Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Liste Lila Pudel 161-170 (Projekte)

Oberkellner, Sunday, 24.06.2012, 20:39 (vor 4560 Tagen) @ Oberkellner

LP 161 Dr. Viktor Hermann, Aut, Studium der Slawistik und Romanistik, Politische Wissenschaften und Nationalökonomie an der Uni Salzburg, stellv. Chefredakteur Salzburger Nachrichten, viktor.hermann@salzburg.com

Nun argumentiert so mancher, Zapatero übertreibe. Dass Frauen die gleichen Rechte und Pflichten hätten wie die Männer, sei ja nun weithin bekannt, wenigstens in allen Ländern Europas und Nord-amerikas. Dann ist es freilich nicht verständlich, weshalb die "gläserne Decke" noch immer standhaft Frauen am Aufstieg in die allerhöchsten Etagen von Unternehmensführungen hindert. Dann ist nicht einsichtig, weshalb wir Männer uns jedes Jahr genieren müssen, weil sich an der schlechteren Bezahlung der Frauen noch immer nichts geändert hat, weshalb es rundum an Kinderkrippen fehlt. Es ist ja recht schön, wenn ein Minister erzählt, er bügle seine Hemden selbst - das bringt aber of-fensichtlich weder den Bahnarbeiter noch den Vorstandssprecher dazu, von alten Klischees und Privilegien der Männer Abschied zu nehmen. (...) Mit Quoten, Regeln und Vorschriften ist vieles durchsetzbar, was freiwillig offenbar kaum einer tun will. Das mag zwar ausschauen wie eine Be-vormundung der Gesellschaft, ist aber nichts anderes als die Reaktion auf die Sturheit einer Macho-gesellschaft, deren Natur nur auf strenge Regeln und Vorschriften reagiert.

http://www.salzburg.com/sn/07/03/17/artikel/3151951.html

Am Umgang mit den Frauen könnt Ihr sie erkennen
Salzburger Nachrichten 17 Februar 2010
Von Viktor Hermann
Der Kulturkampf zwischen einer modernen europäischen Gesellschaft, die die Segnungen der Auf-klärung genießt, und Zuwanderern aus Ländern völlig anderen kulturellen Zuschnitts läuft derzeit besonders heftig. Kein Wunder.
Die Modernisierung der Gesellschaften schreitet mitunter so rasch voran, dass es schon gut ausge-bildeten Einheimischen oft nicht leicht fällt, das Tempo mitzuhalten.
Wie schwer wird es da erst einem, der aus einer völlig anderen Kultur in den Westen hineingewor-fen wird und zunächst hinreichend damit beschäftigt ist, sich und die Seinen materiell über Wasser zu halten. Da dauert die Anpassung an eine neue Kultur oft etwas länger.
Erstaunlicherweise manifestiert sich diese Schwierigkeit in zwei Dingen: In den Schwierigkeiten mit der neuen Sprache. Und im Umgang mit den Frauen. Wer aus einem fremden Sprachraum kommt, plagt sich mit Deutsch, Französisch, Englisch. Wer aus einer Macho-Kultur ins einigermaßen emanzipierte Europa einwandert, tut sich offensichtlich schwer, Frauen als gleichberechtigte Wesen zu akzeptieren.
An ihrem Verhalten gegen die Frauen kann man jene erkennen, die sozial, politisch, religiös noch nicht ganz in Europa angekommen sind.
In Frankreich ist die Burka zum Symbol für die Auseinandersetzung der Europäer mit den Zuwan-derern geworden. Dort hat die Regierung jetzt klare Fronten geschaffen: Wer seine Frau zu Hause einsperrt und sie in der Öffentlichkeit hinter einem Ganzkörperschleier versteckt, kann nicht gleich-berechtigter Bürger des Landes sein.
Freilich hat sich die Freiheit der Frauen auch im Herzen Europas noch nicht völlig durchgesetzt. Es gibt noch immer nicht gleichen Lohn für gleiche Arbeit und schon gar nicht die gleichen Karrier-echancen.
Es ist nicht so lang her, da hieß es in den Familiengesetzen in Mitteleuropa, Ehefrauen dürften einen Beruf ergreifen, vorausgesetzt, dies hindere sie nicht an der Erfüllung ihrer familiären und häusli-chen Pflichten.
Diese gesetzlichen Bestimmungen fielen unter dem Sturm der 68-er Revolten, weshalb noch heute so mancher Reaktionär jammert, die 68-er hätten damals alles Wahre, Gute und Schöne zerstört.
Und so ganz ist dieses Denken noch immer nicht verschwunden. So hört man allenthalben an diver-sen Stammtischen lockere Sprüche wie diesen: "Ich bin schon stolz auf meine Frau.
Jetzt ist sie tatsächlich zur Abteilungsleiterin aufgestiegen. Jetzt kommt sie immer erst später nach Hause. Na ja, ich hab nichts dagegen, solang sie das nicht dran hindert, meine Hemden zu bü-geln . . ."

http://europenews.dk/de/node/30029

Manche religiöse Radikalinskis entlarven
sich selbst freiwillig als reine Menschenfeinde.
Da melden die Medien
dieser Tage, dass in Saudi-Arabien seit
Kurzem per Erlass nur noch Frauen als
Personal in Unterwäschegeschäften für
Frauen arbeiten dürften, um der Kundschaft
die Peinlichkeit zu ersparen, von
Männern bedient und taxiert zu werden.
Der Großmufti des Landes nennt
diesen Erlass „kriminell“. KeinWunder,
entzieht doch der staatliche Erlass
die Frauen in einem kleinen Bereich des
Lebens dem mächtigen Zugriff der
Männer. Und das kann offenbar nicht
im Sinne eines Fundamentalisten sein.
In den USA gibt es von evangelikalen
Radikalen betriebene Sommercamps,
bei denen Kinder indoktriniert werden,
um ihnen den Kreationismus (Schöpfung
derWelt ohne Evolution) und eine
neue Erlöser-Ideologie einzubläuen,
die im Kern im Wesentlichen sagt: Nur
wiedererweckte, charismatische Christen
sind akzeptable Menschen.
Und in österreichischen Zeitungen
taucht seit einiger Zeit immer wieder
das Inserat eines Verlags auf, das Bibeln
und andere religiöseWerke verschenkt.
Das ist zwar nobel, kommt aber schon
ein wenig bedrohlich daher. Denn die
Eingangsfrage in dem Inserat heißt:
„Wo wirst du sein in der Ewigkeit?“
Und die Antwort kommt sogleich. Denn
wer nicht glaubt, der ziehe sich „den
Zorn Gottes“ zu.
Die Urheber dieser Drohung nennen
sich Verein zur Verbreitung der Heiligen
Schrift und kaschieren einigermaßen
erfolgreich, woher sie das Geld haben,
um massenhaft Bibeln zu verschenken.
Sie legen auch nicht offen,
wer sie sind und was sie wirklich bezwecken,
außer Indoktrination.
Drohbotschaften, Herrschaft über
andere Menschen errichten und erhalten,
Ausgrenzung von Andersgläubigen
– das sind die Merkmale eines religiösen
Fundamentalismus, der sich nicht
nur in den islamischen Ländern ausbreitet,
sondern in nahezu gleichem
Maß in Europa und Amerika Fuß zu fassen
versucht.
IhreMeinung?
salzburg.com/hermann
http://blog.kowall.eu/wp-content/uploads/sn_interview.pdf

H.C. Strache ist schon sehr zu bedauern. Nicht nur, dass er ständig „falsch verstanden", „falsch zitiert", „aus dem Zusammenhang gerissen" oder überhaupt verleumdet wird, nein, jetzt bekommt er noch dazu das Spiel-zeug nicht, auf das er sich so sehr gefreut hat. Zugegeben, ursprünglich wollte er diesen Orden ja gar nicht haben, den österreichische Regierungsmitglieder und Klubobleute einfach dadurch verdienen, dass sie sich lan-ge genug an ein Ministeramt geklammert haben oder einem Parlamentsklub vorgestanden sind. Ursprünglich hat er ja kritisiert, dass überhaupt jemand das „Großen Goldenen Ehrenzeichen mit dem Stern" bekommen soll - bis man ihm sagte, dass er selbst einer der Ordensträger sein werde.
Ja jetzt jammert er wiederum über die Sauerei, dass er das Ding nicht haben soll, bloß weil er sich dabei ertap-pen ließ, wie er dumme Sprüche aufsagte. Strache leugnet ja nicht einmal, dass er den Protest gegen den Kor-porationsball mit der „Reichskristallnacht" verglichen hat. Und auch nicht, dass er die FPÖ und die rechtsradika-len Verbindungen als „die neuen Juden" bezeichnete. Nur aus dem Zusammenhang" sei das halt alles gerissen worden, sagt er jetzt.
Bemerkenswert. Der Mann hat offensichtlich so wenig hinter der Stirn, dass er nicht einmal merkt, wie pervers seine Vergleiche sind. Die „Reichskristallnacht" war ein gezielter Terroranschlag gegen alle Juden in Deutsch-land, mit dem die industrielle Vernichtung aller Menschen mosaischen Glaubens eingeläutet wurde. Und die Nachfahren der Opfer von damals werden sich heute schön dafür bedanken, dass ausgerechnet die geistigen Erben der Täter von damals sich zu den „neuen Juden" hochstilisieren.
Hätte Strache auch nur eine Spur Anstand, er würde über die Dummheit nachdenken, die er da von sich gab. Er würde sich bei allen entschuldigen, die er damit beleidigt hat. Und wenn er dann in ein paar Jahren mit der Entschuldigungstour fertig wäre, dann könnte er ja überlegen, ob er nicht besser die Politik sein lassen sollte. Allein um zu vermeiden, dass ihm weitere Unsäglichkeiten herausrutschen.
Da Strache aber zu solchem Verhalten vermutlich nicht in der Lage ist, wird uns wohl nicht erspart bleiben, dass wir ihn immer wieder „falsch verstehen", „aus dem Zusammenhang reißen" und „falsch interpretieren".
Strache kann sicher sein, dass ihn seine Gesinnungsfreunde schon so verstehen werden, wie er es gemeint hat - und sich ob seiner ewiggestrigen, rechtsradikalen, hetzerischen Kommentare ins burschenschaftliche Fäust-chen lachen.

