Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Liste Lila Pudel 11-20 (Projekte)

Oberkellner, Sunday, 24.06.2012, 19:36 (vor 4560 Tagen) @ Oberkellner

LP 11 Magnus Klaue , geboren 1974 in Berlin, hat an der Freien Universität Berlin Germa-nistik, Philosophie, Film und Theaterwissenschaften studiert - Von 2003 bis 2008 war er wissen-schaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuere Deutsche Philologie der FU – seither arbeitet er als freier Autor für die Zeitschriften konkret, Jungle World und Bahamas.

Dass Feministinnen sich weder schminken noch parfümieren sollen, weil dies sie attraktiv und damit zum "Sexualobjekt" machen könnte, gehört spätestens seit Alice Schwarzer und Verena Stefan zu den größten Missverständnissen der zweiten Frauenbewegung. Konkret, Magnus Klaue
Die Propagandisten der Väterbewegung",
schreibt Magnus Klaue (2004), ein Student
des Otto-Suhr-Institutes in Berlin in
seinem Artikel „Papa unser" in Konkret im
vergangenen Jahr, „geben sich als Verteidiger
des Kindeswohls, in Wahrheit betreiben
sie die Rekonstitution väterlicher
Macht".
http://www.kofra.de/htm/Zeitung/kofra120.pdf

Magnus Klaue über frauenfeindliche Feministinnen
Es ist ein Irrglaube, dass sich Frauen stets für den Feminismus einsetzen: Ein paar kritische Anmerkungen zum Streit über die islamkritische Frauenbewegung
Die Psychologin Birgit Rommels¬pacher, die an der Berliner Alice-Salomon-Fachhochschule Interkultu-ralität und Geschlechterstudien lehrt, hat der Frauenbewegung einen inneren Feind beschert: den „an-timuslimischen Feminismus“. Seine Agentinnen, so schrieb sie in der taz, predigten eine „Essenzialisie-rung von Differenz“ und machten „gemeinsame Sache mit Rechten“. ¬Namentlich klagt sie Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek und Seyran Ates an, weil diese den Islam „zugunsten des Christentums abschaf-fen“ wollten und das Scheitern des „multikulturellen Zusammenlebens“ herbeiredeten. Dass die Ge-nannten selbst dem islamischen Kulturkreis angehören, ihre ¬Aversion also auf reale Erfahrungen zu-rückzuführen sein könnte, kommt Rommelspacher nicht in den Sinn. Stattdessen schürt sie das Ressen-timent gegen das „europäische Erbe“ und die „aufgeklärte Wissenschaft“, die sie für identisch mit „Ko-lonialismus“ und „Rassismus“ hält.
Nun wurde sie von der taz-Redakteurin Heide Oestreich verteidigt: „Anhand verschiedener historischer Beispiele verwies Rommelspacher darauf, dass die Fahne der Emanzipation auch mal in einem Wind wehen kann, der eher freiheitsfeindlich ist.“ Dieser Wind ist allerdings selbsterzeugt. Der Irrglaube, Feministinnen würden sich stets für die Sache der Frauen einsetzen, hätte lange vor Rommelspachers Auslassungen erschüttert werden müssen. Sind es doch mehrheitlich „Feministinnen“, die in ihrer Funktion als Gender- und Post¬kolonialismus-Forscherinnen seit Jahren Öffentlichkeitsarbeit für den Abbau von Frauenrechten betreiben. Die Auseinandersetzung mit dem Islam ist dabei nur eine ihrer Baustellen. Da¬rüberhinaus zeigen sie Verständnis für afrikanische Beschneidungsrituale, Frauenhandel, Polygamie und sonstige Riten „fremder Kulturen“, die allein qua ihres angeblichen Fremdseins als das Bessere der „westlichen Zivilisation“ vorgestellt werden. Dieser wird dann im Gegenzug attestiert, die Ursprungsstätte frauenfeindlichen Denkens zu sein, als wären es nicht die Vereinigten Staaten und Westeuropa, wo die Frauenbewegung ihre größten Erfolge verbuchen konnte. Die Berliner Kulturwis-senschaftlerinnen Christina von Braun und Bettina Mathes etwa deuten in ihrem 2007 erschienenen Buch Verschleierte Wirklichkeit das von europäischen Politikern mit guten und schlechten Argumenten geforderte Kopftuch- und Schleierverbot als Ausdruck eines Bedürfnisses nach „Penetration“. In diesel-be Richtung zielt der von der Genderforscherin Gabriele Dietze geprägte Terminus des „Political Veil“, des „politischen Schleiers“, der die Forderung nach Aufhebung des Schleierzwangs als Sehnsucht nach der Unterwerfung des Frauenkörpers unter die kapitalistische Warenlogik zu deuten versucht.
Was den postkolonialistischen Feminismus so unangenehm macht, ist aber nicht nur seine Neigung zur Psycho¬logisiererei, sondern vor allem die Tatsache, dass muslimische Frauen in ihm gar nicht vorkom-men. Gebraucht werden sie lediglich als Stichwortlieferanten, sei es als selbsterklärte „Opfer“ oder irre-geleitete „Verführte“ west¬lichen Denkens. Anders als der Traditionsfeminismus, dessen Vertreterinnen genau wussten, für wen sie Partei zu ¬ergreifen hatten, bewegt sich der postmoderne Feminismus damit in dem¬selben Zirkel, den er seinen Kritikern unterstellt: Er ist eine Selbstbespieglung westlicher Aka-demikerinnen im Spiegel des „Anderen“, als dessen ¬Popanz „fremde Kulturen“ herhalten müssen.

