Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Otto von Corvin

Chato, Sunday, 16.09.2007, 15:07 (vor 6278 Tagen) @ Lude

Ob sich der gute Corvin am Ende gar bloß hinsichtlich Bild und Spiegelbild geirrt haben sollte? Ob er vielleicht bloß noch nicht gewußt hat, wer er selber ist? Oder ob er doch schon ganz dunkel geahnt haben könnte, daß ihm die künftige Frucht seiner "Freiheitssaat" bereits in Gestalten vor Augen stand, die ihm die seine damals irrtümlich zu bedrohen schienen? Daß also der Lernweg des überaus stolzen Menschen damit zu beginnen habe zu begreifen, wo er überhaupt herkommt, warum er dort überhaupt ist und wie er vermeidet, dort für immer hängenzubleiben und zugrunde zu gehen? Daß deshalb der mühevolle Weg aufwärts unten beginnt, nicht kühn, sondern demütig ist und die Liebe lehrt, sonst nichts? Daß also keiner frei wird, der einen Feind niederringt, weil er nämlich schlicht übersieht, wie sehr er selbst dieser Feind ist, welcher ihm eben nur scheinbar im Außen begegnet? Heute weiß man viel mehr über diese erblindende Psychodynamik, die "Projektion" genannt wird, als Corvins Zeit (und er selbst) es vermochte. Damals dünkte sich weise, wer sich selbst nicht kannte. Es sind die Folgen dieser Narretei, die wir heute ausbaden. "Die Pfaffen" aber waren damals schon 1800 Jahre alt und kannten in ihrer Langmut den Menschen längst in all seinen Tiefen und düsteren Abgründen und Corvin hat sich bloß gründlich in ihnen geirrt. Aber was ist der gründliche Irrtum denn? Durch ihn werden die Narren weise, nach und nach. Aber es dauert halt... :-)

"Welchen nun die Bienen werden stechen,
der mag schreien und sich rächen,
so werden sie in noch mehr stechen."

(aus seinem Vorwort zur zweiten Auflage)

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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