Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schutzgeld (Allgemein)

Nikos, Athen, Friday, 31.08.2012, 13:25 (vor 4273 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin
bearbeitet von Nikos, Friday, 31.08.2012, 13:29

Kommt in etwa hin. Aber nur in etwa. Ich denke, es handelt sich tatsächlich um zwei Welten, die aufeinander prallen:

- Man muss notfalls mit dem eigenen Leben zahlen, hauptsache die Verträge werden eingehalten

oder

- Man kann Verträge sehr wohl brechen oder ändern, hauptsache einem bleibt das Leben erhalten

Bin natürlich für die zweite Variante. Die erste Methode wird von der Mafia verwendet, in unserem Fall von der EU-Mafia

Insbesondere dann, wenn ich verschiedene Merkmale des gesamten Vertragsablaufs kenne:

1. Deutschland hat mehrmals in die Vergangenheit die Maastricht-Kriterien nicht erfüllen können, hat also Vertragsbruch begangen, dabei sind diese Verträge speziell auf die aktuelle Bedürfnisse Deutschlands hin verändert worden und niemand hat damals von Vertragsbruch geredet.

2. Verträge würden mit Absicht und heimlich so abgeschloßen worden, damit der eine Partrner sie niemals erfüllen kann, mit dem Endziel, dass genau deshalb auf Ressourcen des Partners gegriffen werden kann

3. Die Gesamtsituation hat sich dramatisch verändert und zwar nicht auf alleinige Verschulden Griechenlands. Wir erleben gerade die größte weltweite finanzielle Krise seit 1929, man kann nicht immer noch darauf bestehen, dass etwas eingehalten wird, dessen Grundlage praktisch verschwunden ist.

4. Es ist sehr einfach aus der Sicherheit heraus, mit Nachbarn wie Luxembourg, Frankreich, Holland usw, davon zu sprechen, dass man zB den Verteidigungshaushalt reduzieren muss, während Griechenland aggresive Nachbarn wie die Türkei hat (gleichzeitig aber den deutschen Haushalt damit aufpolieren, dadurh dass man den Griechen Unmengen an Panzern verkauft, sogar während des Krise). Wenn wir gemeinsame Grenzen wollen, wo bleibt dann die finanzielle und praktische Beteiligung Deutschlands zur Verteidigung dieser gemeinsamen Grenzen? Hier haben wir noch einen Fall, wo der Vertrag nicht stimmig ist bzw nicht eingehalten wird, gerade von den jenigen, die darauf bestehen dass Verträge eingehalten werden.

Ich denke, diese Sichtweise beschreibt die griechische Problematik recht
gut und verdeutlicht auch, weshalb Griechenland keinesfalls auf die Beine
kommen wird. Wer Verträge nicht einhält, bekommt natürlich keinen neuen
Vertrag mehr.

"Die Frage" ist natürlich eine Zusätzliche: Wer hat zuerst Vertragsbruch begangen? Siehe oben.

Vielleicht ist es wirklich eine Mentalitätsfrage.

Es ist keine Mentalitätsfrage. Es ist eine Frage der Ethik und des Rechts.

aufmachten. Diese Naivität hat zweifellos etwas Entwaffnendes, führt aber
letztlich dazu, dass das Image der 'Griechen als solches' leidet, weil sie
nicht für voll genommen und langfristig bloß als Almosenempfänger
angesehen werden.

Der Beispiel ist nicht ganz richtig. Man musste weitere Komponenten kennen, um zu eine abschließende Meinung zu gelangen. Wenn der Ladenbesitzer durch eigenes Verschulden zu Vertragsbruch kommt, dann ist er selbstverständlich haftbar. Was gilt aber für den Fall, dass die Kundschaft ausbleibt, weil zB die Regierung ein seltsames Gesetz erlässt, welches den Verzehr von griechischen Gerichten verbietet? Muss man den Mietvertrag trotzdem einhalten? Wir erleben weltweit einen "Harmagedon der finanziellen Endzeit" und wir mussen dabei Dumm-Dreiste-Merkel ertragen, die dümmerweise darauf besteht, dass wir das einhalten, was Deutschland in viel besserem finanziellen Umfeld nicht eingehalten hat, völlig selbstverständlich noch dazu.

Wir lassen uns nicht so leicht verarschen, dass ist alles. Es gibt übrigens in der griechischen Verfassung ein wichtigster Paragraf, der §120 Artikel 4, der sinngemäß folgendes sagt:

"Die Einhaltung der Verfassung ist Aufgabe des Patriotismus der Griechen, die berechtigt und verpflichtet sind, sich mit allen Mitteln zu widersetzen gegen jeden Versuch, diese Verfassung mit Gewalt zu stürzen."

Wir mich ist es eindeutig: Weltweit aggierende Großbanken und Finanzheie haben definitiv "den Vertrag" zuerst gebrochen, indem sie Finanz"produkte" erlaubten und flächendeckend in den Markt reinwarfen, welche jenseits von Gut und Böse sind. Sie schuffen praktisch Geld, Reichtum, Wachstum, aus dem Nichts bzw aus heisser Luft und nun wollen sie dafür echte Menschenleben als Zurückzzahlung verlangen.

Sie werden sie nicht bekommen. Was sie bekommen werden ist genau das, was sie in den Gesellschaften hineinwarfen: Ein gewaltiges Null.

Viele Grüße
Nikos

--
*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*


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