Gewalt von Frauen gegen Männer
Don Quichote, Saturday, 25.07.2009, 17:58 (vor 5602 Tagen)
Diese vier Damen - Julia Frei, Andrea Goetschi, Judith Nussbaum-Indermühle und Prof. Dr. phil. Anna Ryser - sind der Sache schonungslos auf den Grund gegangen (Berner Fachhochschule Soziale Arbeit, 2007, hier bzw. hier klicken):
"Im Jahr 1980 untersuchten Gelles, Straus und Steinmetz nochmals gründlich die bereits vorhandenen Untersuchungen und fanden heraus, dass 11.6 % der Frauen und 12 % der Männer angegeben haben, 'geschlagen, geohrfeigt, getreten, gebissen, mit Gegenständen beworfen oder anderweitig angegriffen worden zu sein' ... Anschliessend präzisierten die Forscher ihr Ergebnis: in einem Viertel der Fälle ging die Gewalt alleine vom Mann aus, in einem Viertel alleine von der Frau und bei der Hälfte der Fälle gingen die Partner gegenseitig aufeinander los."
"Bei einer weiteren interessanten, gross angelegten Studie in fünf Städten Kanadas ... wurden zwischen je 133 bis 329 Personen befragt. ... Frauen legten in 4 von 5 Universitäten, bezogen auf die Gesamtgewaltrate, ein gewalttätigeres Verhalten an den Tag als Männer. Auch bei den schweren Gewalthandlungen gegenüber ihren Intimpartnern waren, ausser in Winnipeg, die Frauen in der Mehrzahl ... Diese Studie bestätigt somit, dass der Anteil der gewalttätigen Frauen in vier der untersuchten Städte höher ist, als der Anteil der gewalttätigen Männer. Besonders hervorzuheben gilt es, dass Frauen zugleich auch mehr schwerwiegende Gewalt gegenüber ihren Partnern ausüben, als die Männer gegenüber ihren Partnerinnen."
"Aufgrund der ... gesellschaftlichen Zuschreibungen für Männer und Frauen erstaunt es nicht, dass das Schicksal von Männern, die Opfer einer von Frauen ausgeübten Gewalttat werden, sozial tabuisiert bleibt."
"Männliche Opfer von Gewalt im Allgemeinen und von häuslicher Gewalt im Speziellen haben meist nicht nur unter der Demütigung, die durch die Gewalttat an sich entsteht, zu leiden, sondern müssen zugleich einen Umgang mit unserer auf Männergewalt sensibilisierten Gesellschaft, die Frauengewalt nicht sonderlich ernst nimmt, finden. Gegen Männer gerichtete Frauengewalt gilt weithin als komisch und trivial. Hoffmann (2002) führt mit einer - bei weitem nicht abschliessenden - Aufzählung vor Augen, wie häufig die Gewalt von Frauen gegenüber Männern als witziges Phänomen verwendet wird. So bekommen Männer in Werbespots von Frauen ein blaues Auge verpasst (gmx), Männer werden von Frauen verprügelt (alltoys), Männern werden unter der Parole >Dress for the moment!« weibliche Knie in die Genitalien gerammt oder sie werden von Frauen aus fahrenden Autos geworfen (Ikea) (S. 11). Heiterkeit würden die geschilderten Szenarien in der umgekehrten Geschlechterbesetzung nicht hervorrufen und werben liesse sich damit erst recht nicht."
"Es wird davon ausgegangen, dass von häuslicher Gewalt betroffenen Männern oft kein Glaube geschenkt wird, wenn sie von ihren Erlebnissen erzählen. Der Grund dafür liegt darin, dass sie Männer sind. Ein Mann sollte sich doch wehren können, das grössere und stärkere Glied einer Zweiergemeinschaft kann kaum zum Opfer von häuslicher Gewalt werden. "Aufgrund ... der gesellschaftlichen Ignoranz gegenüber der häuslichen Gewalt gegen Männer glauben viele, sie seien der einzige, dem so etwas passiert. Zudem steht das Widerfahrene im Widerspruch zur gesellschaftlichen Konstruktion von Männlichkeit. In dieser Konstruktion ist ein Mann, der Opfer seiner Partnerin - einer Frau - wird, kein Mann mehr' ... Für Männer bedeutet dies, dass sie sich, genau wie Frauen auch, oft schämen, wenn sie von ihrer Partnerin oder ihrem Partner geschlagen werden; die empfundene Scham wird jedoch aufgrund des fehlenden gesellschaftlichen Bewusstseins anders erlebt."
"Wird Aggression gesellschaftlich bewertet, geschieht dies meist nach geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Massstäben. So wird weibliche Gewalt dementsprechend häufig - und davon muss ausgegangen werden, insbesondere im Bereich der häuslichen Gewalt - als notwendige Gegenwehr und daher als gerechtfertigt und konstruktiv betrachtet..."
"Während der Recherche für diese Arbeit musste festgestellt werden, dass das Phänomen der aggressiven und gewalttätigen Frau noch weniger erforscht zu sein scheint als jenes des männlichen Opfers.
Gewalttätige Frauen werden meist einfach als verrückte und bizarre Individuen abgetan. ... Sich also mit gewalttätigen Frauen zu beschäftigen ist demnach der
Mühe nicht wert. So erstaunt es auch nicht, dass bis anhin keine bemerkenswerten Forschungen oder Studien zu dieser Thematik veröffentlicht wurden und auch in der psychosozialen Beratung keine Ansatzpunkte zum Umgang mit gewalttätigen Frauen vorliegen."
Usw, usw., usw. endlos geht das in dieser Arbeit auf 137 Seiten so dahin. Geschrieben von vier klugen Frauen.
Habe diesbezüglich gerade ein paar Kapitel fürs Männerhassbuch 2009 fertiggestellt.
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:30 (vor 5602 Tagen) @ Don Quichote
Das Layout wird hier natürlich die Forumssoftware katastrophal verändert. In der PDF-Version liest sich's dann angenehmer.
Gruß, Kurti
13. Gewalt gegen Frauen
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:32 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. Gewalt gegen Frauen
13. 1. Allgemeines
Es gibt Indizien, dass die von den Medien veröffentlichten Zahlen, wie viel Prozent der Männer eines Landes Frauen gegenüber gewalttätig sind, zu hoch angesetzt sind.
13. 2. Die Quellen für die Gegenbeweise
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:33 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 2. Die Quellen für die Gegenbeweise
13. 2. 1. Matthias Matussek
Auszug aus dem Buch "Die vaterlose Gesellschaft" des bekannten deutschen Journalisten, in welchem er sich mit der Situation von Vätern in der Bundesrepublik des ausgehenden 20. Jahrhunderts beschäftigte.
"Wann haben Sie in welchem Frauenhaus gearbeitet?
Im autonomen Frauenhaus in Kassel von 1984 bis 1987 und im Göttinger Frauenhaus von 1988 bis 1989.
(...)
Welche Aufgaben kamen auf Sie als Mitarbeiterin in einem Frauenhaus zu?
Zunächst war das ehrenamtlich, nur der sogenannte Ämterscheiß: Schriftverkehr erledigen, die Leute zum Sozial- und Jugendamt begleiten. Nach drei Monaten wurde ich gefragt, ob ich nicht fest dort arbeiten wolle, und ich sagte ja. Ich stieg richtig in den Betrieb ein.
Ich machte die Neuaufnahmen, führte Einzelgespräche mit den Frauen, machte Gruppenbetreuung, half beim Ausfüllen des Aufnahmebogens, also Name, Adresse, Schulbildung etc..
Das ergab folgendes Bild: 80% Hauptschule, 80% ohne abgeschlossene Berufsausbildung, 70% Ausländerinnen (davon zu 90% Türkinnen). (...)
Was war der Grund für die Aufnahme im Frauenhaus?
Ungefähr 90% gaben an, geschlagen worden zu sein.
Bezog sich das auch auf die Kinder?
Das wurde auch manchmal gesagt. Meist haben wir dann aber gesehen, daß gerade diese Frauen ihre Kinder selber geschlagen haben. Dagegen sind wir aber immer - in beiden Häusern - ganz schnell vorgegangen.
Was gab es sonst noch für angegebene Gründe?
Von Relevanz nur noch, daß die Männer eine neue Partnerschaft hätten. Ansonsten bekamen wir in vielen Fällen in den Wochen nach der Aufnahme mit, daß die Familien hoffnungslos überschuldet waren.
Wie erfuhren Sie davon?
Nun, bei uns flatterten dann doch die ganzen Mahnungen und Mahnbescheide ein, es gab ja Nachsendeanträge über ein Postfach. Vielen wäre eh in den nächsten Tagen eine Räumungsklage zugegangen, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnten. In vielen Fällen waren es die Frauen selber, die zu der Überschuldung beigetragen hatten, meist durch Bestellungen bei Otto, Quelle und so, halt bei den ganzen Versandfirmen.
War das auch ein Grund dafür, daß die Frauen bei Ihnen vor der Tür standen?
Doch, mit Sicherheit. Heute würde ich sogar sagen, es war der überwiegende Anteil, der unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu uns kam - oder auch, seltener, weil sie selber guten Grund für einen Streit gegeben hatten und der Reaktion aus dem Weg gehen wollten. Zum Beispiel, wenn sie ein Verhältnis mit einem anderen Mann eingegangen hatten und das ungestört fortführen wollten. Zu Hause ging das ja nicht.
Aber wenn eine Frau gekommen ist und hat gesagt: 'Ich wurde geschlagen', dann wurde das nicht weiter hinterfragt, ob es nicht vielleicht auch andere Gründe geben könnte?
Nein, nein, überhaupt nicht. Es wurde gesagt, kommt sofort rein. Meist folgte dann auch unmittelbar ein Arztbesuch. Vergewaltigung oder gar sexueller Mißbrauch waren eigentlich - bis auf drei mir bekannte Fälle - nie ein Thema.
(...)
Gut, die Frauen waren nun da, alle Formalien erst mal erledigt. Was passierte dann?
Erst mal haben wir uns darum gekümmert, daß die Frauen finanziell versorgt waren, also gemeinsam zum Sozialamt, da gab es Bargeld. Dann der gemeinsame Einkauf, damit was zu essen da war. Jede hat da ja ihr eigenes Fach im Kühlschrank gehabt. Wenn das gesichert war, wurden noch Einzelgespräche angeboten - davon wurde aber kaum Gebrauch gemacht. Wir haben dann auch erklärt, was wir für Betreuungsangebote für die Kinder haben.
Und dann ging auch schon der Alltag los: Die Zimmer waren gerade halbwegs eingerichtet - und schon haben sich manche feingemacht, gepudert, gespachtelt, geschminkt und ab auf die Rolle.
Was kann man darunter verstehen?
Nun, es warteten schon andere, neue Männer vor der Tür. Wenn wir Glück hatten, waren die Frauen zum Frühstück wieder da.
Und die Kinder?
Um die kümmerte sich der Nachtdienst. Der war eigentlich fürs Telefon da - das war ja rund um die Uhr besetzt. Aber hauptsächlich kümmerte sich der Nachtdienst um die Kinder, wenn die Mütter nicht da waren. Da war zum Teil die Hölle los, die mußten sich um einen ganzen Stall voll Kinder kümmern.
Wenn die Mütter morgens noch nicht wieder da waren, mußten wir die Schulkinder wecken, damit die zur Schule kamen. Oft war dann auch nichts zu essen da. Da mußten wir dann an die Notkasse ran und erst mal Brötchen einkaufen für die Kinder.
(...)
Was war das vorrangige Motiv, im Frauenhaus zu arbeiten?
Frauen zu helfen - Frauen helfen Frauen, halt auch das typische Helfersyndrom. Die meisten waren sehr aktiv in der Frauenbewegung. Und es war eben klar, daß Frauen in dieser Gesellschaft grundsätzlich Opfer sind.
Wenn ich gesagt habe, verdammt noch mal, die Weiber müssen auch mal ihren Hintern hochbekommen, dann wurde das grundsätzlich abgeblockt. 'Die haben doch so viel mitgemacht, siehst du denn nicht, daß die jetzt erst mal ihre Ruhe brauchen? Die sind geschlagen worden, die brauchen jetzt erst mal Zeit zur Selbstverwirklichung.' Manchmal konnte ich über das Chaos nicht mehr wegsehen. Die Küche, der Aufenthaltsraum waren ein Schlachtfeld, auch die Zimmer unaufgeräumt, überall lagen benutzte Pampers herum, der Gestank war teilweise bestialisch. Aber bei meinen Kolleginnen war nichts zu machen, ich sollte endlich ruhig sein, auch wenn es manchmal ein Horrorfilm war.
Und das änderte sich auch dann nicht, wenn man sehen konnte, die Kinder gehen - so ganz ohne Betreuung durch die Mutter - langsam auf dem Zahnfleisch?
Nein, dann kam wieder die alte Leier: 'Du siehst doch, die Frauen können das im Moment nicht leisten.' Außerdem waren wir dann ja für die Kinder da.
Also Verantwortung für die Kinder war kein Thema? Die hätten dann doch auch zu Hause bleiben können ...?
Ach, Verantwortung war kein Thema.
Hat sich das Jugendamt nicht mal für die Kinder interessiert?
Die hatten im Frauenhaus nichts zu suchen.
Aus welchem Grund?
Das Frauenhaus ist ein geschützter Raum für Frauen, da haben Externe nichts zu suchen. Außerdem hatten wir unsere eigenen Sozialpädagoginnen. Wenn es mal zu Auffälligkeiten der Kinder kam, dann sind wir halt mit den Frauen zum Jugendamt. Aber rein kam bei uns keiner. Das war klar, und da bestand auch gar kein Interesse.
Kam es denn tatsächlich so selten vor, daß die Männer ihre Kinder sehen wollten?
Wenn es so einen Fall gab, dann haben wir die Frauen ganz schnell in eine andere Stadt verlegt.
Und haben die Kinder nicht ab und zu nach ihrem Vater gefragt?
Das haben wir ganz schnell abgeblockt, die meisten waren ja noch klein. Da mußten wir schon mal trösten. Bei den größeren kam die Frage schnell gar nicht mehr auf. Da saß man dann zu fünft beim Kreuzworträtsellösen, und dann wurde natürlich über die Kerle hergezogen. Da kommt die Frage nach dem Vater gar nicht mehr auf, die Kinder merken sehr schnell, was da los ist. 'Männer sind Schweine.'
Auf der Seite der Mitarbeiterinnen lief das nicht anders. Wenn wir nicht-lesbischen Frauen da mal gesagt haben, man muß auch mit den Männern reden, haben wir uns auf dem Mitarbeiterinnenplenum schon öfter mal einen Satz heiße Ohren geholt, da waren wir in der Minderheit.
Das heißt also, es wurde grundsätzlich nicht gefragt: Liegt wirklich eine Mißhandlung vor, oder hat es halt nur einen Streit gegeben - vielleicht auch mit Tätlichkeiten -, aber da ist vielleicht noch was zu kitten, es gibt da vielleicht die Möglichkeit, daß die sich wieder zusammenraufen, daß man doch noch miteinander klarkommt ...?
Nein, überhaupt nicht.
Wie sah die finanzielle Situation der Frauenhäuser aus?
Wir kamen über die Runden. Das größte Problem war, daß der Haushalt durch den intensiven Gebrauch der Frauen sehr belastet wurde. Es mag komisch klingen, aber solche Sachen wie Toilettenpapier, Waschmittel und so weiter - die waren oft Mangelware. Das ging weg wie nix. Und dann war der Jahreshaushalt meist schon im Oktober aufgebraucht. Da haben wir dann improvisieren müssen, auch weil die Frauen oft schon zum 15. das Geld verbraucht hatten und einfach nichts mehr zu essen da war. Meist sprang dann schon das Sozialamt ein, ohne große Nachfrage. Aber wenn sich das wiederholte, gab es auch da irgendwann mal Probleme. Natürlich haben wir immer über zuwenig Geld geklagt, das gehörte dazu - aber wir kamen über die Runden.
(...)
10 Jahre später: Was ist heute Ihre inhaltliche Hauptkritik an der Arbeit der Frauenhäuser, an dem, was Sie damals erlebt haben?
Es wurde überhaupt nicht auf die Männer gehört ... Deren Belange und deren Version, die Belange der gesamten Familie wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Die Frauen konnten diese Einrichtungen gnadenlos ausnutzen - und viele haben es auch getan. Überhaupt kann ich nur sagen: Notwendig ist ein Mindestmaß an staatlicher Kontrolle. Da fand damals ja gar nichts statt, und ich glaube, auch jetzt tut es das nicht.
Richtig zum Nachdenken bin ich dann gekommen, als ich vor zwei Jahren den Ludwig kennengelernt habe, wir haben Freundschaft geschlossen. Der war damals in der ganz großen Krise, hatte zwei Söhne. Der war einer von diesen 'gewalttätigen' Männern. Seine Frau war damals von einem anderen Mann schwanger, die lebten schon in zwei Wohnungen, aber noch im selben Haus. Ludwig hat ihr damals auch tatsächlich zwei Ohrfeigen gegeben - aber sie stand mit einem Riesenküchenmesser vor ihm und hat ihn bedroht. Und als ich dann später die damaligen Kontoauszüge gesehen habe, konnte ich die Ohrfeigen auch aus diesem Grund verstehen. Da habe ich mich an meine Frauenhauszeit erinnert und gedacht: 'Wie viele Frauen hast du bedauert, die dir gegenübergesessen und ihre Geschichte zum Besten gegeben haben.' Und ich habe gedacht: 'Mein Gott, das hätte auch Ludwigs Frau sein können.'"
(Quelle: Matthias Matussek: "Die vaterlose Gesellschaft. Briefe, Berichte, Essays." Rowohlt Tb., Hamburg, 1999.)
13. 2. 2. Ein Kommentar auf "Welt Online"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:34 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 2. 2. Ein Kommentar auf "Welt Online"
"(…) 'Jede dritte Frau in Deutschland wird körperlich misshandelt.' So und ähnlich war es zu lesen, seit vor einigen Tagen erste Daten einer Studie des Bundesfamilienministeriums gezielt an die Öffentlichkeit gegeben wurden. Demnach wurden 58 Prozent sexuell belästigt, Opfer körperlicher Misshandlung wurden 37 Prozent.
(…) Aber auch gut gemeinte Statistiken müssen stimmen. So geht es um die Frage, wie hier welche Phänomene gemessen wurden. Zum einen galt eine Frau als von Gewalt betroffen, wenn sie 'eine Gewaltform mindestens einmal im Erwachsenenleben' erlebt hatte. Da hier – anders als in allen europäischen Vergleichsstudien – auch Frauen bis zum 85. Lebensjahr befragt wurden, tauchen in der Statistik also auch alle schrecklichen, aber historischen Kriegs- und Vertreibungserlebnisse dieser Generation auf. Sie tragen zu der Zahl von '37 Prozent' bei, die heute so verkauft wurde, als wäre ein Drittel aller Frauen permanenter Gewalt ausgesetzt.
Zudem wird 'Gewalt' von den Autorinnen der Uni Bielefeld doch sehr weit gefasst. So gilt bereits 'Werfen von Gegenständen' und 'wütendes Wegschubsen' als statistisch relevantes Gewalterlebnis. (…) So betreibt das Ministerium einen Klassiker moderner Klientelpolitik: Eine Opfergruppe wird künstlich ausgeweitet, auf dass noch mehr Forschungs- und Aktionsgelder fließen. (…)"
(Quelle: Kommentar auf "Welt Online", 22. September 2004)
13. 2. 3. Ein Artikel aus der französischen Zeitung "L'Express"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:35 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 2. 3. Ein Artikel aus der französischen Zeitung "L'Express"
"Nach Angaben des Europarats ist häusliche Gewalt für Frauen im Alter von 16 bis 44 Jahren die wichtigste Todes- und Invaliditätsursache, und zwar noch vor Krebserkrankungen oder Verkehrsunfällen. Diese Behauptungen spanischer Feministinnen aus dem Jahr 2003 werden überall zitiert, insbesondere in dem Bericht des Europarats. War ich die Einzige, die aufschreckte, als sie dies las? Die Statistiken des Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (INSERM) besagen für das Jahr 2001, dass 2402 Frauen im Alter von 16 bis 44 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben sind!