http://www.freitag.de/kultur/1004-feminismus-

Die Nation wird von Emanzen, Lesben und Rabenmüttern unterwandert. Doch der "Väteraufbruch" leistet Widerstand
Eine "Feminisierung" des kulturellen Lebens glauben Trendforscher und Soziologen seit einiger Zeit in Deutschland ausmachen zu können. Sandra Maischberger, Sabine Christiansen und andere Schwatzmaschinen in Rock und Bluse gelten ihnen als Beweis dafür, daß die gesprächsgewandte, Heim und Herd schmähende Karrierefrau ihren männlichen Konkurrenten den Rang abgelaufen hat. Die Übermacht von Frauen an Kindergärten und Schulen, verlautete im Dunstkreis von Pisa, ver-hindere eine adäquate Entwicklung der verhätschelten Knaben und trage zu Deutschlands inferiorer Position in Europa bei. Alleinerziehende Mütter zerstörten den unternehmerischen Tatendrang ihrer Ex-Gatten und schädigten mit ihren Unterhaltsforderungen die Nation. Lesben und Schwule adop-tierten Kinder, um potentielle Top-Manager in intellektuelle Weicheier zu verwandeln. Daß Frauen in die Arbeitslosenstatistik Eingang fänden, obwohl sie genug zu Hause zu tun hätten, sei bevölke-rungspolitisch nicht länger zu verantworten. Aber was soll man erwarten in einem Land, wo der Kanzlerkandidat der größten Oppositionspartei gerügt wird, weil er seine Frau "Muschi" nennt, ob-wohl jeder gute Deutsche in den eigenen vier Wänden deutlichere Worte findet?
Glücklicherweise gibt es in solch prekärer Lage ein Männerasyl, wo gesagt werden darf, was das feministische Über-Ich im Alltag verbietet; wo das unterdrückte Geschlecht für den Überlebens-kampf gegen die weibliche Dominanz trainieren kann. Es heißt "Väteraufbruch" und beherbergt unter anderem den Schauspieler Mathieu Carrière und die Autoren Matthias Matussek und Karin Jäckel, deren Bücher über die "vaterlose Gesellschaft" und den "gebrauchten Mann" zu den Grün-dungsdokumenten des Vereins zählen.
Entstanden ist "Väteraufbruch", der mittlerweile 150 Ortsgruppen im ganzen Bundesgebiet unter-hält, nicht zufällig 1989, als familienpolitischer Startschuß zur flächendeckenden Restauration nach der Wiedervereinigung. Da gesellschaftliche Unterdrückung seither bevorzugt als "Modernisierung" verkauft wird, gibt sich auch "Väteraufbruch" undogmatisch-kritisch. Die Intention, Frauen zu rechtlosen Objekten der Gattungsreproduktion zu erniedrigen, kommt nicht mit Macho- und Stammtischgehabe daher, sondern pocht auf jene Ideale von "Gleichberechtigung" und "Differenz", die von der Frauenbewegung der siebziger Jahre reklamiert worden sind. Entsprechend versteht sich "Väteraufbruch" als Männerbewegung und stattet sich mit der Rhetorik feministischer Politik aus, um sie gegen den Feminismus zu wenden. Symposien über "Männlichkeit und Gender" der mit dem Verein kooperierenden Heinrich-Böll-Stiftung, Informationsveranstaltungen über "Gewalt gegen Männer" des Trierer "Männerbüros" oder Colloquien der Selbsthilfegruppe "Getrennte Väter" gehö-ren zum festen Repertoire im bundesweiten Aktionskalender. Wichtigste Berufungsinstanz des Ver-eins ist jedoch nicht die "Geschlechterdifferenz", sondern das "Kindeswohl", das als Alibi der eige-nen Politik mißbraucht wird. Mit dem "Kind" wird ein Individuum, das noch gar nicht als autonome Rechtsperson auftreten kann, als Rechtssubjekt für die Durchsetzung männlicher Interessen in An-spruch genommen. Den Kindern, die in den Publikationen von "Väteraufbruch" nirgends selbst zu Wort kommen, schreibt der Verein Bedürfnisse zu, die allesamt Bedürfnisse der Väter sind. Wäh-rend man den realen Kindesmißbrauch als Phantasma einer männerfeindlichen Gesellschaft ver-harmlost, werden die Kinder symbolisch erneut mißbraucht, indem man die Sehnsucht vieler Schei-dungsväter nach geheuchelter Harmonie, moralischem Ablaßhandel und ökonomischer Versklavung der Ex-Gattin zum Bedürfnis des Kindes umlügt. Deshalb erklärt der Verein in seinen Statuten das "Recht auf Vater und Mutter" sowie die "gemeinsame elterliche Sorge nach der Trennung" zu "unentziehbaren Grund- und Menschrechten". "Gewinner" in der Mehrzahl der Scheidungsprozesse sei, heißt es im Grundsatzprogramm, "die ausgrenzende Mutter", während Vater und Kind zu den "Verlieren" zählten. Wie schwierig es für Mütter ist, gewalttätige Väter, deren "Umgang" ihre Kin-der psychisch und körperlich schädigt, mit gerichtlicher Hilfe von ihren Opfern fernzuhalten, wird nicht gefragt; Väter sind in der Welt von "Väteraufbruch" immer nur die Leidtragenden.
Wo sich dennoch nicht leugnen läßt, daß Väter Täter sein können, entdeckt "Väteraufbruch" den Mann als sensibles Wesen. Im Programm des Vereins wird mitfühlend verwiesen auf die Schwie-rigkeiten, "Beruf und Familie" zu vereinbaren, sowie auf die angebliche Tatsache, daß eine Trennung für die meisten Männer den Verlust des angestammten Freundeskreises bedeute. Eine Argu-mentationsfigur, die sich im Programm von "Väteraufbruch" häufig findet: Frauenspezifische Prob-leme werden von ihrem ursprünglichen Kontext abstrahiert und zu Problemen der Männer erklärt. In Wahrheit ist es in den meisten Fällen die Frau, die mit einer Eheschließung in das Leben des Mannes überwechselt und ihre früheren Freunde verliert; auch die Unvereinbarkeit von Karriere und Familie ist nach wie vor ein Frauenproblem, das sich in außerehelichen, vermeintlich "liberalen" Lebensgemeinschaften auf anderer Ebene reproduziert (Ulrich Beck: Risikogesellschaft. Frankfurt a. M. 1986). Die erfreulichen Potentiale, die "vaterlose Familien" ohne tyrannisches Oberhaupt den Kindern durchaus auch eröffnen, verleugnet "Väteraufbruch". Statt anhand empirischer Studien zu erforschen, unter welchen familiären Bedingungen Kinder unterschiedlicher Milieus zu autonomen Individuen heranreifen können, verläßt sich der Verein auf die Statistik. Weil die meisten Selbstmörder, schwangeren Teenager, jugendlichen Häftlinge, Schulabbrecher und Drogensüchtigen aus "vaterlosen" Familien stammten, sei der Zusammenhang zwischen Scheidung, Vaterverlust und Verwahrlosung schlagend belegt, wird suggeriert. Was aber hat ein Schulabbrecher mit einem Selbstmörder, ein Selbstmörder mit einem Häftling gemein? Warum ist ein schwangerer Teenager ähnlich verachtens- respektive bemitleidenswert wie ein Drogensüchtiger? Die von "Väteraufbruch" ausgewählten Kenngrößen zeigen, was in den Augen des Vereins das einzig Verachtenswerte ist: die - freiwillige oder unbeabsichtigte - Abwendung von der Erziehungsnorm der bürgerlichen Kleinfamilie und ihren moralischen Werten.
Das Theorem der "Vaterlosigkeit", von "Väteraufbruch" geradezu als Synonym für "Verwahrlosung" verstanden, hat indes eine ehrwürdige Tradition. Der Titel von Matthias Matusseks 1999 er-schienenem Bestseller Die vaterlose Gesellschaft, den der Verein auf seiner Internetseite empfiehlt und auf den er sich beruft, ist entliehen bei Alexander Mitscherlich, der ein Buch ähnlichen Titels vorgelegt hat (Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft. München 1963). Wo Mitscherlich sozial-psychologisch analysiert, wie der Verlust nicht etwa des empirischen Vaters, sondern des väterli-chen "Arbeitsbildes" seit der Jahrhundertwende zusammenhängt mit autoritären Verhaltensdisposi-tionen, mit der Sehnsucht nach einem im "Führer" symbolisierten patriarchalen Ich-Ideal, behauptet Matussek schlicht, der schwindende Einfluß der Väter in der Familie führe zu moralischem und gesellschaftlichem Verfall. Insofern ist Matusseks Buch wie auch seine Rezeption im Umfeld von "Väteraufbruch" ein Symptom jener historischen Entwicklung, die Mitscherlich diagnostiziert. Die Krise, in die patriarchale Gesellschaften durch Industrialisierung, Arbeiterbewegung und Frau-enemanzipation gestürzt worden sind, wird autoritär "gelöst" durch Resurrektion der tyrannischen Vater-Figur, die blinden Gehorsam verlangt und deren realer geschichtlicher Zerfall verdrängt wird. Die "weiche" Argumentationsstrategie von "Väteraufbruch", wonach auch Männer Opfer der patri-archalen Gesellschaft seien und psychische Krisen zu durchleiden hätten, verdeckt die Sehnsucht nach jenem "großen Vater", der Frauen, Homosexuelle und andere Abweichler im Namen der bür-gerlichen Familienhierarchie zur Raison bringt. Daß die Entwertung der Vater-Figur selbst Produkt der Dialektik bürgerlicher Gesellschaften ist und nur einige, bislang selbstverständliche männliche Privilegien beseitigt hat, darf nicht ins "väterliche" Bewußtsein gelangen. Statt den eigenen Status-verlust als gesellschaftlich wünschenswert anzuerkennen, empfinden sich die Anhänger von "Väter-aufbruch" denn auch als Modernisierungsverlierer. Wo es nicht mehr erlaubt ist, Chauvinist zu sein, wird der "Neue Mann" zum Jammerläppchen.
Doch wie jeder Antisemit sich auf zumindest einen Juden berufen kann, beruft sich auch "Väterauf-bruch" auf eine Frau. Die Publizistin Karin Jäckel, die seit Jahren für die These ficht, Männer wür-den von egoistischen, geldgeilen Gattinnen hemmungslos "abgeliebt" und "abgezockt", hat mit ihrer Studie Der gebrauchte Mann von 1997 ein zugleich antifeministisches und "weibliches" Manifest im Namen von "Scheidungsvätern" vorgelegt, die zu "Besuchs- und Zahlpapas" degradiert würden. Eine von der Frau verlangte Scheidung ist für Jäckel nicht etwa Reaktion auf die geschlechtsspezifi-schen Ungleichheiten innerhalb der Ehe, sondern ein Mittel, den Mann "in jeder nur möglichen Weise auszubeuten" und zum "Habenichts" herabzuwürdigen. Die Kinder würden dabei "als Waffe in einer zum Kriegsschauplatz pervertierten Trennungssituation mißbraucht". Der begeisterte Wei-berfeind Mathieu Carrière, dem Verein freundschaftlich verbunden, nimmt dieses Bild gelegentlich auf, wenn er in Anlehnung an Jäckel darüber raisonniert, daß "mehr Kinder durch Gerichtsbeschluß ihre Väter verlieren als in Kriegszeiten". Merkwürdig, daß bislang noch niemand auf die Idee ge-kommen ist, vom "Väterholocaust" zu sprechen.
Daß für viele Frauen und Kinder die Ehe selbst ein "Krieg" ist, der mittels Scheidung beendet wer-den soll, kommt den Parteigängern von "Väteraufbruch" nicht in den Sinn. Vielmehr argumentieren sie im Geiste des Chauvinismus, für den immer die Frau Schuld an der Trennung trägt - verläßt sie den Mann, praktiziert sie "Partnerschaft als Ex-und-hopp", wie Jäckel schreibt, verläßt hingegen der Mann sie, wird sie ihn wohl vernachlässigt haben. Die Zwänge, denen Frauen auch heute in Part-nerschaften unterworfen sind und die sich nicht in "Gewalt" entäußern müssen (alle "ehelichen Pflichten" also), werden dabei überhaupt nicht mehr zur Kenntnis genommen. Gewalt der Väter gegen die Kinder wird als Phantasie abgetan unter dem Schlagwort vom "Mißbrauch des Miß-brauchs", das Katharina Rutschky einst durchaus zu Recht gegen eine "erregte Aufklärung" gewen-det hat, die "kindliche Unschuld" zum Fetisch stilisiert und jeden "Übergriff" auf diese Unschuld gerichtlich verfolgt sehen will (Erregte Aufklärung. Hamburg 1992). Beim "Väteraufbruch" gerinnt dieses Theorem zum frauenfeindlichen Schimpfwort. Nicht gegen die Ideologisierung "kindlicher Unschuld" polemisiert der Verein, sondern gegen den "Ausverkauf" der Kinder und Väter durch die Mütter. Rutschkys aufklärerisch gemeinte Warnung vor einem "Mißbrauch des Mißbrauchs" wird instrumentalisiert zwecks Verharmlosung realer Mißbrauchsfälle. Frauen, die trotzdem nicht spuren wollen, verordnet "Väteraufbruch" ein Umerziehungsprogramm. Sollten sie nach der Scheidung keine Einsicht in die Notwendigkeit einer gemeinsamen Betreuung haben, so seien, heißt es im Pro-gramm des Vereins, "therapeutische Maßnahmen" einzuleiten, um die renitenten Mütter zu zwingen, im Sinn des Kindes-, mithin des Vaterwohls zu handeln. Das vage Gefühl, "gebraucht" und "benutzt" zu werden, schlägt um in die Forderung, es möge auch weiterhin nur den Männern erlaubt sein, ihre Frauen zu benutzen. Der "gebrauchte Mann" ist ein Skandalon, die "gebrauchte Frau" jedoch, von der Hausfrau über die Mutter bis zur Prostituierten, hat keine Lobby nötig.
Magnus Klaue schrieb in KONKRET 1/04 u.a. über die Unireform

