Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Und wie er das ist!

Garfield, Thursday, 03.08.2006, 19:12 (vor 6937 Tagen) @ Beelzebub

Hallo Beelzebub!

"Wenn wir nur wollen, wird es nicht nötig sein, dass wir den femifaschistischen Abschaum fertigmachen - er wird das selbst tun."

Ja, aber der Radikalfeminismus ist eher ungefährlich, weil er so leicht durchschaubar ist. Schlimmer ist die allgegenwärtige Frauenbevorzugung, die es schon in früheren Zeiten gegeben hat und die nur damals mangels ausreichender Ressourcen nicht so ausufern konnte wie heute.

"Sollen sie doch in Zukunft, statt mit gemütlicher Sozialpädagogik, sich mit BWL, Maschinenbau und Elektrotechnik herumschlagen."

Werden sie nicht. Das deutsche Schulsystem bietet genug Möglichkeiten, unbequeme Fächer möglichst weit von sich zu schieben. Damit fängt es schon an, und das setzt sich dann im weiteren Leben so fort.

"Sollen sie doch die heißersehnte Karriere machen - mit 60-80 Stunden Wochenarbeitszeit, dafür mit höchst seltenen freien Wochenenden und maximal 14 Tagen Urlaub am Stück. Monatsgehalt von 6.000 ? an aufwärts - und keine Zeit mehr, es auszugeben oder gar zu genießen. Und Magengeschwüre, Herzinfarkte sowie eine beträchtlich verkürzte Lebenserwartung gibt's als übertarifliche Dreingabe dazu."

Für immer mehr Menschen wird diese "Karriere" so aussehen: 60-80 Stunden Wochenarbeitszeit (Vollzeitjob + Nebenjob), dafür mit höchst seltenen freien Wochenenden und maximal 14 Tagen Urlaub am Stück. Monatsgehalt von insgesamt 1.500 ? Brutto an abwärts - aber ohnehin keine Zeit mehr, um viel mehr auszugeben. Und Magengeschwüre, Herzinfarkte sowie eine beträchtlich verkürzte Lebenserwartung gibt's als übertarifliche Dreingabe dazu, bei sinkendem Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen und ohne finanziellen Spielraum für private Zusatzversicherungen. Staatliche Rente gibt's nur noch auf Sozialhilfeniveau, und für eine zusätzliche private Rentenversicherung reicht das Geld nicht. Das spielt aber keine Rolle mehr, weil eh kaum jemand mehr das Renteneinstiegsalter von 70 Jahren erreichen wird. Und das werden die Glückspilze im einfachen Volk sein! Für den ebenfalls zahlenmäßig wachsenden Rest gibts nur Hartz IV und Extrem-Ausbeutung durch 1-Euro-Jobs.

Die Frage ist, wie die Frauen darauf reagieren werden. Ihre Abneigung gegen das Erwerbsleben wird so natürlich noch enorm zunehmen. Nur was wird ihnen anderes übrig bleiben, wenn die Männer auch mit Vollzeit- und Teilzeit-Job gleichzeitig nicht mehr genügend Geld heranschaffen können?

"Wir nehmen gerne dafür dann die netten, zwar nicht gerade üppig bezahlten, dafür aber gemütlichen Pöstchen in den Jugend- und Sozialämtern..."

Wenn man uns denn dort einstellt...

"Die Gerichte sind es bis jetzt nur noch nicht so recht gewohnt, dass auch Männer wegen geschlechtsspezifischer Diskriminierung klagen. Aber sie stehen solchen Klagen womöglich ziemlich aufgeschlossen gegenüber."

Mag sein. Aber zum Klagen braucht man einen Anlaß. Wenn in einer Stellenanzeige nicht steht, daß nur Frauen eingestellt werden und wenn man auf eine Bewerbung keine oder nur eine nichtssagende Antwort bekommt, dann hat man meist keinen Anlaß für eine Klage.

Im Moment klappt sowas ab und zu nur deshalb, weil viele Unternehmen auch nicht mit Klagen von Männern wegen geschlechtsspezifischer Diskriminierung rechnen. Das Antidiskriminierungsgesetz wird viele Firmen wachrütteln, und so werden sie in Zukunft auch in Bezug auf Männer vorsichtiger sein. Das wird aber nicht bedeuten, daß sie öfter Männer einstellen, sondern sie werden nur die Formulierungen für Stellenanzeigen und Absagen sorgfältiger überdenken.

"Auch dagegen läßt sich was machen. Gegen Wehrpflicht: nicht mehr verweigern"

Das wäre eine sinnvolle Strategie, die die Wehrpflicht ziemlich schnell kippen würde. Denn sie wird ja nur noch für den Zivildienst aufrecht erhalten.

"Dann fehlen dem Staat erst mal alle Zivilidienstleistenden (was ihn schon sehr erheblich in die Bredouille bringen dürfte)"

Die Zivildienstleistenden werden dann durch 1-Euro-Jobber ersetzt. Allerdings wird das Probleme mit sich bringen. Ein Zivi weiß, daß er die Ausbeutung nur kurzzeitig mitmachen muß und danach für alle Zeiten davon erlöst ist. Viele Hartz IV-Empfänger dagegen können sich gut ausrechnen, daß sie wohl niemals wieder einen regulären Job finden und somit jahrzehntelang immer wieder durch 1-Euro-Jobs ausgebeutet werden - mehr Demotivation ist wohl kaum möglich. Auch sollte die Ausweitung der 1-Euro-Jobs auf Widerstand durch die Gewerkschaften stoßen, weil die Hartz IV-Empfänger zahlenmäßig ein weit größeres Potenzial darstellen als die Wehrdienst-Verweigerer. Schon jetzt kritisieren auch die Gewerkschaften die 1-Euro-Jobs, weil sie nicht selten reguläre Arbeitsplätze verdrängen.

"Und die Eingezogenen: dient nach schlechtestem Wissen und Gewissen und nehmt den Dreckhaufen von innen auseinander."

Das erinnert mich irgendwie an meine Wehrdienstzeit... :-)

"Und was das Unterhaltsrecht betrifft: wenn Heirat, dann nur Frauen mit abgeschlossener Berufsausbildung. Und keine Kinder zeugen! Dann kann eigentlich nicht viel schiefgehen."

Das praktiziere ich auch so - und es klappt bisher wunderbar.

Freundliche Grüße
von Garfield


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