Größter DNA-Test der Kriminalgeschichte
Hallo Christian!
"Deutschland will nur auf hinterfotzige Art die DNA Datenbank füllen!"
Den Eindruck habe ich auch. Schon Ende der 1990er Jahre wurde ein Gesetz erlassen, das es erlaubt, auch DNA-Daten von Straftätern, die ganz allgemein wegen Gewaltdelikten vorbestraft sind, zu erfassen. Und zwar dann, wenn Wiederholungsgefahr zu befürchten ist. Man setzte dieses Gesetz zunächst nicht um, wohl aus Angst vor Protesten von Datenschützern. Nach dem Attentat auf das World Trade Center hielt man die Gelegenheit aber für günstig und verschickte ganz zufällig klammheimlich Aufforderungen zur Abgabe von DNA-Proben an Personen, die wegen Gewaltdelikten vorbestraft sind. In diesen Aufforderungen wurde natürlich immer erwähnt, daß im Fall einer Weigerung die Zuführung durch die Polizei zwecks Probenabgabe angeordnet wird.
Das alles wurde so still und heimlich gemacht, daß ich noch Jahre später im Internet eine Seite fand, die die Einrichtung einer DNA-Datenbank für sämtliche Gewaltverbrechen forderte und dafür Unterschriften sammelte. Die wußten also immer noch nicht, daß diese Datenbank schon längst existierte.
Ich habe es auch nur zufällig mitbekommen, weil jemand aus meinem Bekanntenkreis davon betroffen war.
Manch einer sagt sich nun vielleicht, daß ihn das nicht betrifft, weil er kein Gewalttäter ist. Aber man muß doch nur mal schuldlos in eine Schlägerei verwickelt werden und dann später das Pech haben, daß irgendjemand eine Falschaussage macht. Schon wird man verurteilt und landet in der DNA-Datenbank, mit allen damit verbundenen Risiken. Die dort erfaßten DNA-Daten halte ich noch für eher harmlos, weil sie wohl über einen Menschen nicht viel mehr aussagen als sein Fingerabdruck, vielleicht sogar noch weniger. Viel problematischer finde ich die dazu abgegebenen Proben in Verbindung mit den erfaßten Personendaten. Den Proben kann man nämlich die gesamte DNA entnehmen und nicht nur die Sequenzen, die für einen "genetischen Fingerabdruck" benötigt werden. Wenn also diese Proben nicht oder nicht vollständig vernichtet und stattdessen mit den dazugehörigen Personendaten illegal weiter gegeben werden, dann können sie in jeder Form mißbraucht werden.
Außerdem sehe ich da noch eine Gefahr, nämlich daß man sich zu sehr auf die DNA-Analyse verläßt, dann glaubt, bei der Polizei Personal einsparen zu können und daß dann schließlich Kriminalfälle aufgrund von Personalmangel bevorzugt einfach über DNA-Tests "gelöst" werden, ohne anderen Spuren nachzugehen. So würde es Straftätern sehr einfach gemacht, gezielt DNA-Material von anderen Personen am Tatort zu platzieren und so selbst ungeschoren zu bleiben.
Außerdem muß man immer auch bedenken, daß selbst DNA-Tests nicht immer 100%ig sicher sind. Es gibt nicht nur Fehler in Laboren, sondern in seltenen Fällen auch große Ähnlichkeiten der DNA-Sequenzen, die auch bei gründlicher Analyse Verwechslungen möglich machen.
Freundliche Grüße
von Garfield
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Odin,
10.07.2006, 17:49
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10.07.2006, 18:55
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Scipio Africanus,
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