http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=menshealth&jahr=2004&mon=02

LP 12 Prof. Horst Opaschowski, geboren 1941 in Beuthen (Oberschlesien), Zukunftsfor-scher, gründete das BAT-Freizeit-Forschungsinstitut (heute Stiftung für Zukunftsfragen), Bundes-verdienstkreuz 1. Klasse, Freizeitforscher, Schwiegervater von MK Jörg Pilawa

Offensichtlich fehlt vielen jungen Männern der Mut, sich lebenslang um Kinder zu kümmern und familiäre Verantwortung zu übernehmen.« Die Rolle als Familienoberhaupt habe das >starke Ge-schlecht« weitgehend verloren, als Haupternährer werde es immer weniger gebraucht. Da ziehen sich die Männer offensichtlich lieber zurück.
Frauen:
sind sozial engagierter.
sind offener für Anregungen.
praktizieren ein spontaneres Freizeitverhalten.
können Freizeit bewusster genießen.
sind in der Auswahl der Freizeitaktivitäten anspruchsvoller.
Künftiges Freizeitverhalten sollte sich deshalb an weiblichen Verhaltensmustern orientieren.

http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/religion/freizeitforschung/hintergrund/#modul2

LP 13 Walter Altvater (Grüne), geboren 1952, wohnhaft in Mutterstadt (Rheinland-Pfalz), walter@walter.altvater.de – Ehefrau Gabi Odermatt-Altvater (Grüne)
„Vielleicht lesen sie mal von Hegel in der "Phänomenologie" über die
Dialektik von Herr und Knecht. Ich glaube das charakterisiert das von Ihnen
aufgeworfene Problem besser. "Herr" sein bedeutet eben auch faul sein und
die Arbeit anderen überlassen und darin liegt eben von Anfang an, so Hegel,
auch der Keim des Untergangs jeder Herrschaft, auch der der Männer. Da ich
sowieso so kein Freund von "Herr"schaft, egal welcher Coleur, bin, habe ich
damit kein Problem."
"ich bin sehr stolz darauf in einer, wie Sie es nennen "frauendominierten"
Partei, Politik zu machen und werde mir auch künftig weder von Ihnen, noch
von jemand anders erzählen lassen, dass in Wirklichkeit die Männer
benachteiligt sind."

http://www.kandidatenwatch.de/walter_altvater-958-1546-0-p90.html#fragen
http://www.abgeordnetenwatch.de/images/abgeordnete/upload/1546/walter_altvater.jpg

LP 14 Hendrik Pusch, Köln-Bonn-Express

Armenbegräbnis für Rabenväter - "Sie sterben einen einsamen Tod. Weil sich niemand um sie kümmert. Oder: Weil sie rücksichtslos ihre Familie im Stich ließen.
Jahr für Jahr gibt die Stadt Bonn horrende Summen dafür aus, verstorbene Bürger unter die Erde zu bringen. Auch für Rabenväter muss der Steuerzahler blechen."

http://www.vafk-schwaben.de/aktuelles06.html

LP 15 Prof. med. Rolf-Dieter Hesch, Schulbesuch in Radolfzell, Endokrinologe aus Konstanz, www.hesch.ch, Studium Mathematik, dann Medizin in Tübingen und Berlin, diet-er@hesch.ch, freier Arzt bis Ende 2003, ab 2004 Medizinische Beratungspraxis (Medical Con-sulting)