http://mein.salzburg.com/blog/satire/2012/02/hatte-er-anstand-er-wurde-vor.html

Das Thema kommt mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder. Jetzt hat sich der Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg mit der Frage auseinandergesetzt, ob religiöse Symbole in Schulklassen zulässig sind. Da wir uns mitten in dem von christlicher Tradition geprägten Europa befinden, geht es - logisch - ums Kreuz an der Wand des Klassenzimmers.
In Italien hat das Urteil der Straßburger Richter gegen das Kreuz in der Schule großen Aufruhr verursacht, das wäre vermutlich in anderen Ländern auch nicht viel anders.
Da ist von den christlichen Wurzeln Europas und seiner Kultur die Rede, von der Tradition und von der italieni-schen Identität und dem Skandal, wenn Richter diese Kultur und Tradition und Identität nicht achteten.
Wir leben allerdings - und das vergessen die Bewahrer der Kultur und Identität und Tradition - in einem Europa der religiösen Vielfalt. In Europa ist jeder frei, sich zu seinem Glauben zu bekennen oder auch zu seiner Skepsis oder gar zu seinem Unglauben. Da ist es doch logisch, dass das Kreuz an der Wand einer staatlichen Institution manchen als Dominanz einer Idee unter vielen erscheint. Dies muss vor allem jenen so gehen, die nicht Christen sind sondern Agnostiker oder Atheisten oder einer anderen Religion anhängen.
Also ist die Forderung nach einem von religiösem Einfluss freien Raum durchaus verständlich.
Wer freilich darauf beharrt, dass unsere europäische Kultur eben untrennbar mit dem Kreuz verstrickt sei, der hat zwar Recht - aber nicht ganz so, wie er meint. Die Gestalt Europas und seine Kultur sind tatsächlich stark vom Christentum geprägt, aber ob das immer auch eine positive Prägung war? Man denke an religiös motivierte Kriege und Vertreibungen, daran, dass der Prunk vieler kirchlicher Bauten unter dem Zeichen des Kreuzes auf dem Rücken der darbenden Bevölkerung gebaut wurde.
Und schließlich müssen wir darauf verweisen, dass nahezu alles, was moderne aufgeklärte Gesellschaften aus-macht, gegen den massiven Widerstand der Kirche erobert werden musste: Die Gleichberechtigung der Frauen zum Beispiel, von denen die katholische Kirche noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts behauptete, sie hät-ten, ungleich den Männern, keine unsterbliche Seele; die bürgerlichen Rechte; die freie Meinungsäußerung und die Freiheit der Wissenschaft.
Also ganz ehrlich gesagt, hätten sich die Europäer immer nur an die Tradition und die Werte gehalten, die die Kirche unter dem Zeichen des Kreuzes verordnete, Europa schaute heute anders aus - aber nicht unbedingt besser.

http://mein.salzburg.com/blog/satire/2009/11/das-kreuz-die-tradition-und-di.html

LP 162 Dr. Helmut L. Müller, geboren 1954 in Murnau (Bayern), Studium der Politik, Neueren Geschichte und Germanistik an der Universität München, Journalist Salzburger Nachrich-ten Ressort Aussenpolitik, Lehrauftrag am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg - helmut.mueller@salzburg.com - http://www.salzburg.com/nwas/loadcluster.php?Ref=DBild/sozj91a97a1j$swbxzzlee8&AttrName=BildLr

Mut statt Machtgehabe
Über die Torheit der Regierenden haben die Erdenbewohner viel zu klagen. Die politische Dumm-heit geht überwiegend auf das Konto männlicher Herrscher. Denn sie dominieren seit jeher in der Weltpolitik, und schlechtes Regieren ist vor allem ihrem Machtgehabe, ihrem egoistischen Verhalten zuzuschreiben. In Afrika haben despotische „Big Men" viele Staaten ins Elend gestürzt. In Arabien steuerten Alleinherrscher unter Ausschluss der Frauen in die Krise, bis die Wut der Untertanen explodierte.
Das Komitee in Oslo erkennt mit der Vergabe des Friedensnobelpreises 2011 an, dass es wohl bes-ser um die Welt stünde, wenn die Frauen mehr Einfluss auf politische Entscheidungen hätten. Da-mit lässt sich diese Preisvergabe auch als ein Stück Selbstkritik lesen, weil bisher nur etwa einem Dutzend Frauen die wichtigste politische Auszeichnung der Welt zuerkannt worden ist.
In Afrika etwa tragen die Frauen die größte Last im Alltag. Entwicklung kommt dort nicht voran, wenn Frauen grundlegende Rechte verwehrt bleiben. Der Aufbau stabiler Staaten gelingt mit den Frauen besser, weil ihnen die Zukunft ihrer Kinder wichtiger ist als persönliche Vorteile - anders als vielen Polit-Machos.
Das Nobel-Komitee belohnt mit dem Preis Frauen, die in ihrem von Männern zerrütteten Land einen fragilen Frieden bereits erreicht haben (Liberia). Es setzt aber auch heuer seine „Politik" fort, in aktuelle Entwicklungen einzugreifen und durch den Preis Frauen zu ermutigen, die gerade für Frei-heit und Frieden kämpfen (Jemen).

http://mein.salzburg.com/blog/standpunkt/2011/10/mut-statt-machtgehabe.html

LP 163 Dr. Benedikt Sauer, geboren 1960 in Bozen (ITA), Studium der Germanistik und Geschichte, freischaffender Publizist und Journalist, wohnhaft in Innsbruck (Aut), Ko-lumnist der Tiroler Tageszeitung, Journalist für RAI Sender Bozen, lehrt Medienanalyse an der Universität Innsbruck - benedikt.sauer@gmx.net - http://www.folioverlag.com/pics/autori/SauerBenedikt-_C_-Thomas-B_hm.jpg

Ergreifen Sie die Gelegenheit, sich heute mal ernsthaft einem Echtheits-Check zu unterziehen. Für die meisten Frauen ist ein Mann nämlich nur dann ein echter Kerl, wenn er gegen fiese Weichmacher wie Jammern, falsche Scheu und Gefühlsduselei genügend abgehärtet ist. Wie Sie Ihren Härtegrad in nur wenigen Lektionen erhöhen können, verrät Ihnen unser Anti-Schluffi-Programm. Die Lektionen gibt's auch in unserer Foto-Show.

Nein, keine Sorge, wir wollen Sie nicht zurück ins grunzende Macho-Zeitalter treiben. Frauen von heute bevorzugen weiterhin Männer, die auch Gefühle zeigen und Schwächen eingestehen können. Nur stellt Ihnen das noch lange keinen Freischein dafür aus, sich als quengelnde Diva ohne Rück-grat durchs Leben zu glibbern. Alles hat seine Grenzen – und Sie sollten sich entschieden darauf konzentrieren, stets tough zu bleiben und den Superman in sich zu entdecken. Schritt für Schritt.

Lektion 1: Ego stählen

Sie können kein Superman werden, wenn Sie in sich stets nur den Superloser sehen. Die Psyche spielt eine tragende Rolle auf Ihrem Weg zu mehr Härte. Also machen Sie ab heute Schluss damit, sich immer wieder nur auf das zu konzentrieren, was Sie nicht können oder erreicht haben. Ändern sie Ihre Sichtweise.
Selbst Gott, quasi der Ober-Superman, hat es nicht geschafft, die Welt an einem Tag zu erschaffen. Aber er hatte letztendlich Erfolg, den Sie mit Sicherheit auch bei sich finden werden. Im Job, in der Liebe, im Sport. Erkennen Sie Ihre Stärken und bauen Sie darauf auf, anstatt ihre Schwächen wie ein kleiner Junge zu beweinen, der seinen Lutscher dusselig in den Dreck hat fallen lassen, obwohl er noch eine ganze Tüte davon in seiner Hosentasche trägt.

Lektion 2: Extreme vermeiden

Frauen wünschen sich einen Mann, der mal Macho, mal Softie sein kann. Nur sollten Sie sich nie-mals zu lange bloß in einem Extrem verwirklichen. Sehen Sie sich mehr als einen Allrounder, der all seine Facetten ausleben möchte. Gehen Sie die Sache so leichtfüßig wie ein Boxer an, der quick-lebendig immer wieder von einem auf das andere Bein hüpft, um dann mit kurzen Ausfallschritten sein Gegenüber stets aufs Neue zu überraschen. Aber denken Sie daran: Sobald Sie zu lange auf einer Stelle verharren, gibt’s volles Pfund aufs Maul.