(…)
Vierte Illustration der werbewirksamen Nutzung von Statistiken: im Jahr 1980 publizieren zwei Forscherinnen, Linda MacLeod und Andrée Cadieux, einen Bericht über geschlagene Frauen in Québec und machen darin die Zahl von 300.000 geschlagenen Frauen und 52 von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordeten Frauen geltend. Über 24 Jahre hinweg werden die '300.000' zur Schlagzeile der feministischen Bewegungen in Quebec; bis das Institut de la statistique du Québec im Jahr 2004 eine Untersuchung veröffentlicht, die diesen Namen verdient, und die nicht mehr als 14.209 Frauen zählt, die sich als Opfer von Partnergewalt bezeichnen. Was die 52 von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordeten Frauen in Quebec betrifft, so findet sich in der Veröffentlichung der Sécurité publique du Québec für die Jahre 2000 – 2001 die Zahl von 14 Frauen und 7 Männern, die von ihrem Partner ermordet wurden. Linda MacLeod hat ihren Irrtum 1994 eingeräumt."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
13. 2. 4. Prof. Dr. Gerhard Amendt
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:40 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 2. 4. Prof. Dr. Gerhard Amendt
Dazu Prof. Dr. Gerhard Amendt vom Institut für Geschlechter- und Generationenforschung an der Universität Bremen:
"Die Zahlen, die hier in Deutschland verwendet werden, stammen in aller Regel von Frauenberatungsstellen oder Häusern für geschlagene Frauen, die sie recht beliebig aus ihrer eigenen Arbeit zusammengebastelt haben. Das wird auf die Bevölkerung hochgerechnet, und die Politik schluckt das dann bereitwillig. Die Zahlen sind nicht repräsentativ, sie sind irreführend. In Deutschland verläuft die ganze Debatte derart ängstlich, dass in Politik und Wissenschaft niemand zu fragen wagt, woher die Zahlen kommen, durch die Vorurteile über Männer in die Welt gesetzt werden."
(Quelle: "Men's Health", 17. 09. 2008)
13. 2. 5. Walter Hollstein
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:41 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 2. 5. Walter Hollstein
"Nach der neuesten Studie im deutschsprachigen Raum von Luedtke und Lamnek ergibt sich, dass sich in knapp sechs Prozent der Familien die Gewalt gegen den Partner richtet."
(Walter Hollstein: "Was vom Manne übrig blieb". Aufbau-Verlag, Berlin, 2008.
Hollstein bezog sich dabei auf:
Siegfried Lamnek und Ralf Ottermann: "Tatort Familie. Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext". Opladen 2003.)
13. 2. 6. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V."
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:42 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 2. 6. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V."
"Ihr in der Fußnote verborgener Hinweis 'Es bleibt im Gutachten unerwähnt, dass mit der bundesweiten Frauenhauskoordinierung an einer bundesweit einheitlichen Statistik gearbeitet wird' beruhigt uns folglich nicht im Geringsten, denn objektive und verlässliche Zahlen sind von einer solchen Institution nun wirklich nicht zu erwarten. So steht zu befürchten, dass wir auch weiterhin zu den sattsam bekannten Anlässen in der Presse zu lesen bekommen werden, dass jährlich angeblich 45.000 Frauen in Deutschland in Frauenhäuser flüchteten, ohne dass eine wahrhaft neutrale, vertrauenswürdige Institution diese Zahlen gegengeprüft, 'Drehtüreffekte' und Mehrfachbelegungen (eine Frau in verschiedenen Frauenhäusern) angemessen berücksichtigt hätte."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=544)
"Wenn es in diversen Schlagzeilen immer mal wieder heißt, jede dritte oder vierte Frau werde Opfer häuslicher Gewalt, dann suggeriert das dem Leser, jede dritte oder vierte Frau in Deutschland bekäme regelmäßig (vielleicht sogar jeden Abend) Prügel von ihrem Mann. Das wären immerhin fast 14 Millionen ständige Opfer männlicher Gewalt.
Natürlich ist diese Interpretation falsch. Jede dritte (oder auch jede vierte) Frau ist laut einschlägiger Studien vielmehr im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal betroffen, vielleicht nur ein einziges Mal, vielleicht häufiger. Hinzu kommt, dass in den Erhebungen der Gewaltbegriff sehr weit gefasst ist. (…) genügt es, einmal im Leben von einem Mann wütend weggeschubst worden zu sein, um in dieser Statistik aufzutauchen.
Wer allerdings nur die Überschriften liest und nicht den Text, der solche Aussagen (sofern überhaupt) näher erläutert, wird womöglich empört, schockiert und betroffen reagieren, bekräftigt in seiner Auffassung, Frauen werde hierzulande von Männern besonders übel mitgespielt. Reaktionen, welche denjenigen, die die Gewalt von Männern an Frauen für ihre Zwecke instrumentalisieren, natürlich nur allzu gelegen kommen.
Die Wirklichkeit sieht indes weit differenzierter aus. Laut einer repräsentativen Studie des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2007 (…) wurde mindestens jede vierte der 10.000 befragten Frauen zwischen 16 und 85 Jahren im Laufe ihrer Partnerschaft von ihrem Mann geschlagen oder musste sexuelle Übergriffe über sich ergehen lassen. Bezieht man die Zahl der Vorfälle auf den Zeitraum von 70 Lebensjahren, so ergibt sich, rein statistisch, für jede Frau pro Jahr eine Wahrscheinlichkeit von rund 0,36 Prozent, Opfer häuslicher Gewalt zu werden. Das ist etwas mehr als ein Hundertstel jener 33 Prozent, die angeblich betroffen sind. Selbst wenn man zugesteht, dass viele Frauen im Laufe ihres Lebens häufiger Gewalt erleben als nur einmal, tut sich dennoch eine riesige Kluft zwischen Realität und Propaganda auf.
Zu beachten ist ferner, dass nicht jede Gewalthandlung gleich eine schwere ist. Legt man die in der Einleitung genannten Zahlen der KFN-Studie (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Anm.) von 1992 zugrunde (1,59 Mio. weibliche und 1,49 Mio. männliche Opfer physischer Gewalt insgesamt, 246.000 Frauen und 214.000 Männer von schwerer häuslicher Gewalt betroffen), dann ergibt sich ein Anteil schwerer Gewalthandlungen von ca. 15 Prozent. Auch wenn 'schwere Gewalt' je nach Studie unterschiedlich definiert wird, so ist doch der allergrößte Teil der Auseinandersetzungen sicherlich eher den leichteren Fällen zuzuordnen.
Als Quelle für die 'Jede-dritte-Frau'-Aussage wird oft die Studie 'Facts and Figures on violence against women' der UN-Frauenorganisation UNIFEM (United Nations Development Fund For Women) vom 25. November 2003 genannt. Dort heißt es wörtlich: 'Mindestens eine von drei Frauen weltweit wurde im Laufe ihres Lebens geschlagen, zum Sex gezwungen oder auf andere Weise misshandelt, wobei es sich beim Misshandelnden üblicherweise um eine ihr bekannte Person handelte.' (http://www.unifem.org/campaigns/vaw/facts_figures.php)
Die Fragwürdigkeit solcher Aussagen beginnt bereits damit, dass sie kein Wort über eine Vergleichszahl betroffener Männer verliert. (…) Die für diese Auslassung vorgebrachte Begründung ist immer dieselbe. Sie besteht aus zwei Argumenten: 'wir haben keine Statistiken, aber wir haben gute Gründe für die Annahme, dass Partnergewalt zu 98 % von Männern ausgeht.' (komplett unter mann-als-opfer.com/downloads/berichtelisabethbadinter.pdf)
Wir erfahren ferner nicht, wie sich diese 'mindestens 33 Prozent weltweit' zusammensetzen. Wieviele Frauen wurden denn nun geschlagen (und von wem?), wieviele zum Sex gezwungen, wieviele 'auf andere Weise misshandelt' – und was genau steckt hinter dieser Formulierung? Auf der genannten Webseite sind u. a. Genitalverstümmelung, Ehrenmorde, Zwangsheirat, Frauenhandel und Gewalt in bewaffneten Auseinandersetzungen genannt. Müsste man nicht das eine oder andere von den 33 Prozent geschundener Frauen weltweit abziehen, wenn man sich nur auf das Thema 'häusliche Gewalt durch den Partner' konzentriert, um das es ja in erster Linie geht?
Und schließlich: Wer sagt eigentlich, dass die 'ihr bekannte Person', die diese Misshandlung vorgenommen hat, ein Mann war? Genitalverstümmelung zum Beispiel ist eine Praxis, die von Frauen an Mädchen ausgeübt wird. Und auch häusliche Gewalt muss nicht zwangsläufig von einem männlichen Familienangehörigen ausgehen, sondern kann genauso gut auf das Konto von Schwester, Mutter, Tochter oder lesbischer Lebenspartnerin gehen.
Die UNIFEM-Statistik wirft also mehr Fragen auf, als sie zu beantworten vermag. Dennoch ist sie mit ihren fragwürdigen Daten fester Bestandteil vieler Kampagnen 'gegen Gewalt an Frauen'. (…) Bekannt ist lediglich, dass jährlich 2500 'seelisch und körperlich misshandelte Frauen' Zuflucht in den sechs Berliner Frauenhäusern suchen – das sind weniger als 0,2 Prozent der in Berlin lebenden Frauen. (…)"
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=548)
"Die meisten Frauenhäuser geben sich als autonom aus, d. h. unabhängig von öffentlicher Finanzierung und staatlicher Einflussnahme (…). Aufgrund dieses 'autonomen' Status agieren sie weitgehend aus dem Verborgenen heraus und legen z. B. gegenüber der Öffentlichkeit nicht offen, von wie vielen Menschen sie tatsächlich in Anspruch genommen werden. Weil eine verlässliche, neutrale Instanz fehlt, die die Richtigkeit von Aussagen wie '40.000 Frauen flüchten jährlich ins Frauenhaus' überprüft, und weil die Öffentlichkeit die Belegungszahlen von Frauenhäusern von sich aus nicht kritisch hinterfragt, gelten solche Angaben weithin als unumstritten. Dabei wissen Frauenhauspraktiker von Fällen, in denen eine Frau, die immer wieder in ein und dasselbe Frauenhaus zurück kam (sogenannter 'Drehtüreffekt'), jedesmal neu als Opfer gezählt wurde.
'Sind Frauenhäuser rechtsfreie Räume? Eine sich als kundig darstellende Frau berichtet, daß die Polizei keine Kinder aus Frauenhäusern heraus holt – selbst wenn eine gerichtliche Entscheidung über das Aufenthaltsbestimmungsrecht anderes bestimmt', heißt es auf www.binnen-i.de/Frauenhaus.htm. Dort erfahren wir auch einiges über den in der Öffentlichkeit wenig bekannten Frauenhaustourismus. 'Frauen werden oftmals nicht in ortsnahen Häusern, sondern in mehreren, teilweise weit entfernten Häusern herumgereicht. Notwendig ist dies sicherlich nicht, da die Adressen der Häuser geheim sind. Angst davor, die Männer könnten dort auftauchen, brauchen die Feministinnen also nicht zu haben. Es gibt zwei Gründe für diesen Tourismus:
- Eine Frau, die weit entfernt von zu Hause untergebracht ist, verliert ihre bisherigen sozialen Kontakte. Sie läßt sich somit leichter im Sinne der Frauenhausbetreiberinnen beeinflussen.
- Die Belegungszahlen von Frauenhäusern lassen sich leichter manipulieren. Es ist kaum noch überprüfbar, welche Frau wie lange in welchen Häusern lebt. So kann leichter die angebliche Belegung von Plätzen hochgerechnet werden. Ein und dieselbe Frau kann in verschiedenen Häusern, in denen sie tatsächlich einmal untergebracht war, als Bewohnerin geführt werden.'
(…) Der US-Soziologe Murray Straus fand außerdem heraus, dass die Hälfte der von ihm im Frauenhaus befragten Frauen ihren Partner von sich aus angegriffen hatte. (…)"
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=554)
13. 2. 7. Erin Pizzey
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:43 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 2. 7. Erin Pizzey
Die britische Familienrechtsaktivistin Erin Pizzey begründete 1971 das erste moderne Frauenhaus der Welt im Londoner Stadtteil Chiswick. Von Pizzey stammt mit "Scream Quietly Or The Neighbours Will Hear" (1974) auch das erste Buch über häusliche Gewalt. Allerdings fand Pizzey schnell heraus, dass von den ersten 100 Frauen, die ihr Frauenhaus aufsuchten, 62 ebenso gewalttätig oder noch gewalttätiger als ihre Männer waren. Für diese Aussagen wurde sie von Feministinnen bedroht.
13. 3. Einige weitere Mythen über männliche Gewalt
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:44 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. Einige weitere Mythen über männliche Gewalt
13. 3. 1. Was genau ist denn nun eigentlich alles Gewalt?
"Im Übrigen muss der Gewaltbegriff, so wie er heute zur Bezeichnung jeder erdenklichen Handlung ungeachtet ihres Kontexts verwendet wird, neu überdacht werden. Man kann ein und dasselbe Wort nicht für eine ungehörige Geste an einem öffentlichen Ort und für eine Vergewaltigung verwenden. Und ebenso wenig für die zahlreichen unterschiedlichen Situationen, die in den Untersuchungen über Partnergewalt aufgeführt werden. Eine unangenehme Bemerkung, eine Beschimpfung, eine unpassende autoritäre Handlung oder selbst die Androhung einer Ohrfeige lässt sich nicht mit einem zerstörerischen Angriff auf den Anderen gleichsetzen."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
13. 3. 2. Keine eigenen Schuldanteile der Frau?
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:45 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 2. Keine eigenen Schuldanteile der Frau?
13. 3. 2. 1. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V."
"These 6: Häusliche Gewalt im Spannungsfeld von dichotomer und interaktionistischer Betrachtungsweise
Dichotome Aussagen sind Bestandteil der deskriptiven Statistik. Sie beschreiben zwei unabhängig voneinander bestehende Kategorien, die nicht aufeinander bezogen sind. Eine Kategorie im Kontext von häuslicher Gewalt wäre das Geschlecht eines Menschen. Hier ist nur schwer bzw. nicht vorstellbar, dass Mann und Frau, vor allem dann, wenn sie in einer engen sozialen Beziehung leben, nicht aufeinander bezogen sein sollten. Diese Sichtweise gilt es zu verlassen und die Vereinfachung real existierender Sachverhalte, also die 'dichotomische' Betrachtungsweise, durch eine interaktionistische Sichtweise, d. h. wechselseitig aufeinander bezogenes Verhalten von Mann und Frau, zu ersetzen.
In einem Vortrag hat Lupri (2004) vor den Teilnehmern des runden Tisches zur häuslichen Gewalt in Calgary begründet, warum eine interaktionistische Betrachtung den Akteuren von Gewalt gegenüber angemessener sei: 'Intimate relationships are dynamic and reciprocal, inherently ambivalent, often conflicted and contradictory. If they are abusive, certain behaviours or responses in one partner provoke a violent reaction in the other. Thus violence is a relationship issue, not a male issue. To presume that intimate violence is a one-way street or unidirectional, is a conceptual fallacy' (Lupri 2004)."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=57)
"Dabei ist es für jeden Menschen mit gesundem Menschenverstand einleuchtend, dass eine Auseinandersetzung zwischen zwei Erwachsenen, die in Gewalttätigkeit mündet, sich häufig gegenseitig hochschaukelt, wobei dann auch das spätere Opfer (egal welchen Geschlechts) durch Provokationen und Handgreiflichkeiten seinen Anteil an der Eskalation der Auseinandersetzung haben kann, auch wenn es an der eigentlichen gewaltsamen Handlung natürlich nicht unmittelbar schuld ist. Dass dies bei einem Teil der Frauen, die ins Frauenhaus flüchten, nicht viel anders ist, liegt auf der Hand.
(…)
Faktisch läuft auch das wieder darauf hinaus, dass jegliche Verantwortlichkeit der Frau am Zustandekommen und Eskalieren einer gewalttätigen Auseinandersetzung kleingeredet, relativiert und letztlich geleugnet wird – ein bemerkenswert anti-emanzipatorischer Ansatz, der der Frau die Rolle als passiv-unschuldiges Opfer der Umstände zuweist und sie von allem Negativen frei spricht, was sie als Folge ihrer eigenen Handlungen zu verantworten hat. Wenn es also der 'guten' Sache dient, scheuen selbst Feministinnen nicht davor zurück, die Frau zum passiven, verantwortungslosen Heimchen zu degradieren. Der allumfassende Opferstatus der Frau ist viel zu wertvoll und einträglich, als dass er vor den eigenen Grundsätzen Bestand haben könnte. Diese machiavellistische Praxis, der zufolge der Zweck die Mittel heiligt, ist höchst bemerkenswert."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=544)
"In einem Vortrag im Mai 2004 hat Prof. Eugen Lupri vor den Teilnehmern des Runden Tisches zur häuslichen Gewalt in Calgary (Kanada) begründet, warum eine solche interaktionistische Betrachtung den Akteuren von Gewalt gegenüber angemessener sei: 'Intime Beziehungen sind vom Charakter her dynamisch und wechselseitig, grundsätzlich ambivalent, häufig konfliktbeladen und widersprüchlich. Wenn einer der Partner dem anderen gegenüber Gewalt anwendet, können bestimmte Verhaltensweisen oder Antworten des einen Partners beim anderen eine gewalttätige Reaktion auslösen. Gewalt ist demnach ein Beziehungsproblem, kein grundsätzlich männliches Problem. Anzunehmen, Gewalt in Beziehungen laufe immer in einer Richtung ab, (…) ist ein Trugschluss.'
Ein Trugschluss, dem erstaunlicherweise sehr viele Sozialarbeiter zu erliegen scheinen, die es doch eigentlich besser wissen sollten.
Die vorsätzliche Ausblendung der Verantwortlichkeit der Frau beim Entstehen und bei der Eskalation häuslicher Auseinandersetzungen ist nicht nur eine gezielte Irreführung der Öffentlichkeit. Man erweist damit auch der Gleichberechtigung der Frau einen Bärendienst, indem man sie von einem erwachsenen, verantwortungsvoll handelnden Menschen zu einer unschuldigen und hilflosen Person herabstuft, die für ihr Verhalten keine Verantwortung zu übernehmen braucht und eigentlich immer nur Opfer sein kann. Ein beachtlicher Widerspruch zum Ansinnen der Frauenbewegung, Frauen stark zu machen!"
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=557)
13. 3. 2. 2. Ein weiterer Ausschnitt des Artikels aus "L'Express"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:46 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 2. 2. Ein weiterer Ausschnitt des Artikels aus "L'Express"
"Von dem amerikanischen Psychologen Michael P. Johnson (2000) übernahmen die Kanadier die mir fundamental erscheinende Unterscheidung zwischen zwei Arten von Partnergewalt: der 'Terrorisierung des Partners' und der 'situationsgebundenen Gewalt'.
Schwer wiegende Gewalt, zu der es in einem Kontext der 'Terrorisierung des Partners' kommt, definiert sich durch den Willen, den Partner in jeder Hinsicht (psychisch und physisch) zu zerstören. Diese Gewalt wird mehrheitlich von Männern ausgeübt.
Hingegen werden die meisten betroffenen Männer zu Opfern ihrer Partnerin in einem Kontext der 'situationsgebundenen Gewalt', die entweder aus der Selbstverteidigung der Frau oder aus gegenseitig ausgeübter Gewalt erwächst, oder auf einen Machtkampf der beiden Partner zurückgeht. Hier wird der Begriff der 'interaktiven Gewalt' eingeführt, der von entscheidender Bedeutung für das Verständnis eines großen Teils der Partnergewalt ist.
Man stellt also fest, dass Frauen, auch wenn sie mehrheitlich Opfer von Gewalt, und zwar insbesondere physischer Gewalt sind, diese Gewalt ebenfalls ausüben, wenn sie in der physisch oder psychisch dominierenden Position sind." (Hervorhebung im Text durch den Autor.)