Vom Y-Chromosom und seinem Mann
Dr. Juke erkläre erklärt in dem opulenten Roman „Middlesex“ von Jeffrey Eugenides der genetisch als Mann geborenen Calliope, sie sei ein Mädchen, weil sie so aufgewachsen war, nachdem eine Erbveränderung dafür gesorgt hat, dass ihr männliches Hormon Testosteron nicht ausreichend in ihrem Körper wirken kann. Sie lebt eine kurze Lebensphase im „dritten Geschlecht“ als Hermaph-rodit; sie probiert Sex mit beiden Geschlechtern und als Dr. Juke kurz das medizinische Untersu-chungszimmer verlässt, liest Calliope heimlich den Arztbrief und erfährt, dass sie genetisch also „eigentlich“ ein Mann sei.
Sie flieht aus ihrer bisherigen Umgebung, lässt sich symbolisch die Haare abschneiden und be-schließt, ihr Leben als Mann zu leben. Was also ist ein Mann, wo kommt er her, wie entsteht er und was macht ihn aus?
Joseph Haydn lässt in seinem Oratorium die Schöpfung „singen“ ( „Mit Würd`und Hoheit angetan, mit Schönheit, Stärk`und Mut begabt, gen Himmel aufgerichtet steht der Mensch, ein Mann und König der Natur ……. An seinem Busen schmieget sich für ihn, aus ihm geformt, die Gattin, hold und anmutsvoll. In froher Unschuld lächelt sie, des Frühlings reizend Bild, ihm Liebe, Glück und Wonne zu.“), da ist sie also, die Idee, dass die Frau aus einer Rippe Adams gemacht sei, jene ur-sprüngliche christliche Schöpfungsgeschichte, dass Gott zunächst den Mann und dann die Frau ge-schaffen habe. Die Frau wurde durch göttliche Fügung aus der Rippe des Mannes gebildet, während dieser schlief. Adam, das heißt „Mensch“, die Frau ist „Gehilfin, die um ihn den Menschen sei“. Seit dieser Zeit ist die Frau eigentlich kein Mensch und diese Vorstellung reicht von Aristoteles bis Thomas von Aquin, alles „ehrenwerte Herren“, wie wir heute noch in der Schule lernen und wie uns auch der gegenwärtige sonst so progressive, aber dennoch konservative Pabst auch glauben machen will. Diese Überheblichkeit des Mannes ist fundamentalistisch und hat bis zum heutigen Tage die Herrschaft des Mannes über die Frau bestimmt. Sie ist die Quelle der ethisch sanktionierten Gewalt des Mannes, verantwortlich für Völkermorde und den Terror unserer Tage, Vera van Aaken hat in ihrem Buch („Männliche Gewalt. Ihre Wurzeln und ihre Auswirkungen“, Ratmos Verlag, 2000) alle anderen Möglichkeiten für die Entstehung der Gewalt des Mannes verworfen.
Wodurch ist diese Überheblichkeit begründet, was macht den Mann aus? Es ist das Y-Chromosom, vor einem Jahrhundert ironischerweise von einer Frau entdeckt, was den Mann ausmacht. Dieses Chromosom – so wusste man bis vor wenigen Wochen – dirigiert die noch nicht sexuell festgelegten Geschlechtszellen in die Hodenanlage des männlichen Embryo und macht erst während dieses Prozesses aus einem Embryo, der noch Frau oder Mann werden kann, durch die Unterdrückung der weiblichen Anlagen den Mann. Bisher kannte man zwei Funktionen des Y-Chromosoms, die im Hoden angelegt sind: die Bildung von Testosteron, dem männlichen Hormon, und die Herstellung und Ausreifung von Samenzellen, die Spermien. Die möglichst umfangreiche Verteilung möglichst vieler Spermien wurde ja dem Mann als Hauptdaseinszweck auf Erden untergeschoben und nach diesem Muster verhalten sich heute noch viele von uns. Um dies zu erreichen, muss man (n) sich aber durchsetzen und hierfür beschert ihm das Y-Chromosom seine zweite Funktion, die Testoste-ronproduktion, die uns aggressiv macht und unsere Sexualität bestimmt. Aggressivität und Sexuali-tät sind also beim Mann immer eng verbunden. So weit, so gut. Dann war ja alles im Lot und die Weltgeschichte könnte so weitergehen, männliche Sexualität, Macht und Gewalt haben die Ge-schichte im Griff, Geschichte ist sowieso männlich, uns ficht nichts an, keine Religion, keine Philo-sophie, keine Gesellschaftslehre, keine Staatsform.
Oups, und wenn das alles vielleicht doch nicht stimmen sollte, wenn unser Y-Chromosom schlapp macht, haben wir doch nur das eine? Die Frau hat zwei ihrer X-Chromosomen, das eine kann Schwächen des anderen ausgleichen. Wir Männer haben nur unser eines Y-Chromosom und dies ist mit sich allein. Im Mai 2003 wurde die genetische Struktur des Y-Chromosoms durch Page publi-ziert (Literatur) und seitdem beginnt in der Neuzeit die zweite Bescheidenheit des Mannes, die noch fundamentaler ist als die erste. Diese war die Einführung der Verhütungspille, welche die Frau aus der biologischen Abhängigkeit vom Mann befreite. Dass es aber nun gar umgekehrt sein soll, dass die Frau nicht aus dem Mann gemacht sei, sondern sein einsames Y-Chromosom große Bruchstücke des weiblichen X-Chromosoms enthält, erschüttert unser Selbstverständnis nachhaltig. Das X-Chromosom, mit dem die gegenwärtige Frau weltweit lebt, ist vor ca. 150.000 Jahren entstanden, seitdem ist die Natur sozusagen mit der Frau „zufrieden“. Das gegenwärtige Y-Chromosom ist aber erst 25.000 Jahre alt: ist die Natur mit dem Mann „unzufrieden“, bewährt er sich im Darwin’schen Sinne nicht, muss die Natur den Mann noch „ausprobieren“ oder, was viel schlimmer wäre, geht das Y-Chromosom mit der Zeit kaputt, verschwindet der gegenwärtige Mann wieder aus der Welt und wenn, wie wird dieser Mann auf dem Rückzug aussehen?
Schon seit Jahrhunderten stirbt der Mann früher als die Frau und schuld ist sein Y-Chromosom, wahrscheinlich, weil das von ihm verantwortete männliche Hormon Testosteron das männliche Ge-hirn auf Aggression gegen andere und auch vor allem gegen sich selbst trimmt; aber schon im Mut-terleib und ebenfalls schon vor der Pubertät ist der frühe Tod des männlichen Geschlechts pro-grammiert. Wenn also nicht nur Testosteron uns unsere Unschuld verlieren lässt, was macht das Y-Chromosom noch? Es codiert eben nicht nur für männliche Samenzellen, obwohl die Hälfte der Gene des Y-Chromosoms im Hoden damit beschäftigt ist, es gibt noch 30 weitere Gene, deren Funktion noch gar nicht ganz geklärt ist. Es ist sicher, dass bestimmte Gehirnregionen, welche Emotionen verarbeiten, so zum Beispiel der berühmte Mandelkern, - die Amygdala – unter dem Einfluss von Y-Chromosom-Genen steht. Obwohl jung-kastrierte Männer länger leben als ihre nicht verstümmelten Altersgenossen, bestimmt das Y-Chromosom unser Lebensschicksal, Fühlen, Denken und Handeln mehr als bisher bekannt. Wie schafft das einsame und partnerlose Chromosom seinen mächtigen Einfluss, vor allem eben wird es überleben? Noch bis vor wenigen Monaten glaubte man, dass der größte Teil des Gen-Materials außerhalb der Hoden-Gene sogenannter „junk“, evolutionärer Abfall sei, aber seit der Strukturaufklärung des Gens öffnet sich ein wahres Wunderwerk. Während andere Gene eine zufällige Abfolge ihrer Bausteine aufweisen, hat das Y-Chromosom sieben riesige Chromosomenabschnitte, die sich alle gleichen wie eine Kopie von sich selbst, sogenannte Palindrome, und diese lassen sich wie Spiegelwörter vorwärts und rückwärts gleich sinnvoll lesen wie zum Beispiel der Satz „Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie“, dass heißt, das Y-Chromosom hat sich durch Reparatur und Beseitigung von Schäden eine unheimlich hoch strukturierte Gen-Abfolge gegeben, die viel weniger Zufälligkeiten zulässt als bei der Rekom-bination anderer Gene während der sexuellen Vermehrung. Anstatt sich mit anderen Genen auszu-tauschen, abzugleichen und Partnerschäden zu reparieren, treibt das Y-Chromosom einem ureigenen Trieb des Mannes folgend Selbstbefriedigung, es spiegelt seine DNS an sich selbst in riesigen Spiegelsälen, kopiert sich selbst und repariert auf diese Weise seine Mutationen. 6 Millionen der 50 Millionen DNA-Buchstaben sitzen in solchen Palindromen, der häufigste Buchstabenstrang ist fast 3 Millionen lang. Damit es dem Mann nicht langweilig wird, kann sein Y-Chromosom etwas, was kein anderes Gen kann. Bei der Zellteilung kann es im Spiegelsaal Gen-Abschnitte nach einem noch unbekannten Mechanismus umlagern, schätzungsweise sind 600 DNS-Buchstaben zwischen Vater und Sohn verschieden, das ist 1.000 mal mehr als die normale Mutationsrate und mehr als nach den Mendel’schen Gesetzen erlaubt ist. Wer regelt also diesen Prozess der Vielfalt, feiert an dieser Stelle der lange in der Erblehre diskutierte Einfluss von außen die sogenannte Epigenetik von Lamarcke Auferstehung, passt der Mann sich schneller als die übliche Evolution an, sozusagen von Mann zu Mann?, ein Prozess, der in der Mendel’schen Erblehre nicht vorgesehen ist. Ich sehe in den Palindromen und dem Spiegelmechanismus des Y einen extrem lebendigen Mechanismus der Selbstanpassung. Marc Jobling von der Universität Leicester sieht darin allerdings einen Unfall der Evolution, der das instabile Y-Chromosom zum Verschwinden bringen solle und, wird man es und seinen Mann vielleicht auch gar nicht mehr brauchen? Hans Schöler ist es vor kurzem gelungen, aus männlichen Stammzellen befruchtungsfähige Spermien zu züchten, aber eben nur aus männlichen Stammzellen, während befruchtungsfähige Eier aus männlichen und weiblichen Stammzellen ent-stehen können.
Tod eines Virtuosen?, wie viele meinen, danach sieht es nicht aus, eher nach ewiger Jugend und der Möglichkeit, sich rasch anzupassen und dies ist es, was die Menschheit vom Mann brauchen wird, nachdem er bis jetzt für einen großen Teil des Unglücks auf der Erde verantwortlich ist – er könnte sich bessern und er wird gebraucht. Auf seine Sexualität allerdings kann man in der Fortpflanzung des Menschen wohl in einer mehr oder weniger fernen Zukunft verzichten, sie könnte zum reinen Genuss werden.
21. Oktober 2003
Prof. Dr. med. R. D. Hesch
http://www.hesch.ch/m_maennergesundheit.htm

