Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauen und Humor

Mirko, Monday, 23.02.2009, 16:55 (vor 5696 Tagen) @ Ruth Teiboldt-Wagner

Was wüscht sich der deutsche Soldat?
- Ganz einfach: Die Verpflegung der Amerikaner, die Kleidung der Russen und als Gegner die Italiener!

Die Mächtigen im dritten Reich bestraften diesen Witz mit dem Tod.

Auch folgender Witz hätte zu DDR-Zeiten unangenehme Kosequenzen, wenn man ihn den Falschen erzählte:

Treffen sich Honecker und Mielke. Meint Honecker:
- Ich habe ein Hobby: Ich sammle alle Witze ein, die über mich in Umflauf sind.
Antwortet Mielke:
- Da habe wir ja fast dasselbe Hobby; ich sammle alle ein, die solche Witze in Umlauf bringen.

Der Mächtige hat die Neigung, ein "heiliges" Bild von sich zu erstellen, an dem jede Kritik unerwünscht ist und sanktioniert wird. In totalitären Diktaturen geht dieses "Heiligtum" bis zur Todesdrohung; über Machtpersonen wie Hitler oder Stalin gab es nichts zu lachen, durfte nicht gelacht werden. Chaplin parodierte Hitler aus den sicheren Staaten heraus und selbstverständlich waren seine Filme in Deutschland verboten.

Witze können einen enthüllenden Charakter haben und eine subtile Kritik darstellen, und werden deswegen umso gnadenloser verfolgt - denn am Mächtigen gibt es nichts zu kritisieren, darf nichts kritisiert werden. Wer einmal herzhaft über etwas gelacht hat, kann dass Objekt des Lachens in Zukunft nicht mehr Ernst nehmen, er verliert seinen Respekt, und Respekt fordert der Mächtige ein.

Heute leben wir in einer Zeit, in der ein heiliges Bild von der Weiblichkeit schlechthin installiert wird: Die Frau ist tugendhafter, friedfertiger, sozial und emotional kompetenter, kurz: Besser. Witze über Frauen hohlen sie in die Banalität des Irdischen zurück und sind deswegen politisch unkorrekt. Deswegen tun sich weibliche Comedians so schwer damit, sich selbst oder das eingene Geschlecht auf die Schippe zu nehmen.

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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche


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