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
13. 3. 2. 3. Auszug aus einem Kommentar von Prof. Dr. Dr. Michael Bock
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:46 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 2. 3. Auszug aus einem Kommentar von Prof. Dr. Dr. Michael Bock
"Oft sind es beide Partner, die Gewalt anwenden. Schwere physische Gewalt ist meist nur das Ende einer langen Kette von Eskalationen und wechselseitigen psychischen und verbalen Demütigungen und Verletzungen. Dieser Befund stellt die etwas bequeme Rückzugsposition in Frage, immerhin bekämpfe man mit der männlichen Gewalt die Hälfte der Gewalt. Denn an diesen Verhaltensmustern von Frauen und Männern lässt sich nachhaltig nur etwas verändern, wenn die gemeinsame 'Geschichte' dieser konfliktreichen Beziehungen auch gemeinsam bearbeitet wird. Alle konstruktiven Formen von kommunikativer Konfliktlösung, von Therapie oder Mediation werden jedoch von vornherein im Keim erstickt, wenn einem der beiden Konfliktpartner, nämlich der Frau, ein rechtliches Instrumentarium in die Hand gegeben wird, mittels dessen sie nicht nur völlig risikolos und wirksam den 'störenden' Partner enteignen und loswerden, sondern vor allem eine einseitige Rollenverteilung zwischen einem bösen Täter und einem guten Opfer rechtlich und sozial verbindlich machen kann. Dies aber bewirkt nichts als eine verständliche Verhärtung auf Seiten des zu Unrecht als allein schuldig stigmatisierten Mannes und zu einer Verdrängung oder Verharmlosung des eigenen Anteils an der Gewaltgeschichte auf Seiten der allein als Opfer umsorgten Frau. Sind Kinder vorhanden, so werden sie bei ihren Eltern keine Verhaltensänderung erleben, die eventuell noch die schon durch Gewalterlebnisse angerichteten Schäden kompensieren könnten. Gehen die beiden gewalttätigen Partner neue Partnerschaften ein, wiederholen sich dieselben Mechanismen, weil durch die Maßnahmen des Gewaltschutzgesetzes nur Siegerinnen und Verlierer produziert werden, aber keine in Lernprozessen gewachsenen Partner."
(Quelle: www.vev.ch, 28. Mai 2007)
13. 3. 3. Patriarchat – nur eine Verschwörungstheorie?
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:48 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 3. Patriarchat – nur eine Verschwörungstheorie?
"These 7: Häusliche Gewalt vor dem Hintergrund einseitig favorisierender Theorie
Familiäre Gewalt gegen Frauen und Kinder wird auch deshalb als allgegenwärtig angesehen, weil ihr Zustandekommen vor dem Hintergrund gesellschaftlich patriarchalischer Machtstrukturen erklärt wird. Der Begriff Patriarchat in seiner ursprünglichen historischen Fassung (vgl. Gordon 1994) bezeichnet eine Familienform, in der Väter die Kontrolle über Kinder, Frauen und Bedienstete ausübten.
Die Power-Control-Theory rekurriert auf patriarchalische Machtstrukturen. Zwei zentrale Elemente dieser Theorie, nämlich Macht und Kontrolle, die häufig herangezogen werden, um das Zustandekommen von Gewalt zu erklären, wurden von Schmitt (2001) hinsichtlich des Zusammenhanges von Geschlecht und Gewalt empirisch geprüft. Sein diesbezügliches Ergebnis: 'Die in dieser Studie erfolgte Überprüfung der zentralen Annahme, nach der vom Geschlecht auf Gewalt zu schließen wäre, konnte nicht bestätigt werden. Auf heutige gesellschaftliche Verhältnisse bezogen, ist es mir u. a. aus der praktischen Arbeit mit Opfern von häuslicher Gewalt nicht möglich, diese Vorherrschaft des Mannes (bzw. Vaters) über die Familie als ein zentrales Merkmal wahrzunehmen.'
In der Buchveröffentlichung 'Vatertheorien', es handelt sich dabei um eine Habilitationsschrift, hat Drinck (2005) diese Annahme als Mythos entlarvt: 'Doch gab es diesen Pater familias, diesen uneingeschränkten Herrscher über sein Haus, wie er der Antike zugeschrieben wird, wirklich? Nein, meint Drinck, Privatdozentin an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Freien Universität Berlin.' (Gottfried Oy, tazmag, 28. 05. 05)."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=57)
13. 3. 4. Der unterschätzte Migrationshintergrund
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:48 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 4. Der unterschätzte Migrationshintergrund
"Viele Untersuchungen deuten auf eine Häufung häuslicher Gewalt in der Unterschicht sowie auch in Familien mit Migrationshintergrund hin. Das einzuräumen, wäre für Feministinnen allerdings gefährlich, denn es würde bedeuten, dass nicht etwa Männlichkeit das Hauptmerkmal für die Ausübung häuslicher Gewalt darstellte, sondern dass schwierige soziale Verhältnisse oder kulturelle Prägungen diese Gewalt viel eher begünstigten als biologisch-geschlechtliche Gegebenheiten oder ein etwaiges Machtgefälle zwischen den Geschlechtern."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=544)
13. 3. 5. Gewalt gegen Frauen – ein Tabuthema?
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:50 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 5. Gewalt gegen Frauen – ein Tabuthema?
"Gewalt gegen Frauen war Anfang der 70er-Jahre ein echtes Tabuthema, als die Feministinnen noch hart darum kämpfen mussten, mit ihrem Engagement für geprügelte Frauen in der Öffentlichkeit ernst- und wahrgenommen zu werden. Inzwischen hat sich das grundlegend geändert: Über Gewalt gegen Frauen wird nicht nur häufig in den Medien berichtet, sie ist auch fester Bestandteil der vielfältigen frauenpolitischen Initiativen in Bund, Ländern und Gemeinden. Mittlerweile ein seltsames 'Tabuthema'!"
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=546)
13. 3. 6. Gewalt ist eine der häufigsten Todesursachen von Frauen
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:51 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 6. Gewalt ist eine der häufigsten Todesursachen von Frauen
"Im UNIFEM-Bericht über die weltweite Gewalt an Frauen (…) heißt es, auf Englisch: 'Für Frauen zwischen 15 und 44 Jahren ist Gewalt eine Hauptursache für Tod und Behinderung'. (Wörtlich steht dort 'disability', was mehrere Bedeutungen haben kann: Arbeitsunfähigkeit, Invalidität, Körperbehinderung, Unvermögen etc.. Es ist also nicht vollkommen klar, was damit gemeint ist.)
(…)
Sie rechnen allerdings in ihrer Aussage Tod und 'disability' kühn zusammen, ohne aufzuschlüsseln, wieviele Frauen denn nun an der Gewalthandlung sterben und wieviele vielleicht nur für eine Woche krankgeschrieben werden.
(…) Im 'Weltbericht Gewalt und Gesundheit' der Weltgesundheits-Organisation WHO von 2003 heißt es auf Seite 10: 'Gewalt gehört in der Altersgruppe der 15 – 44-Jährigen überall auf der Welt zu den Haupttodesursachen und ist unter Männern für etwa 14 % und bei den Frauen für 7 % aller Sterbefälle verantwortlich.' Insgesamt also ist die weltweite Gewaltbelastung von Männern (was tödliche Gewalt angeht) in der fraglichen Altersgruppe doppelt so hoch wie die der Frauen. Vor dem Hintergrund, dass in Medienberichten immer nur die weibliche Gewaltbetroffenheit erwähnt und die männliche meist komplett verschwiegen wird, eine recht interessante Information.
In Deutschland sind die Zahlen noch weit unspektakulärer. Laut Pressemitteilung Nr. 303 des Statistischen Bundesamtes vom 22. August 2008 starben im Jahr 2007 in Deutschland insgesamt 436.016 Frauen. Davon kamen 11.568 oder 2,65 Prozent durch eine nichtnatürliche Todesursache ums Leben, wozu auch Unfälle und Suizide zählen.
Die Kriminalitätsstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) weist für das gleiche Jahr insgesamt 362 Frauen aus, die Opfer von Mord und Totschlag wurden (http://bka.de/pks/pks2007/index2.html). Damit können 0,08 Prozent aller verstorbenen Frauen als Opfer von Gewaltdelikten gelten. Selbst wenn man eine gewisse Dunkelziffer vertuschter Morde und Totschlagsdelikte hinzurechnet sowie Körperverletzungsdelikte, die erst viel später zum Tode führten: Gewalt als 'eine der häufigsten Todesursachen von Frauen' zu bezeichnen, erscheint angesichts der vorliegenden Zahlen speziell für Deutschland absurd übertrieben.
Für Europa wurde bereits vor rund 10 Jahren (Mitte/Ende der Neunziger Jahre, Anm.) festgestellt: 'In allen Altersgruppen sind Krankheiten des Kreislaufapparats (43 %), Krebs (26 %), Atemwegserkrankungen (6 %), Selbstmord und Unfälle (5 %) die häufigsten Todesursachen bei Frauen.' (http://europa.eu/scadplus/leg/de/cha/c11558.htm)
(…) Obduktionen nach dem Tod sind in Deutschland die Ausnahme. Doch gerade Giftmorde – eine ausgesprochene Frauenspezialität – bleiben dadurch häufig unentdeckt."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=549)
13. 3. 7. Häusliche Gewalt ist die häufigste Verletzungsursache von Frauen
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:52 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 7. Häusliche Gewalt ist die häufigste Verletzungsursache von Frauen
"(…) Als Quelle für diese Behauptung kann das Buch 'Backslash – Die Männer schlagen zurück' gelten, das die US-amerikanische Feministin Susan Faludi 1993 veröffentlichte (…).
Für die Richtigkeit dieser These finden sich jedoch keinerlei gesicherte Belege. Vieles deutet eher darauf hin, dass auch solche Behauptungen auf der kreativen Interpretation von Statistiken und der großzügigen Auslegung des Begriffs 'Gewalt' beruhen. Elisabeth Badinter (französische Philosophin und Historikerin, Anm.) merkt hierzu an: 'Die Nationale Untersuchung zur Gewalt gegen Frauen in Frankreich (Population & sociétés, Januar 2001) macht einen globalen Index von 10 % für die gegen die Französinnen gerichtete Partnergewalt geltend, die sich seltsamerweise folgendermaßen zusammensetzt: Beschimpfungen und verbale Drohungen (4,3 %), emotionale Erpressung (1,8 %), Ausübung psychischen Drucks (37 %), körperliche Angriffe (2,5 %), davon wiederholt (1,4 %), Vergewaltigungen und andere erzwungene sexuelle Praktiken (0,9 %). Journalisten und Politiker übersetzen: 10 % der Frauen in Frankreich werden geschlagen. (…)'
In einem Bericht des US-amerikanischen 'Centers for Disease Control' wurden Verletzungsursachen, die zu Notaufnahmen in Krankenhäusern führten, ausgewertet. Das statistische Material zeigt, dass häusliche Gewalt an letzter Stelle der Verletzungsursachen steht. Die meisten Notaufnahmen waren Resultate von gefährlichen Stürzen (26,9 %) und Autounfällen (13,4 %). Es folgen weitere Verletzungsursachen, erst zum Schluss dann Mord, Totschlag und Körperverletzungen mit einem Anteil von 4,1 % an allen Verletzungen von Frauen. Häusliche Gewalt machte dabei nur einen Bruchteil der letzteren Erscheinung aus (Quelle: Women's Freedom Network Newsletter, Frühjahr 1997, Vol. 4. Nr. 2).
Für Deutschland können die Befunde des Bundesgesundheitssurveys 1998 als vergleichsweise umfassendste und aktuellste Information zu dieser Thematik gelten. Hierbei wurde eine repräsentative Bevölkerungsgruppe im Alter von 18 bis 79 Jahren u. a. danach gefragt, ob sie innerhalb der letzten 12 Monate eine Verletzung oder Vergiftung erlitten hatte, die ärztlich versorgt werden musste, ferner wurden Informationen über Verletzungsart, Schweregrad (Arbeitsunfähigkeit) und Unfallort gesammelt. 11,9 % der Befragten haben innerhalb eines Jahres eine Verletzung oder Vergiftung durch einen Unfall erlitten, weitere 0,3 % durch Gewalt (Quelle: http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=1.102.155.188). Das heißt: bei lediglich 0,3 Prozent aller Menschen (Männer und Frauen), die damals in Deutschland eine Verletzung erlitten hatten, war Gewalt die Ursache. Wobei dabei noch nicht einmal nach häuslicher und sonstiger Gewalt unterschieden wurde.
Natürlich stehen alle diese Angaben unter dem Vorbehalt einer beträchtlichen Dunkelziffer, denn bei weitem nicht jede Person, die wegen einer durch eine Gewalthandlung erlittenen Verletzung ins Krankenhaus muss, traut sich, dies zuzugeben. Allerdings ist diese Dunkelziffer nicht geschlechtsspezifisch, denn auch – ja, sogar vor allem – Männer schämen sich bekanntlich zuzugeben, dass sie von einer Frau körperlich verletzt worden sind. Wenn auf einen Mann, der einräumt, Opfer häuslicher Gewalt geworden zu sein, deren neun Frauen kommen (…), muss man sogar annehmen, dass weit mehr Männer als Frauen gegenüber Ärzten und Krankenhauspersonal die Unwahrheit über die Ursache ihrer
Verletzung sagen."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=550)
13. 3. 8. Häusliche Gewalt kommt in allen sozialen Schichten vor
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:52 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 8. Häusliche Gewalt kommt in allen sozialen Schichten vor
"Aussagen wie diese sind zwar nicht grundlegend falsch. Beim unbedarften Leser erweckt dieser Satz allerdings – zweifellos nicht ungewollt – den Eindruck, unabhängig von sozialem Status, Einkommen und Bildungsniveau käme Gewalt gegen Frauen überall gleich häufig vor – 'in der Artzvilla ebenso wie in der Arbeitersiedlung'.
Es handelt sich hierbei um den Versuch, die sozialen Faktoren auszublenden, die häusliche Gewalt nachweislich begünstigen, und diese Gewaltform so darzustellen, als sei das Geschlecht der wesentliche oder gar der einzige Faktor, der die Ausübung häuslicher Gewalt beeinflusse.
In der einschlägigen wissenschaftlichen Forschung finden sich kaum Belege, die diese These stützen.
Bastian Schwithal schreibt etwa in seiner Dissertation: 'So legt die Mehrzahl der Forschungsergebnisse die Schlussfolgerung nahe, dass häusliche Gewalt im Zusammenhang mit einem niedrigen sozioökonomischen Status steht. Auch wenn es zum Teil große Unterschiede hinsichtlich der Ergebnisse zur finanziellen Situation und zur Bildung gibt, so ist festzuhalten, dass Gewalt zwischen Intimpartnern in allen sozialen Schichten vorkommt, dass sie jedoch in der unteren sozialen Schicht signifikant häufiger auftritt.' (S. 232)
Was können die Gründe für dieses Phänomen sein? Er erwähnt an anderer Stelle (S. 15) die These einiger Wissenschaftler, 'dass Familien aus geringeren sozialen Schichten besonders anfällig für Misshandlungen sind, da sie weniger alternative Ressourcen haben. So haben sie beispielsweise weniger Prestige, Geld und Macht. Als Resultat hiervon erleben sie größere Frustrationen und Enttäuschungen.'
(…) Wer einräumt, dass die Grenze des Phänomens Beziehungsgewalt in weit stärkerem Maße, als dies derzeit geschieht, entlang der seit Jahrzehnten von der Sozialforschung identifizierten sozialen Verwerfungslinien verläuft, müsste die These von der geschlechtlichen Determiniertheit aufgeben."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=551)
13. 3. 9. Männer wenden Gewalt an, um Macht über die Frauen auszuüben
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:53 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 9. Männer wenden Gewalt an, um Macht über die Frauen auszuüben
"Warum eigentlich schlagen Männer ihre Frauen? Wenn Feministinnen dieser Frage nachgehen, lautet die Antwort oft: weil sie das Bedürfnis haben, Macht und Kontrolle über die Frau auszuüben. (…) Andere Gründe und Motive scheinen keine große Rolle zu spielen.
Damit machen sie es sich wieder einmal recht einfach. Offensichtlich hat man doch einige Angst, dass die Erörterung anderer Gründe, die zur Ausübung von Gewalt führen können, das Verhalten der Männer allzu nachvollziehbar machen könnte. Das soll nach Möglichkeit nicht passieren; neben dem Faktor Männlichkeit und seinen offenbar typischen Begleiterscheinungen soll nichts die Gewaltausübung erklären dürfen.
Grundlage dieser Denkweise ist die Patriarchatstheorie, die von einem Machtgefälle in Familie und Gesellschaft zu Lasten der Frauen ausgeht. Dieses lebensfremde Konstrukt blendet leider alles das aus, was nicht ins künstliche Schwarz-Weiß-Schema passt: sowohl die Macht, über die Frauen (in den Familien schon immer, aber auch in der Gesellschaft allgemein) durchaus verfügen, als auch die Gewalt, die von ihnen ausgeübt wird und die (…) durchaus erhebliche Ausmaße annimmt. Von den vielfältigen Benachteiligungen zu Lasten von Männern einmal ganz zu schweigen.
(…) Aus einer Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen weiß man, welche Faktoren tätliche Auseinandersetzungen in Familien weit eher – und zudem geschlechterübergreifend – begünstigen: geringes Selbstwertgefühl, Armut, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Drogensucht, geistige Störungen, Stress, biologische und neurologische Einflüsse, Zusammenleben und/oder Elternschaft zweier sehr junger Partner, emotionale oder körperliche Misshandlungen in der Kindheit, schwache Eltern-Kind-Bindungen, dazu psychische Gewalt des späteren Opfers und dessen verbale Provokationen.
(…)
Wer Gewalt gegen Partner oder Kinder als rein männliche Handlungsweise versteht und sie lediglich als Instrument zur Ausübung von 'patriarchalischer' Macht ansieht, der blendet die Vorgeschichte und die Entwicklung solcher Auseinandersetzungen, die am Ende zum gewalttätigen Streit eskaliert sind, bewusst aus. Dabei bedarf es nur eines Mindestmaßes an gesundem Menschenverstand, um sich klar zu werden: diese Konflikte spielen sich ab zwischen zwei erwachsenen, für ihr Verhalten voll verantwortlichen Menschen. Niemand ist an dessen Eskalation vollkommen schuldig oder unschuldig, auch das spätere Opfer wird in vielen Fällen dazu beigetragen haben, dass die Auseinandersetzung eskaliert ist."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=557)
13. 3. 10. Unzulässige internationale Durchschnitte
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:54 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 3. 10. Unzulässige internationale Durchschnitte
"Es erscheint mir auch unvernünftig, die Gewalt gegen Frauen in demokratischen Staaten auf eine Stufe mit derjenigen in patriarchal geprägten, nicht demokratischen Staaten zu stellen."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
13. 4. Spezialfall Gewalt in lesbischen Beziehungen
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:55 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 4. Spezialfall Gewalt in lesbischen Beziehungen
"Bleibt ein Thema, das noch immer tabu ist, und das nur in seltenen Einzelfällen Gegenstand von Untersuchungen ist – speziell in Frankreich: die Gewalt innerhalb lesbischer Beziehungen. Eine Studie der Agence de santé publique du Canada von 1998 kommt zu dem Schluss, dass es in schwulen und lesbischen Paarbeziehungen dasselbe Ausmaß an Gewalt gibt wie in heterosexuellen Beziehungen. Bezieht man sämtliche Arten von Gewalt ein, so verweist jedes vierte Paar auf Gewalt in seiner Beziehung."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
13. 5. Zum Schluss eine Literaturliste für ganz hartnäckige Zweifler
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:57 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
13. 5. Zum Schluss eine Literaturliste für ganz hartnäckige Zweifler
Nachfolgend eine Liste wissenschaftlicher Studien, welche das Klischee vom einseitig-gewalttätigen Mann mit empirischen Kriterien hinterfragten. Und dabei auch zu entsprechend vielschichtigeren Ergebnissen kamen.
Erstmals veröffentlicht wurde die Zusammenstellung von "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V." im Jahr 2006 auf der Homepage des Vereins.
Es zeigt sich also wieder einmal: Vorhanden ist entsprechendes wissenschaftliches Material. Nur den Weg in die Massenmedien findet es kaum.
C. F. Graumann (1960): "Eigenschaften als Problem der Persönlichkeitsforschung".
In: P. Lersch, H. Thomae (Hrsg.): "Persönlichkeitsforschung und Persönlichkeitstheorie. Handbuch der Psychologie Bd. 4".
Göttingen (Hogrefe), 87 – 154.
Anke Habermehl (1989): "Gewalt in der Familie. – Ausmaß und Ursachen körperlicher Gewalt."