Kulturgeschichtliches zum Rollenverständnis von Mann und Frau

Die Geistes- und Kulturgeschichte der westlichen Gesellschaft ist fast ausschließlichen vom männlichen Einfluß geprägt. Erinnert sei, um nur einige Namen zu nennen, an Sokrates, Platon, Aristoteles, Paulus, Augustinus, Thomas, Luther, Kopernikus, Galilei, Bacon, Decartes, Newton, Locke, Hume, Kant, Darwin, Marx, Nietzsche, Freud. Auch die religiöse Basis, auf der sich alles entwickelt hat, ruht auf Männern:
Jesus, - dessen Leben und Wirken allerdings kaum noch etwas mit dem Macht- und Ver-waltungsapparat zu tun hat, zu dem sich die katholische Kirche weltweit aus der Interpre-tation des Lebens Jesu entwickelt hat. Mohammed,- wobei der Islam in ähnlicher Weise wie die große christliche Kirche das Leben der Menschen und die Sexualität zur Macht-ausübung tabuisiert hat. Vorgezeichnet war diese Entwicklung schon im Alten Testament, zitieren wir Coolsaet:
„In der Genesis heißt es: „Gott schuf sie als Mann und Frau, zur Frau „sagt Jahwe: Deine Begierde wird dem Mann gelten und er wird Dich beherrschen.
Das ist klare Sprache von Männern. Interessanterweise kam die klare Trennung zwischen den Geschlechtern und all das, was direkt oder indirekt mit Sex zu tun haben könnte erst nach dem Exodus der Juden zustande. Der Vater durfte sich nicht länger dem Sohn nackt zeigen, der Penis durfte beim Wasserlassen nicht mehr angefaßt werden und so weiter. Zudem waren die Juden damals davon überzeugt, daß die Frau nur eine Art Brutkasten sei.. Im Christentum, das hier eine Fortsetzung der Judentum ist, spitzte Paulus die Lage noch ein wenig zu. Er predigte so viel wie den Verzicht auf Lust und Genuß. Die Lust wurde mit dem Satan gleichgesetzt. Der Koitus war nur ein Auftrag zur Fortpflanzung. Das ging soweit, daß, wenn keine Fortpflanzung mehr nötig oder erwünscht war, Kastration als Mittel zum Zweck akzeptiert wurde, im Geiste Gottes zu leben ,- in der sog,. Josefsehe“.
Man braucht sich also nicht zu wundern, daß viele Männer immer noch Kastrationsängste haben. Freud hat diese zwar mit dem Oedipuskomplex erklärt, die Urangst des Mannes ist aber wesentlich gestiftet von Paulus., dessen „Thesen bis auf den heutigen Tag nicht zu unterschätzenden Einfluß auf die Haltung der Christen und er kirchlichen Hierarchie, auf die Sexualität haben. Der war Teufelswerk. Die Folgen einer solchen These waren für viele Jahrhunderte erschreckend. Im 7. Jahrhundert beschloß das Konzil von Soisson, mit überwältigender männlicher Mehrheit, daß Frauen die Seele eines Tieres haben“.
So tief mußte die verängstigte Männerwelt der ehelosen Kirchenfürsten die Frau erniedri-gen, um ihre heterosexuelle Unfähigkeit zur Lehre werden zu lassen.
„Die Dominanz des Phallus ist in der römisch- katholischen Kirche tief verwurzelt. Dazu kommt noch der Sündenfall: Auch hier ist der Sex das Böse und wieder die Frau die Hauptschuldige. Man kann sich kaum vorstellen, welche sinnlosen Schuldgefühle ein solches Konzept zur Folge hatte.“

Diese Unterdrückung der Frauen hat nichts damit zu tun, daß Frauen weniger intelligent sind; Richard Tarnas sieht darin etwas Archetypisches, das wahrscheinlich schon vor den großen Religionsstiftungen bestand.
„Das männliche Element war allgegenwärtig und dominant, die Gattung Mensch ist in männlichen Worten weltweit ausgedrückt; der Mensch der westlichen Welt, ein prometheischer Held, der immer nach Freiheit und Fortschritt für sich selbst strebte und dabei im Grunde versuchte, sich von dem bergenden Zusammenhang, der ihn hervorgebracht hatte, abzugrenzen und ihn unter Kontrolle zu halten. Diese männliche Prädisposition war, wenngleich weitgehend unbewußt, nicht nur charakteristisch, sondern zentral und wesentlich für den Werdegang des westlichen Geistes.

Die treibende Kraft dieser Entwicklung war der heroische Impuls, durch den Abschied von der ursprünglichen Einheit mit der Natur ein autonomes und rationales Selbst zu schaffen. Die fundamentalen religiösen, wissenschaftlichen und philosophischen Perspektiven der westlichen Kultur wurden von diesem dezidiert männlichen Element geprägt. Beginnend vor 4000 Jahren mit dem Sieg über die matriarchalischen Kulturen in Griechenland und in der Levantine, sichtbar in der den Westen durch den jüdisch - christlichen Einfluß seither beherrschenden patriarchalischen Religion, in der rationalen Philosophie und in der objektivistischen Wissenschaft. Alles dient der Schaffung des unabhängigen individuellen Ichs als Idealbild des Menschen. Um dies zu erreichen, mußte der männliche Geist offenbar den weiblichen unterdrücken. Stets beruhte die Herausbildung des westlichen Geistes auf der Verdrängung des Weiblichen, der Verdrängung des undifferenzierten einheitlichen Bewußtseins, der participation mystique mit der Natur, der fortschreitenden Negation der Anima mundi, der Weltseele, der Gemeinschaft des Seins, des Allumfassenden, von Mysterium und Vieldeutigkeit, Phantasie, Gefühl., Instinkt, Körper, Natur und, vor allem - Frau:
Verdrängung von allem, was das Männliche projizierend als „das Andere“, das Neutrum identifizierte.
Wir werden zeigen, daß diese Verdrängung vorzugsweise aus der Angst des Mannes vor der Frau resultiert, woraus diese Angst gespeist wird und wozu sie führt.

Aber diese Trennung von Männlichem und Weiblichem weckt zwangsläufig die Sehnsucht nach dem Verlorenen. Und diese Sehnsucht nach dem Verlorenen erreicht ihren Höhepunkt genau in dem Moment, in dem das männlich - heroische Streben in Gestalt des spätmodernen, in seiner absoluten Isolation alle bewußte Intelligenz im Universum für sich beanspruchenden Geistes sein letztes Extrem erreicht hat: Der Mensch allein ist ein bewußtes intelligentes Wesen, der Kosmos hingegen blind und mechanistisch, Gott scheint tot. Der Mensch befindet sich in einer existentiellen Krise: Ein einsames, sterbliches und bewußtes Ich in einem völlig sinnlos und unzugänglichen Universum, das sich außerdem noch in einer psychischen und ökologischen Krise befindet. Diese Krise des modernen Menschen ist ganz wesentlich eine männliche Krise.

Wie Jung vorhergesagt hat, erlebt nun aber seit geraumer Zeit die zeitgenössische Psyche einen epochalen Wandel, eine Versöhnung der beiden großen Polaritäten, eine Vereinigung der Gegensätze, eine “heilige Hochzeit“ zwischen dem lange dominierenden, jetzt aber entfremdeten Männlichen und dem lange unterdrückten, jetzt aber aufstrebenden Weiblichen“ (Tarnas).
Wir sind sicher, daß es zu einem kulturgeschichtlichen Wandel der Biologie des Mannes kommen wird und genauso so wie die Pille die Frau aus der sexuellen Abhängigkeit des Mannes befreit hat, werden erektionsfördernde Mittel den Mann aus der Angst vor dem Versagen angesichts der Frau befreien.

Die „Geschichte“ des Mannes, Physiologisches zum Rollenverständnis

Die Geschichte des Mannes ist eine Geschichte der Versagensangst. Die sexuelle Erre-gung des Mannes mündet in der Erektion; diese ist ein äußerst labiles Geschehen; ihr Auftreten unterliegt kaum dem Willen, sondern hängt ab von der sexuellen Erregung. Diese ist ganz wesentlich das Ergebnis von komplexen Abläufen in unterschiedlichen Gehirnarealen, die zusammenspielen müssen. Hier hat das männliche Hormon Testosteron seine wesentliche Funktion. Sinnliche Eindrücke (Lust und Liebe) und körperliche Bereitschaft (Physiologie des Penis) müssen zusammenwirken, damit die Erketion zustande kommt und „aufrechterhalten“ (im wahrsten Sinne des Wortes) werden kann. Der Vorgang der Erektion ist ein wesentliches, wenn nicht das sinnstiftende Identifikationsmoment in der Biographie eines jeden Mannes. Das Erlebnis des Versagens hierbei ist das fundamentale Trauma in der Biographie des Mannes.
Ich bin der Meinung, daß für die westliche bestimmte Weltgeschichte die Menschheits,- d.h. Mannbegleitende Kulturgeschichte der Versagensangst des Mannes eine, wenn nicht die bedeutendste bisher nicht ausreichend gewürdigte Ursache von Gewalt, Vernichtung und Genozid ist.
Coolsaet sagt:
„Die Grundtendenz ist zweifellos die Angst vor der Frau („Der Mann an sich ist fundamental bange. Er fürchtet sich vor Frauen“, Bo Coolsaet: ZEIT 25,1998, 74).), vor ihr, die verführt und verschlingt“.