Lektion 3: Probleme angehen

Männer sind wahre Meister darin, die Dinge einfach mal laufen zu lassen, um dann zu schauen, was kommt. Machen Sie es lieber wie MacGyver, der für alle brenzligen Situationen stets eine effektive Lösung parat hat. Mal brachial, mal intelligent, mal feinfühlig. Sie werden sehen: Mit der Zeit ent-wickeln Sie ein wahres Talent dafür, Probleme und Konflikte direkt an den Eiern zu packen – eben da, wo es am meisten Sinn macht.

Lektion 4: Meinung haben

Ein Mann, der nicht sagt was er denkt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er regelmäßig von an-deren ins Abseits gestellt wird. Seien Sie kein Niemand, der alles abnickt, nur um nirgends anzu-ecken. Verbannen Sie konsequent willenlose Zombie-Phrasen wie „mir egal“ oder „entscheide du“ aus Ihrem Leben. Seien Sie ein Jemand, ein Alpha-Tier, das mit seiner eigenen Meinung voll im Leben steht, auch wenn das manchmal zu Konflikten führt. Aber die wissen Sie ja seit Lektion 3 nun meisterhaft zu lösen.

Lektion 5: Entscheidungen fällen

Wer sich immer nur treiben lässt, ist auf Dauer unerträglich. Noch schlimmer: dann auch noch über das Ergebnis zu jammern. Also nehmen Sie das Ruder regelmäßig selbst in die Hand und geben Sie einen klaren Kurs an. Sie haben Lust auf Popcorn-Kino mit Ihrer Freundin? Dann schlagen Sie es vor oder machen Sie es einfach – als Überraschung. Sie werden sich wundern, wie schnell Sie von Ihrer Liebsten vom defensiven Langweiler zum hochgeschätzten Kapitän befördert werden. Also dann, Captain, auf zu neuen Ufern! >>

Lektion 6: Treffer wegstecken

Vor Fehlern, Kritik und Niederlagen werden Sie nie ganz gefeit sein. Eine gewisse Abhärtung ist da nicht fehl am Platz, damit Sie nicht irgendwann komplett am Boden liegen. Ein tougher Typ geht niemals K.O. und findet früher oder später immer wieder seinen Weg zurück auf die Beine. Stellen Sie sich auf Tiefschläge ein und sorgen Sie für genügend Lebensstützen. Beziehung, Freunde, Job, Familie. Bricht eine Säule weg, fangen die anderen Sie auf.
LÄSSIG WIE BECKHAM
Lektion 7: Pause gönnen
Es ist Ihnen sicher schon aufgefallen, dass von einem Mann jeden Tag viel erwartet wird. Das kann einen ganz schön überfordern. Gestehen Sie sich aber ruhig ein, dass Sie nicht jede Rolle im Leben erfüllen können, schließlich sind Sie kein Roboter. Bleiben Sie sich selbst stets treu, das ist viel interessanter. Und zögern Sie nicht, sich auch als hartgesottener Kerl mal eine Auszeit vom Helden-tum zu nehmen. Unser Ober-Guru hat sich bei der Welterschaffung schließlich auch einen Tag frei genommen.
http://www.wanted.de/hart-haerter-sie-/id_51100130/index

LP 164 Sven Hauberg, Handlanger von Hinrich Rosenbrock www.sven-hauberg,de – mail@sven-hauberg.de – sha@zeitjung.de – Student (chinesisch)

Maskulismus - das Gegengewicht
zum Feminismus?
Die deutschen Männerrechtler und ihre zumeist obskuren Forderungen.
„Man ist nicht als Mann geboren, man wird es“, so könnte, frei nach Simone de Beauvoir, der Slo-gan der Männerrechtsbewegung lauten. Der Mann – das andere Geschlecht? Sehen Genderdebatten zumeist die Frau als unterdrücktes Geschlecht an, so fordern die Anhänger des sogenannte „Masku-lismus“ die Sichtweise auf den Mann zu verlagern. Der Mann, das schwache Geschlecht?

Die „Geschlechterpolitische Initiative MANNdat e.V.“ zumindest sieht das so: „Eine einseitig an Fraueninteressen orientierte Geschlechterpolitik hat in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Un-gerechtigkeiten zu Lasten von Männern hervorgebracht“, so MANNdat. Männer würden im Ge-sundheitswesen diskriminiert, in Bildungswesen nicht genug gefördert – und Wehr- und Zivildienst müssten sie ebenfalls ableisten. Wobei sich letzteres, auch wenn das bei den Mannen von MANNdat noch nicht angekommen scheint, mittlerweile erübrigt hat.

Der Kampf gegen die Bäcker-Tüte

Und so kämpft MANNdat an allen Fronten gegen die Diskriminierung des Mannes. Etwa in Goslar, wo scheinbar sexistische Bäckereien Tüten mit dem Aufdruck „Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte“ in Umlauf brachten. Dabei, so echauffiert sich MANNdat, seien die Hauptopfer von Gewalt doch Männer! Dass es einen Unterschied macht, ob Frau vergewaltigt wird oder Mann sich in der Kneipe prügelt, scheint dabei nicht relevant.

Generell sind die Thesen der Anhänger des „Maskulismus“ geprägt von Polemik oder Verschwö-rungstheorien. Das Portal wikimannia.org („Feminismus in den Mülleimer der Geschichte“) etwa sieht sich als Sammelstelle für „Beweise“ der Unterdrückung der Männer durch einen aggressiven Feminismus. So gebe es – Skandal! – in Deutschland etwa 400 Frauenhäuser, jedoch nur ein Män-nerhaus.

"Gleichstellung und Macht und Quote/Im genderqueeren Matriarchat"

Auch das Forum „Wie viel ‚Gleichberechtigung‘ verträgt das Land?“ sieht Frauen ungerechterweise bevorzugt in Deutschland: „Wenn Frauen wirklich so stark wären und alles besser können als Män-ner, dann bräuchten sie nicht für jede kleine Anstrengung Hilfen und Förderungen wie schwer be-hinderte Menschen“, ätzt das Forum. Und der Männer-Verein „agens e.V.“ lässt seine Mitglieder nach einer neuen, deutschen Nationalhymne „in gendergerechter Sprache“ suchen. Kostprobe: „Gleichstellung und Macht und Quote/im genderqueeren Matriarchat!/Das verlangen wir heut trot-zig/werden andernfalls rabiat“.

Dennoch sind nicht alle Forderungen der „Männerrechtler“ Humbug. So gilt es als allgemein aner-kannt, dass etwa in der Grundschule männliche Identifikationsfiguren für die Schüler fehlen, da es nicht genug männliche Lehrer gibt.
Der Soziologe Andreas Kemper jedoch rückt in seinem Buch „[r]echte Kerle“ die Männerrechtsbe-wegung ins rechte politische Spektrum. Auch der Genderforscher Hinrich Rosenbrock vermutet solche Verbindungen, wie er in einem Interview mit der Tageszeitung taz äußert. So gebe es perso-nelle Überschneidungen zwischen Männerrechtlern und der NPD.

http://www.zeitjung.de/MENSCHEN/artikel_detail,7233,Oh-Mann.html

LP 165 Theodor H. Winkler, geboren 1951 in Aarau (CH), Geneva Centre for the De-mocratic Control of Armed Forces (DCAF) – Vater von zwei Töchtern – wohnhaft in Adliswil (ZH) und Wangen (ZH) - http://www.parlament.gv.at/SERV/FOTO/VER/423972/2722560_500.jpg

Gewalt und Diskriminierung Haupttodesursachen für Frauen

Zwei bis drei Millionen Frauen müssen jährlich wegen ihres Geschlechts sterben - DCAF-Bericht "Frauen in einer unsicheren Welt"
New York - Gewalt und Diskriminierung sind nach einer neuen Studie die Haupttodesursachen für Frauen weltweit. Der Direktor des Genfer Zentrums für die Demokratische Kontrolle der Streitkräf-te (DCAF), Theodor Winkler, erklärte in New York, die Zahl der Frauen, die an den Folgen von Gewalt und Entbehrung sterben, sei größer als die Zahl der Todesopfer aller Kriege im 20. Jahrhun-dert zusammen. "Das tief verwurzelte Phänomen der Gewalt gegen Frauen ist eines der großen Verbrechen der Menschheit", sagte Winkler.
Die Gewalt sei einer von vier Gründen, warum Frauen frühzeitig sterben müssten, erklärte Winkler, der am Donnerstag den DCAF-Bericht "Frauen in einer unsicheren Welt" vorstellte. Die anderen seien Kriege, Hunger und Krankheit. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen leben derzeit 200 Millionen Frauen weniger auf der Welt als demographisch zu erwarten wäre. "Der Grund, warum sie nicht da sind, ist einfach, dass sie getötet wurden." Winkler nannte als Beispiele Abtreibungen von weiblichen Föten, die Tötung von kleinen Mädchen und mangelhaften Zugang zu medizinischer Versorgung und Lebensmitteln. Hinzu kämen so genannte Ehrenmorde, häusliche Gewalt und bewaffnete Konflikte.
zwei bis drei Millionen Frauen
Ausgehend von der Zahl von 200 Millionen fehlenden Frauen könne man schätzen, dass jährlich zwei bis drei Millionen Frauen wegen ihres Geschlechts getötet würden, sagte Winkler. 2,8 Millio-nen Menschen sterben jährlich an HIV und Aids, 1,27 Millionen an Malaria. "Die Gründe sind viel-fältig, aber sie gehen letztendlich auf die einfache Tatsache zurück, dass für zu viele Menschen das Leben und die Würde einer Frau weniger wert sind als die eines Mannes. Diese Situation ist untrag-bar." (APA/AP)

http://diestandard.at/2248617?sap=2&_seite=79

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Amnesty International (AI) fordert im Hinblick auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frau-en vom 25. November 2005 Bund und Kantone auf, sich stärker gegen häusliche Gewalt einzuset-zen. Der Forderungskatalog umfasst zehn konkrete Punkte, darunter etwa die konsequente Verfol-gung und Ahndung häuslicher Gewalt.
Auch eine neue Studie des Genfer Zentrums für die Demokratische Kontrolle der Streitkräfte (DCAF) greift das Thema Gewalt gegen Frauen auf. Gemäss der Studie schätzt die UNO, dass der-zeit rund 200 Millionen weniger Frauen auf der Welt lebten als demographisch zu erwarten wäre. Gegenüber der Basler Zeitung sagte der Direktor des DCAF, Theodor Winkler, dass «jährlich zwei bis drei Millionen Frauen wegen ihres Geschlechts getötet würden>.
http://www.humanrights.ch/de/Schweiz/Inneres/Gewalt/Gewalt/idart_3743-content.html