Dissertation, Universität Bielefeld.
Linda Gordon (1994): "Gewalt in der Familie, Feminismus und soziale Kontrolle".
In: Nancy Kaiser (Hrsg.): "Selbst Bewusst".
Reclam, Leipzig.
Michael Bock (2001): "Sachverständigengutachten? Gewaltschutzgesetz?" – Anhörung beim Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages am 20. 06. 01..
Universität Mainz.
In: B. Sticher-Gil (Hrsg.) (2002): "Gewalt gegen Männer – ein vernachlässigtes Problem!?"
Dokumentation einer Tagung am 18. November in der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Berlin.
Martin S. Fiebert (2001): "References Examining Assaults by Women on their Spouses or Male Partners: An annotated Bibliography".
Department of Psychology, California State University, Long Beach. www.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm.
Stefan Schmitt (2001): "Geschlecht und Kriminalität? Eine empirische Analyse der Power-Control-Theory."
In: Stefanie et al Eifler (Hrsg.): "Soziale Probleme, Gesundheit und Sozialpolitik. – Gelegenheitsstrukturen und Kriminalität."
Materialien und Forschungsberichte der Universität Bielefeld, Nr. 2, S. 84 ff..
Jens Luedtke & Siegfried Lamnek (2002): "Schläge in jeder dritten Familie. –
Studie zu Gewalt in bayerischen Familien – Kinder am häufigsten Opfer."
In: Magazin "Agora" der Katholischen Universität Eichstätt, Nr. 1/2002, S. 8 – 9.
Helmut Wilde (2002a): Leserbrief wg. "Lief Herr S. Amok?" von Gerhard Hafner, Heft 152.
In: Switchboard – Zeitschrift für Männer- und Jungenarbeit, Nr. 153, August/September, ISSN 1 433 3341.
Helmut Wilde (2002b): "Liebe und Gewalt. – Wenn Frauen zu Täterinnen werden."
Switchboard – Zeitschrift für Männer- und Jungenarbeit, Nr. 154, Oktober/November, ISSN 1 433 3341.
Michael Bock (2003a): "Natürlich nehmen wir den Mann mit. Über Faktenresistenz und Immunisierungsstrategien bei häuslicher Gewalt."
Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Michael Bock (2003b): "Selektive Wahrnehmung führt zum Mythos männlicher Gewalt. Häusliche Gewalt – ein Problemaufriss aus kriminologischer Sicht."
In: Sicherheit und Kriminalität, Heft 1/2003. Hrsg: Landeszentrale für politische Bildung, Baden-Württemberg.
Linda Kelly (2003): "Disabusing the Definition of Domestic Abuse: – How Women Batter Men and the Role of the Feminist State."
Florida State University, Law Review – Summer 2003. www.law.fsu.edu/journals/lawreview/downloads/304/kelly.pdf.
Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.) (2003): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Gerhard Amendt (2004): "Scheidungsväter".
Institut für Geschlechter- und Generationenforschung, Bremen (Abschlussbericht der Väterstudie).
Susann Arnhold (2004): "Häusliche Gewalt gegen Männer in heterosexuellen Partnerschaften – ein soziales Problem?"
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, Leipzig (HTWK). Unveröffentlichte Diplomarbeit.
Elisabeth Badinter (2004): "Die Wiederentdeckung der Gleichheit".
Ullstein Hc.
Uwe Brauner (2004): "Feministischer Fundamentalismus in der 'Evangelischen Theologie'?"
Veröffentlicht bei: www.maennerbuero-trier.de/seite7-7.htm.
Barbara Drinck (2005): "Vatertheorien. – Geschichte und Perspektiven".
Budrich, Opladen.
Siegfried Lamnek & Ralf Ottermann (2004): "Tatort Familie. – Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext."
Leske + Budrich.
Eugen Lupri (2004): "Institutional Resistance to Acknowledge Male Abuse".
Paper presented at the Counter-Roundtable Conference on Domestic Violence, Calgary, Alberta, Canada, May 7, 2004. Unveröffentlicht.
Jürgen Mansel (2003): "Die Selektivität strafrechtlicher Sozialkontrolle. Frauen und Delinquenz im Hell- und Dunkelfeld, als Täter und Opfer, als Angezeigte und Anzeigende."
In: Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Joachim Müller (2003): "Kinder, Frauen, Männer. – Gewaltschutz ohne Tabus."
In: Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Ulrike Popp (2003): "Das Ignorieren 'weiblicher' Gewalt als Strategie zur Aufrechterhaltung der sozialen Konstruktion von männlichen Tätern."
In: Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Corinna Schick (2004): "Aggressives Verhalten in der Paarbeziehung: Der Mann als Opfer und die Frau als Täterin."
Unveröffentlichte Diplomarbeit, FH Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg.
Bastian Schwithal (2005): "Weibliche Gewalt in Partnerschaften. – Eine synontologische Untersuchung."
Dissertation Universität Münster. BoD GmbH, Norderstedt, ISBN 3-8334-3156-3.
Silvia Steiner (2004): "Die Familie als Tatort. – Eine Studie über häusliche Gewalt in der Stadt Zürich."
Rüegger, Schweiz.
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=57)
14. Gewalt gegen Männer
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:58 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. Gewalt gegen Männer
14. 1. Körperliche Gewalt gegen Männer als Lachnummer
Weibliche Gewalt gegen Männer (zum Beispiel Ohrfeigen oder Tritte in die Geschlechtsteile) wird in Komödien gern als Lachnummer eingesetzt, während umgekehrt vergleichbare männliche Gewalt gegen Frauen gar nicht als komisch empfunden wird.
14. 2. Männerhäuser
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 19:59 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 2. Männerhäuser
Die politische Lage bezüglich Männerhäusern:
Es gibt zwar eine Menge Frauenhäuser, jedoch kaum Männerhäuser, obwohl das Interesse von Männern daran durchaus nicht gering ist.
Frauenhäuser werden aus Steuergeldern finanziert, Männerhäuser jedoch nicht.
"MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V." berichtete dazu:
"In Deutschland gibt es laut Amnesty International (Stand 2008) 363 Frauenhäuser, in denen geprügelte Frauen Zuflucht vor ihren gewalttätigen Partnern finden können. Sie werden meist von Fraueninitiativen, aber auch von Wohlfahrtsverbänden betrieben und von der öffentlichen Hand finanziell gefördert.
Dem stehen (Stand: April 2009) ein einziges Männerhaus in Berlin sowie in Oldenburg eine vom Verein Männerwohnhilfe gesponserte Dreizimmerwohnung gegenüber, in denen betroffene Männer Unterkunft finden können. (Quelle: www.news.de/...) Beide Angebote werden ehrenamtlich finanziert und müssen ohne Unterstützung öffentlicher Gelder auskommen."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=554)
14. 3. Glaubwürdigkeitsproblem
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:00 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 3. Glaubwürdigkeitsproblem
Es wird behauptet, dass häusliche Gewalt männlich sei und deutsche Polizisten sagen offen, dass sie im Zweifelsfall, also wenn in einem Fall häuslicher Gewalt nicht ermittelt werden kann, ob sie von der Frau oder vom Mann ausgegangen ist, einfach pauschal den Mann als Schuldigen einstufen und mitnehmen. Obwohl es mittlerweile unzählige Studien gibt, die belegen, dass häusliche Gewalt in nicht gerade wenigen Fällen auch von Frauen ausgeht. Diese Studien werden jedoch von Polizei, Justiz, Ministerien und Behörden beharrlich ignoriert.
Ebenso wird von feministischer Seite oft angeführt, dass Frauen allein schon aufgrund ihres Körperbaus gar nicht in der Lage wären, Männern körperliche Gewalt anzutun. Hierbei wird jedoch völlig die Tatsache unterschlagen, dass auch eine körperlich schwache Person mit Hilfe eines Gegenstandes einer körperlich überlegenen Person massive physische Schädigungen zufügen kann.
14. 3. 1. Gründe für das Glaubwürdigkeitsproblem
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:01 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 3. 1. Gründe für das Glaubwürdigkeitsproblem
Einer der ersten Vorkämpfer für die öffentliche Sensibilisierung für häusliche Gewalt gegen Männer war Prof. Dr. Dr. Michael Bock, Professor für Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug und Strafrecht an der Universität Mainz. Er kritisierte in den Medien häufig, dass häusliche Gewalt in den Medien stets nur einseitig als von Männern ausgehend dargestellt werde. Seiner Auffassung nach gehe aus gut gesicherten internationalen Studien hervor, dass Frauen ebenfalls in einem hohen Maße häusliche Gewalt ausüben würden, nicht nur gegen Männer, sondern auch gegen Kinder.
Einzig allein in der technischen Ausübung von körperlicher Gewalt gäbe es geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen würden eher beißen, kratzen und treten, wohingegen Männer vorwiegend die Faust benutzen.
Die Hauptgründe dafür, warum es bislang nur so schwer gelungen sei, von Frauen ausgehende Gewalt gegen Männer öffentlichkeitswirksam zu thematisieren, sieht er vor allem in vier Punkten:
- Männer, die mit solchen Erfahrungen an die Öffentlichkeit gehen, haben ein negatives Image als "Weicheier";
- es wird ihnen schlichtweg nicht geglaubt;
- es wird ihnen pauschal unterstellt, dass sie es "irgendwie schon verdient hätten", dass sie die Frauen erst zu diesen Handlungen getrieben hätten.
- Die Frauenbewegung habe seit den Sechziger Jahren sehr einseitig das Bild des gewalttätigen Mannes propagiert. Dieses sei heute in weiten Teilen der Bevölkerung fest verankert. Deshalb würden, aus Angst, als frauenfeindlich zu gelten, sowohl Forscher auf dem Gebiet der häuslichen Gewalt als auch Funktionsträger in den Ministerien und sonstigen Behörden anderweitige Untersuchungsergebnisse verschweigen. Bock dazu:
"Weil nichts für Wahlen schädlicher ist als Positionen, die irgendwie als 'frauenfeindlich' aufgespießt werden könnten. Das gilt für alle Parteien."
(Quelle: http://f25.parsimony.net/forum63067)
Abschließend ein Auszug aus einem Kommentar von Prof. Dr. Dr. Michael Bock:
"Man erkennt dies an der Dramaturgie des Tabubruchs. Die erste Reaktion ist das spontane Negieren: 'das glaub' ich nicht', 'das kann gar nicht sein', 'Frauen sind doch viel schwächer'! Wenn der Tabuverletzer die Stirn hat, weiterhin Ergebnisse und Fakten zu präsentieren, muss das Tabu anders geschützt werden. Etwa durch Witze und gequältes Lachen. Der Tabuverletzer soll mitlachen. Nur ein Scherz am Rande wäre es dann gewesen. Wenn dieser es aber nicht so witzig findet, wenn viele Gewaltopfer ohne Schutz und Hilfe bleiben, bleibt nur noch die Möglichkeit, ihn persönlich als Zyniker, als Frauenhasser oder heimlichen Mittäter zu marginalisieren, damit nicht mehr zählt, was er sagt."
(Quelle: www.vev.ch, 28. Mai 2007)
Zu den Thesen Prof. Dr. Dr. Bocks passt auch eine APA-Meldung vom 15. Mai 2008, welche hier auszugsweise zitiert wird:
"Madrid – Spanische Männer dürfen bei Gewalt gegen eine/n Lebenspartner/in härter bestraft werden als Frauen ... Nach dem im vorigen Jahr vom Parlament verabschiedeten Gesetz werden Männer bei Gewaltanwendung gegen eine Lebenspartnerin mit wenigstens sechs Monaten Haft bestraft. Bei Frauen liegt die Mindeststrafe bei drei Monaten. Die RichterInnen begründeten ihre Entscheidung damit, dass die von Männern ausgehende Gewalt besonders verwerflich sei ..."
(In dieser Form gefunden in einem einschlägigen Internetforum.)
14. 3. 1. 1. Eine weitere Taktik des Leugnens: Das Lächerlichmachen
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:02 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 3. 1. 1. Eine weitere Taktik des Leugnens: Das Lächerlichmachen
Im Kommentar von Prof. Dr. Dr. Michael Bock wurde es ja schon angedeutet. Ein verbreiteter Abwehrmechanismus der Gesellschaft, sich nicht auf seriöse Weise mit dem Thema der häuslichen Gewalt gegen Männer auseinandersetzen zu müssen, besteht darin, dass das Ganze auf die Ebene des Lächerlichen gezerrt wird.
Dazu ein Auszug aus einer Dissertationsarbeit von Bastian Schwithal. Auf Seite 307 heißt es dort:
"Bei der printmedialen Darstellung von Gewalt und Tötungsdelikten gegenüber männlichen Intimpartnern fällt des Weiteren auf, dass sich ein Teil der Darstellungen – wenn auch nur ein verhältnismäßig kleiner – mit der Thematik in einer ironisierenden und 'augenzwinkernden' Art und Weise auseinander setzt. Interessanterweise handelt es sich bei diesen Fällen nicht immer nur um Artikel, die aus so genannten 'Boulevardzeitungen' stammen, sondern oftmals um solche aus 'renommierten' Tageszeitungen. So gut wie gar nicht findet innerhalb der Artikel ein Bezug zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen statt, wonach Männer im gleichen Maße von Gewalt betroffen sind, was in Anbetracht der durchschnittlichen Artikellänge jedoch nicht wirklich verwundert."
(Quelle: Bastian Schwithal: Dissertation "Weibliche Gewalt in Partnerschaften. Eine synontologische Untersuchung". Mehrere hundert internationale Studien zum Thema Gewalt wurden darin einer Metaanalyse unterzogen. – "Synontologie" ist die Soziologie der Partnerschaft.
Gefunden auf http://genderama.blogspot.com, 22. Februar 2009.)
14. 3. 1. 2. Strategie "Der geschlagene Mann hat es schon irgendwie verdient"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:03 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 3. 1. 2. Strategie Der-geschlagene-Mann-hat-es-schon-irgendwie-verdient
Auch dies wurde im Kommentar des Professors kurz mit angeschnitten.
Auf fast schon kuriose Weise kam dieses Phänomen zum Tragen in einem Interview mit Dr. Christine Bergmann. Die damalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde in einem Interview mit der Wochenzeitung "Freitag" für die Ausgabe vom 12. Mai 2000 einmal gefragt:
"Planen Sie auch Männerhäuser?"
"Nein, Männerhäuser planen wir nicht. Ich denke, das ist auch nicht nötig! Wenn Männer keine Gewalt anwenden, brauchen sie auch keine Zufluchtsorte."
(Quelle: http://genderama.blogspot.com, 22. Februar 2009)
14. 3. 1. 3. Zu guter Letzt: Der wahrscheinliche Hauptgrund
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:04 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 3. 1. 3. Zu guter Letzt: Der wahrscheinliche Hauptgrund
Der Soziologe Bastian Schwithal mutmaßt auf den letzten Seiten seiner Dissertationsarbeit über die Ursachen, warum das Thema "Häusliche Gewalt" in der Öffentlichkeit so klischeehaft wahrgenommen wird:
"Einer der Hauptgründe für die falsche Wahrnehmung innerhalb der Gesellschaft ist, dass Medien und Regierungen durch ihre Informationspolitik dazu beitragen. Dies fiel durch die Analyse der öffentlich gemachten Daten zu weiblicher Gewalt gegen Männer auf. (…)"
(Quelle: Bastian Schwithal: Dissertation "Weibliche Gewalt in Partnerschaften. Eine synontologische Untersuchung". Mehrere hundert internationale Studien zum Thema Gewalt wurden darin einer Metaanalyse unterzogen. – "Synontologie" ist die Soziologie der Partnerschaft.
Gefunden auf http://genderama.blogspot.com, 22. Februar 2009.)
14. 4. Einseitiges Gewaltschutzgesetz
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:05 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 4. Einseitiges Gewaltschutzgesetz
"Im Modellversuch Platzverweis in Fällen häuslicher Gewalt wurde in Baden-Württemberg der Polizeivollzugsdienst in 2608 Fällen häuslicher Gewalt tätig. Nur in einem Fall war die Ehefrau und nicht der Ehemann die Täterin. Aus Daten der Staatsanwaltschaft geht hervor, dass in 15 % der Fälle die eindeutige Tatperson weiblich ist. Der offiziellen männlichen Opferzahl von 15 % steht somit bei nur einem Fall ein polizeiliches Tätigwerden im Modellversuch (= 0,038 %) entgegen. Der Modellversuch zeigt somit, dass der Platzverweis zum Schutze männlicher Opfer häuslicher Gewalt in der Praxis eindeutig zu kurz greift.
In Flugblattkampagnen werden ausschließlich weibliche Mitbürger auf das Gewaltschutzgesetz hingewiesen. Maßnahmen, mehr männlichen Opfern im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes zu helfen oder sie zumindest zu informieren, gibt es nicht. Nach der neuen Geschlechterpolitik Gender Mainstreaming müsste jede politische Maßnahme darauf geprüft werden, ob es eines der Geschlechter benachteiligt bzw. bevorzugt, und wenn dies der Fall wäre, müsste dieses entsprechend korrigiert werden. Die o. g. Beispiele zeigen, dass der Modellversuch Platzverweis eindeutig männliche Gewaltopfer in geringerem Ausmaß erreicht. Dieses Faktum wurde einfach ignoriert. Der Modellversuch wurde unabhängig davon als erfolgreich bewertet."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=75)
"Das 2001 von der Bundesregierung verabschiedete Gewaltschutzgesetz ermöglicht es der Polizei, Tatverdächtige bei häuslicher Gewalt der Wohnung zu verweisen. Das Gesetz gibt dem Opfer dabei die Handhabe, die gemeinsam benutzte Wohnung bis zu sechs Monate lang alleine zu nutzen. Die Nutzungsdauer kann um maximal weitere sechs Monate verlängert werden, wenn es dem Opfer nicht gelungen ist, in den ersten sechs Monaten eine geeignete neue Wohnung zu finden. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um eine gemietete Wohnung handelt oder die Wohnung dem Partner, der der Wohnung verwiesen wird, als alleiniges Eigentum gehört.
Bemerkenswert ist, dass im Gesetzestext nur von 'Tätern' die Rede ist. So heißt es beispielsweise in § 1, Absatz 1: 'Das Gericht kann insbesondere anordnen, dass der Täter es unterlässt …' Angesichts der vielfältigen Bemühungen der politisch Verantwortlichen um geschlechtergerechte, 'diskriminierungsfreie' Formulierungen fällt es besonders ins Auge, dass man ausgerechnet hier von dieser Linie abweicht und somit bewirkt, dass die Täterschaft mit einer männlichen Person verknüpft wird. Hinzu kommt, dass es sich bei den Beschuldigten im juristischen Sinne eben nicht um Täter handelt, sondern nur um Tatverdächtige, denn um als Täter zu gelten, muss ein Gericht dessen Schuld zuvor einwandfrei festgestellt haben.
Auffällig ist auch: In den offiziellen polizeilichen Statistiken wird zwar die Gesamtzahl der Maßnahmen aufgeführt, die auf Basis des Gewaltschutzgesetzes gegen Tatverdächtige verhängt worden sind. Eine Aufschlüsselung der Beschuldigten nach Geschlecht sucht man in Statistiken und Presseberichten jedoch vergebens. Es gibt Schätzungen aus Österreich, wonach immerhin etwa 20 Prozent aller Wegweisungen weibliche Täter betreffen. Möchte man keine offiziellen Angaben über das Geschlechterverhältnis der Tatverdächtigen machen, weil etwa mehr Frauen der Wohnung verwiesen werden als ursprünglich erwartet und mit dem Gesetz beabsichtigt? (…) Bekannt ist hingegen, dass die Polizei nicht selten männliche Opfer zu deren Selbstschutz der Wohnung verweist, mit der Begründung, dass die Mutter für die Kinder sorgen müsste und deren Wegweisung daher nicht vorgenommen werden kann.
Unter Juristen und Kriminologen war das Gewaltschutzgesetz von Anfang an umstritten. In einer Stellungnahme aus dem Jahre 2001 weist Dr. Doris Kloster-Harz, Fachanwältin für Familienrecht aus München, auf die Möglichkeiten der Erpressung des Partners hin, die das Gesetz dem (vermeintlichen) Opfer bietet: 'Denkbar ist durchaus die Situation, dass die Frau im Wege des Eilverfahrens eine vollstreckbare Anordnung erhält, die Wohnung zur alleinigen Nutzung bekommt, dem Mann aber wieder gestattet, in die Wohnung einzuziehen und ihm dann aber ständig damit drohen kann, dass sie ihn sofort wieder vor die Tür setzt, wenn er ihren Forderungen nach Wohlverhalten und mehr Haushaltsgeld nicht nachkommt.'