Weiter sagt Coolsaet:
„Die Frau wird unbewußt als von Natur aus dominant empfunden, sie muß also um jeden Preis, notfalls mit Gewalt und Unterdrückung, selbst beherrscht werden. Sexualität, sagt Augustinus, bedeutet die Vernunft zu verwerfen. Deshalb war die die Vorstellung einer idealen, unbefleckt - empfangenden, sozusagen sexlosen Mutter in der Person der Jung-frau Maria notwendig,“, um die Angst vor der Frau endgültig loszuwerden. Diese konnten dann auch die Kleriker angstlos verehren, die normale Sexualität wurde zur unwürdigen Ausnahme tabuisiert und der Moralkontrolle unterworfen, da war sie dann wieder die Angst vor der normalen Lust.

Aus der Versagensangst aber vor der sanfteren Sexualität der Frau, die keinerlei demonstrativen Charakter hat, aus dieser Versagensangst sind zwei verhängnisvolle Entwicklungen entstanden, die Tabuisierung der Frau und die Surrogatentwicklung.

Tabuisierung der Frau

Schon früh im Rahmen der Entwicklung von patriarchalischen Gesellschaften ist es durch die Besetzung der Frau mit Angst zu einer Tabuisierung der Frau gekommen. Nach der Tabuisierung war es dann das Recht des gestörten Mannes, das Tabu zu durchbrechen und zwar mit auch Gewalt, „ die Frau sei dem Manne untertan“, eine Lizenz zur Gewalt, Gewalt beherrscht immer wider die Sexualität von Männern bis in unsere heutigen Tage.
Sexualität als Tabubruch bis hin zur Unterdrückung der Frau über Jahrhunderte (Verbrin-gen ins Kloster), bis hin zur Vergewaltigung als Tabubruch, Erniedrigung (Beschneidung in Afrika und Arabien, heute ein Problem, das neben AIDS zur höchsten Sterblichkeit der Frau in Afrika durch Depression führt wie der neuste UNO- Bericht herausstellt), ferner Ausschluß aus der Gesellschaft (das Wahlrecht haben die Frauen in westlichen Gesell-schaften erst seit kurzer Zeit), am schlimmsten ist der Gewaltsex erwachsener Männer durch Vergewaltigung von Männer.

www.hesch.ch

LP 16 Johannes Singhammer (CSU), Rechtsanwalt, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag, zuständig für Gesundheit, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - geboren 1953 in München, Bayerischer Verdienstorden 2010, Bundesverdienstorden am Bande 2010 – www.singhammer.net – Singhammer ist verheiratet und hat sechs Kinder
http://www.focus.de/politik/deutschland/rente_aid_83834.html

Mehrere Politiker der Union haben sich besorgt darüber geäußert, dass in
Deutschland zu wenig Nachwuchs produziert wird. Die sinkende Zahl der
Kinder sei "auch ein Armutszeugnis für viele Männer", sagte der
CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer. Der sechsfache Vater erkärte
in einem Zeitungsbeitrag: "Kinder sind unsere Zukunft. Die Deutschen müssen
wieder mehr daran arbeiten. Singhammer sieht sonst die Gefahr, "dass
deutsche Männer im Ausland als Schlappschwänze verspottet" würden. Soweit
dürfe es nicht kommen.

http://de.org.politik.spd.narkive.com/rVZ8VKNU/mehr-mut-zum-sex
http://www.focus.de/politik/deutschland/rente_aid_83834.html

Berlin (ots) - Zu der Einbringung des Koalitionsantrages "Häusliche Gewalt gegen Frauen konse-quent weiter bekämpfen" erklären der frauenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB und die zuständige Berichterstatterin, Michaela Noll MdB:
Gewalt gehört für viele Frauen in Deutschland leider noch immer zum Alltag. Frauen sind Studien zufolge von häuslicher Gewalt mehr bedroht als durch andere Gewaltdelikte wie Körperverletzung mit Waffen, Wohnungseinbruch oder Raub. Zu den Risikofaktoren gehören neben Trennung oder Trennungsabsicht auch Gewalterfahrungen in der Kindheit und Jugend. Gewalt verletzt die Integri-tät, die Würde von Frauen und ihr Recht auf Selbstbestimmung in eklatanter Weise.
Dieser Gewalt vorzubeugen und von Gewalt betroffenen Frauen Schutz und Hilfe zu bieten sind Aufgaben, die der Staat wahrzunehmen hat. Mit unserem Antrag begleiten wir die Fortschreibung des Aktionsplanes der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.
Wir fordern u. a. das Thema Gewalt gegen Migrantinnen verstärkt in den Blick zu nehmen und Da-ten in der Kriminalitätsstatistik über ihren Opferstatus zu erheben. Das Thema Gewalt muss auch in der Aus- und Fortbildung von Juristinnen und Juristen, Ärztinnen und Ärzten und bei der Polizei stärkere Berücksichtigung finden.
Wichtig ist aber auch, die Migrantengemeinschaften mit einzubeziehen, denn wir brauchen Multi-plikatorinnen und Multiplikatoren. Wer sich in Deutschland aufhält, muss sich an die Gesetze in Deutschland halten. Häusliche Gewalt gegen Frauen ist für Männer mit oder ohne deutschem Pass verboten und bedarf einer nachhaltigen öffentlichen Ächtung.
Die Bekämpfung von häuslicher Gewalt gegen Frauen setzt - das zeigt auch der Aktionsplan der Bundesregierung - eine Kooperation mit den Ländern und Kommunen voraus. Wir fordern daher alle Verantwortlichen auf, sich zu beteiligen und die Zusammenarbeit zu intensivieren.
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

http://www.presseportal.de/pm/7846/1064093/singhammer-noll-haeusliche-gewalt-gegen-frauen-konsequent-weiter-bekaempfen

LP 17 Armin Klein (CDU), hessischer Landespolitiker, geboren 1939 in Seeburg (Ostpreu-ßen), Abgeordneter im hessischen Landtag

Der hessische CDU-Abgeordnete Armin Klein forderte laut "Bild" von deutschen Männern "mehr Mut zum Sex mit Folgen". Im Hinblick auf die kritische Lage der Rentenversicherung fügte Klein hinzu: "Die Selbstverwirklichung, die bei vielen zum Leben ohne Kinder geführt hat, ist in die Hose gegangen." Klein ist Vater von zwei Kindern.
http://www.focus.de/politik/deutschland/rente_aid_83834.html

LP 18 Vladimir Spidla (CZ), Politiker der Tschechisch-Sozialdemokratischen Partei CSSD, geboren 1951 in Prag (CZ), von 2004 bis 2010 EU-Kommissar für Beschäftigung, soziale Angele-genheiten und Chancengleichheit
http://img.radio.cz/pictures/eu/cd/lidi/f/spidlax.jpg

In der Europäischen Union verdienen Frauen immer noch deutlich weniger als Männer. In Deutschland beträgt der Unterschied knapp ein Viertel des Gehalts
Grund sei eine versteckte Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, sagte EU-Sozialkommissar Vladimir Spidla am Mittwoch in Brüssel. Dagegen wolle die EU nun mit Gesetzen vorgehen. Erste Vorschläge könnten 2008 auf den Tisch kommen, so der Sozialkommissar. Nach Zahlen von 2005 verdienten Frauen im EU-Schnitt 15 Prozent weniger als Männer. In Deutschland ginge die Schere sogar noch weiter auseinander: Frauen erhielten 23 Prozent weniger Gehalt als Männer. Nur auf Zypern, in Estland und der Slowakei standen sie im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen noch schlechter da.

Als Ursache nannte Spidla die geringe Vollzeit-Quote in Deutschland: Fast jede zweite Frau geht einer Teilzeitarbeit nach. Die Mitgliedstaaten müssten darüber hinaus aber Sorge tragen, dass Frauen durch die Geburt eines Kindes im Berufsleben nicht zurückgeworfen würden. „Es ist unbegreiflich, dass eine Frau, die bis zu acht Monate zu Hause bleibt, dies noch nach 30 Jahren spürt“, erklärte Spidla. Zu Beginn der Karriere liege der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern in der EU statistisch bei sieben Prozent, vor der Rente seien es dann 30.

