Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gender-Beraterinnen bauen Afghanistan auf (Feminismus)

SZ Leser, Wednesday, 11.07.2012, 19:34 (vor 4547 Tagen)

In der heutigen Süddeutschen (Druckausgabe) kommen zwei „Gender-Beraterinnen zu Wort. Da die Deutsche nur „Post“ heißt, kommt sie erst zum Schluss dran und darf nur halb so viel plappern wie ihre holländische Doppelnamen-Kameradin. Diese berichtet neben viel Propaganda eine erstaunliche Wahrheit. Dafür habe ich sogar die Mühen des Abschreibens auf mich genommen.

In Afghanistan haben Nato-Soldaten meist mit Männern zu tun. Gender-Beraterinnen bringen ihnen die Anliegen der Frauen näher

Die meisten afghanischen Frauen dürften eine Rückkehr der Taliban fürchten, wenn die Nato-Kampftruppen das Land 2014 verlassen. Die Islamisten hatten die Frauen einst brutal unterdrückt. Die Nato selbst hat seit einiger Zeit "Gender-Beraterinnen", die versuchen, ihre Kommandeure für weibliche Anliegen zu sensibilisieren.

Und hört die Isaf auf Sie als Beraterinnen? Man könnte ja annehmen, dass es für die Generäle in einem Kriegsgebiet Dringlicheres zu tun gibt, als sich um Genderfragen zu kümmern.
Bouwman-Koot: Genau deshalb beraten wir sie ja. Ich kann Ihnen ein sehr schönes Beispiel erzählen. Die Isaf wollte einem bestimmten Dorf helfen, im Rahmen ihrer Aufbaustrategie. Die Ältesten teilten mit: Um zum Brunnen zu kommen, müsse man in eine Schlucht absteigen und auf der anderen Seite wieder hinauf. Eine Fußgängerbrücke würde das alles einfacher machen.
Klingt eigentlich plausibel.
Bouwman-Koot: Genau. Nur hatten wir inzwischen Kontakt zu den Frauen des Dorfs aufgenommen. Und wenn sie eines nicht wollten - dann war es diese Brücke!
Warum das? Im Zweifel müssen sie doch das Wasser holen.
Bouwman-Koot: Ja. Aber der lange Weg zum Wasser und zurück war für die Frauen ihr größter Freiraum im Alltag. Das ist die Zeit am Tag, wo sie unbeobachtet und frei miteinander reden können, ohne Kontrolle durch die Männer. Das hätten wir den Frauen dort beinah genommen, aus den besten Absichten. Wir haben abgeraten. Es ist der Isaf dann gelungen, den Dorfältesten andere Dinge zu bieten.

Ja, Dank Frauen kommt der Fortschritt auch ins letzte Bergdorf.


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