(…)
Der Kriminologe Prof. Dr. Dr. Michael Bock benannte in seinem Gutachten aus dem gleichen Jahr seine Bedenken wie folgt: 'Das neue Gewaltschutzgesetz stellt den ausgrenzenden Müttern ein erheblich einfacheres Werkzeug zur Trennung der Kinder von den Vätern zur Verfügung. Die bekannten Rituale der Umgangsvereitelung werden um die falsche Gewaltbeschuldigung erweitert. Das Gewaltschutzgesetz fördert nicht den konstruktiven Dialog der Geschlechter, sondern ist ausschließlich auf Enteignung, Entmachtung, Ausgrenzung und Bestrafung von Männern gerichtet. Sein Ziel ist nicht, häusliche Gewalt zu bekämpfen, sondern nur Männergewalt. Geschützt werden sollen nicht alle in häuslicher Gemeinschaft lebenden Menschen, sondern nur Frauen.' (komplett unter www.vafk.de/bremen/gewalt/gutachtenbock.pdf)"
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=555)
14. 5. Das spezifische Anzeigeverhalten von Männern – eine wichtige Einflussgröße!
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:05 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 5. Das spezifische Anzeigeverhalten von Männern – eine wichtige Einflussgröße!
14. 5. 1. Ein Bericht von "MANNdat"
"Eine weitere Einschränkung der Aussagekraft von Hellfeldzahlen ergibt sich durch eine Analyse, die Mansel (2003) in seinem Artikel: Die 'Selektivität strafrechtlicher Sozialkontrolle' vorgelegt hat. Auf der Basis von unterschiedlichen Datenquellen analysierte er u. a. Hellfelddaten. Dabei handelte es sich um die vorliegenden Individualdaten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) und der Strafverfolgungsstatistik (jeweils Daten von 1999) von 13 Bundesländern, sowie Daten aus Opferbefragungen. So analysierte er anhand dieser Daten, 'inwiefern sich für weibliche Tatverdächtige die Wahrscheinlichkeit, später auch durch ein Gericht sanktioniert zu werden, von der bei männlichen Tatverdächtigen unterscheidet'. Er konnte zeigen, dass Opfer, wenn Sie vermuten oder wissen, dass der Täter ein Mann war, seltener auf die Erstattung einer Anzeige verzichten als gegenüber weiblichen Tätern. Männern bereitet es Probleme, sich als Opfer von Frauen zu begreifen.
Vor diesem Hintergrund interpretieren sie die gegen sie gerichteten Aktionen der Frauen seltener als Straftaten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann bei Behandlungsbedürftigkeit des Opfers angezeigt wird, ist gegenüber einer Frau um das Fünffache erhöht, d. h. männliche Täter werden fünf mal häufiger von den betroffenen Opfern angezeigt, als Täterinnen. Frauen haben innerhalb des bundesdeutschen Strafrechtssystems deutlich geringere Chancen, inhaftiert zu werden.
Aus der Analyse dieser Datenquellen zieht Mansel folgendes Fazit: 'Die Unterschiede in den Anteilen von männlichen und weiblichen Tätern in den offiziellen Statistiken auf der einen und in der Opferbefragung auf der anderen Seite zeigen an, dass beide Statistiken kaum eine verlässliche Grundlage bilden, um über den Verbreitungsgrad von Straftaten und deren Verteilung auf männliche und weibliche Täter Aussagen zu machen.'"
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=57)
14. 5. 2. Bastian Schwithal
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:06 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 5. 2. Bastian Schwithal
Der Soziologe Bastian Schwithal – er wurde hier im Buch schon mehrfach erwähnt – unterzog in seiner Dissertationsarbeit "Weibliche Gewalt in Partnerschaften. Eine synontologische Untersuchung" mehrere hundert internationale Studien zum Thema Gewalt einer Metaanalyse. ("Synontologie" ist die Soziologie der Partnerschaft.) Einige aufschlussreiche Details aus seinen Forschungsarbeiten veröffentlichte am 22. Februar 2009 der Internet-Informationsdienst http://genderama.blogspot.com.
So hieß es beispielsweise auf Seite 229:
"Eine andere Studie untersuchte die Akzeptanz von Gewalt in Intimpartnerschaften mit Hilfe von Daten, die durch eine repräsentative telefonische Befragung auf nationaler Ebene von 5238 Erwachsenen gewonnen worden waren. Die Befragten akzeptierten in höherem Maße Frauen, die ihre Männer schlugen. Ferner zeigten sie eine höhere Toleranz gegenüber Gewalt in Partnerschaften, wenn sie zuerst von Gewalthandlungen von Frauen gegenüber Männern befragt wurden. Eine Umfrage des U.S. Department of Justice kam zu folgendem Ergebnis: 41 % der befragten Amerikaner finden es weniger gravierend, wenn eine Frau ihren Mann tötet als umgekehrt."
In diesem Zusammenhang zitierte Schwithal auch eine Studie der australischen Kriminologin Catriona Mirrless-Black. 39 Prozent der von ihr befragten weiblichen Opfer permanenter häuslicher Gewalt bezeichneten das ihnen Angetane als Verbrechen. Bei den Männern waren es sage und schreibe nur ein Prozent!
Überflüssig, zu erwähnen, welche Auswirkungen das auf das Anzeigeverhalten hat …
14. 6. Gewalt von Frauenseite höher als bisher angenommen
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:07 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. Gewalt von Frauenseite höher als bisher angenommen
Nachfolgend einige Studien zu dem Thema – Studien, bei denen man eine Erwähnung in den breiten Medien leider völlig vergebens sucht …
14. 6. 1. Anke Habermehl
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:08 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 1. Anke Habermehl
Das "Männerbüro Trier" berichtete:
"Habermehl befragte 553 Männer und Frauen zwischen 15 und 59 Jahren aus der Bundesrepublik Deutschland. Die nachfolgenden Aussagen sind dem Ergebnisteil entnommen.
Seite 195: 'Von allen Männern und Frauen zwischen 15 und 59, die schon einmal einen Partner hatten bzw. die einen Partner haben, waren 63,2 % schon einmal Gewalt ausgesetzt: 68,1 % der Männer und 58 % der Frauen haben schon einmal Gewalt in der Partnerschaft erlebt. 43,3 % der Männer und 34,7 % der Frauen sind schon einmal von einem Partner misshandelt worden, d. h. sie waren einer Form von Gewalt ausgesetzt, die ein Verletzungsrisiko einschließt.'
Seite 265: 'Bei der partnerschaftlichen Gewalt besteht nicht nur, wie die Literaturanalysen ergeben haben, ein ausgewogenes Täter-Opfer-Verhältnis zwischen Männern und Frauen, sondern sogar ein leichter Frauenüberschuss auf der Täterseite: Mehr Frauen als Männer setzen Gewalt gegen ihren Partner ein – mehr Männer als Frauen haben schon Gewalt durch ihren Partner erlebt.'
(…)
'Nicht nur partnerschaftlicher, sondern auch der elterlichen Gewalt sind mehr Vertreter des männlichen als des weiblichen Geschlechts ausgesetzt. Auch hier stimmen die vorliegenden empirischen Untersuchungen mit denen der Literatur-Analysen überein.'
Seite 265 f.: 'Darüber hinaus konnte festgestellt werden, das sich bereits im Kindesalter weibliche Individuen gewalttätiger verhalten als männliche – zumindest ihren Geschwistern gegenüber. Diesen leichten Vorsprung, den sie schon als Kinder erringen, behaupten die Frauen auch als Partnerinnen und Mütter.'"
(Quelle: Anke Habermehl {1989}: "Gewalt in der Familie. – Ausmaß und Ursachen körperlicher Gewalt.". Dissertation, Universität Bielefeld.
In dieser Form gefunden auf www.maennerbuero-trier.de.)
14. 6. 2. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:09 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 2. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Auszüge aus dem Band 105 der Schriftenreihe des Ministeriums:
Seite 157: "Der Befund ähnlicher Opferraten bei Männern und Frauen ist im übrigen ein typisches Resultat."
Seite 160: "(...) so ergibt sich, daß 1991 in der BRD insgesamt ca. 1,59 Mio. Frauen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren mindestens einmal Opfer physischer Gewalt in engen sozialen Beziehungen waren, für Männer beträgt die entsprechende Anzahl 1,49 Mio.."
Seite 163: "Werden für eine Gesamtschätzung erneut nur die unteren Grenzen der Schätzintervalle verwendet, so ergibt sich, daß 1991 in der BRD mindestens 246.000 Frauen zwischen 20 und 59 Jahren sowie mindestens ca. 214.000 Männer dieser Altersgruppe Opfer schwerer Gewalthandlungen in engen sozialen Beziehungen wurden."
(Quelle: "Kriminalität im Leben alter Menschen". Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Schriftenreihe Band 105. Kohlhammer-Verlag, Stuttgart, 1995.)
Ein Nachtrag zum zuvor zusammengefassten Inhalt der Seite 163. Eine im Jahr 2005 kolportierte Medienmeldung berichtete von einer Untersuchung dieses Instituts, der zufolge in Deutschland jährlich 240.000 Frauen und 214 000 Männer Opfer von häuslicher Gewalt würden. Möglicherweise handelt es sich bei der differierenden weiblichen Opferzahl aber auch nur um einen Tippfehler. Wie auch immer, der Vollständigkeit halber veröffentliche ich hier mal beide Angaben.
14. 6. 3. Eine Meldung aus dem "novo-magazin"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:09 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 3. Eine Meldung aus dem "novo-magazin"
"US-Statistiken zufolge hat die Gewalt, die von Männern verübt wurde, seit 1975 weiter abgenommen, die von Frauen nahm hingegen zu."
(Quelle: www.novo-magazin.de, März/April 2000, Ausgabe 45)
14. 6. 4. National Center for Injury Prevention
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:10 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 4. National Center for Injury Prevention
Im Jahr 2001 wurde am amerikanischen National Center for Injury Prevention, Teil des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), unter der Leitung des Soziologen und Teamleiters Daniel Whitaker, Ph.D., eine repräsentative Studie unter 11.370 in heterosexuellen Intimpartnerschaften lebenden Personen zum Thema "Häusliche Gewalt" durchgeführt.
Dabei kam heraus, dass in 70,7 Prozent aller registrierten Gewaltfälle nicht-gegenseitige körperliche Gewaltaktionen von Frauen ausgingen. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im gleichen Jahr in der Maiausgabe des "Journal of Public Health".
14. 6. 5. Yvonne Peer
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:11 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 5. Yvonne Peer
"Die Zeitschrift 'Trierischer Volksfreund' vom 7. 2. 2000 führt dazu Zahlen von amerikanischen Untersuchungen in Neuseeland an. Die Universität von Wisconsin ermittelte 1997 unter 861 jungen Erwachsenen, dass 36 Prozent der Frauen, was gut ein Drittel ausmacht, und 22 Prozent der Männer physische Gewalt gegen ihren Partner bzw. ihre Partnerin ausgeübt haben. Zu diesen Gewaltanwendungen zählen z. B. Ohrfeigen sowie Werfen mit Gegenständen. 19 Prozent der Frauen gaben zu, schwere körperliche Gewalt angewendet zu haben. Bei den Männern waren es aber nur 6 Prozent."
(Quelle:
Gewalt gegen Männer in heterosexuellen Beziehungen – Ein gesellschaftliches Tabu
D i p l o m a r b e i t
am Fachbereich Sozialwesen
an der Hochschule Zittau/Görlitz
(FH) – University Of Applied Sciences
vorgelegt von: Yvonne Peer
Erstgutachterin: Prof. Dr. phil. Ulrike Gräßel
Zweitgutachter: Prof. Dr. habil. Rolf Wirsing
Görlitz, den 23. 5. 2001)
14. 6. 6. Österreichische Bundesregierung
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:12 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 6. Österreichische Bundesregierung
Die österreichische Bundesregierung ging in ihren Berichten über Gewalt in der Familie vom Jahr 2001 an von einer ungefähren Gleichverteilung der Gewalt aus.
14. 6. 7. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstatt
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:13 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 7. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstatt
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstatt berichtete in der Ausgabe 1/2002 ihrer Universitätszeitschrift "Agora" über eine an ihrem "Lehrstuhl für Soziologie II" durchgeführte Studie zur Gewalt in der Familie. Erhoben wurden die Daten mit Hilfe der computerunterstützten telefonischen Befragung (CATI). Grundgesamtheit waren Familienhaushalte in Bayern mit mindestens einem Kind im Jugendalter. Die Feldphase fand zwischen Mitte Februar und Mitte März 2002 statt. Die Befragung erfolgte im CATI-Labor der KU Eichstätt-Ingolstadt.
Als Ergebnis zeigte sich, dass Männer signifikant häufiger angaben, schon einmal Opfer körperlicher Gewalt durch den Partner geworden zu sein, als Frauen (6,0 Prozent gegenüber 2,7 Prozent).
14. 6. 8. Luedtke & Lamnek
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:13 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 8. Luedtke & Lamnek
Laut einer Studie von Luedtke & Lamnek 2002 gaben mehr Männer als Frauen signifikant häufiger an, Gewalt erfahren zu haben. Befragt wurden dabei insgesamt 2008 Haushalte.
14. 6. 9. "L'Express"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:14 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 9. "L'Express"
"(…) und zwar insbesondere auf die jüngste Untersuchung von Denis Laroche für das Institut de la statistique du Québec, deren Statistiken im Februar 2005 von dem sehr feministischen Conseil du statut de la femme du Québec abgesegnet wurden. So weit ich weiß, ist die die erste umfangreiche französischsprachige Untersuchung hinsichtlich Partnergewalt, die sich sowohl der männlichen als auch der weiblichen Gewalt widmet. Es ist auch die erste Untersuchung, die zwischen schwer wiegender Gewalt und Gewalt minderen Ausmaßes unterscheidet, was in Form einer Liste mit 10 Situationen physischer Gewalt geschieht, die von der Bedrohung bis zur tatsächlich ausgeübten Handlung reichen. Darin sind vier grundlegende Informationen enthalten: in den letzten fünf Jahren vor der Untersuchung erklärten 92,4 % der Männer und 94,5 % der Frauen, nicht von körperlicher Gewalt betroffen zu sein. Im Jahr 2002 bezeichneten sich in Quebec 62.700 Frauen und 39.500 Männer als Opfer von Partnergewalt (alle Arten von Gewalt eingeschlossen). Zwischen den von Männern und von Frauen erlittenen aggressiven Akten bestehen Unterschiede. Frauen werden häufiger Opfer schwer wiegender körperlicher Gewalt als Männer. Von ihnen wurden 25 % geschlagen (gegenüber 10 % der Männer), 20 % wurden fast erwürgt (4 % der Männer), 19 % wurden mit einer Waffe bedroht (8 % der Männer). Sieben Mal mehr Frauen als Männer wurden Opfer sexueller Übergriffe. Hingegen stehen sich gemäß den kanadischen Studien Männer und Frauen im Hinblick auf psychische Gewalt in nichts nach."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
14. 6. 10. Gerhard Amendt
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:15 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 10. Gerhard Amendt
"MANNdat" berichtete über eine 2006 veröffentlichte Studie:
"Physische Gewalt, die unter Partnern in der Scheidungs- und Trennungsphase auftritt, hat Amendt in seiner sog. Väterstudie mit erhoben (die hier berichteten Zahlen sind ein Zwischenergebnis:
www.vaeterstudie.de/newsletter/newsletter_1.htm):
'Von bislang 700 anonym befragten Männern der zweiten Befragungswelle gaben 203 an, dass es kurz vor oder während ihrer Trennung zu Handgreiflichkeiten gekommen sei. Dazu zählten beispielsweise Schläge ins Gesicht, der Wurf einer Tasse, schmerzhafte Fußtritte wie auch Angriffe mit einem Messer und der Sturz von einer Treppe, den Exfrau und Schwiegermutter vereint herbeiführten. (...) In 18 % Prozent der erhobenen Fälle gehen die Handgreiflichkeiten von Männern, in 60 Prozent von ihren Partnerinnen aus. In 22 Prozent der erhobenen Fälle gehen die Handgreiflichkeiten von beiden Partnern aus.'"
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=57)
14. 6. 11. Prof. Dr. Dr. Michael Bock
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:16 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 11. Prof. Dr. Dr. Michael Bock
"Inzwischen liegen erstrangige wissenschaftliche Arbeiten vor, in denen die entsprechenden Studien methodisch hinterfragt, kritisch gewürdigt und bezüglich der Haupttendenz der Ergebnisse zusammengefasst werden. Der britische Wissenschaftler John Archer ('Sex differences in aggression between heterosexual partners: A meta-analytic review'; Psychological Bulletin 2000, S. 651 – 680) kommt dabei zu folgenden Befunden: Aggressives Verhalten legen Frauen und Männer nahezu gleich häufig an den Tag. Messmethoden, Art und Größe der Stichproben sowie einige sonstige Unterschiede der in die Analyse einbezogenen insgesamt 82 Untersuchungen bewirkten nur geringe Abweichungen von diesem Gesamtbefund. Bei den wahrgenommenen Verletzungen gibt es ein leichtes Übergewicht für die Frauen (bei einer Gesamtberechnung 62 % der Fälle). Aus Deutschland ist allein die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegebene Untersuchung (Wetzels, Peter u. a.: 'Kriminalität im Leben alter Menschen', 1995) bekannt geworden. Sie nennt Opferzahlen von 246.000 Frauen und 214.000 Männern."
(Quelle: www.vev.ch, 28. Mai 2007)
14. 6. 12. Murray A. Straus
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:17 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 12. Murray A. Straus
Eine Studie von Murray A. Straus, veröffentlicht 2007, hatte Dominanz und Symmetrie in den Partnerbeziehungen von Universitäts-Studenten in 32 (!) Ländern zum Gegenstand. Das Ergebnis war sogar, dass Gewalt eher von Frauen als von Männern ausgehe. Als Ausnahmen erwiesen sich Iran, Tansania, Griechenland und Brasilien.
14. 6. 13. Martin S. Fiebert
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:18 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 13. Martin S. Fiebert
Martin S. Fiebert vom Department of Psychology an der California State University, Long Beach, sprach September 2008 von der Existenz von 187 empirischen Studien und 59 Untersuchungen und/oder Analysen, welche demonstrieren, dass Frauen in Beziehungen ihren Gatten oder männlichen Partnern gegenüber genauso physisch gewalttätig oder noch gewalttätiger sind wie Männer umgekehrt. Die Gesamtsumme der dabei untersuchten Studien betrug 237.750.
Dazu ein paar Angaben zum "Selber-Googeln", wer sich näher in die Metastudie vertiefen möchte:
REFERENCES EXAMINING ASSAULTS BY WOMEN ON THEIR SPOUSES OR MALE PARTNERS:
AN ANNOTATED BIBLIOGRAPHY
Martin S. Fiebert
Department of Psychology
California State University, Long Beach
14. 6. 14. "Forum Intervention"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:19 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 14. "Forum Intervention"
Auszug aus einem Referat der Leiterin von "Forum Intervention" einer Hamburger Anti-Gewalt-Beratungsstelle, die sich zunächst nur auf gewalttätige Männer konzentrierte, dann aber parallel dazu auch Beratung für gewalttätige Frauen ins Programm aufnahm:
"(…) Wir haben erst seit circa fünf Jahren ein 'offizielles' Angebot und eine ständig steigende Zahl von Täterinnen, die bei uns Beratung suchen. (…) Und das, obwohl wir den Bereich der Täterinnenarbeit bisher noch nie konkret beworben haben. (…) Doch bereits in den Anfängen unserer Arbeit wurden wir von einigen Männern (Männer, die eine Beratungsstelle für gewalttätige Männer aufgesucht hatten, Anm.) immer wieder darauf hingewiesen, dass sie in ihren Beziehungen selbst Prügel bekommen hatten. Prügel von einer Frau. (…)
Zu Beginn der Neunziger Jahre machten wir die Erfahrung, dass sich im Anschluss an die Veranstaltungen oder am Abend nach einem Seminar manche Teilnehmerinnen als Täterinnen outeten.