Women in an Insecure World wurde unter
der Schirmherrschaft der Schweizer
Aussenministerin, Micheline Calmy-Rey,
geschrieben. Finanziert wurde das Buch
vom Schweizer Departement für
Verteidigung, Bevölkerungsschutz und
Sport. Das kanadische Ministerium für
auswärtige Angelegenheiten und
internationalen Handel sowie die
Schweizer Direktion für Entwicklung und
Zusammenarbeit ermöglichten die Ausgabe
in französischer Sprache. Die
Organisation Coalition Women Defending
Peace und die Bibliotheca Alexandrina
finanzierten die Übersetzung des Buches
ins Arabische. Der begleitende
Dokumentarfilm und das Women in an
Insecure World-Paket wurden von DCAF
mit Hilfe des kanadischen Ministeriums für
auswärtige Angelegenheiten und
internationalen Handel sowie von Amnesty
International Schweiz erstellt.
Im Rahmen des Programms
"Genderdimension in der Reform des
Sicherheitssektors" vermittelt das DCAF
Wissen an Akteure des Sicherheitssektors
und zeigt Mittel und Wege auf, um Frauen
vor Gewalt zu schützen und sie darin zu
bestärken, selber aktiv zu werden.
Es muss sofort gehandelt werden
Das tief verwurzelte Phänomen der Gewalt
gegen Frauen gehört zu den grossen
Verbrechen der Menschheit. Wir hoffen,
dass die Fakten, Zahlen und Analysen, die
wir in diesem Buch zusammengetragen
haben, nicht nur den Leser schockieren,
sondern die ganze internationale
Gemeinschaft wachrütteln.
Angesichts der Tötung, Verstümmelung,
Vergewaltigung und Erniedrigung von
Frauen darf es keine Gleichgültigkeit
geben. Wir dürfen nicht damit leben. Wir
dürfen unsere Augen nicht davor
verschliessen. Wir können nicht einfach
hoffen, dass es irgendwann vorbei sein
wird. Wir müssen handeln. Jetzt.
Theodor H. Winkler
Direktor
Genfer Zentrum für die
demokratische Kontrolle der
Streitkräfte
http://dcaf.ch/content/.../women-in-an-insecure-world-summary-de.pdf

LP 166 Andreas Weber, Aut, geboren 1963,
Chefredakteur Wirtschaftsmagazin Format – weber.andreas@format.at

Nicht ganz zufällig können Sie diesmal im Erfolgsressort eine Geschichte lesen, wonach Frauen die besseren Chefs sind: Michael Schmid berichtet zeitge¬recht zum Weltfrauentag über eine Megastudie, die daran keinerlei Zweifel aufkommen lässt. Ein Wie¬ner Berater hat in sieben Jahren 500.000 Daten aus internationalen MitarbeiterInnenbefragungen ausge¬wertet. Ergebnis: Dort, wo Frauen in Führungspositionen sind, wird in der Regel erfolgreicher gewirtschaftet. Österreich hat in dieser Hinsicht ei¬nigen Aufholbedarf: Die Vorstände großer börsennotierter Unternehmen sind zu 98 Prozent in Männerhand. Michael Schmid stellt in seinem Kommen¬tar eine interessante These auf: „Als Wirt¬schaftsförderung brächte eine verpflichten¬de Frauenquote wohl mehr Nutzen als vie¬le Subventionsmilliarden“ (Seite 51).
Apropos: Im Wirtschaftsmagazin FORMAT sind von acht Führungspositionen vier mit Frauen besetzt, nur die Chefredak¬tion ist – noch, sorry – in rein männlicher Hand. Im Kernbereich, dem Wirtschafts-ressort, dominieren die weiblichen Redak¬teure im Verhältnis zwei zu eins.
http://www.format.at/prod/520/inhalt/2012/1210.pdf?1331194079

LP 167 Prof. Dr. Andreas Pinkwart, FDP, geboren 1960 in Neunkirchen-Seelscheid (NRW), von 2002 bis 2011 Landesvorsitzender der FDP Nordrhein-Westfalen, heute Rektor der Handelshochschule Leipzig (HHL) – rektor@hhl.de

In der westfälischen Uni sind 23,3 Prozent der Lehrstühle weiblich. Insgesamt liegen die NRW-Hochschulen mit 14,8 Prozent aber leicht unter dem Bundesschnitt. Wissenschaftsminister Pinkwart will dem nun abhelfen.

Frauen stellen in Deutschland die Mehrzahl der Abiturienten, mittlerweile auch der Studierenden. Professorinnen hingegen sind immer noch in der Minderheit.

Frauen stellen in Deutschland die Mehrzahl der Abiturienten, mittlerweile auch der Studierenden. Professorinnen hingegen sind immer noch in der Minderheit.
Düsseldorf - Die Universität Paderborn ist die Hochschule in Nordrhein-Westfalen mit dem höchs-ten Anteil an Professorinnen. Fast jeder vierte Lehrstuhl - 23,3 Prozent - ist mit einer Frau besetzt, wie das Wissenschaftsministerium am Freitag mitteilte. Der Landesdurchschnitt liege mit 14,8 Pro-zent leicht unter dem Bundesschnitt (14,9 Prozent). Dies sei viel zu niedrig, sagte Minister Andreas Pinkwart (FDP) am Freitag in Düsseldorf: „NRW hat hier wie Deutschland insgesamt großen Nachholbedarf.“
Sein Ministerium stelle für dieses Jahr fünf Millionen Euro für die Gleichstellungsförderung an Hochschulen zur Verfügung, 30 Prozent mehr als 2005. In Zukunft werde die Summe auf sieben Millionen Euro jährlich gesteigert. Dabei gingen die meisten Fördermittel an die Hochschulen, die den höchsten Anteil an Professorinnen haben oder diesen stark erhöhen.
Die Grünen bezeichneten dies als „Augenwischerei“. Die Landesregierung habe im laufenden Haushalt 3,4 Millionen Euro für zweckgebundene Maßnahmen in der Frauenförderung wie Mento-renprogramme und Stipendien gestrichen. „Das ist reiner Etikettenschwindel“, sagte die hochschul-politische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Ruth Seidl.
Neben der Universität Paderborn liegt der Professorinnen-Anteil nach Angaben des Wissenschafts-ministeriums auch an den Universitäten Bielefeld (19,3 Prozent) und Siegen (18,4 Prozent) über dem Landesdurchschnitt. Bei den Fachhochschulen hat Bielefeld den höchsten Anteil (21,6 Pro-zent), gefolgt von Bonn-Rhein-Sieg (20,2 Prozent) und Dortmund (19,5 Prozent). (dpa)
http://www.ksta.de/html/artikel/1182933969852.shtml

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Innovationsminister Pinkwart will den Frauenanteil in universitären Spitzenpositionen erhöhen - positiver Trend

Minister Pinkwart diskutierte mit Professorinnen über Fördermöglichkeiten
Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart will den Frauenanteil in universitären Spitzenpositio-nen weiter steigern. Während Frauen bei den Absolventenzahlen an den NRW Hochschulen mit 52 Prozent bereits besser vertreten sind als ihre männlichen Kollegen, liegt der Professorinnenanteil bei 16,6 Prozent. Innovationsminister Pinkwart: "Frauen sind an den Hochschulen auf dem Vormarsch. Jetzt ist es Zeit, auch bei den Spitzenpositionen weiter aufzuholen. Wir haben das Budget der Hochschulen für die Frauenförderung seit 2005 um 70 Prozent erhöht und damit bereits erste Erfolge erreicht."

Seit 2005 hat sich die Anzahl der Professorinnen in NRW um 139 erhöht, was einen Anstieg der Frauenquote um 2,4 Prozent entspricht. Allein bei den W3/C4 Stellen ist die Anzahl der Professo-rinnen seit 2005 um 41 gestiegen. Der Frauenanteil in dieser höchsten Besoldungsgruppe hat sich damit von 10,7 auf 12,5 Prozent erhöht. Besonders positiv ist die Entwicklung der Juniorprofessu-ren. 2005 gab es lediglich neun Juniorprofessorinnen in NRW, 2008 waren es insgesamt 51. Das entspricht einem Frauenanteil von 35,4 Prozent. Zum Wintersemester werden zudem erstmals ins-gesamt sieben Hochschulen in NRW von Rektorinnen geleitet, 2005 waren es lediglich zwei. Damit liegt der Frauenanteil auf der Leitungsebene bei rund 19 Prozent.