Ungerechte Aufteilung der Hausarbeit

Auch die ungerechte Aufteilung der Hausarbeit bezeichnete der tschechische Kommissar als aus-schlaggebend. Deutsche Frauen arbeiten nach seinen Angaben zehn Stunden mehr im Haushalt als Männer. Spidla richtete deshalb einen Appell an die Männer: „Es ist nicht möglich, die Gehaltsunter-schiede zu beseitigen, wenn wir nicht mehr zu Hause tun.“ Ob weitere Gesetzesvorschriften nötig sind, will Spidla bis zum kommenden Jahr untersuchen. Er zeigte sich jedoch zurückhaltend. Die Diskriminierung von Frauen ist in der gesamten EU verboten.
http://www.focus.de/karriere/perspektiven/frauen/gehalt_aid_67007.html

Kommissar Spidla bricht ein Tabu - Bisher sind alle Kandidaten für die Top-Jobs Männer

BRÜSSEL (dpa) - Im Gerangel um die künftige EU-Führung wird der Ruf nach einer Frau in einer Spitzenposition lauter.

EU-Kommissar Vladimir Spidla forderte, mindestens einer der drei Top-Jobs von EU-Kommission, Europa-Parlament und Europäischem Rat sollte 2009 an eine Frau gehen. Spidla brach damit kurz vor dem Internationalen Frauentag am 8. März ein Brüsseler Tabu: Bisher hatte die Kommission jede Festlegung vermieden.

Sozialkommissar Spidla, der in Brüssel für Fragen der Gleichberechtigung zuständig ist, forderte nach Angaben seiner Sprecherin: «Auf jeden Fall sollte einer der neu zu besetzenden Posten im nächsten Jahr an eine Frau gehen.> Kommissionspräsident José Manuel Barroso wird allerdings der Wunsch nachgesagt, nach der Europawahl im Sommer 2009 für eine zweite Amtszeit anzutreten.

Für den neuen Posten eines Europäischen Ratspräsidenten, der wie ein EU-Außenbeauftragter im Reformvertrag vorgesehen ist, waren bisher nur Männer im Gespräch: unter anderen der britische Ex-Premier Tony Blair, Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker und dessen irischer Amtskollege Bertie Ahern.

Frauentag abschaffen?

EU-Medienkommissarin Viviane Reding sprach sich zudem für eine Abschaffung des Internationalen Frauentags am 8. März aus. «Solange wir einen Frauentag feiern müssen, bedeutet das, dass wir keine Gleichberechtigung haben>, sagte sie. «Das Ziel ist die Gleichberechtigung, damit wir solche Tage nicht mehr brauchen.
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=781999&kat=3&man=3

Frauen werden in Deutschland erheblich schlechter bezahlt als Männer. Der Durchschnittslohn weiblicher Arbeitnehmer hierzulande liegt nach Angaben der EU-Kommission 22 Prozent unter dem ihrer Kollegen. In Sachen Ungleichheit steht Deutschland damit im europäischen Vergleich schlecht da.

Berlin/Brüssel - Das Ergebnis ist deutlich: In Deutschland werden Frauen nach Angaben der EU-Kommission wesentlich schlechter bezahlt als Männer. "In Deutschland liegt der durchschnittliche Stundenlohn von Frauen um rund 22 Prozent unter dem der Männer. Damit gehört Deutschland zu den Staaten mit der größten Ungleichheit bei der Bezahlung von Männern und Frauen", sagte EU-Sozialkommissar Vladimir Spidla der Tageszeitung "Die Welt". Nur in Estland, Zypern und der Slowakei seien die Unterschiede noch größer oder ebenso groß, wird Spidla zitiert. Im Durchschnitt verdienten Frauen in der EU 15 Prozent weniger als Männer.

Spidla verwies darauf, dass das Lohngefälle umso niedriger ist, je geringer die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt sei. Der EU-Kommissar verlangte eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und mehr Frauen in Führungspositionen. "Gleichzeitig fordere ich die Arbeitgeber auf, das Prinzip gleicher Lohn für gleiche Arbeit auch wirklich anzuwenden." Den Arbeitgebern falle bei der Bekämpfung von ungerechtfertigten Lohnunterschieden in der EU "eine Schlüsselrolle" zu. Es sei "wichtig, dass sie die einschlägigen Rechtsvorschriften auch einhalten". Dies sei nicht nur eine ethische Frage. Eine faire Bezahlung würde auch die Motivation der Mitarbeiter verbessern und damit zu Produktivitätssteigerungen führen.

Laut EU-Kommission ist die Beschäftigung von Frauen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Jede dritte Frau arbeite allerdings nur in Teilzeit (Männer: acht Prozent). Spidla sagte, Teilzeitarbeit könne natürlich aus persönlichen Vorlieben resultieren. "Der eigentliche Grund für Teilzeitarbeit vieler Frauen besteht jedoch darin, dass sie über weniger Zeit als Männer verfügen, weil sie sich um die Betreuung von Kindern oder Angehörigen kümmern müssen." Die Beschäftigungsquote von Frauen mit Kindern liege in der EU bei nur 62 Prozent (Männer: 91 Prozent). "Elternschaft senkt die Erwerbsquote von Frauen dauerhaft, die von Männern dagegen überhaupt nicht - das ist nicht länger akzeptabel", sagte der EU-Kommissar.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,558454,00.html

LP 19 Adolf Gallwitz, geboren 1951, deutscher Polizei-Psychologe und Psychotherapeut sowie Profiler an der Polizeihochschule in Villingen-Schwenningen

Gallwitz: Wir müssen hier ganz deutlich unterscheiden zwischen Frauen und
Männern. Wenn Frauen ihre Kinder umbringen, hat es meistens ganz andere
Motive als bei Männern. Bei Frauen haben wir ein Phänomen, das in
Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen auftritt, meist auch mit
Depressionen. Da möchte man die Kinder nicht zurücklassen, da möchte man
ihnen das Leben hier auf der Erde ersparen, nachdem man es auch für sich
selbst beendet hat. Bei Männern hat es meistens etwas damit zu tun, das man
mit Rache erklären könnte: die Frau bestrafen, die Zurückgebliebenen
bestrafen, ich nehme dir das weg, was dir am wichtigsten ist. Also von den
Motiven her ist es unterschiedlich.

http://de.narkive.com/2007/6/3/1484000-frauen-morden-moralischer.html

LP 20 Sven Lehmann, Grüne, geboren 1979 in Troisdorf (NRW), Studium der Politikwissen-schaften, Romanistik und Pädagogik in Köln und Frankreich, Vorsitzender der Grünen NRW, liiert mit Arndt Klocke (siehe LP 68) - http://sven-lehmann.eu