Wir konnten und wir wollten dies zuerst kaum glauben. (…) Erst die Häufung der Erzählungen der betroffenen Männer und die Häufung unserer Seminarerfahrungen in Verbindung mit der Tatsache, dass sich trotz des Namens 'Männer gegen Männer-Gewalt' auch zunehmend Täterinnen an unsere Beratungseinrichtungen gewandt haben, ließen uns aufhorchen. (…)
So kam zu Beginn dieses Jahrzehnts unsere bis dahin immer wieder vertretene Position, dass Männer hauptsächlich häuslich gewalttätig wären, nicht zuletzt aufgrund unserer eigenen Befragungen ins Wanken. (…)
Ausblenden von weiblicher Täterschaft im Allgemeinen (…) Frauen als Täterinnen werden offiziell per se ausgeblendet (…) Die Wissenschaftlichkeit musste einer Ideologie weichen. (…) offen die eine Hälfte der Bevölkerung dämonisiert, die andere Hälfte als mögliche Täterinnen jedoch komplett ausblendet. (…) Einnahme der weiblichen Opferhaltung (…)
Oder er zieht Entschuldigungen für das Verhalten seiner Partnerin heran. Zu hoch ist die Scham, geschlagen worden zu sein, zu massiv der eigene Wertekonflikt, als Mann 'unter den Pantoffeln der Frau zu stehen'. Die Konsequenz davon ist, dass die Frau sich überhaupt nicht mehr in der Verantwortung sieht.
Wiederherstellung der weiblichen Integrität:
Die Frau steckt in einem inneren Dilemma. Einerseits verstößt sie durch ihre Tat gegen alle gesellschaftlichen Stereotypen. Sie ist Frau und somit das schwache Geschlecht, hilfsbedürftig und friedfertig. Andererseits wird die Gewalttat in ihr Weiblichkeitskonzept integriert, indem es umgedeutet wird: Ich lasse mir von einem Mann nicht alles gefallen, ich bin wehrhaft und durchsetzungsstark. (…)
Rechtfertigung und vorauseilende weibliche Absolution im gesellschaftlichen Mainstream:
Frauen machen manchmal ihre Gewalttat öffentlich und vertrauen sich der 'besten' Freundin, Mutter und/oder einer Beratungsstelle an. Die Offenbarung geschieht jedoch zur Legitimation ihrer Tat, um eine Absolution zu erhalten. Die Legitimation gelingt leichter durch die gesellschaftlichen Zusammenhänge, im Speziellen durch die weibliche Sozialisation und den darin implizierten weiblichen Opferstatus. Frauen kennen sich im Opferstatus gut aus. (…)
Sind Frauen immer Opfer, sozusagen per Geschlechtszugehörigkeit?
Nein. Aber sie erhalten aufgrund ihres zementierten Opferstatus die gesellschaftlich bedingte, gleichsam vorauseilende Absolution, falls sie einmal Täterin werden.
Dies alles führt zur Leugnung der weiblichen Täterschaft und die gesellschaftlich anerkannte Lüge von der friedfertigen Frau kann aufrecht erhalten werden. Fatalerweise wird Gewalt unter Frauen beinahe ausschließlich in der Opferhaltung thematisiert. Frauen, die Männer geschlagen haben, erzählen anderen Frauen davon, indem sie sich darstellen als Frauen, die die Demütigung durch den Mann überwunden zu haben scheinen. Durch Schlagen erhält die Frau sogar eine positive weibliche Integrität wieder und: sie verharrt gleichzeitig wieder im Opferstatus. (…)
'Schwach zu sein', 'kein ganzer Kerl zu sein', 'ein Weichei, wie es im Buche steht', 'unter den Pantoffeln der Frau zu stehen' etc. (…)
das manipulative Einsetzen von Tränen (…), mit dem die Täterin sich (…) als Opfer widriger Umstände sieht."
(Quelle: Sabine Seifert-Wieczorkowsky, B. Oelemann: "Genderorientierte Gewaltberatung. Beratung von Täterinnen im Dunkelfeld". Vortrag, gehalten auf: "TÄTERINNEN – Befunde, Analysen, Perspektiven. Fachtagung der Kriminologischen Zentralstelle e. V. vom 28. bis 30. Oktober 2008".)
14. 6. 15. www.bluewin.ch
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:20 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 15. www.bluewin.ch
Das Schweizer Internetprojekt www.bluewin.ch schrieb dazu im Jahr 2008:
"Kriminalstatistiken aus verschiedenen Kantonen im Bereich 'Häusliche Gewalt' belegen, dass die Anzahl der Frauen, die Männer oder Frauen schlagen, in den letzten Jahren markant gestiegen ist. In den Kantonen Zürich und St. Gallen hat sich die Anzahl der gegen Frauen eröffneten Verfahren innerhalb von vier Jahren fast verdreifacht. In St. Gallen verdoppelte sich die Zahl der weiblichen Täter zwischen 2005 und 2007 (…)."
14. 6. 16. Britisches Innenministerium
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:20 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 16. Britisches Innenministerium
Das Internetportal "Heise" berichtete darüber:
"Nach Zahlen des britischen Innenministeriums sollen junge Männer ebenso sehr wie Frauen unter ihren jeweiligen Partnern leiden und misshandelt werden – zumindest wenn man den Begriff relativ weit fasst. Nach der offiziellen Definition gilt als 'häusliche Gewalt' (abuse) durch einen Partner nicht nur Bedrohungen und Gewalt, sondern auch nicht gewalttätige Formen wie emotionales Tyrannisieren oder Mobbing.
Statistisch würden in England und Wales 6,4 Prozent der Männer zwischen 20 und 24 Jahren sagen, dass sie im letzten Jahr zum Opfer wurden, während dies nur 5,4 Prozent der Frauen angeben, heißt es bei der BBC. (…) Allerdings gaben für 2007/2008 2,2 Prozent der Frauen jeden Alters an, von ihrem Partner leichte oder schwere körperliche Gewalt erlitten haben. Bei den Männern waren es mit 2 Prozent nicht viel weniger."
(Quelle: www.heise.de, 11. 02. 2009)
Auch der Schweizer "Tages-Anzeiger" nahm sich des Themas in einem Artikel an:
"Hohe Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt gegen Männer (…) Was psychische Formen der Gewalt angeht, sind nun vermehrt auch Männer Opfer. Die Dunkelziffer ist allerdings hoch.
Eine Studie des britischen Innenministeriums zeigt, dass in England Männer bis 24 in jungen Partnerschaften häufiger Opfer von häuslicher Gewalt werden als Frauen. Denn häusliche Gewalt beinhaltet nicht nur physische Formen der Gewalt, sondern auch psychische. Während Frauen häufiger und wiederholt Opfer von physischer Gewalt würden, seien Männer eher Opfer emotionaler Gewalt."
(Quelle: "Tages-Anzeiger", 16. 02. 2009)
14. 6. 17. Bastian Schwithal
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:21 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 17. Bastian Schwithal
Auf Seite 111 der Dissertationsarbeit des bereits mehrfach erwähnten Soziologen hieß es (dort jeweils mit Quellenangaben in den Fußnoten):
"Eine Reihe weiterer Studien zeigte, dass Gewalthandlungen nicht nur im privaten Bereich und in beträchtlichem Ausmaß von jungen Frauen und Mädchen – anders als oftmals glauben gemacht wird – ausgehen. So kam eine repräsentative Untersuchung von Heitmeyer et al. aus dem Jahr 1995 zu dem Ergebnis, dass neben 15 % der westdeutschen und 18 % der ostdeutschen männlichen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 22 Jahren, die angaben, im vergangenen Jahr Körperverletzungen begangen zu haben, es bei den weiblichen Jugendlichen 9 % bzw. 7 % waren. Höhere Verbreitungsraten fanden Mansel und Hurrelmann (1998) in ihrer in Nordrhein-Westfalen durchgeführten Studie. 43 % der Schüler und 22 % der befragten Schülerinnen gaben körperverletzende Handlungen gegenüber anderen zu. Tillmann et al. (2000) fanden in ihrer Untersuchung heraus, dass 8 % der männlichen und 4 % der weiblichen befragten Schüler einer hessischen Schule angaben, zur 'Kerngruppe' von gewalttätig agierenden Jugendlichen zu gehören. Heitmeyer et al. (1995) sprechen von einem 'weiblichen Aufholprozess'. Ein Vergleich der Anteile jugendlicher Gewalttäter in den Jahren 1986 und 1994 kommt zu dem Ergebnis, dass sich der Anteil der weiblichen Befragten, die Gewaltdelikte begangen haben, von 25 auf 42 % erhöht hat und der Anteil der männlichen Befragten von 47 auf 64 %."
(Quelle: Bastian Schwithal: Dissertation "Weibliche Gewalt in Partnerschaften. Eine synontologische Untersuchung". Mehrere hundert internationale Studien zum Thema Gewalt wurden darin einer Metaanalyse unterzogen. – "Synontologie" ist die Soziologie der Partnerschaft.
Gefunden auf http://genderama.blogspot.com, 22. Februar 2009.)
Und auf Seite 136 stand geschrieben:
"Übersicht 'Studien: Severe Violence' gibt die Ergebnisse von 94 Studien und Untersuchungen hinsichtlich schwerer Gewaltformen ('severe violence') wieder. Ähnlich wie bei 'minor violence' lässt sich auch hier die Beobachtung machen, dass ein höherer Anteil an Frauen schwere Gewalt gegenüber einem Intimpartner gebraucht als umgekehrt. Das Verhältnis von Männern und Frauen im Hinblick auf 'verübte Gewalt' ist 47,0 % zu 53,0 %. Bei 'erlittener Gewalt' ergibt sich hinsichtlich der Geschlechtsverteilung folgendes Bild: 52,3 % Männer gegenüber 47,7 % Frauen hatten schwere Gewaltformen durch einen Intimpartner erlitten."
(Quelle: Bastian Schwithal: Dissertation "Weibliche Gewalt in Partnerschaften. Eine synontologische Untersuchung". Mehrere hundert internationale Studien zum Thema Gewalt wurden darin einer Metaanalyse unterzogen. – "Synontologie" ist die Soziologie der Partnerschaft.
Gefunden auf http://genderama.blogspot.com, 22. Februar 2009.)
14. 6. 18. Ein Artikel auf "Zeit Online"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:22 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 18. Ein Artikel auf "Zeit Online"
"Gewalt von Frauen (…) Auch Frauen üben Gewalt aus. Die Bereitschaft, darüber zu reden, ist allerdings immer noch gering. (…) Es wäre falsch verstandene Emanzipation, nun zu jubeln. In der Tat lässt sich aber die Zunahme weiblicher Gewalt mit der Veränderung von Rollenbildern erklären.
Barbara Kavemann, Professorin an der Universität Osnabrück, hat an der bislang einzigen Studie in Deutschland mitgearbeitet, die sich dem Phänomen Gewalt an Männern annimmt. Sie sagt: 'Man muss alle Formen und Stufen von Gewalt sehen, nicht nur körperliche Gewalt.' Psychische Gewalt, Einschüchterungsversuche und Mobbing zählen dazu. Trotzdem beschränken sich Frauen nicht auf seelischen Zwang: 'Frauen schlagen tatsächlich weniger häufig zu, sehr wohl aber üben sie physische Gewalt aus.' Insgesamt gleicht sich die Gewaltausübung von Frauen und Männern in Beziehungen an.
In der Pilotstudie 'Gewalt an Männern' des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2004 heißt es: 'Jedem vierten der befragten Männer widerfuhr einmal oder mehrmals mindestens ein Akt körperlicher Gewalt durch die aktuelle oder letzte Partnerin.' Die Männer gaben zum Beispiel an, geschlagen worden zu sein. Deutlich häufiger allerdings wurde von leichteren Gewaltformen wie Kratzen oder Schubsen berichtet.
Interessanterweise steigt die Bereitschaft von Frauen, Gewalt anzuwenden, in der Trennungsphase, erklärt Barbara Kavemann: 'Im Streit mit dem Partner wenden Frauen viel häufiger körperliche Gewalt an als in anderen Konflikten.' Um den Nachteil gegenüber den meist kräftigeren Männern auszugleichen, greifen Frauen dabei auch oft zu Hilfsmitteln, berichtet Kavemann: 'Es klingt jetzt witzig, aber Frauen nehmen alles, was herumsteht. Von der Blumenvase über den Regenschirm bis zur Bratpfanne. Die Verletzungen, die dabei entstehen, sind dann oft nicht so stark, dass sie zur Anzeige gebracht werden.'
Wesentlich häufiger allerdings sind Männer in Beziehungen von psychischer Gewalt betroffen. Demütigungen, Herabsetzungen und Beleidigungen kommen vor, belegt die Studie. Eine andere Form von Gewalt, über die Männer sich beklagen, ist, dass Frauen ihre sozialen Aktivitäten kontrollieren. Jeder fünfte Mann gibt an, dass seine Partnerin eifersüchtig ist und den Kontakt zu anderen unterbindet. Jeder sechste Mann sagt: 'Meine Partnerin kontrolliert genau, wohin ich mit wem gehe, was ich mache und wann ich zurückkomme.'
Der aktuelle Gender Datenreport des Bundesfamilienministeriums kommt zu einem überraschenden Ergebnis: 'Von körperlicher Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen scheinen zunächst Männer – rein quantitativ – in annähernd gleichem Ausmaß wie Frauen betroffen zu sein.' Dass davon niemand weiß, liegt an einem männlichen Dilemma: In anonymen Studien outen sie sich durchaus als Opfer von Gewalt seitens ihrer Partnerin. Ihren Freunden oder Kollegen aber erzählen sie nicht davon, eine Anzeige bei der Polizei ist undenkbar. Die Scham ist einfach zu groß.
(…)
Der Blick in die Vergangenheit zeigt allerdings eine unschöne Entwicklung. Die körperliche Gewalt von Frauen nimmt zu. Besonders deutlich ist die altersspezifische Erhebung: Seit 1996 ist die Gewaltkriminalität von 14- bis 18-jährigen Mädchen um 62 Prozent gestiegen.
Xenia Bade hat Soziale Arbeit an der Universität Lüneburg studiert und sich in ihrer Diplomarbeit mit dem Phänomen der Mädchengewalt befasst: 'Mädchen prügeln sich nicht – das war früher mal. (…) holen die Mädchen auf.'
Von Mädchengangs, die in Großstädten Gebiete erobern, war in den Medien des Öfteren die Rede. (…)
Männliches Verhalten wird imitiert, die Straße erobert. Bade erklärt: 'Gewalt wird zu einer möglichen Ausdrucksform für Mädchen, das hängt sicherlich mit der langsamen Aufweichung traditioneller Geschlechterkonzepte zusammen. (…)'"
(Quelle: "Zeit Online", 8. 3. 2009)
14. 6. 19. Dr. med. Maria Hussain
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:22 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 19. Dr. med. Maria Hussain
"Hussain, Maria
Frauen und Kinder als Opfer häuslicher Gewalt: Männer sind auch Gewaltopfer
MEDIZIN: Diskussion zu dem Beitrag von Dr. med. Dragana Seifert, Dr. med. Axel Heinemann, Prof. Dr. med. Klaus Püschel, in Heft 33/2006.
'Einen mir wichtigen Punkt möchte ich hinzufügen: Es gibt auch häusliche Gewalt gegen Männer. Ich habe kürzlich Fotos von Bisswunden, Prellungen, Brillenhämatomen von einem jungen Mann erstellt, der vor den Augen des dreijährigen Sohnes von seiner Frau misshandelt wurde. Ein Mann wird es sehr schwer haben, die Angriffe einer ansonsten sehr lieben und braven Frau nachweisen und eventuell vor Gericht glaubhaft machen zu können. Die Dunkelziffer dürfte bei tätlichen Angriffen von Frauen gegen Männer sehr hoch sein, weil sich jeder Mann schämt, dass so etwas zu Hause vorkommt. (…)'"
(Quelle: "Deutsches Ärzteblatt", 08. 03. 09)
14. 6. 20. Ein Artikel auf "news.de"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:23 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 20. Ein Artikel auf "news.de"
"'Gewalt gegen Männer ist so normal, dass diese Konfliktform als Gewalt einfach nicht wahrgenommen wird', sagt Jungnitz.
Der Soziologe hat an der Pilotstudie 'Gewalt gegen Männer' vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mitgearbeitet. Die Pilotstudie von 2004 ist bisher die einzige Untersuchung in Deutschland zu diesem Thema.
266 zufällig ausgewählte Männer wurden mit Fragebögen befragt. Zusätzlich wurden Interviews geführt. Die Ergebnisse seien aufgrund der geringen Zahl der Befragten nicht repräsentativ für ganz Deutschland, aber dennoch aussagekräftig, so Jungnitz. So hätten viel mehr Männer unter häuslicher Gewalt gelitten als erwartet. 'Drei Männer waren sogar extremen Misshandlungen ausgesetzt', erzählt der Soziologe.
Auch andere Befragte gaben an, Gewalt erfahren zu haben. 'Die Fälle waren zum Teil sehr heftig', so Jungnitz. Besonders der Bericht über eine Vergewaltigung hätte ihn sehr mitgenommen. 'Man weiß theoretisch, dass es das gibt, aber vorstellen kann man sich das nicht, bis man mit einem Fall konfrontiert wird.'
(…)
Noch schwieriger sei der nächste Schritt. 'Es gibt fast keine Anlaufstellen, keine Netzwerke', so Jungnitz. Wende sich ein geprügelter Ehemann an Freunde oder sogar die Polizei, werde ihm oft nicht geglaubt. 'Ich habe von Fällen gehört, wo Betroffene ausgelacht wurden oder es nicht geschafft haben, eine Anzeige zu erstatten', berichtet Jungnitz.
Auch der oft misshandelte Holger Siefers (Name der Redaktion bekannt) berichtet, dass er vor lauter Angst vor seiner betrunkenen Ehefrau die Polizei gerufen habe. Doch als die Beamten ankamen, führten sie den bereits am Kopf blutenden Mann ab. Seine Frau hatte ihn mit einer schweren Vase attackiert. 'Für die Polizisten war ich sofort der Täter', so Siefers bittere Erfahrung.
Eine repräsentative irische Studie hat ergeben, dass 15 Prozent der Frauen und sechs Prozent der Männer in einer gewalttätigen Beziehung gelebt haben. 'Das ist sehr viel', sagt Jungnitz. Zumal die Iren ihre Definition auf schwere Fälle mit Misshandlung und eine deutliche Opfer-Täter-Struktur begrenzt haben. Ludger Jungnitz ist überzeugt, dass die Zahlen in Deutschland in ihrer Dimension ähnlich ausfallen würden.
Dabei wird angenommen, dass Frauen mindestens so häufig zuschlagen wie Männer. Vielleicht sogar öfter. Die Gewalt werde aber nicht als so bedrohlich wahrgenommen. 'Wenn in Filmen eine Frau einem Mann eine Ohrfeige gibt, dann wird das gar nicht als Gewalt definiert', sagt Peter Thiel vom Männerhaus in Berlin, dem bisher einzigen seiner Art in Deutschland. 'Stellt man sich vor, dass die Hand des Mannes ausrutschen würde, sähe das anders aus', ist Thiel überzeugt.
(…)
Ein Hilferuf erfolge von Seiten der männlichen Opfer nur selten, weil die Vorstellung vorherrsche, ein Mann müsse selbst damit fertig werden. 'Warum hat er sich denn nicht gewehrt?' Das ist die Frage, die sonst immer folge. Doch ein geprügelter Ehemann solle unter keinen Umständen die Hand gegen seine Frau erheben, warnt Jungnitz: 'Er ist sofort der Täter und kommt da nicht mehr raus.'
Den Grund für die Verfestigung des Täterbildes sieht der Soziologe in der Frauenbewegung. 'Über Jahrzehnte haben die Frauen konsequent daran gearbeitet zu zeigen, Gewalt findet gegen Frauen statt.' (…)
Das Gewaltschutzgesetz, das 2002 in Kraft gesetzt wurde, nehme zwar das Opfer – egal ob Frau oder Mann – in Schutz, werde aber in der Praxis schneller zu Gunsten der Frauen ausgelegt. Männer seien damit erpressbarer als Frauen, da man ihnen nicht so schnell Glauben schenke, wenn es um Misshandlungen gehe. So würden Frauen oft ihre Partner damit unter Druck setzen, dass sie ihren Ruf ruinieren, sie finanziell schwächen und das Sorgerecht für Kinder streitig machen.