Minister Pinkwart hatte sechs der jüngsten Professorinnen verschiedenster Fachbereiche aus Nord-rhein-Westfalen zu einem Gespräch nach Düsseldorf eingeladen. Mit den Fachvertreterinnen disku-tierte Pinkwart die bestehenden Angebote zur Frauenförderung an Hochschulen. "Auf ihrem Karrie-reweg haben viele der Professorinnen schon früh Förderprogramme in Anspruch genommen und den Nutzen davon überwiegend positiv bewertet. Unser Ziel ist es, für die Hochschule nun Anreize zu schaffen, solche Angebote weiter auszubauen", so Pinkwart.

Um dieses Ziel zu erreichen, stellt das Innovationsministerium den Hochschulen 6,4 Millionen Euro zur Verfügung, im Jahr 2010 soll die Förderung auf 7,5 Millionen anwachsen. Im Vergleich dazu lag der Be-trag im Jahr 2005 gerade einmal bei 3,77 Millionen Euro.
Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW

07.08.2009
http://www.vbio.de/informationen/alle_news/e17162?news_id=7691
Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie teilt mit:
Der nordrhein-westfälische Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart hat im Rahmen der aktuellen Haus-haltsberatungen angekündigt, die Förderung von Frauen in Wissenschaft und Forschung von bisher jährlich 3,4 Millionen Euro auf 5 Millionen Euro zu erhöhen. Ab 2007 sollen in jedem Jahr 15 Prozent der im Zu¬kunftspakt garantierten Fondsmittel „zur Erneuerung der wissenschaftlichen Infra¬struktur an den Hochschulen“ für die För-derung von Wissenschaftlerinnen bereit¬gestellt werden. Da die Fondsmittel in den kommenden Jahren anwachsen, wird sich auch der Betrag für die Frauenförderung jährlich erhöhen.
„Unser Ziel ist es, wissenschaftliche Exzellenz zu fördern und NRW bis 2015 zum Innovationsland Nummer eins in Deutschland zu machen. Dazu gehört auch, weiblichen Nachwuchs in Wissenschaft und Forschung gezielt zu fördern“, sagte Pinkwart.
In Nordrhein-Westfalen liegt der Anteil der Professorinnen mit 13,5 Prozent derzeit noch knapp unter Bundes-durchschnitt. NRW steht damit im Ländervergleich auf Platz neun. Auf Platz eins des Ländervergleichs steht mit 18,4 Prozent das Land Niedersachsen, das sich im Zeitraum von drei Jahren um 4,5 Prozentpunkte verbessern konnte. Pinkwart betonte, dieser mittlere Platz im Länderranking ge¬nüge ihm nicht. Der Anteil der Frauen in Spitzenpositionen an Hochschulen müsse noch erheblich gesteigert werden.
„Nur wenn wir faire Wettbewerbsbedingungen für hoch qualifizierte Frauen an Hochschulen schaffen, werden wir im Exzellenzwettbewerb international höchstes Niveau erreichen. Deshalb setzt das Land Nordrhein-Westfalen neben der direk¬ten Förderung auf weitere Anreize im Rahmen der Ziel- und Leistungsvereinba¬rungen mit den Hochschulen sowie der leistungsorientierten Mittelvergabe, Frauen auf Spitzenpositionen in Forschung und Lehre zu berufen“, sagte Pinkwart.
http://www.nrw.de/presse/innovationsministerium-erhoeht-mittel-fuer-frauenfoerderung-minister-prof-dr-andreas-pinkwar...

Ich gratuliere dem GleichstellungsmagazIn der Bergischen
Universität Wuppertal herzlich zum 10. Geburtstag. Und
danke für die Gelegenheit, Ihnen einen kurzen Überblick
über das nordrhein-westfälische Konzept zur Chancengleichheit
in Hochschulen und Wissenschaft zu geben.
Die Landesregierung verfolgt seit 2006 ein neues Konzept,
das auf strukturelle Anreize und Eigeninitiative der
Hochschulen setzt. Ziel des Konzeptes sind mehr Frauen
in den Leitungspositionen von Wissenschaft und Forschung.
Zuvor wurden Gender-Projekte im Rahmen
des Hochschul- und Wissenschaftsprogramms (HWP) gefördert.
Im Wesentlichen ging es dabei um Nachwuchsförderung,
Projekte der Frauen- und Genderforschung
und Forschungsprojekte im naturwissenschaftlich-technischen
Bereich unter Beachtung genderspezifischer Aspekte.
Das Engagement von Bund und Ländern in diesem
Programm hat nach meiner Einschätzung sehr wohl dazu
beigetragen, den Anteil der Frauen auf allen Qualifikationsstufen
langsam und beständig zu steigern. Auf den ersten
Qualifizierungsstufen Studium und Promotion haben wir
Gleichstand oder nahezu Gleichstand erreicht. Gleichwohl
hat sich der Frauenanteil unter den Professuren in 13
Jahren nur etwas mehr als verdoppelt, in Nordrhein-Westfalen
beispielsweise auf immer noch viel zu niedrige 15,5
Prozent. Ende 2006 lief das HWP vereinbarungsgemäß
aus. Mit dem Ziel, den Frauenanteil in der Professorenschaft
deutlich zu erhöhen, setzt die Landesregierung
seitdem auf die gezielte Förderung von Eigeninitiative
und mehr Wettbewerb der Hochschulen. Dazu gehört
es, dass wir Gender Mainstreaming als eigenen Abschnitt
in die Anfang 2007 geschlossenen Ziel- und Leistungsvereinbarungen
mit den Hochschulen aufgenommen
haben.
Die Hochschulen haben eigene Gender Mainstreaming-
Profile entwickelt, die in den meisten Fällen die
Ausstattung der Gleichstellungsbeauftragten mit eigenen
Mitteln zur Durchführung von Projekten, die gezielte
Personalentwicklung
zur Erhöhung des Frauenanteils in
Führungspositionen und die Verankerung von Gender
Studies in Studiengängen umfassen. Zusätzlich hat
das Innovationsministerium ein finanzielles Anreizsystem
geschaffen, das die Hochschulen zur Umsetzung des Gender
Mainstreamings und damit zur Steigerung des Frauenanteils
in Führungspositionen motivieren soll. Der
Professorinnen-Anteil an den Hochschulen in Nordrhein-
Westfalen ist 2007 gegenüber dem Vorjahr zwar von 14,8
auf 15,5 Prozent leicht angestiegen. Die Richtung stimmt
also, aber der Frauenanteil ist nach wie vor viel zu niedrig.
Daher erhöhen wir weiterhin sukzessive die Mittel für die
Gleichstellungsförderung. In diesem Jahr stellen wir 5,7
Millionen Euro zur Verfügung – 2007 waren es 5,0 Millionen.
Bis 2010 wird die Summe jährlich anwachsen. Das
Fördersystem des Ministeriums richtet sich nach Erfolgen:
Die Hochschulen, die die höchsten Professorinnen-Anteile
aufweisen sowie diese Anteile besonders stark steigern,
bekommen die meisten Fördermittel. Bei der Ermittlung
des Erfolgs zählen der in der Vergangenheit erreichte
prozentuale
Anteil sowie die Steigerungsrate im jeweils
zurückliegenden Jahr zu jeweils 50 Prozent. Die Hochschulen
nutzen diese Mittel in Eigenregie, beispielsweise
für Mentorinnen-
Programme für Nachwuchswissenschaftlerinnen,
Stipendien oder die Finanzierung von Forschungsaufenthalten
im Ausland. Auch bei der leistungsorientierten
Mittelvergabe berücksichtigt das Ministerium
die Frauenförderung: Belohnt werden diejenigen
Hochschulen mit den meisten Absolventinnen und Promovendinnen
in denjenigen Studiengängen, in denen
Frauen bislang unterrepräsentiert sind, also zum Beispiel
in den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Auf dieser
Grundlage werden rund 20 Millionen Euro in den Hochschulen
verteilt. Außerdem stellen wir Zentralmittel zur
Verfügung, mit denen u. a. die Koordinierungsstelle der
Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an
Hochschulen
und Universitätsklinika (LaKof) und die
Koordinierungsstelle
des Netzwerks Frauenforschung
finanziell
unterstützt wird. Ebenfalls auf die Steigerung
des Frauenanteils in Hochschulen zielt das Professorinnenprogramm
des Bundesforschungsministeriums.
Bund und Länder stellen in diesem Programm von 2008
bis 2012 insgesamt 150 Millionen Euro für 200 Professorinnenstellen
bereit. Ich freue mich sehr, dass sich die Universität
Wuppertal mit 2 Vorgriffs- bzw. Regelprofessuren
bereits an diesem Programm beteiligt. ¶ Die neue Förderlinie
verfolgen wir in Nordrhein-Westfalen seit 2006.
Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir belastbare Aussagen
darüber machen können, wie gut sie funktioniert.
Zumal sich Veränderungen in Sachen Gleichstellung in
unserer Gesellschaft noch immer sehr langsam vollziehen
und das leider in der Wissenschaft nicht anders ist. Vielleicht
liegt es daran, dass wir Männer nur zu gut wissen,
dass Sokrates recht hatte: Frauen, gleichgestellt, werden
überlegen sein.
e Prof. Dr. Andreas Pinkwart
Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung
und Technologie des Landes NRW
http://www2.uni-wuppertal.de/einrichtungen/gleichstellung/PDF/magazin/I-VI.PDF

