Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Antifeminismus weiter fassen! (Feminismus)

Mus Lim ⌂, Monday, 10.09.2012, 03:12 (vor 4253 Tagen)

Max vom alternativgelben Forum schrieb:

Wenn ich das richtig mitbekomme, dann ist die IGAF gerade dabei, sich zu verzetteln. Die Referentenliste für das 3. Antifeministentreffen im November in der Schweiz beinhaltet bspw. auch wieder Monika Ebeling. Oder - neu - Mathieu Carrière. Um bei Frau Ebeling zu bleiben: Die Gute hat zweifellos innerhalb des staatsgläubigen Rahmens, in dem sie denkt, die allerbesten Absichten. Aber eben dieser sozialdemokratistische Denkrahmen ist das Problem. Es ist nämlich der falsche Rahmen, um Freiheit vor staatlicher Gängelung zu fordern. Alles, was höchst eventuell zu erwarten wäre, wäre eine weitere Ausweitung staatlicher Kompetenzanmaßung hinsichtlich seiner Eingriffe ins Private, selbst wenn die fürderhin verstärkt das Wohlergehen von Männern im Blick haben sollte.

Ich stand dem ersten Auftritt von Ebeling bei 2. Antifeminismus-Treffen auch skeptisch gegenüber.
Ja, sie hat auch was für Jungen tun wollen, ja, sie kritisiert auch den Feminismus. Aber sie tut es in dem Rahmen, welche ihr das Genderkonzept der Regierung und Susanne Baer vorgeben, und das ist der Punkt.

Verkürzt ausgedrückt: Bislang wollte man nur die Mädchen mit Girls Days umerziehen, jetzt will man auch die Jungs mit Boys Days umerziehen. Die Theunerts und die Ebelings bewirken nur die Ausweitung der Kampfzone: Die Männer sollen sich in das Gender-Erziehungskonzept (freiwillig) integrieren.
Als Belohnung bekommen sie dann auch mal ein Leckerli.

Gut, eine Auftritt von Ebeling kann man verkraften, aber jetzt noch einen?
Der zweite Knackpunkt ist, dass wir keinen Mann in Deutschland aufbauen, sondern eine Frau. Als wenn es eine gute Idee wäre, unser Anliegen in die Hände von Frauen zu legen. Äußerst bedenklich halte ich das.
Freuen tue ich mich auf Karlheinz Klement. Solche Kaliber brauchen wir.

Wer - wie ich - davon überzeugt ist, daß der Staat nicht zuvörderst Garant persönlicher Freiheit, sondern vielmehr der oberste Einschränker derselben ist, der KANN deswegen nicht für gut heißen, was eine Frau Ebeling will, so sehr er anerkennt, daß sie es gut meint.

Die Frage ist nur, wen man mit Freiheit hinter dem Ofen hervorlocken kann? Der sozialdemokratische Sozialstaat ist ja sooo bequem, da bleibe ich doch lieber am warmen Ofen sitzen ...

Ich bin da pessimistisch, die überwiegende Mehrzahl ist die persönliche Bequemlichkeit lieber als die persönliche Freiheit. Leider!

Der Staatsfeminismus ist sicherlich einer der übelsten Auswüchse des generellen Staatsinterventionismus ins Private. Aber er ist eben nur einer von vielen. Deswegen wird der Antifeminismus auf keinen grünen Zweig kommen, solange er sich auf die Gegnerschaft zum Feminismus beschränkt. Antifeminismus kann sich deswegen den Begriff Feminismus lediglich als Bezug in der Eigenbezeichnung noch länger leisten. Zumal "Feminist" ohnehin dabei ist, ein Schimpfwort zu werden. Wozu also Anti-sein gegen etwas, das sowieso gerade seine Popularität verliert - auch ohne das Zutun der IGAF?

1. Mag sein, dass Feminismus zu einem Schimpfwort wird, das tut dem Staatsfeminismus aber keinen Abbruch. Das schließt noch kein Frauenhaus, beendet keine Frauenförderung, schließt keine Frauenforschung an der Uni, vermindert nicht die Zahl der Frauenbeauftragten ...
2. Ausweiten klingt gut, ist aber gefährlich, wenn man nicht einmal in seinem Kernbereich (hier Antifeminismus) genügend Leute hinter sich bringt, dann bringt es nichts positives, die Basis zu verbreitern um am Rand den einen oder anderen mit ins Boot zu holen. Man hätte dann noch mehr Themenfelder zu beackern, wo man das erste Feld noch ungenügend bestellt hat. Das würde wohl eher ins Auge gehen.