Die Chinesin Tong Yao, die in Mannheim lebt, engagiert sich für tatsächliche Gleichstellung vor dem Gesetz in Deutschland und plant ein Buch zu dem Thema. Die Akademikerin klagt in einem Brief an das Bundesministerium für Familie an, dass die deutsche Justiz Raum lasse, um Männer auszunutzen, zu terrorisieren und zu ruinieren. 'Die Scheidungen fallen meist zugunsten der Frauen aus', sagt Tong Yao. 'Einige Frauen nutzen dieses Tabu ganz gezielt aus', ist sie überzeugt, da sie bereits zahlreiche Einzelfälle miterlebt habe, bei denen Männer von ihren Frauen mit Messern bedroht und über Jahrzehnte geprügelt wurden, nur um anschließend auch noch Haus und Hof an ihre Peinigerinnen zu verlieren.
(…)
'Auf dieser Basis können wir nun auch das größere Tabuthema der häuslichen Gewalt gegen Männer langsam angehen und die Dunkelziffern sichtbar machen', hofft Jungnitz. Für weitere Studien werde aber derzeit in Deutschland kein Geld bereit gestellt. 'Es wird nicht als akutes Thema wahrgenommen.'"
(Quelle: news.de, 02. 04. 2009)
14. 6. 21. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V.":
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:26 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 21. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V.":
"1980 veröffentlichten die amerikanischen Soziologen Murray Straus, Richard Gelles und Suzanne Steinmetz eine vergleichende Untersuchung zur weiblichen Täterschaft im häuslichen Bereich. Alle drei galten bis dato, vor allem in feministischen Kreisen, als Experten auf dem Gebiet 'Gewalt in der Ehe'. In all ihren bisherigen Untersuchungen waren Straus und seine Kollegen davon ausgegangen, dass verprügelte Ehemänner eher selten vorkämen und wenn, dann nicht sonderlich schwer verletzt würden. 1980 unterzog das Forscherteam noch einmal alle Studien, die es finden konnte – zu diesem Zeitpunkt etwa dreißig – einer gründlicheren Untersuchung. Sie kamen zu dem überraschenden Ergebnis, dass insgesamt 11,6 Prozent der Frauen, aber 12 Prozent der Männer angegeben hatten, geschlagen, geohrfeigt, getreten, gebissen, mit Gegenständen beworfen oder anderweitig angegriffen worden zu sein. (Manche Untersuchungen, die den Begriff 'körperliche Gewalt' weiter fassten, kamen sogar auf 25 Prozent attackierter Männer gegenüber 16,5 Prozent Frauen.) ... Nach erneuter, noch gründlicherer Prüfung des Datenmaterials präzisierten Straus und seine Kollegen ihr Ergebnis: In einem Viertel der Fälle ging Gewalt allein vom Manne aus, in einem Viertel ausschließlich von der Frau, in der Hälfte aller Fälle fetzte man sich gegenseitig ohne festgelegte Reihenfolge.
(…) Viele Forscher im Bereich häuslicher Gewalt machten sich nun daran zu beweisen, dass die Studie von Straus, Gelles und Steinmetz ein einziger Schwindel sei – aber sie mussten erkennen, dass ihre eigenen Resultate deren Erkenntnisse bestätigten. Manche Studien ergaben sogar noch deutlichere Ergebnisse: Zum Beispiel zeigten sich amerikanische High-School-Studentinnen viermal so häufig wie männliche Studenten als einziger Gewaltanwender gegen das jeweils andere Geschlecht (5,7 %: 1,4 %). Eine Untersuchung in Neuseeland ergab, dass Frauen und Männer leichte Gewalt gegen das andere Geschlecht im Verhältnis von 36 zu 22 Prozent verübten, schwere Gewalt sogar im Verhältnis von 19 zu 6 Prozent. Straus befragte auch Frauen, die in Frauenhäusern Zuflucht gesucht hatten. Auch hier fand er heraus, dass etwa die Hälfte von ihnen ihren Partner von sich aus angegriffen hatte.
Straus wurde von nun an von derselben feministischen Literatur ignoriert und bekämpft, die ihn früher durchgehend zu zitieren pflegte. Ebenso sah er sich persönlichen Angriffen und Verleumdungen ausgesetzt. So ließ etwa die Vorsitzende der 'Kanadischen Vereinigung gegen Gewalt an Frauen', Pat Marshall, das Gerücht verbreiten, Straus würde seine eigene Frau misshandeln – erst nach mehrmaliger Aufforderung entschuldigte sie sich bei ihm. Noch heftiger indes ging man gegen Suzanne Steinmetz, die Frau in Straus' Truppe, vor: Sie erhielt Bombendrohungen, und ihre Kinder wurden von Fanatikerinnen zur Zielscheibe erklärt. Offenbar ohne sich irgendwelcher Widersprüche in ihrem Handeln bewusst zu sein, griffen Anhängerinnen feministischer Ideologien zur Gewalt, um ihre Ansicht durchzusetzen, dass Frauen weitaus weniger gewalttätig seien als Männer.
Bald erhärteten Studien aus anderen Ländern die Ergebnisse von Straus' Forschergruppe, etwa aus Kanada (...). Auch dort gaben die Soziologen, die diese Statistiken aufstellten, zunächst nur die Zahlen über die weiblichen Opfer an die Presse weiter, und oft stolperten später erst andere Wissenschaftler per Zufall über die tatsächlichen Zahlenverhältnisse in der handgreiflichen Variante des Geschlechterkriegs.
Inzwischen ist die Zahl der Untersuchungen, die das Klischee vom alleinigen Täter Mann und vom alleinigen Opfer Frau widerlegen, Legion: 'Insgesamt 95 wissenschaftliche Forschungsberichte, 79 empirische Studien und 16 vergleichende Analysen in kriminologischen, soziologischen, psychologischen und medizinischen Fachzeitschriften aus den USA, Kanada, England, Dänemark, Neuseeland und Südafrika zeigen auf, dass in Beziehungen die Gewalt entweder überwiegend zu gleichen Teilen von beiden Partnern oder aber hauptsächlich von der Frau ausging. Die Studien stimmen in ihren Erkenntnissen so deutlich überein, dass in der Fachwelt an diesen Verhältnissen nicht der geringste Zweifel mehr existiert. Dass weder Öffentlichkeit noch Politik diese wissenschaftlichen Ergebnisse bisher zur Kenntnis genommen haben, ist vermutlich einer der größten Skandale in der Geschlechterdebatte überhaupt.' (a. a. O.) Eine kommentierte, regelmäßig aktualisierte Bibliographie sämtlicher dieser Forschungsberichte, Studien und Analysen findet sich auf der Internetseite http://www.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm.
Die Situation hierzulande: Wahrnehmungsprobleme der Politik
'Gelten diese Zahlen auch für Deutschland? Vermutlich ja. So spricht eine vom kriminologischen Forschungsinstitut in Niedersachsen erstellte Studie von einer annähernd gleichen Zahl weiblicher und männlicher Gewalttäter bei Auseinandersetzungen in der Partnerschaft. Auftraggeber dieser Studie war das Frauenministerium der Bundesregierung – das deren Ergebnisse jedoch nur unter der Hand veröffentlichte. Sie waren ihm zu brisant, vermutet die Gewaltexpertin Luise Mandau, und passten ihm auch nicht ins politische Konzept. Zum selben Zeitpunkt, als die Ergebnisse der Studie vorlagen, wurde nämlich gerade wieder eine Kampagne 'Gewalt gegen Frauen' gestartet, in deren Zusammenhang auf vielen hundert Broschürenseiten die 'patriarchale Gewalt' der Männer gegeißelt wurde. Daraufhin ließ die Zeitschrift 'Focus' ihre eigene Befragung durchführen und gelangte zu einem noch deutlicheren Resultat: In den alten wie in den neuen Bundesländern lag die Zahl der Männer bei den Opfern mittelschwerer bis schwerer Gewalt in der Partnerschaft um einige Prozent höher als die der Frauen.' (a. a. O.)
(…)
Gleichwohl scheint sich auf diesem Gebiet allmählich ein Sinneswandel zu vollziehen. Das Bundesfamilienministerium veröffentlichte, ebenfalls 2004, eine Pilotstudie 'Gewalt gegen Männer', in der u. a. auf Gewalt in Lebensgemeinschaften eingegangen wird. Dort heißt es unter anderem: 'Jedem vierten der befragten rund 200 Männer widerfuhr einmal oder mehrmals mindestens ein Akt körperlicher Gewalt durch die aktuelle oder letzte Partnerin, wobei hier auch leichtere Akte enthalten sind, bei denen nicht eindeutig von Gewalt zu sprechen ist. Jeder sechste der antwortenden Männer (36 von 196) gab an, einmal oder mehrfach von seiner aktuellen bzw. letzten Partnerin wütend weggeschubst worden zu sein.
Ungefähr fünf Prozent der Befragten haben im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mindestens einmal eine Verletzung davongetragen. Der gleiche Anteil von Männern hat bei einer oder mehreren dieser Situationen schon einmal Angst gehabt, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden. Kein einziger der Männer, die angeben, häusliche Gewalt durch die Partnerin erfahren zu haben, hat die Polizei gerufen, obwohl einige der Meinung waren, dass die Partnerin dafür bestraft werden sollte. Rund die Hälfte gibt an, sich in solchen Situationen mit dieser Partnerin nie körperlich gewehrt, zum Beispiel zurückgeschlagen zu haben. Deutlich mehr als die Hälfte gab an, nie mit körperlicher Gewalt angefangen zu haben.'
Über psychische Gewalt und soziale Kontrolle heißt es: 'Von psychischer Gewalt innerhalb von Partnerschaften wird wesentlich häufiger berichtet als von körperlicher. Auffällig ist hier der wesentlich höhere Anteil der Nennungen im Bereich der sozialen Kontrolle als im Bereich der direkten psychischen Angriffe, Demütigungen, Herabsetzungen und Beleidigungen. Jeder fünfte Mann (38 von 199) gibt an, dass seine Partnerin eifersüchtig ist und seinen Kontakt zu anderen unterbindet. Jeder sechste Mann (35 von 199) sagt: Meine Partnerin kontrolliert genau, wohin ich mit wem gehe, was ich mache und wann ich zurückkomme. (...) In etwas geringerer Häufigkeit berichten Männer auch über andere Formen der psychischen Gewalt in Lebensgemeinschaften: Ihre Partnerin schüchtert sie ein, wenn sie anderer Meinung sind; sie beschimpft und beleidigt sie oder sagt absichtlich Dinge, die verletzen; ihre Partnerin macht sie vor anderen runter; sie schüchtert sie ein durch wütendes, unberechenbares oder aggressives Verhalten.'
(…)
'Wenn man den Gewaltbegriff erweitert, verschiebt sich der Anteil an Gewaltausübung deutlich zu Ungunsten der Frauen', sagt Ulrike Popp vom Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Klagenfurt. Die Professorin fand heraus, dass Männer zwar eher physische Gewalt anwenden, Frauen aber auf verbaler, sozialer und psychischer Ebene einiges wett machen. Das Repertoire beinhalte hierbei etwa Mobbing, Lästern oder SMS- und Telefonterror. Ein prominentes Opfer ist der Schauspieler Richard Gere. Allzu aufdringliche Verehrerinnen drangsalierten den Hollywood-Beau mit permanenten Anrufen und setzten ihm schwer zu.
(…)
Die Professorin für Psychologie von der Universität Potsdam hat unter diesem Aspekt jedoch eine Nische weiblicher Übergriffe entdeckt. 'Im Streit mit dem Partner wenden Frauen viel häufiger auch körperliche Gewalt an als in anderen Konflikten', so Krake. Dabei nutzen Frauen auch Wurfgeschosse, Hieb- und Stoßwaffen, um den kräftemäßigen Nachteil auszugleichen. Allerdings überschreitet der verursachte Schaden seltener die Strafgrenze. 'Wenn man sich aber den Bereich unterhalb dieser Grenze genau anguckt, kann man dort eine Konzentration der Frauen erkennen', stellt die Psychologin fest. In ihren Untersuchungen ermittelte sie sogar, dass insgesamt das gegenseitige Gewaltpotenzial von Lebenspartnern ebenbürtig sei, selbst wenn man den höheren Schweregrad männlicher Taten berücksichtige.
Aber auch außerhalb der Rosenkriege sind Frauen nicht grundsätzlich zahm, wie Ulrike Popp herausfand. 'Die Gesellschaft nimmt Gewalt nicht als Prozess war, sondern nur dessen Eskalation', so die österreichische Soziologin, 'dies verschleiert den Blick auf die Rolle weiblicher Gewalt.'
Studien an Schulen belegten, dass deren Anteil am Gewaltprozess nicht unerheblich ist. 'Die Waffen der Frauen sind eher soziale und psychische Aggressionsformen wie Ausgrenzung', sagt Manuela Boatca vom Eichstätter Institut für Soziologie, 'diese Mittel setzen Frauen aber ebenso offensiv ein, wie Männer ihre Muskelkraft.'
Andere Forscher äußern sich ähnlich: die Professorin Barbara Kavemann, die an der Universität Osnabrück im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zehn Interventionsprojekte gegen häusliche Gewalt in ganz Deutschland wissenschaftlich untersucht, beantwortet die Frage 'Ist Gewalt männlich?' mit Nein. 'Wenn alle Formen und alle Stufen von Gewalt einbezogen werden – körperliche ebenso wie psychische Gewalt –, dann gleicht sich das Bild an. ... Manche Kriminologen wie der Mainzer Michael Bock beklagen, dass in der Öffentlichkeit nur von Männergewalt die Rede sei, und verweisen auf wissenschaftliche Untersuchungen in den USA, die beiden Geschlechtern eine ähnlich hohe Gewaltbereitschaft attestieren.' (Aus: 'Was sie für Liebe hielt', in: 'Die Zeit', Nr. 15/2004)
Warum Männer nicht zur Polizei gehen
Dass ein Mythos wie der vom Mann als fast alleinigem Gewalt-Täter im privaten Bereich eine derart umfangreiche Verbreitung in der Öffentlichkeit aufweist, hat viel damit zu tun, dass die weitaus meisten Männer sich zwar in anonymen Studien als Opfer von Gewalt seitens ihrer Partnerin offenbaren, nicht jedoch im Familien-, Freundes- und Kollegenkreis. Ein Mann schämt sich normalerweise, zugeben zu müssen, von seiner Frau, der in der Regel körperlich Schwächeren, misshandelt zu werden. Auch die Hemmschwelle, psychische Gewalt seitens der Partnerin zugeben zu müssen, ist bei Männern hoch. So ist es kein Wunder, dass Männer in den Opferstatistiken zur Gewalt in Beziehungen kaum auftauchen und Forscher verwundert sind, wenn ihre Studien ergeben, dass Frauen in Wahrheit häufiger als Männer im privaten Umfeld gewalttätig werden.
Die US-amerikanische Internetseite http://www.dvmen.org/ führt eine Statistik auf, wonach acht Prozent der weiblichen Opfer häuslicher Gewalt Dritten über ihre Erlebnisse berichten, aber lediglich ein Prozent der männlichen Opfer. Woran das liegt, versuchte der Mainzer Kriminologe Prof. Michael Bock im Jahr 2002 in einem Interview mit der Zeitschrift 'Bild der Frau' zu erläutern: das größte Problem für betroffene Männer sei, 'dass sie keine Worte haben, die ihre Opfererfahrungen mitteilbar machen. Bei Freunden, sozialen Einrichtungen und Behörden finden sie kein Gehör. Männliche Opfer von Frauengewalt glauben oft, mit ihnen sei etwas nicht in Ordnung und sie seien selbst schuld. Es gibt Selbsthilfegruppen und Therapeuten. Betroffene Männer sollten den Mut aufbringen, zu sprechen.'
(…)
Im 'Focus'-Artikel 'Das privilegierte Geschlecht' (Heft 15 vom 7. April 2003) werden weitere Gründe dargelegt, die es Männern schwer machen, als Opfer von gewalttätigen Frauen akzeptiert zu werden: 'Auf der Seite der Frau stehen das mächtige Tabu 'Mädchen schlägt man nicht (zurück)' sowie nahezu die gesamte Gesellschaft, angefangen von der Polizei, die bei einem Hauskrach selbstverständlich den Mann mitnimmt. Männer, so Kriminologe Bock, 'verlieren, wenn sie als Opfer weiblicher Gewalt an die Öffentlichkeit gehen: mindestens ihr Gesicht und ihre Selbstachtung, falls man ihnen überhaupt glaubt. Frauen gewinnen hingegen: Aufmerksamkeit, materielle und emotionale Unterstützung, die Wohnung, bessere Chancen in familienrechtlichen Auseinandersetzungen.''
In seiner Doktorarbeit mit dem Titel 'Gewalt gegen Männer in heterosexuellen Intimpartnerschaften' weist der Soziologe Jürgen Gemünden von der Universität Mainz darauf hin, dass Männer nicht einmal bei der Polizei mit Hilfe und Verständnis rechnen können. Er schreibt: 'Beispielsweise riefen einer Untersuchung zufolge 8,5 Prozent der misshandelten Frauen, aber nur 0,9 Prozent der misshandelten Männer die Polizei. Diese Prozentverteilung deckt sich mit den tatsächlichen Statistiken der bei Dienststellen eingehenden Notrufe: Zwei Drittel bis neun Zehntel sind von Frauen. Der Grund dafür scheint hauptsächlich darin zu liegen, dass das Verständigen der Polizei für Frauen die erfolgsversprechendere Strategie ist, weil die Opferrolle für Frauen sozial anerkannt ist. Das zeigen auch die Ergebnisse einer Untersuchung über Polizeinotrufe in Bayern: Diese fanden, dass die Polizisten damit Schwierigkeiten haben, Frauen als Täter einzustufen, weil dies nicht ihrer Vorstellung von einem 'richtigen Täter' und einem 'richtigen Opfer' eines Familienstreits entspricht; sie sehen auch eher dann keine Notwendigkeit zum Eingreifen, wenn der Täter eine Frau war.' Inszenierte Fälle von Frauenmisshandlung würden demzufolge von Polizisten weit eher geglaubt, während Männern, die sich wegen Misshandlungen an die Polizei wenden, eher kein Glaube geschenkt wird."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=39)
"Frauen schlagen so häufig zu wie Männer
Weil nach allem, was eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema aussagt, das gängige Bild von der weitgehend alleinigen männlichen Täterschaft im Bereich heterosexueller Beziehungen nicht der Wirklichkeit entspricht. Frauen schlagen ihre Männer mindestens genauso häufig wie Männer ihre Frauen: Das belegen insgesamt 246 wissenschaftliche Forschungsberichte (187 empirische Studien und 59 vergleichende Analysen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften mit über 240.000 untersuchten Personen; Stand: September 2008). Länderübergreifend zeigen diese Untersuchungen auf, dass in Beziehungen die Gewalt entweder überwiegend von Frauen oder zu gleichen Teilen von beiden Partnern ausging.
Die Studien stimmen in ihren Erkenntnissen derart deutlich überein, dass in der Fachwelt nicht mehr der geringste Zweifel existiert: Häusliche Gewalt hat kein bestimmtes Geschlecht. Eine kommentierte, regelmäßig aktualisierte Bibliographie sämtlicher dieser Forschungsberichte, Studien und Analysen findet sich auf der Internetseite www.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm.
Ähnliche Erkenntnisse liegen auch für Deutschland vor. Eine Studie des kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) kam schon 1992 zu dem Ergebnis, dass 1991 in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt ca. 1,59 Mio. Frauen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren mindestens einmal Opfer physischer Gewalt in engen sozialen Beziehungen wurden. Für Männer beträgt die entsprechende Anzahl 1,49 Millionen. 246.000 Frauen und 214.000 Männer dieser Altersgruppe waren im Untersuchungszeitraum von schwerer häuslicher Gewalt betroffen.
