Der Maskulist im Interview
Hallo zusammen!
Ich sehe es ähnlich wie Nick:
Was Michail dort im Interview geschrieben hat, ist alles richtig und gut formuliert. Deshalb hebt sich dieses Interview wohltuend von dem Müll ab, der ansonsten meist in den Medien zu diesem Thema verbreitet wird.
Aber ich finde genau wie Nick, daß Michail da etwas zu kurz greift, wenn er die Problematik auf einen reinen "Geschlechterkrieg" reduziert.
Tatsächlich wollen doch die meisten Frauen und Männer solch einen Geschlechterkrieg gar nicht. Es gibt zwar Menschen, die ihn wollen, wie z.B. diverse Radikalfeministinnen. Aber die hat es zu allen Zeiten gegeben. Früher erhielten sie von der Masse der Bevölkerung einfach die Mißachtung, die sie verdienten.
Wie kommt es nun, daß solche Leute heutzutage von den Medien hofiert werden?
Als Grund dafür wird oft die "68er"-Ideologie gesehen, vor allem das Bestreben, Menschen gleich zu machen. Aber haben diejenigen, die so etwas propagieren, wirklich so viel Einfluß auf unsere Gesellschaft und auf die Medien? War es ihnen allein finanziell wirklich möglich, sich dermaßen fest zu etablieren?
Wenn ich wissen möchte, wer für einen Zustand verantwortlich ist, dann frage ich mich zuallererst immer, wem dieser Zustand nützt.
Nehmen wir mal die Abschaffung des Schuldprinzips für die Festlegung von nachehelichem Unterhalt:
Wem nützte das?
Es nützte direkt erst einmal Frauen, die - z.B. durch einen Seitensprung - ihre Ehen zerstört hatten. Die mußten vorher fest damit rechnen, daß ihnen nach einer Scheidung kein Pfennig Unterhalt zustand. Man kann also davon ausgehen, daß viele Frauen vorher aus genau diesem Grunde eine Scheidung nach Möglichkeit vermieden haben.
Nach Abschaffung des Schuldprinzips konnten Frauen, die sich während einer Ehe in einen anderen Mann verliebt hatten, sich problemlos scheiden lassen - sie bekamen auch dann Unterhalt vom Ex-Mann, wenn sie während der Ehe Hausfrauen waren oder nur gering verdienten.
Folgerichtig stiegen die Scheidungszahlen seitdem auch an.
So erscheint es mir naheliegend, daß genau das auch ein wesentlicher Sinn und Zweck der Sache war.
Es waren nun aber definitiv nicht die Frauen ganz allgemein, die die Abschaffung des Schuldprinzips erkämpft haben. Wer also könnte sonst noch dahinter stecken?
Da wäre erst einmal der Staat in Betracht zu ziehen. Der wollte sicher auch den Sozialämtern Leistungen für durch eigene Schuld geschiedene Frauen ersparen. Da man bei der Sache aber von vorneherein eine Erhöhung der Zahl der Scheidungen einkalkulieren mußte, war keineswegs sicher, daß man letztendlich nicht eher das Gegenteil erreichen würde. Wenn man so nämlich mehr intakte Familien zerstört, kann man auch mehr Sozialfälle schaffen als man sich durch Abschaffung des Schuldprinzips erspart. Vermutlich ist genau das auch eingetreten. Daß also der Staat die einzige Triebkraft dahinter war, erscheint mir zweifelhaft.
Dann gab es damals schon radikale Feministinnen, die die Ehe als patriarchale Erfindung zur Unterdrückung der Frau durch den Mann bezeichneten und somit durchaus daran interessiert waren, soviele Ehen zu zerstören wie nur irgendmöglich. Natürlich haben sie deshalb auch die Abschaffung des Schuldprinzips befürwortet.
Aber wie schon geschrieben, traue ich es dieser Gruppe einfach nicht zu, daß sie es ohne Unterstützung anderer Gruppen geschafft hätte, allein irgendetwas zu bewirken. Ihre Mitwirkung dabei beschränkte sich wohl eher auf die üblichen Jammerarien, die dann von den Medien als Begründung für die Aktion verbreitet wurden.
Wer bleibt dann noch übrig? Wer profitierte sonst noch von der Zerstörung der Familien?
Da wäre noch die "68er"-Bewegung. Aber denen traue ich auch nicht mehr zu als den Feministinnen. Viele "68er" waren damals auch noch zu jung, um auf entscheidende Posten zu kommen. Und wenn sie doch schon auf wichtigen Posten saßen, dann hatten sie sich zumeist längst angepaßt und von der "68er"-Bewegung entfernt.
Wer bleibt nun noch übrig? Die Freimaurer, Scientology, die CIA, der KGB oder vielleicht die Stasi? Entsprechende Vermutungen würde ich eher unter der Rubrik "Verschwörungstheorien" einordnen. Die Stasi beispielsweise hat natürlich zweifellos versucht, Einfluß auf die westdeutsche Gesellschaft zu nehmen. Dabei konzentrierte sie sich aber auf linke Gruppierungen, die sie nach Möglichkeit unterstützte. Daß die Stasi einen Plan ausgeheckt haben soll, nach dem die westdeutsche Gesellschaft indirekt durch Zerstörung der Familien vernichtet werden soll, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
In den 1970er Jahren stiegen zwar die Erwerbslosenzahlen wieder an, aber sie waren zunächst noch nicht sehr hoch, und es gab immer noch viele Branchen, in denen man schwer qualifiziertes Personal bekam. So war es immer noch schwierig, die Löhne zu drücken, und man mußte notgedrungen immer wieder Teile vom wachsenden Profitkuchen für Lohnerhöhungen abzweigen.