Eine Frau ist Bundeskanzlerin. Frauen machen die besseren Bildungsabschlüsse, können Bischöfin werden, mischen in Rap und Hip-Hop mit und sind im Fußball international erfolgreicher als ihre männlichen Kolle-gen. Gleiche Rechte in Deutschland anno 2010? Ist Alice im Wunderland angekommen?
Mitnichten. Wir Männer sehen, dass unsere Gesellschaft noch immer von einem tief sitzenden Geist der ge-schlechtlichen Polarität durchflutet ist, der Frauen auf Weiblichkeit und Männer auf Männlichkeit reduziert. Damit muss endlich Schluss sein. Wir wollen nicht länger Machos sein müssen, wir wollen Menschen sein!
Man wird nicht als Mann geboren, man wird dazu gemacht.
Bedeutende Frauen wie Olympe de Gouges, Louise Otto-Peters, Simone de Beauvoir und die Frauenbewe-gungen im 20. Jahrhundert waren Pionierinnen für Gleichberechtigung und Feminismus. Einen Makel haben einige feministische Diskurse aber leider gerade in Deutschland bis heute: Männer spielen in ihm nur selten eine Rolle. Dabei ist wirkliche Gleichberechtigung, sind gleiche Rechte und gleiche Pflichten nur mit den Männern zu erreichen – nicht gegen sie. Frauen haben durch den Feminismus ihre Möglichkeiten erweitert, Männern steht dieser Schritt noch bevor.
Das Diktum des sozialen Geschlechtes, des Rollenzwangs und der festgelegten Verhaltensmuster gilt näm-lich ebenso für Männer. Weil diese davon aber materiell und sozial immer profitiert haben, wurde erst in jüngerer Zeit zum Thema, dass Geschlechterrollen auch für Männer ein Korsett sind, das ihnen mehr scha-det als nützt.
Nach dem Selbstmord von Nationaltorhüter Robert Enke ging eine Debatte über die Gesundheit von Män-nern, über Schwäche und Depressionen, über Versagensängste durch die Republik – endlich! Wir fragen uns jedoch: Sind die Männer, die öffentlich trauerten und weinten, aber nicht auch diejenigen, die eine Woche später in den Stadien und Fankneipen einen Fußballer als Schwuchtel beschimpfen würden, wenn er sich als homosexuell outet? Oder als Weichei, wenn er ein Jahr Babypause nimmt und seine Frau für den Lebensunterhalt sorgen lässt?
Wir brauchen ein neues Bewusstsein für eine neue Männlichkeit. Wir als männliche Feministen sagen: Män-ner, gebt Macht ab! – es lohnt sich.
Wir wollen Neue Werte – Neue Arbeit – Neue Perspektiven!
Die Krise ist männlich. Klimakrise, Finanz- und Wirtschaftskrise, Hunger- und Gerechtigkeitskrise, all dies sind direkte Folgen einer vor allem „männlichen“ Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsweise, die unseren Pla-neten an den Rand des Ruins getrieben hat. Entfesselter Wachstum und ungehemmter Profit müssen ein Ende haben. Wir wollen anders leben!
Wir wollen entlang von Werten leben und arbeiten, die auf Wertschöpfung, Gemeinwohlorientierung, indi-vidueller Freiheit, Nachhaltigkeit und Entschleunigung basieren. Dazu müssen politische Weichen gestellt werden. Neue Zeitmodelle in den Unternehmen müssen es Männern ermöglichen, ihre Wochen- und Le-bensarbeitszeit zu reduzieren, Teilzeitphasen oder Sabbatjahrmodelle zu verwirklichen. Entschleunigung ist auch hier Schlüssel: Viel zu selten werden Männern im Erwerbsarbeitsleben „nicht-klassische“ Erwerbsbio-grafien ermöglicht. Das Bild vom männlichen Hauptverdiener schwebt auch hier noch in den Köpfen vieler Personalverantwortlicher.
Es ist weder schlau noch gut, Menschen lediglich eindimensional in wirtschaftliche Wachstumsprozesse ein-zubinden. Familienleben und soziales wie gesellschaftliches Engagement sind gerade für Männer eine Mög-lichkeit, an einem qualitativen Wachstum mitzuwirken. Vernetztes Denken, ganzheitliche Bildung und Krea-tivität können sich nur vollends entfalten, wenn Menschen alle Lebensbereiche gemeinsam gestalten. Das Ende der Rollenaufteilung ist auch wirtschaftlich notwendig, denn ein Ende der Ungleichbehandlung führt für alle Beteiligten zu einer größeren Zufriedenheit.
Wir brauchen Neue Wege für Jungs!
Die Wiege der Gleichberechtigung ist wie so oft die Bildung und Erziehung. Hier fallen die Würfel. Viel ist in den letzten Jahren von der Bildungsmisere der Jungen geschrieben und gesprochen worden und vieles ist richtig. Jungen fallen viel häufiger als „Verlierer“ aus dem Bildungssystem: Sie brechen die Schule öfter ab, erreichen schlechtere Leistungen und Abschlüsse, sind häufiger schulmüde als Mädchen. Deshalb braucht es eine emanzipatorische Erziehung und eine individuelle Förderung, die die Stärken von Jungen und Mädchen gleichermaßen wertschätzt und fördert.
Zwischen emanzipierten Müttern und frauenverachtenden Hip-Hoppern bekommen Jungen heute ein breites Repertoire zur Orientierung geboten. Was oft fehlt, sind die positiven Rollenbilder einer anderen, neuen Männlichkeit. Längst wissen wir, dass mit zunehmender Gleichberechtigung das Patriarchat umso härter zu-rückschlägt: mit Gewalt, medialem Sexismus oder Schein-Bastionen der Männlichkeit in Sport und Musik. Wir wollen role models aus Sport, Medien, Politik und Kultur, die nicht den Macker spielen müssen, weil sie eben selber stark genug sind, auch schwach sein zu dürfen.
Wir wollen mehr geschlechtersensible Männer in „klassischen“ Frauenberufen: mehr Erzieher, mehr Grundschullehrer, mehr Sozialpädagogen. Und wir wollen, dass Jungen selbstbewusst ihren Interessen nachgehen können und nicht in tradierte Schemata gedrängt werden. Deswegen fordern wir neue Wege für Jungs durch die Etablierung von „Boy’s Days“ und ein geschlechtersensibles Bildungs- und Berufsberatungsangebot. Denn das Interesse am Maschinenbau ist nicht angeboren.
Wir fordern: Neue Väter statt „Vater morgana“!
Seit der Einführung der Partnermonate im Elterngeld durch Ursula von der Leyen bejubeln viele Medien die „neuen Väter“ und den Run auf die beiden Monate zwischen Wickeltisch und Sandkasten. Und, in der Tat: Die beiden Partnermonate waren ein Erfolg, ein Einstieg in die Übernahme von Verantwortung von Vätern in Haushalt und Erziehung. Aber werden Männer damit wirklich zu „neuen Vätern“? Oder handelt es sich nicht in Wirklichkeit um eine „Vater morgana“, die Vätern lediglich eine verlängerte Auszeit vom Job er-möglicht, und zwar in der Regel dann, wenn die ersten zwölf Monate nach der Geburt glücklich überstan-den sind?
Wir wollen auch hier Gleichberechtigung: Die Aufteilung der Elternzeit muss paritätisch sein. Dies würde nicht nur Männern mehr Verantwortung abverlangen, sondern auch die Unternehmen und Arbeitgeber zum Umdenken zwingen. Zwei Monate ist ein Arbeitnehmer für den Arbeitgeber zu entbehren, sechs Monate o-der länger jedoch verlangen neue Zeit- und Jobmodelle, die wir dringend brauchen – hin auf dem Weg zu echter Gleichberechtigung.
Männer leiden unter ähnlichen Vereinbarkeitsproblemen wie Frauen: Gerade junge Männer haben mittler-weile den Anspruch, Kind(er), Karriere, Engagement und Freizeit miteinander vereinbaren zu können, an-statt sich für das eine oder gegen das andere entscheiden zu müssen. Sie wollen nicht länger daran schei-tern, Berufs- und Privatleben in eine gute Balance zu bringen, sondern moderne Partnerschaftskonzepte durchgängig leben und die Rolle des “neuen Vaters” tatsächlich einnehmen. Als moderne Väter wollen sie ihren Kindern beim Aufwachsen helfen, selbstbestimmt die Erziehungsarbeit teilen – statt Zuschauer zu bleiben. Auch deshalb muss Teilzeit für Chefs sowie Männer in Kitas und Grundschulen zur Selbstverständ-lichkeit werden.
Wir stehen für ein Neues Gesundheitsbewusstsein!
Männer sterben noch heute im Schnitt sechs Jahre früher als Frauen – Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Zeichen chronischer Überlastungen sind die häufigsten Todesursachen. Jahrhundertelang gehörte es nicht um Selbstbild eines Mannes, sich um seine Gesundheit zu kümmern. Dumme Sprüche wie “Ein Indianer kennt keinen Schmerz” führen dazu, dass viele Männer körperliche Warnsignale überhören oder bagatellisieren. Doch der Körper lügt nicht.
Männer sollen krank werden dürfen – ohne als Versager dazustehen. Umso wichtiger ist ein großer Aufbruch für die Männergesundheit. Wir brauchen mehr Konzentration auf die Prävention von Männerkrankheiten, in den Krankenkassen und in der Betrieblichen Gesundheitsförderung.
Die bestehende Rollenaufteilung der Geschlechter führt immer wieder zu schweren psychischen Belastun-gen. Sowohl Frauen als auch Männer leiden unter den enormen gesellschaftlichen Anforderungen, die ihnen auf Grund ihres Geschlechts abverlangt werden. Dies ist vor allem dort ein Problem, wo die eigene Entwicklung den Normvorstellungen wenig entspricht. Für Körper und Psyche des Menschen ist es daher dringend nötig, die Rollen endlich aufzubrechen.
Wir sind Grüne Feministen und haben gute Erfahrungen gemacht, Macht und Einfluss zu teilen. Wir sind mit Quoten und Doppelspitzen groß geworden. Wir kennen und schätzen gleiche Rechte und gleiche Pflich-ten sowie die Verantwortung, als Beispiel voranzugehen. Uns trägt die Vision einer Gesellschaft verschie-denster Individuen, die unter gleichen Bedingungen zusammenleben.
Wir sind keine Dinosaurier mehr. Wir wollen auch keine Alleinernährer sein. Wir wollen weniger Leistungs-druck, bessere gesundheitliche Prävention und mehr wertvolle Zeit. Wir wollen keine Helden der Arbeit sein, wir wollen leben. Wir wollen Macht, Verantwortung und Pflichten teilen und das Korsett alter Ge-schlechterrollen von uns reißen. Wir wollen neue Perspektiven für Männer im 21. Jahrhundert!
Sven Lehmann | Landesvorstand Bündnis 90/Die Grünen NRW
http://blog.gruene-nrw.de/2010/04/09/maennermanifest/

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus


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