LP 168 Kester Schlenz, geboren 1958, studierte Sprachwissenschaften und Psychologie, 15 Jahre leitete er das Ressort Kultur und Unterhaltung bei Brigitte, derzeit in gleicher Funk-tion bei Stern tätig, Autor des Buches „Alter Sack was nun?“ - wohnhaft in Hamburg – www.kester-schlenz.de http://www.harbour-front.org/media/transfer/img/kester_2.jpg

Nazi-Vergleich:
Eva Hermans letzter Freund
Der Journalist Peer Teuwsen verteidigt Eva Herman in der Schweizer Weltwoche - und vergreift sich schwer im Ton: Sie sei in eine Falle getappt. Und überhaupt: Schuld seien eigentlich die Femi-nistinnen. Von Kester Schlenz

Gerade war Ruhe eingekehrt. Eva Herman bedauerte öffentlich ihren Mutterkreuzzug. Die Empö-rung war zu Kopfschütteln geworden. Das Thema schien erledigt. Da meldete sich vor ein paar Ta-gen in der Schweizer Weltwoche ein Mann zu Wort, wirft sich vor die blonde Familien-Restauratorin, bagatellisiert ihre skandalösen Äußerungen und macht Herman zum Opfer einer Hetzjagd. Die allgemeine Empörung über Hermans Unsäglichkeiten wird mal eben kurzerhand zum Zickenkrieg erklärt. "Vor allem Frauen", schreibt Teuwsen, stürzten sich mit Genuss auf die Frau, die ohne Not und naiv in die Falle getappt war, die man ihr schon lange bereitet hatte, die Nazi-Falle.

Opfer des Feministinnen-Kartells
Was für eine perfide Verdrehung! Herman hat also im Grunde nichts verbrochen. Sie ist vielmehr arglistig in eine Falle gelockt worden. Und von wem? Da hat Teuwsen schnell eine griffige Formu-lierung zur Hand. Vom "feministischen Establishment", vertreten etwa durch die Autorin Thea Dorn oder die grüne Politikerin Renate Künast. Die Worte und Taten dieser Damen seien so heftig, spekuliert der vermeintliche Frauen-Kenner, dass die Gründe tiefer liegen müssten, "als ein paar holprige Bemerkungen zur Wertschätzung der Mutter im Dritten Reich".

Teuwsen glaubt eben diese Gründe zu kennen und haut sie als rhetorische Fragen raus, dass einem die Luft wegbleibt: "War Eva Hermann für diese Frauen eine solche Bedrohung, dass sie nach dem Fehltritt die Häme gleich kübelweise über sie ergießen mussten?" Was denn so schlimm daran sei, dass Herman "Fremdbetreuung und Ganztagsschulen" und die "Auswirkungen des Feminismus" kritisch betrachtete? Und schließlich: "War diese Frau kaltzustellen, weil sie wirklich eine Gefahr darstellte für ein paar Dogmen des feministischen Establishments?" In Teuwesen verquerer Vorstel-lungswelt existiert also ein Kartell mächtiger, vergnatzter Feministinnen, die "kalt stellen", "Häme ausgießen" und Eva Herman mit der "Nazi-Keule aus der Öffentlichkeit" entfernten.

Lieber Kollege, bevor Sie sich weiter in absurden Verschwörungstheorien verstricken, erinnern Sie sich bitte: Frauen sind in diesem Land längst noch nicht da, wo sie sein sollten. Sie verdienen immer noch weniger als Männer, sind in Führungspositionen unterrepräsentiert, tragen die Hauptlast der Kindererziehung und Pflege Angehöriger und müssen sich immer noch von Leuten wie Ihnen beleidigen lassen, wenn Sie ihre Interessen verteidigen. Ja, Frauen reagieren empfindlich, wenn eine blonde Restaurations-Walküre ihnen das Bisschen streitig machen will, das sie in vielen Jahren er-reicht haben. Und das ist auch gut so.

http://www.stern.de/kultur/tv/nazi-vergleich-eva-hermans-letzter-freund-598203.html?nv=ct_mt

Der Weg zum Traummann
In der Hamburger Gentleman Academy sollen Männer lernen, wie man Frauen verzaubert. stern-Redakteur Kester Schlenz hat mit zwei Kollegen einen Kurs belegt.
ewig leben? Mark Ernsting, Markus Dixius und Kester Schlenz (v. l.) kurz vor dem Knotenpunkt© Christian Kerber
Also, ich habe eine Frau kennen gelernt. Sie verbreitet Gemeinheiten. Sie heißt Melanie Kirchner, ist 24 Jahre alt und leitet in Hamburg die "Gentleman Academy". Ihr war nämlich eines Tages auf-gefallen, dass fast alle Frauen über die gleichen Probleme mit ihren Partnern klagen. Es handele sich dabei - Männer, festhalten! - um: mangelnde Hygiene und vernachlässigtes Äußeres. Kommu-nikationsarmut. Geringe Wertschätzung der Partnerin. Fehlende Manieren. Und: zu wenig Liebes-beweise. Das sollen Frauen über ihre Partner sagen? Im Jahre 2005, nach über hundert Jahren Frau-enbewegung und einer Million Zeitschriftenartikeln und Sachbüchern über den rechten
"Das ist nun mal das, was ich von den meisten Frauen höre", sagt Melanie Kirchner. "Quer durch alle Milieus." Aber sie will helfen, und sie ist sehr geschäftstüchtig. Deshalb können grobe Jungs in ihren Seminaren lernen, sich frauengerecht zu benehmen. Interessant! Mit zwei Kollegen melde ich mich an zum Kurs: "Wie verzaubere ich eine Frau?"
Melanie Kirchner ist schlank, blond und hübsch und hat einen festen Händedruck. Wir fangen so-fort an, uns "charmant" zu benehmen. Mit anderen Worten - wir machen blöde Witze, um zu gefal-len. Überflüssig. Denn später erfahren wir, dass der erste Eindruck, den sich eine Frau von einem fremden Kerl macht, nur zu sieben Prozent aus verbalen Signalen gebildet wird. Körpersprache, Aussehen und Kleidung sind viel wichtiger als grelle Gags. Erst mal, zumindest.
Melanie stellt uns einen weiteren "Dozenten" vor: Lothar Landahl, 54, tätig als "Teamleiter in der Immobilienbranche" und ein "echter Gentleman". Er wird uns einen Vormittag lang in den Diszipli-nen Umgangsformen, Konversation und "angemessenes Aussehen" schleifen.
Herr Landahl parliert weltmännisch, trägt einen Dreiteiler und hält uns ein weißes Blatt Papier mit einem Tintenklecks hin. "Was sehen Sie, meine Herren?", fragt er. Einen Tintenklecks, antworten wir. "Ha!", sagt der Immobilienhai. "Und genauso werden Sie von Frauen gesehen." "Wie? Bekle-ckert?", fragt mein Kollege Markus.
"Sozusagen", antwortet Landahl. "Die Frauen sehen nicht das weiße Blatt, sondern den Klecks. Sie sehen zuerst die Fehler. Die schmutzigen Fingernägel, die Haare in der Nase, die Pickel im Gesicht, die schlechte Rasur, die zu weite Hose. So wird ein Mann erst mal bewertet." Melanie Kirchner wirft noch einen Merksatz ein: "Niemand kann zweimal den ersten Eindruck machen!"
Betreten blicken wir uns an. "Achten Sie also auf vermeintliche Kleinigkeiten", rät Landahl "und pflegen Sie sich." Dann zeigt er uns seinen Nasenhaarschneider.
Den Vormittag über lehrt uns Landahl die Grundlagen für ordentliches Aussehen und taktvolles Benehmen. Zu Letzterem gehören beispielsweise die beiden Regeln "keine Beleidigungen" und "Machen Sie sich nie über jemanden lustig". Die Beherzigung der Regeln würde für Mark allerdings bedeuten, 50 Prozent seines zwischenmenschlichen Verhaltensrepertoires aufzugeben.
Beim Test unserer Tischmanieren schneiden wir recht ordentlich ab. Wir haben lediglich Probleme mit der Lage des Bestecks. Landahl rät zur Uhrzeiger-Analogie. 20 nach 4 heißt: Ich bin fertig. 20 nach 7: Ich mache nur Pause.
Der totale Einbruch kommt beim Krawattebinden. Wir stehen wie bei der Musterung in einer Reihe, greifen auf Kommando zu Krawatten unterschiedlicher Länge und sollen diverse Knoten formen. Ein Desaster. Markus präsentiert einen derartig verunglückten Krawatten-Mutanten, dass sogar Landahl, der schon vieles gesehen hat, den Tränen nahe ist. Nach einer halben Stunde aber gelingen uns einige vorzeigbare Gebilde.
Nach der Mittagspause übernimmt Melanie Kirchner. Sie erklärt uns die Frau an sich. "Liebe und Romantik", sagt sie, "sind für alle Frauen wichtig. Deshalb gehen sie Beziehungen ein. Sie wollen gewürdigt und von ihren Partnern wie eine Dame behandelt werden."
Das höre sich aber sehr 50er-Jahre-mäßig und arg antiquiert an, protestieren wir. Schließlich gebe es doch Gleichberechtigung und so. Darüber hinaus seien wir durchaus aufmerksame Partner.
"So, so, meine Herren, dann frage ich Sie: Wann haben Sie in letzter Zeit Ihrer Frau mal außer der Reihe ein Geschenk gemacht, ihr Blumen mitgebracht, sie mit irgendetwas überrascht, ihr gesagt, dass Sie sie lieben und aufregend finden?" Tja, nun, äh ...
Melanie rät: "Mal eine Blume, ein schön gedeckter Tisch, eine Flasche Champagner - erzeugen Sie besondere Momente. Schenken Sie Ihrer Partnerin Aufmerksamkeit. Echte Aufmerksamkeit. Das zählt. Der Sex ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i."
Wie? Ein schön gedeckter Tisch oder ein Strauß Tulpen sind wichtiger als Sex? Hätten wir nicht gedacht.
"Und was die Geschenke betrifft", fährt Melanie fort. "Die müssen Sie natürlich selber einpacken." "Wieso das denn?" "Frauen wollen, dass sie das eigenhändig machen. Sich die Zeit nehmen, sich Mühe geben. Sie achten auf so etwas. Es ist ihnen wichtig. Und deshalb werden wir das jetzt üben." Gesagt, getan. Jeder von uns bekommt ein Buch, Geschenkpapier und ein Stück Band in die Hand. Und dann zeigt uns Melanie, wie man ohne Tesafilm super einpackt. Und in der Tat: Wir konnten das bisher wirklich nicht und sind echt stolz, dass uns jetzt in diesem Punkt keiner dieser unauf-merksamen, ungewaschenen Rüpel da draußen mehr was vormachen kann. He, Jungs, ihr könnt einpacken ... Ich meine: Wir können einpacken.
Melanie legt nach. Überraschungen seien doch so einfach. Man könne zum Beispiel einen Liebes-brief in die Handtasche schummeln oder kleine Botschaften in der Unterwäsche verstecken. "Gilt das auch, wenn man schreibt: Bring mir bitte Kippen mit?", frage ich. Unsere Dozentin ignoriert den Einwurf. "Sprechen Sie ihr ein Gedicht auf den Anrufbeantworter. Legen Sie ihr eine Rose aufs Kopfkissen. Lassen Sie ihr ein Bad ein mit Kerzen, Musik und Rotwein. Buchen Sie einen Tanzkurs. Fahren Sie spontan an die Ostsee, mit Prosecco und Erdbeeren im Gepäck."
Das klingt uns ein wenig zu sehr nach Klub-Animation. Aber wir haben die Botschaft verstanden: Take care of your wife. Und da ist was dran. Obwohl wir uns alle für recht aufmerksame Burschen halten - bei genauerem Hinsehen haben wir uns in letzter Zeit nicht gerade besonders viel Mühe gegeben, unsere Partnerinnen mal mit etwas Ungewöhnlichem aus dem Alltagstrott zu reißen. Viel-leicht ist das die wichtigste Erkenntnis dieses Tages.
Unser Seminar neigt sich dem Ende. Und? Sind wir bessere Männer geworden? Gar Gentlemen? Nun, ja. Vieles, was Melanie Kirchner und Lothar Landahl für die Kursgebühr von 80 Euro an nur einem Tag in arg komprimierter Form lehren, klingt ein wenig schematisch, manches antiquiert. Gelernt haben wir trotzdem was. Ordentliche Krawattenknoten zum Beispiel und Grundsätzliches in Sachen Benimm und Kleiderordnung. Das Ganze ist für Männer, die an sich arbeiten wollen, im-merhin ein Anfang. Auch für mich. Gleich heute Abend werde ich meiner Frau abstoßend teure Blumen mitbringen, die ich vorher selbst geschmackvoll eingepackt und mit Champagner begossen habe. Dann werde ich uns ein Bad einlassen, Kerzen anzünden und mit einer Krawatte (Windsor-Knoten!) und Erdbeeren in die Wanne hüpfen. Ob das wohl Aufmerksamkeit genug ist?
http://www.stern.de/lifestyle/mode/benimmschule-der-weg-zum-traummann-538692.html