So ist es wohl naheliegend, daß es in der Wirtschaft ein großes Interesse daran gab, daß das Arbeitskräfteangebot steigt. Woher sollten aber zusätzliche Arbeitskräfte kommen? Zum einen aus dem Ausland - nur hatten viele Einwanderer keine gute berufliche Qualifikation, außerdem gab es da auch oft die Sprachbarriere. Dann gab es aber noch das Potenzial der Hausfrauen. Mittlerweile machten zwar viele Frauen eine Berufsausbildung und arbeiteten in jungen Jahren auch in diesen Berufen. Nach einer Heirat wurden sie jedoch üblicherweise Hausfrauen und blieben das auch, wenn ihre Männer gut genug verdienten, um die Familien allein ernähren zu können.
Wie konnte man diese Frauen nun dazu bringen, nicht mehr Hausfrauen zu sein, sondern sich Jobs zu suchen? Man konnte ihren Männern die Löhne drücken - das ging aber nur in Branchen, wo es bereits genügend potenzielle Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt gab. Es ging aber gerade darum, auch in anderen Branchen das Arbeitskräfteangebot zu erhöhen.
Wie konnte man das bewerkstelligen? Es gab nur eine Möglichkeit: Man mußte die Familien zerschlagen. Denn solange Menschen fest in Familienverbände eingebunden sind, unterstützen sie sich gegenseitig und sind somit auch nicht gezwungen, jeden noch so miesen Job für jeden noch so geringen Lohn anzunehmen. Wenn jedoch jeder auf sich allein gestellt ist, dann kriegt er keine Unterstützung mehr von anderen und muß dann eben auch einen miesen Job für schlechten Lohn akzeptieren.
Wie konnte man aber die Familien zerschlagen? Per Gesetz die Ehe abschaffen war nicht drin. Das wäre nicht akzeptiert worden. Man mußte es mit einem kleineren Schritt versuchen, dessen Auswirkungen nicht so offensichtlich waren. Z.B. mit der Abschaffung des Schuldprinzips bei der Festlegung von Unterhaltszahlungen. Da konnte man damit rechnen, daß dies viele Frauen zur Scheidung animieren würde. Zwar mußten die dann durch die nun in jedem Fall fälligen Unterhaltszahlungen des Ex-Mannes nicht unbedingt arbeiten gehen, aber man hatte schon wieder einige Ehen zerstört, und man kalkulierte vielleicht auch so, daß eine geschiedene Frau so schnell keinen neuen Mann mehr findet. Und daß sie dann, weil sie dauerhaft auf sich allein gestellt ist, doch arbeiten geht. Damit, daß Scheidungen bald völlig normal und akzeptabel sein würden, hat man wahrscheinlich gar nicht gerechnet.
Das setzt sich bis heute fort. Mittlerweile hat man festgestellt, daß auch geschiedene Frauen nicht unbedingt arbeiten gehen, sondern sich gern hinter ihren Kindern verstecken, auch wenn diese schon so alt sind, daß sie keine ständige Betreuung mehr brauchen. Man hat es mittlerweile aber auch geschafft, auch für Frauen Erwerbsarbeit als Ideal festzuschreiben.
Nun geht man an die noch weitergehende Zerschlagung der Familien: Die Trennung der Kinder von den Eltern. Keine Frau soll sich mehr damit herausreden können, daß sie ja wegen der Kinder nicht arbeiten gehen könne. Sie sollen allesamt auf den Arbeitsmarkt drängen und das Arbeitskräfteangebot erhöhen. Das könnte man natürlich auch durch Betriebskindergärten oder durch die Übernahme der Kosten für Kindertagesstätten durch die Unternehmen erreichen. Manche Unternehmen machen das sogar (noch). Aber das schmälert die Gewinnspannen, und das gefällt den Aktionären nicht. Also ist es doch viel besser, wenn der Steuerzahler diese Kosten übernimmt. Ideal wäre eine Kindertagesstätten-Pflicht - so könnte man auch Mütter - notfalls über Hartz IV - zur Erwerbsarbeit zwingen. Und geschiedene Frauen, die keine Kinder haben, will man durch Abschaffung des nachehelichen Unterhalts zur Erwerbstätigkeit zwingen.
Das Endziel sind also Männer und Frauen, die den ganzen Tag für Niedrigstlöhne arbeiten, während ihre Kinder in Kindertagesstätten sind.
Sicher gibt es auch einige, die dies dann gern dafür nutzen würden, die Kinder in ihrem Sinne zu indoktrinieren. Aber niemand von denen hat soviel finanziellen Einfluß, um so etwas durchzudrücken.
Mehr Druck auf Frauen hin zur Erwerbsarbeit wäre eine durchaus gute Sache - wenn es denn genügend Erwerbsmöglichkeiten gäbe. Da es sie leider nicht gibt, läuft das eben auf Lohndrückerei hinaus, und das nützt weder Männern noch Frauen, sofern sie keine dicken Aktienpakete von Großunternehmen besitzen.
Fatal könnte sich das natürlich auch auf Kinder auswirken, wenn die schon in sehr jungen Jahren in Kinderkrippen kommen.
Wenn vielen Menschen aber klar werden wird, daß ihnen das alles nur schadet, dann wird es zu spät sein, um es wieder rückgängig zu machen. Die Löhne werden dann soweit herunter gedrückt sein, daß kein Normalverdiener mehr allein eine Familie ernähren kann. Eltern MÜSSEN dann ihre Kinder in Kindertagesstätten geben, oder aber sie leben mit ihren Kindern in bitterer Armut von Kindergeld, Sozialhilfe und Schwarzarbeit.
Freundliche Grüße
von Garfield
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