Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zivilcorage - was hast du selbst unternommen?

Sophisticus ⌂, Friday, 08.05.2009, 18:35 (vor 6056 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Die Menschen haben sich in ihrem Wesen keinesfalls geändert, sie sind
heute nicht anders als vor 70 Jahren oder vor 300 Jahren - und am liebsten
passen sie sich an die herschenden Verhältnisse an. Sobald die sich ändern,
waren alle plötzlich im (wenigstens passiven) Widerstand.

Aber - wer will sich denn davon freisprechen? Ich bin auch nicht besser.
Und was hast Du selbst unternommen, bevor Dich das Unrecht persönlich
getroffen hat?

Volle Zustimmung meinerseits. Ich kenne selbst einen Vater (2 Kinder aus erster Ehe, 2 Kinder aus zweiter Ehe), die zweite Scheidung läuft gerade (natürlich von der Frau eingeleitet), der sieht seine Kinder so gut wie gar nicht, darf blechen, der Mann hat Schulden, die er kaum bezahlen kann. Aber: Was hat der in seinem Leben an Zivilcourage aufgebracht? Gar nichts. Der kann noch nicht mal seine eigene Interessen verfolgen.

Fazit: Männliche Scheidungsopfer sind halt im Grunde genommen oft genauso verkommen wie nahezu alle Bürger: Egoistisch, keinerlei Zivilcourage (kann ja auch auf einem anderen Gebiet als Familienrecht sein).

Meine Meinung: Man sollte seine Interessen egoistisch verfolgen. Aber so ein ganz bisschen altruistische Zivilcourage kann jeder einzelne aufbringen. Auch mit kleinen Dingen kann man langfristig etwas bewirken. Niemand muss Dissident sein oder Widerstandskämpfer.

Hier ein paar erfundene Beispiele:
- Zwangszivildienstleistender setzt sich ein für den Abzug der BW aus Afghanistan
- Rentnerin mit Witwenrente setzt sich ein für die Interessen überwiegend männlicher Leiharbeiter, die weniger Lohn erhalten als Festangestellte
- Arbeitsloser setzt sich ein dafür, dass die BRD keine Angriffskriege unterstützt
- alleinerziehende Mutter setzt sich ein für die Abschaffung der Zwangswehrpflicht (davon kann der eigene Sohn dann auch mal profitieren)

Der Schwache sollte dem noch Schwächeren helfen. Nicht nach unten treten, sondern nach oben treten. Das können die allerwenigsten. Jeder sieht nur sein eigenes Elend.

Grüsse


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