeckte staatliche Expo-Finanzierung auf rund 400 Millionen Mark. Die vom Bund zu zahlenden Infrastrukturmaßnahmen von rund 572 Millionen Mark, wie der Ausbau der Autobahnen A2 und A7, sind da noch nicht mitgerechnet.

Auch für die Kalkulation der Einnahmen hat Breuel ein bißchen jongliert: So wurden die "sonstigen Erlöse" in einem Eckwertepapier von 1993 noch mit 270 Millionen Mark veranschlagt - mittlerweile sind sie auf 449 Millionen Mark aufgestockt worden. Zudem geht Breuel von der unrealistischen, aber nützlichen Schätzung aus, daß 40 Millionen zahlende Besucher zur Expo kommen werden. Breuel ficht die Kritik an ihrem Finanzgebaren nicht an. Sie ist durch ihre Treuhandarbeit gewohnt, ganz andere Defizite schönzurechnen. Sie will sich wegen einiger Millionen Mieser nicht in die Suppe spucken lassen und unbedingt "das Kommunikationsereignis im Jahr 2000" realisieren. "Aber anstatt uns für diese Idee zu begeistern, lassen wir eben lieber die Kulturpessimisten und Bedenkenträger ganz vorne marschieren", meint sie.

http://www.beucker.de/1998/juwo98-09-30b.htm

Für mich ist Frau Breuel eine der TopanwärterInnen für das Finale!

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Eine FeministIn ist wie ein Furz. Man(n) ist einfach nur froh, wenn sie sich verzogen hat.

Die führende Rolle der antifeministischen Männerrechtsbewegung hat von niemanden in Frage gestellt zu werden!


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