LP 169 Michael Pohl – Redakteur bei Augsburger Allgemeine Zeitung und Allgäuer Zeitung – pom@azv.de

Wie schon im Falle der im Ergo-Konzern aufgegangenen Hamburg-Mannheimer dürfen viele Ver-sicherungskunden nicht nur Fragen nach der moralischen Seriosität der Betroffenen stellen, sondern auch, warum sie von ihren Versicherungsprämien neben hohen Gewinnen, Gehältern, Provisionen und Boni auch noch Fernreisen für Vertreter und Führungskräfte mitbezahlen sollen, ganz zu schweigen von Prostituierten.
Denn solche Extra-Anreize, von Betriebswirtschaftlern neumodisch „Incentives“ genannt, sind Teil der Kalkulation, die am Ende der Kunde zahlt. Es geht aber um mehr. Die Zeit, in der Geschäfte auf Luxusyachten oder im Bordell gemacht werden, geht zwar glücklicherweise zu Ende. Weniger, weil die Moral steigt, sondern der Wettbewerbs- und Kostendruck. Weil immer mehr „Controller“ in Konzernen aufpassen, dass kein Geld für korrupte Beziehungen verschwendet wird.
Das Hauptproblem ist aber, dass solche Skandale Auswüchse einer verlotterten, nicht mehr zeitge-mäßen Männerwirtschaft sind. Sie beweisen unfreiwillig, dass eine Frauenquote für Führungsfunk-tionen vielen Unternehmen guttäte.

http://www.augsburger-allgemeine.de/meinung/Kommentare/Verlotterte-Maennerwirtschaft-id17902836.html

LP 170 Hans Dieter Hey, Köln, Dipl. Betriebswirt, Gewerkschafter, Journalist u.a. für Neue Rheinische Zeitung, Junge Welt usw. und Fotograf, Vorstand des Bundesverbandes Ar-beiterfotografie – hans-dieter-hey@arbeiterfotografie.com
http://fotoblog.suelz-koeln.de/images/20070823-2.jpg

Arbeit und Soziales
„Ich weiß gar nicht, wie Frauen das aushalten"
Frauen verdienen mehr...!
Von Hans-Dieter Hey

Warum Frauen im Vergleich zu Männern unterschiedliche Vergütungen und Arbeitsbedingungen haben, war Inhalt einer Veranstaltung „Moneten, Macht und Mindestlohn" des DGB-Regionsfrauenausschusses Köln am 17. Oktober. Dabei wurden interessante Details zutage beför-dert. Beispielsweise die: Frauen leisten zwar weltweit 65 Prozent der gesamten Arbeit, erhalten aber nur 10 Prozent des Einkommens. Doch wie ist das in Deutschland?
Dr. Barbara Stiegler kennt sich in diesen Fragen aus. Sie ist Referentin der Friedrich-Ebert-Stiftung und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz und mit dem Gender Mainstreaming. Sie forscht auf nationaler und internationaler Ebene auf diesen Gebie-ten für verschiedene Organisationen. "Ich weiß gar nicht, wie Frauen das aushalten" beginnt sie ihren Vortrag, der inhaltlich leicht gekürzt wiedergegeben wird.

Dr. Barbara Stiegler, Friedrich-Ebert-Stiftung

Die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen ist seit vielen Jahren ein großes Problem. Es ist natürlich nicht nur ein deutsches Phänomen, sondern international, weil die patriarchalen Ver-hältnisse eben auch international sind. Weltweit machen Frauen 50 Prozent der Weltbevölkerung aus, leisten 65 Prozent der Arbeit und erhalten aber nur 10 Prozent des Einkommens. Am weltwei-ten Eigentum besitzen Frauen sogar nur ein Prozent Anteil.

Ungleichheit vor allem in der Privatwirtschaft

Auch in der Bundesrepublik ist diese Lohnungleichheit in allen Bereichen gleich hoch. Im privaten Beschäftigungssektor herrscht eine viel größere Ungleichheit als im öffentlichen Sektor. Das liegt daran, dass im öffentlichen Bereich länger Gender-Bestrebungen existieren, und daran, dass die Niedriglöhne im privaten Sektor noch viel niedriger sind als im öffentlichen Dienst.

Interessant ist dabei, dass, je höher die Positionen von Männern und Frauen sind, auch die Un-gleichheit größer wird. Es gibt inzwischen neuere Statistiken, die nachweisen, dass die Lohnun-gleichheit umso größer wird, je besser die Ausbildung ist und je qualifizierter Beschäftigte sind. Im Schnitt beträgt die Lohndiskriminierung im Vergleich zu Männern ungefähr 24 Prozent. In aktuellen Statistiken gibt es bei gleicher Betriebszugehörigkeit von drei Jahren im gleichen Betrieb, bei gleicher Ausbildung und Tätigkeit schon einen Unterschied von 12 Prozent im Lohn. Es liegt also nicht daran, in welcher Branche Frauen arbeiten.

Große Ungleichheit existiert auch am Ende eines Arbeitslebens, d.h. wie viel Geld Frauen und Männer bis zum Ende ihres Arbeitslebens ansammeln konnten. Bekannt ist, dass Frauen und Männer geschlechtsvariabel versteuert werden, und das hat Folgen. Im Westen Deutschlands erreichen Frauen in ihrem Berufsleben gerade mal 42 Prozent des kumuliertem Erwerbseinkommens, im Osten immerhin 70 Prozent, Männer dagegen 100 Prozent. Dabei ist von Bedeutung, dass sich in diesen niedrigen Prozentzahlen ein Großteil unbezahlter Arbeit – z.B. in der Familie – widerspiegelt und natürlich die in der Regel viel niedrigen Frauenlöhne. Die Zahlen machen deutlich, vor welchem finanziellen Problem Frauen stehen.