Wenn Antifeminismus populär werden soll, dann bemüht er sich auch um alle diejenigen, die persönlich vom ubiquitären Weibsenquatsch nicht primär betroffen sind, aber vom Nannystaat generell die Nase voll haben. Der institutionaliserte Feminismus eignet sich dabei hervorragend, um Mechanismen aufzuzeigen, die auch in anderen Zusammenhängen wirken. Antifeminismus muß ein Sammelbecken aller derjenigen werden, die weniger Staat wollen. Das wären mit Sicherheit wesentlich mehr, als die, die lediglich das staatsinterventionistische System im Falle Feminismus "gerechter" gestaltet wissen wollen, staatliche Kompetenzanmaßung bei Eingriffen ins Private aber nicht generell ablehnen.

Staatsfeminismus führt ja zum Nannystaat. Das müsste man nur stärker anprangern:
"Staatsfeminismus = Nannystaat"

Wenn es dem Antifeminismus gelingen sollte, sich thematisch breiter aufzustellen und so an Masse zuzulegen, daß er von den Herrschenden nicht gar so leicht mehr zu ignorieren ist, könnte er auch mit mehr Gewicht auf sein ursprüngliches Anliegen zurückkommen, wenn auch nur als einem Detail von mehreren. Im Ergebnis wäre das dann aber egal. Mehr Gewicht wäre jedenfalls vorhanden.

Das ist eine Milchmädchenrechnung.
Wenn ich die thematische Basis verbreitere (beispielsweise verdopple) und dadurch mehr an Masse (aktive Mitglieder) gewinne (beispielsweise 10%), dann habe ich absolut mehr Masse (110%), aber ein geringeres Leistungsgewicht ((100%+10%)/2 Themenfelder = 55% je Themenfeld)

So was nennt man auch, sich verzetteln.

Der Antifeminismus braucht die Linken nicht!

Der übliche Spruch.
Ich brauche die Linken zwar auch nicht,
aber das bringt uns hier nicht weiter ...

Wenn er es schafft, strikt Freiheitliche und Konservative für sich zu gewinnen, hat der Antifeminismus Gewicht genug, um seine ursprünglichen Interessen besser zu verfolgen.

Max verrät uns bloß nicht, wo sich die Freiheitlichen und Konservativen versteckt halten. ;-)

Ich bemerke nur, dass die Konservativen in CDU und CSU nicht in der Lage sind, die Sozialdemokratisierung in ihren Reihen aufzuhalten und bei den Liberalen der FDP machen sie sich für die Homo-Ehe stark.

Und wo Freiheitliche und Konservative anderen Schlages zu finden wären, weiß ich nicht und Max verrät es uns auch nicht.
Das ist wie in der Wüste jemanden zu sagen "Hol mal Wasser" und nicht zu sagen, in welcher Richtung er den Brunnen suchen soll.

Dazu stünde dringend eine Entscheidung an, je schneller, desto besser: Antifeminismus mit den Linken oder ohne? Ich plädiere unbedingt für Zweiteres! Antifeminismus wird sterben, wenn er, wie alles andere zuvor, von Linken unterwandert und zerredet wird. Antifeminismus muß antilinks sein. Und zwar rigoros!

Schmarren. Hier zeigt sich deutlich, wo der Holzweg ist.
Max stellt die falsche Frage, die richtige Frage lautet:
Wo sind die Freiheitlichen und Konservativen?
Die Freiheitlichen und Konservativen, von denen er gerade gesprochen hatte.

Ach ja, a propos Mathieu Carrière ...
Das mit der Kreuzigungsaktion 2006 in Berlin war ja ganz neckisch, typisch Schauspieler eben. Aber in den Bundestagswahlkämpfen 2005 und 2009 unterstützte Carrière Die Linke. Damit hat er mehr kaputt gemacht, als er mit der Kreuzigungsaktion gewonnen hat. Dafür würde ich ihm gerne mal die Ohren langziehen ... ;-)

Strategisch gedacht und etwas überspitzt (?) formuliert: Der Slogan "Antifeminismus! Denn das Private ist NICHT politisch" würde weit mehr Interesse generieren, als der Slogan "Antifeminismus gegen feministisches Unrecht!"

Das Private ist privat!
Mein Reden! ;-)

Zitiert aus:
Antifeminismus weiter fassen! - M a x, 07.09.2012, 21:13

Siehe auch:
Die Referenten beim 3. Antifeminismus-Treffen am 3. November - Mus Lim, 31.07.2012, 21:53

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