Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Unterhalt für 12-jährige Kinder höher als für ALG II

XRay, Tuesday, 16.05.2006, 13:47 (vor 6773 Tagen) @ ChrisTine

Nach dem neuen Unterhaltsrecht, welches nächster Jahr kommen soll, steht
12-jährigen Kindern mehr zu als einem ALG-Empfänger. Bis jetzt habe ich
nirgendwo gelesen, das sich wer darüber aufregt. Ist das überhaupt schon
jemandem aufgefallen?

Gruß - Christine

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Nunja, was Kindern zusteht und was sie bekommmen, sind ja eh zwei paar Stiefel.
Es war bisher schon so, daß die Düsseldorfer Tabelle (DT) teilweise Unterhaltsbeträge ausgewiesen hatte, die bei dem zu Grunde gelegten Einkommen nicht realisierbar waren, weil da der Selbstbehalt tangiert würde.
Die DT weckt also teilweise Erwartungen, die nicht erfüllbar sind.
Das Ganze basiert auf einem Mindestbedarf, den Kinder vorgeblich haben.

Krass wird das Ganze, wenn man sich den Fall vorstellt, daß von zwei Kindern im Alter von 12 und 14 Jahren eines von der erwerbstätigen Mutter zum Vater wechselt. Der Vater hätte vor dem Wechsel in der Regel für beide Kinder über 600 Euro gezahlt und die Mutter hätte zusätzlich 308 Euro Kindergeld erhalten.
Nach dem Wechsel fällt nicht nur die Hälfte des Unterhalts weg, sondern die Mutter wird ebenfalls unterhaltspflichtig. Ein Kindergeldbetrag geht an den Vater. D.h. Durch den Wechsel EINES Kindes entfallen bei der Mutter über 750 Euro. Dies resultiert aus der Annahme, daß die Mutter zuvor einen dem Barunterhalt entsprechenden Naturalunterhalt erbracht hat.
Ich kenne andererseits Leute, die Erwachsen sind und eine Wohnung unterhalten müssen, aber kaum mehr verdienen. Der festgelegte Mindestbedarf von Kindern erscheint daher ziemlicher Schwachfug zu sein und es wird vermutlich nicht besser, solange nicht mehr Frauen unterhaltspflichtig werden.


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