Frauen arbeiten 96 Millionen Stunden jährlich umsonst

Die Gründe dieser unterschiedlichen Behandlung sind natürlich nicht biologisch bedingt, sie haben auch nichts mit der Qualifikation zu tun. Es ist inzwischen im Gegenteil so, dass Frauen die Männer in der Qualifikation überholt haben. Doch das spiegelt sich nicht in den Einkommen wider. Ledig-lich bei jüngeren Menschen ist die Lohndifferenz nicht mehr ganz so groß.

Woran liegt es also dann? Es liegt vor allem an der vielen unbezahlten Arbeit, die Frauen leisten. Für das Jahr 2001 wurde festgestellt, dass Frauen von der Gesamtarbeitsleistung 56 Mio. Stunden bezahlt bekommen, 10 Mio. Stunden Wegezeit haben, aber 96 Mio. Stunden unbezahlte Arbeit leis-ten. Die Verteilung der unbezahlten Arbeit zwischen den Geschlechtern verhält sich bei Männern genau umgekehrt. Sie arbeiten zu 42 Prozent unbezahlt, Frauen aber 86 Prozent. Und hier liegt der Grund, warum es den Frauen am Ende an Geld fehlt

Das macht sich vor allem bemerkbar, wenn Familien auseinander gehen. Der Unterhalt ist dann so gestaltet, dass er für Frauen nicht mehr existenzsichernd ist. Besonders in diesem Fall sind die Ver-hältnisse in Deutschland überdurchschnittlich schlecht.

Die unbezahlte Arbeit für die Familie, bei der Erziehung der Kinder, der Pflege von Angehörigen haben ihr Pendant auch in den Frauenberufen. Trotz eines hohen Maßes an Professionalisierung werden Frauen sehr viel schlechter bezahlt. Dass früher „Frauenarbeiten“ oft umsonst gemacht wurden, hängt gerade solchen Berufen immer noch an. Das Reparieren einer Waschmaschine hat in der Gesellschaft einen höheren Wert als die Pflege eines Angehörigen.

Diese Ungerechtigkeiten finden sich also vor allem auch in den Lohntarifen wieder. Frauen werden schlechter bezahlt, weil es so im Tarif steht. Deshalb ist es für Frauen auch schwer, gleiche Rechte einzuklagen. Es existieren sogar Rechtsgutachten zur Ungleichbehandlung von Frauen im damaligen Bundesangestellten-Tarif, und diese Gutachten sind bis heute nicht widerlegt worden. Dabei handelt es sich um Diskriminierungen, die völlig gegen die europäischen Regelungen sind.

Otto Schily (SPD) und die Gleichberechtigung

Bei der Einführung des neuen Tarifs im öffentlichen Dienst (TVöD) hatten die Frauen einige Hoff-nung, dass dort auch ihre Forderungen einfließen würden. Doch diese Hoffnungen zerschlugen sich, die Ungleichbehandlung der Frauen ist sogar größer geworden. Das Innenministerium, damals unter der Leitung von Otto Schily (SPD), hat zwar während der Tarifverhandlungen mit einem Gender-Mainstreaming-Projekt geprotzt, doch die Ergebnisse bezüglich der Gleichbehandlung sind noch schlechter geworden. Leider haben auch die Gewerkschaften dagegen nichts erreicht. Angesichts dieser neuen Ungerechtigkeiten wäre es Frauen ohne weiteres möglich, erfolgreich vor den Europä-ischen Gerichtshof zu ziehen.

In den neuen Tarifvertrag sollte eigentlich auch eine analytische statt der summarischen Arbeitsbe-wertung Eingang finden, weil so eine gerechtere Lohnfindung möglich geworden wäre. Beispiels-weise hätte die soziale Kompetenz im Beruf bewertet werden können - dort sind Frauen nachweis-lich besser. Doch dazu konnte man sich nicht durchringen, und deshalb wird soziale Kompetenz im öffentlichen Dienst eben nicht bezahlt.

Dass mehr Gerechtigkeit nicht durchgesetzt werden konnte, lag vor allem an den streikfähigen Gruppen, die von den Forderungen der Frauen nach Gleichberechtigung nicht überzeugt werden konnten. Die Müllwerker hatten beispielsweise Sorge, dass Frauen im Reinigungsbereich mehr ver-dienen könnten, und das mochten sie sich einfach nicht vorstellen.

Männern ist es in Tarifvereinbarungen auch immer wieder gelungen, bestimmte Arbeiten als belas-tend zu verkaufen. Das hatte zur Folge, dass Männer regelmäßig mehr Zulagen bekommen als Frauen. Eine Frau erhält beispielsweise nur eine Stundenzulage, solange sie am Spülbecken steht, während ein Müllwerker für seine Arbeit eine Pauschale erhält.

Große Unterschiede, die teilweise das Vierfache ausmachen, gibt es auch zwischen den untersten und obersten Lohngruppen. Im neuen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes mussten Frauen sogar noch eine Absenkung der untersten Lohngruppe hinnehmen, und zwar so stark, dass ihre Löhne dort nicht mehr existenzsichernd sind.

Auch Unterschiede der Zuwächse in den einzelnen Lohngruppen sind enorm. So sind in den obers-ten Lohngruppen die Zuwächse höher, als das, was in den untersten Lohngruppen überhaupt ver-dient wird. Sie sind nach dem Motto gestaltet: Wer was hat, bekommt noch was drauf, wer wenig hat, bekommt kaum etwas. Im neuen Tarifvertrag TVöD hat sich die Ungleichheit also noch mal drastisch verschärft. (HDH)

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=11622

Ausbeutung wächst atemberaubend
Von Hans-Dieter Hey

George Orwells Buch "1984" ist eine Metapher für totalitäre Verhältnisse. Es gewinnt wieder beklemmenden Wirklichkeitsbezug, wenn Wirtschaft und Politik die Lüge zur Wahrheit machen. Orwell schreibt: "Und wenn alle anderen die von der Partei verbreiteten Lügen glaubten, wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten, dann ginge die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit". Wenn trotz steigender Gewinne endlos vom schlechten Wirtschaftsstandort Deutschland das Blaue vom Himmel herunter gelogen wird und auf der anderen Seite die Armut durch Politik und Wirtschaft ausgeweitet und die Arbeit so billig wie Dreck wird, nennt man das im allgemeinen Ausbeutung.

Riesige Gewinne

So hat die Ausbeutung auch im letzten Jahr erheblich an Fahrt gewonnen. Die Wachstumsraten der größten deutschen Aktienkonzerne hatten enorme Wachstumsraten. Die Jahresüberschüsse der DAX-Unternehmen stiegen um 27 %, die Umsatzerlöse um 21 %. Die Vorstandsbezüge der DAX-Vorstände stiegen von 1998 bis 2004 um 108 %, Sie haben sich damit in ein paar Jahren verdoppelt und betrugen 2005 je Vorstand im Durchschnitt 2,6 Mio. Euro im Jahr. Hier sind die einige Vergütungsbestandteile nicht einmal mit eingerechnet. So ist es auch kein Wunder, dass die Zahl der Einkommensmillionäre aus den Vorstandsetagen durch rücksichtslose Bereicherung gewachsen ist. 1995 gab es in Deutschland lediglich acht, im Jahr 2003 schon 76 Vorstände, die über eine Mio. Euro im Jahr verdienen. 1)

Durch Lohndrückerei wird dagegen die Situation der abhängig Beschäftigten immer bedrohlicher. Das Institut für Arbeit- und Berufsforschung IAB 2) stellt fest, dass der Bereich der Niedriglohnverdiener seit 1997 erheblich zugenommen hat. Während 2001 bereits 3,6 Mio. Menschen im Niedriglohnsektor ihr Dasein fristen mussten, ist dieser Anteil von 15,8 % auf 17,4 % in 2005 gestiegen. Hier sind die Ich-Ags und Mini-Jobber nicht einmal mit eingerechnet. Vor allem Frauen sind überdurchschnittlich schlechter gestellt. Einmal im Niedriglohnsektor gelandet, gibt es kaum Chancen, dort wieder heraus zu kommen. Dies beschert den Familien dauerhafte Niedriglohnarmut. Was Aufstiegschancen angeht, ist Deutschland Schlusslicht. Es ist eine Manipulation der Politik, wenn behauptet wird, dass im Niedriglohnsektor ausschließlich gering qualifizierte Beschäftigte arbeiten. Nach Untersuchung des IAB beträgt dieser Anteil lediglich 15,2 %, mit qualifizierter Berufsausbildung sind es immerhin 60 %. Als Niedriglohn bezeichnet man alle Einkommen unter 1.630 Euro brutto im Monat. Der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor betrug 1991 ca. 59,5 %, im Jahr 2005 bereits 71,9 %. Und gerade dort sind 45 % aller Beschäftigten im Niedriglohnsektor beschäftigt. Seit Jahren ist Deutschland Niedriglohnland.

Steigende Erwerbslosigkeit

Bundesweit sind in den letzten 15 Jahren jährlich rund 400.000 Arbeitsplätze vernichtet worden. Auch in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsstärksten Bundesland, hat sich die Arbeitslosigkeit von 2001 bis 2005 weiter erhöht. 2004 waren es noch ca. 898.000, 2005 bereits 1,1 Mio. Erwerbslose. Im Jahr 2005 wurden außerdem in NRW 390.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen abgebaut. Besonders benachteiligt sind junge Menschen. Die Zahl der Erwerbslosen unter 20 Jahren hat sich im Jahr 2004 mit 21.000 um 83 % erhöht. Erstmals nach vielen Jahren nahm sogar die Anzahl der so genannten "geringfüg

--
Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus


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