Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sexuelle Lust

Odin, Tuesday, 20.06.2006, 21:26 (vor 6924 Tagen)

Einen interessanten Diskussionspunkt finde ich die Frage nach der sexuellen Lust und ob Männer mehr sexuelle Lust empfinden als Frauen.
Mich erinnert diese Debatte an die Frage nach der Aggressivität: Ob Männer aggressiver sind als Frauen.
Ich sehe hier bei beiden Punkten ein Gleichgewicht. Es macht evolutionär keinen Sinn, den einen Teil mit sexueller Energie auszustatten und diese beim anderen zu unterdrücken oder nicht weiter zu entwickeln. Die Frage ist natürlich immer - genau wie bei der Aggressivität - ob sie sich bei beiden Geschlechtern gleich ausdrückt.

Richtig ist bei beiden (Aggressivität und Sexualität), dass Männer derzeit offensiver sind, das heißt mehr nach außen agieren. Richtig ist auch, daß beides beim anderen Geschlecht manchmal sehr bereitwillig angenommen wird. Richtig ist auch, daß Sexualität schon seit langen Jahrhunderten negativ besetzt ist. In einer Zeit des Feminismus, wo alles Negative dem Mann übergestülpt ist, ist es daher kein Wunder, dass dem Mann von Feministen die Rolle des Verführers beigemessen wird und der Frau die Rolle der unschuldig verführten, die bewahrt werden muss. Dass Männer diese Rolle oft bereitwillig annehmen und sich selbst der größeren sexuellen Lust "bezichtigen" ist auch klar: Viele Männer sehen sich lieber als Täter als als Opfer (Beispiel: häusliche Gewalt). Es ist leichter zu sagen: Die Frauen haben weniger Lust, deshalb kann ich nicht landen, als zu sagen: Ich gehe Frauen am Arsch vorbei!

Wer sich einmal auf einer Ü30-Party aufhält und nicht gerade aussieht wie Quasimodos Sohn oder schüchtern oder unwillig ist, wird die Erfahrung machen, dass dort verzweifelte Frauen herumlaufen, die weniger leicht verführbar als vielmehr "gamsig" sind. Ein Freund von mir ist Hartz 4-Empfänger und geht ständig mit Anzug und Goldkettchen auf solche Parties. Herrlich, ihn zu beobachten und wie den Mädels das Wasser im Mund zusammen läuft. In der Regel erwarten die Mädels die Initiative vom Mann. Tust du ihnen den Gefallen nicht, kommen sie sehr schnell angetrabt.
Leider läuft es eben meistens so ab, daß der Mann die Initiative ergreift und die Frau "nachgibt". So kann die ganze sexuelle Lust, die Frauen in sich empfinden, an den Mann übertragen werden und dort wahlweise belacht, abgewehrt oder gnädig akzeptiert werden. Das schlechte Gewissen danach wird leider allzu oft in Vergewaltigungsfantasien verarbeitet (Türk!)

So ist es im Moment so, daß sexuelle Lust von den Frauen auf den Mann übertragen, dort ständig abgestraft werden und dies leider von manchen Männern auch noch benickt - sie gefallen sich als die sexuell aktiveren, nur durch böse Frauen, die sexuell unlustiger sind, gehindert, aber nicht durch eigenes Unvermögen.

Dass dies nicht immer so war, zeigt ein Blick in die Geschichte. Ja, eigentlich ist mir kein Zeitpunkt geläufig, wo die sexuelle Lust so übermachtig dem Mann zugesprochen wurde. Eigentlich war es - zumindest in der westlichen Geschichte - immer die Frau, der die "böse" Sexualität aufprojiziert wurde.
Im Mittelalter war sie für "heilige" Männer leichter handhabbar, wenn geile Frauen bestraft werden konnten, weil sie mit dem Teufel, untereinander und natürlich auch mit ansonsten tadellosen Männern verkehrten (die nur auf die Frauen hereingefallen sind - natürlich)
Die Bibel ist voll von Warnungen. Teilweise ist hier natürlich auch die Erfahrung eingeflossen, daß jüngere Knaben oft bevorzugtes Opfer von älteren Frauen sind.
"Jetzt ist sie draußen, jetzt auf der Gasse und lauert an allen Ecken und erwichte ihn und küßte ihn unverschämt und sprach zu ihm... Er folgt ihr alsbald nach, wie ein Ochse zur Fleischbank geführt wird..." (Sprüche und noch zig andere Stellen)

Es ist also eine Frage der Kultur und des Umgangs mit Sexualität, wem sie "auferlegt" wird. Ob nun der Mann eher der Werber und die Frau die Erhörende ist, ist eine andere Frage. Normalerweise wird ja in anderen Kulturen weder der Mann, noch die Frau gefragt, ob sie heiraten wollen. Es ist also NICHT eine Frage der Lust. Die Lust ist unabhängig davon bei beiden vorhanden. Das ist von der Natur ab dem 13-14 Lebensjahr so vorgegeben - bei Frauen etwas früher. Aufgrund der stärkeren Belastung nach der sexuellen Vereinigung, waren die Frauen nur etwas mehr gezwungen, auf den richtigen zu warten - dies aber auch nur ein paar Jahrzehnte lang und bis zu Einführung der Pille. Ansonsten gab es ja Normen, die den Mann zur Unterstützung der Frau verpflichteten.

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Odin statt Jesus!
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