Das Bundesfamilienministerium veröffentlichte 2004 eine Pilotstudie 'Gewalt gegen Männer', in der u. a. auf Gewalt in Lebensgemeinschaften eingegangen wird (http://www.bmfsfj.de/...). Dort heißt es unter anderem: 'Jedem vierten der befragten rund 200 Männer widerfuhr einmal oder mehrmals mindestens ein Akt körperlicher Gewalt durch die aktuelle oder letzte Partnerin, wobei hier auch leichtere Akte enthalten sind, bei denen nicht eindeutig von Gewalt zu sprechen ist. (…) Ungefähr fünf Prozent der Befragten haben im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mindestens einmal eine Verletzung davongetragen. Der gleiche Anteil von Männern hat bei einer oder mehreren dieser Situationen schon einmal Angst gehabt, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden.'
2005 räumte das Bundesfamilienministerium denn auch ein: 'Von körperlicher Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen scheinen Männer zunächst – rein quantitativ – in annähernd gleichem Ausmaß wie Frauen betroffen zu sein. (…)'
(http://www.bmfsfj.de/...) Die genannten Unterschiede in Schweregrad, Bedrohlichkeit und Häufigkeit von Gewalt sind in der Forschung indes umstritten. Der US-amerikanische Forscher Murray Straus fand bereits 1980 heraus, dass Frauen ihre geringere körperliche Stärke durch den Einsatz von Gewaltmitteln ausgleichen, 'die gefährlich sind oder auf Distanz einsetzbar sind.'
Die Ergebnisse aus einer Übersicht von Studien zu schwerer Gewalt verdeutlichen, 'dass von 23 Studien, die hierzu Angaben machen, der Großteil diese 'Equalizerthese' zu bestätigen scheint. Frauen benutzen bei Gewalthandlungen zwischen Intimpartnern häufiger Waffen als Männer.' 57,5 Prozent aller Gewalttaten unter Waffeneinfluss werden demnach von Frauen ausgeübt, Männer sind sogar zu 65,5 Prozent Opfer dieser Taten (zitiert nach: Bastian Schwithal: 'Weibliche Gewalt in Partnerschaften', Dissertation 2004, S. 136).
'Blinde Flecken' in der Wahrnehmung
Ungefähr jeder vierte damals befragte Mann berichtet also über Gewalthandlungen seiner Partnerin. Das ist in etwa die gleiche Größenordnung wie bei Frauen. Denn laut der Studie 'Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland – eine repräsentative Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland' vom Bundes-Frauenministerium aus dem Jahr 2007 (http://www.bmfsfj.de/...) wurde mindestens jede vierte Frau in Deutschland zwischen 16 und 85 Jahren im Laufe ihrer Partnerschaft von ihrem Mann geschlagen oder musste sexuelle Übergriffe über sich ergehen lassen. Bei den älteren Frauen sind in diese Statistik natürlich auch die besonderen Gewalterfahrungen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit mit eingeflossen. In einem späteren Abschnitt heißt es dann: 'Es handelt sich allerdings um ein breites Spektrum unterschiedlich schwerwiegender Gewalthandlungen, die innerhalb der Paarbeziehungen verschieden ausgeprägt und kontextuell eingebettet waren.' Demnach treten auch hier, wie bei den Männern, sowohl leichtere als auch schwerere Formen von Gewalt auf, wobei auch verbale Bedrohungen und 'wütendes Wegschubsen' als häusliche Gewalt gezählt wurden (http://www.bmfsfj.de/...)."
(www.manndat.de/index.php?id=39)
"So trug etwa in Berlin die Konstellation 'Täter weiblich, Opfer männlich' im Jahr 2002 mit 12,7 % zum Gesamtaufkommen von 5776 registrierten Fällen bei (Berliner Senatsverwaltung für Inneres 2003). Dies entsprach gegenüber 2001 einem Anstieg um 6,0 % – einer klaren Verdoppelung. (…) Rätselhaft bleibt, warum die Pressestelle der Berliner Senatsinnenverwaltung für das Jahr 2003 nur noch die Gesamtzahl von 10.371 Fällen häuslicher Gewalt publiziert und auf die Unterscheidung des Geschlechts von Tätern und Opfern verzichtet. Dies ist umso erstaunlicher, als man auch in der Politik nicht müde wird, die Wichtigkeit dieser Unterscheidung bei jeder Gelegenheit zu unterstreichen."
(Quelle:www.manndat.de/index.php?id=56)
14. 6. 22. Arne Hoffmann
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:27 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 22. Arne Hoffmann
Der bekannte deutsche Geschlechterforscher schrieb zu der schon erwähnten Untersuchung von Straus, Gelles und Steinmetz aus dem Jahr 1980 folgendes:
"Auf 1,8 Millionen weibliche Opfer kamen also zwei Millionen männliche Opfer. Wenn alle 17,5 Sekunden eine Frau angegriffen wurde, dann alle 15,7 Sekunden ein Mann. Dieses Verbergen von relevanten Informationen, so Murray Straus, 'fördert einige ärgerliche Fragen bezüglich wissenschaftlicher Ethik zutage'.
(…)
Bald erhärteten Studien aus anderen Ländern die Ergebnisse von Straus' Forschergruppe, etwa aus Kanada: 18 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen wurden dort gegenüber ihren Partnern gewalttätig, 10 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen wandten schwere Gewalt an. (…)"
(Quelle: novo-magazin.de, Ausgabe 45, März/April 2000)
14. 6. 23. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN)
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:28 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 23. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN)
Sehr aufschlussreich ist der Band 102 der Schriftenreihe des Instituts. Darin ist eine vom Institut erstellte Studie veröffentlicht, in welcher die Rede ist von einer annähernd gleichen Zahl weiblicher und männlicher Gewalttäter bei Auseinandersetzungen in der Partnerschaft.
Über diese Untersuchungen berichtete Jahre später sogar – was eigentlich erstaunlich ist bei dem sonstigen Desinteresse der Institutionen an männerrechtlerischen Anliegen – der "Gender Datenreport" des deutschen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
"Bei einer ebenfalls Anfang der 90-er Jahre durch das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) durchgeführten repräsentativen Opferbefragung, die sich auf Opfererfahrungen im Zeitraum von 1987 bis 1991 bezog, wurden im Anschluss an die Haupterhebung bei einer Teilstichprobe von gut 4000 Befragten spezifische Opfererfahrungen in engen sozialen Beziehungen abgefragt (Wetzels u. a. 1995). Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Frauen und Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren in dem früheren Bundesgebiet in annähernd gleichem Umfang – zu jeweils einem Fünftel bis einem Sechstel (18 % Männer bzw. 19 % Frauen) – körperliche Übergriffe in engen sozialen Beziehungen im 5-Jahreszeitraum erlebt haben. Bei den ostdeutschen Befragten war der Anteil der Frauen mit 18 Prozent gegenüber den Männern mit 15 Prozent etwas höher (ebd.)."
(Quelle: "Gender Datenreport. Kommentierter Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland." Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Gefunden 2008.)
14. 6. 24. Schlägerinnen-stopp.de
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:29 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 24. Schlägerinnen-stopp.de
Die deutsche Anti-Sexismus-Initiative Schlägerinnen-stopp.de vermeldete:
"Eine Befragung, die Prof. Gerhard Amendt vom Institut für Geschlechter- und Generationenforschung der Universität Bremen an 700 Männern durchführen ließ, hatte zum Ergebnis, dass Handgreiflichkeiten (so etwa Schläge ins Gesicht, Wurf einer Tasse, schmerzhafte Fußtritte, Angriffe mit einem Messer, der Treppensturz durch gemeinschaftliche Einwicklung von Exfrau und Schwiegermutter) kurz vor oder während der Trennung – das heißt, während der hoch konfliktreichen Scheidungsphase – in folgender geschlechtlicher Verteilung ausgeführt wurden:
- Frauen: 60 %,
- Männer: 18 %,
- Beide: 22 %."
14. 6. 25. Prof. Dr. Gerhard Amendt
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:29 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 6. 25. Prof. Dr. Gerhard Amendt
Doch lassen wir den zuvor genannten Forscher selbst zu Wort kommen:
"Dabei wissen wir doch – nicht erst aus meiner Scheidungsforschung mit 3600 Männern –, dass allein in der Scheidungskrise, sicher eine der schwersten im privaten Leben, 64,4 Prozent der vielfältig abgestuften psychischen und körperlichen Gewalthandlungen von der Partnerin ausgehen, 14,8 Prozent von beiden und 14 Prozent von den Männern."
(Quelle: Amendt in einem Kommentar auf www.welt.de vom 24. September 2004)
14. 7. Weibliche Gewalt – schon immer da gewesen, aber noch nie beachtet?
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:30 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 7. Weibliche Gewalt – schon immer da gewesen, aber noch nie beachtet?
Nachfolgend auch hierzu wieder Zusammenfassungen von Forschungsergebnissen. Meine einzige Möglichkeit, wie ich an selbige herankam, war auch hier wieder dieselbe: nur durch selbst angeeignetes Wissen um Insiderquellen. Massenmedien – gähnende Leere …
14. 7. 1. Eine weitere Meldung von www.bluewin.ch
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:31 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 7. 1. Eine weitere Meldung von www.bluewin.ch
Die Schweizer Anti-Sexismus-Initiative schrieb im Jahr 2008:
"Für Fabrizio Ruscelli, Instruktor bei der Polizeischule Ostschweiz, ist die Zunahme der Täterinnen lediglich eine Auswirkung sensibler Polizeiarbeit. Die Polizeikräfte werden für solche Fälle sensibilisiert und geschult. Wenn man genauer hinschaue, finde man natürlich auch mehr Fälle. Gegenüber der 'Sonntagszeitung' erklärte Ruscelli den Teufelskreis, in dem sich von häuslicher Gewalt bedrohte Männer befinden: 'Männer hatten lange keine Chance, sich Gehör zu verschaffen, weil man bei der Polizei nicht in Betracht zog, dass ein Mann von einer Frau geschlagen werden und von der Polizei Hilfe brauchen könnte.' Ein Mann könne sich jedoch schlecht wehren, weil er sonst angezeigt werde. Will er jedoch Anzeige erstatten, heißt es, er hätte sich ja wehren können. Zudem sei es schwieriger, eine Frau wegen Körperverletzung anzuklagen, als einen Mann. Männer bräuchten neben Verletzungen zusätzliche Beweise gegen eine Frau."
14. 7. 2. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V."
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:32 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 7. 2. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V."
"'Nur 5 – 10 Prozent der Opfer sind Männer'
Aussagen wie diese beziehen sich in der Regel auf das sogenannte 'Hellfeld', sprich die Zahlen aus der offiziellen Kriminalitätsstatistik. Sie können als überaltert gelten, denn inzwischen liegt auch im Hellfeld der Anteil betroffener Männer meistens bei deutlich über 10 %, mit weiter steigender Tendenz. Das Dunkelfeld, also der Anteil der polizeilich nicht bekannt gewordenen Fälle, lässt sich nur durch intensive persönliche Befragungen einigermaßen ermitteln. Berücksichtigt man dieses Dunkelfeld, kann von überwiegend männlicher Täterschaft bei häuslicher Gewalt keine Rede mehr sein.
(…) Viele Polizisten sehen bei familiären Auseinandersetzungen offensichtlich auch dann keine Notwendigkeit zum Eingreifen, wenn der Täter eine Frau war. Dies ergab z. B. eine Auswertung von Steffen/Polz zu Polizeinotrufen in Bayern. Darin heißt es, '... dass die Beamten ganz offensichtlich Schwierigkeiten damit haben, Frauen für die Täter eines Streits zu halten: Unter den 580 Einsätzen mit 'nicht-eindeutiger' Täter-Opfer-Zuordnung sind 28 % der 'Täter' weiblich.' Es wird demnach seitens der Polizisten des Öfteren eher gar kein Tatverdächtiger ermittelt, bevor man sich traut, eine Frau zu beschuldigen. (Steffen, Wiebke, Polz, Siegfried {1991}: 'Familienstreitigkeiten und Polizei. Befunde und Vorschläge zur polizeilichen Reaktion auf Konflikte im sozialen Nahraum'; München 1991)
(…)
Wie falsch die Aussage ist, nur 5 bis 10 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt seien Männer, sollen folgende Beispiele zeigen:
- Laut Berliner Kriminalstatistik 2007 (http://www.berlin.de/..., Seite 140) waren im Berichtszeitraum 26,9 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt männlichen Geschlechts und 22,7 Prozent der Tatverdächtigen Frauen. Die Neigung von Männern, sich bei der Polizei zu melden, ist dabei kontinuierlich angestiegen: 2001 waren nur 19,5 Prozent der erfassten Opfer männlich sowie nur 14,7 Prozent der Tatverdächtigen weiblich.
- In Niedersachsen waren im Jahr 2007 immerhin 21,67 Prozent aller von häuslicher Gewalt Betroffenen männlich, wie die 'Neue Osnabrücker Zeitung' unter Berufung auf Landes-Innenminister Busemann am 17. Februar 2009 meldete.
- Die Kantonspolizei St. Gallen verzeichnete für das erste Halbjahr 2008 einen Anteil männlicher Betroffener bei Delikten häuslicher Gewalt von 42 Prozent.
Bei all dem sollte außerdem nicht unberücksichtigt bleiben, dass die Gefährdung durch Gewalt insgesamt für Männer weit höher liegt als für Frauen. Laut BKA-Kriminalstatistik 2007 sind 72,5 Prozent aller Opfer von Gewaltkriminalität männlichen Geschlechts."
14. 8. Ein völlig anderer Denkansatz: Häusliche Gewalt in a l l e n ihren Kombinationen
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:35 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 8. Ein völlig anderer Denkansatz: Häusliche Gewalt in a l l e n ihren Kombinationen
14. 8. 1. Auszug aus einem Kommentar von Prof. Dr. Dr. Michael Bock
"Es geht aber gar nicht nur um Männer und Frauen, sondern auch um Kinder und Senioren. Ist erst einmal häusliche Gewalt als männliche Gewalt identifiziert, wird dadurch verschleiert, dass bei der Gewalt gegen Kinder und Senioren Frauen sogar stärker beteiligt sind als Männer. Das Argument, Frauen seien auch häufiger mit der Erziehung und der häuslichen Pflege befasst, mag ebenso richtig sein wie der Umstand, dass oft Überforderung der Grund für Kindesmisshandlung und die Gewalt gegen ältere Menschen ist, nur ändert sich dadurch an den Fakten und am Interventionsbedarf nichts. Bei Männern hingegen werden Belastungs- und Stressargumente überhaupt nicht genannt und nicht gehört. Die Gewalt erscheint hier als das frei gewählte Böse."
(Quelle: www.vev.ch, 28. Mai 2007)
14. 8. 2. Wieder ein Artikel aus "L'Express"
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:36 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 8. 2. Wieder ein Artikel aus "L'Express"
"Um sich davon zu überzeugen, muss man sich die Gewalt von Frauen gegenüber den Schwächsten anschauen. Zunächst gegenüber Kindern. Auch wenn dieses Thema selten angesprochen wird, geben einige Untersuchungen zu denken. Im jüngsten, im Dezember 2004 herausgegebenen Bericht des ODAS (Observatoire national de l'action sociale décentralisée, dem die Sozialhilfe für Kinder untersteht) wird die Zahl von 89.000 gefährdeten Kindern in Frankreich genannt, wovon 18.000 Kinder misshandelt werden.
Der Tätigkeitsbericht 2002 des Notrufs für misshandelte Kinder weist darauf hin, dass 76,2 % der Misshandlungen von den Eltern zu verantworten sind, wovon 48,8 % auf die Mütter und 27,4 % auf die Väter entfallen, wobei diese Zahlen vermutlich in Wahrheit höher liegen. Schließlich wird im Bericht der Unicef (2003) zum Tod von Kindern infolge von Misshandlungen in den reichen Ländern auf den Tod von jährlich 3500 Kindern unter 15 Jahren verwiesen. Der Bericht macht keine genauen Angaben zum Zahlenverhältnis zwischen den für den Tod ihrer Kinder verantwortlichen Vätern und Müttern. Es wäre aber gewiss verfehlt, nur einem der beiden Geschlechter diese Schuld zuzuweisen.
Hierzu läuft eine epidemiologische Untersuchung in Frankreich, die vom INSERM durchgeführt wird. Erste Ergebnisse deuten auf eine Unterschätzung der Zahl der infolge Misshandlung umgekommenen Kinder unter einem Jahr hin, die man dem 'plötzlichen Kindstod' zugeordnet hatte (vgl. 'Journal de l'Inserm', Mai-Juni-Juli 2003). Wer aber übernimmt mehrheitlich die Pflege der Säuglinge in unserer Gesellschaft? Abschließend begnüge ich mich mit der Erwähnung der Existenz weiblicher Pädophilie, die man offenbar erst vor kaum einem Jahr im Zuge der Prozesse von Outreau und Angers entdeckt hat. Ich erinnere daran, dass im letztgenannten 29 Frauen und 37 Männer auf der Anklagebank saßen. Über diese Art der Gewalt haben wir jedoch bis heute keine seriöse Untersuchung.
Indessen sind die Kinder nicht die einzigen schwachen Geschöpfe, die weiblicher Gewalt ausgesetzt sind. Die Misshandlung alter Menschen ist ein anderes Thema, bei dem diese weibliche Gewalt implizit eine Rolle spielt. Im Jahr 2003 bezifferte der zuständige Minister die Anzahl der misshandelten Senioren mit 600.000. Diese familiär geprägte Misshandlung spielt sich zu Hause ab. Aber ganz gleich, ob dies in den Familien oder in den entsprechenden Institutionen geschieht: es sind mehrheitlich Frauen, die sich um die Alten kümmern, ebenso wie sie dies für die Jüngsten tun."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
14. 8. 3. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V."
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:37 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 8. 3. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V."
"Wenn es überhaupt etwas gibt, das diesen Begriff (Tabu, Anm.) tatsächlich verdient hätte, dann wäre es häusliche Gewalt, die von Frauen ausgeht. Sie wird nämlich derart konsequent verschwiegen, verharmlost und gerechtfertigt, dass man hier zweifellos von einem echten Tabu reden kann. Dies gilt nicht nur für den hohen Anteil weiblicher Gewalt bei Partnerschafts-Streitigkeiten, der – durch eine Vielzahl kriminologischer und soziologischer Fallstudien belegt – in Ausmaß und Schwere in etwa demjenigen der Männer entspricht. Kaum bekannt sind beispielsweise auch die folgenden Fakten, die die Aussage 'Gewalt ist männlich' zudem eindrucksvoll widerlegen:
- Laut Kriminalstatistik 2007 des BKA entfallen alleine im sogenannten Hellfeld fast die Hälfte der Fälle von Kindesmisshandlung (43,1 %) auf weibliche Tatverdächtige (Quelle: www.bka.de/pks/pks2007/p_3_04.pdf, Tabelle 20 auf Seite 2).
- Täter bei Gewalthandlungen gegenüber Kindern sind weitaus häufiger die Mütter als die Väter, und zwar in über 80 % der Fälle. Auch schwere Gewaltformen wie Schlagen mit Gegenständen werden ungefähr siebenmal häufiger von Müttern als von Vätern eingesetzt (Quelle: Straus et al. 1980, zitiert nach Schwithal, S. 161).
- Die National Longitudinal Study of Youth fand 1980 heraus, dass zwei Drittel der Frauen mit Kindern, die sechs Jahre oder jünger sind, diese mindestens dreimal die Woche schlagen (Schwithal, a. a. O.).
- In einer Studie aus den 80-er Jahren untersuchte das Bundeskriminalamt 1650 vollendete Tötungsdelikte an Kindern. In 1030 Fällen davon töteten die Eltern – nur 305 Mal waren es die Väter, aber 725 Mal die Mütter (siehe 'Berliner Zeitung' vom 8. 5. 2007; www.berlinonline.de/...).
- 82 Prozent aller Menschen haben ihre erste Gewalterfahrung durch die Hände einer Frau (Quelle: Sam Sewell: 'Family Domestic Violence Report USA', www.mensrights.com.au/page13q.htm).
- Bei Gewalt gegen Pflegebedürftige und ältere Menschen sind die Täter überwiegend Frauen, meist die Töchter oder die Schwiegertöchter, was an der weiblichen Geschlechtsrolle und der dazu gehörenden sozial-pflegerischen Zuständigkeit und an der Rolle als Hausfrau liegt (vgl. Ursula Schneider: 'Gewalt in der Familie', Berlin 1990)."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=546)
14. 9. Zum Schluss noch eine bemerkenswerte Medienmeldung
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:40 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
14. 9. Zum Schluss noch eine bemerkenswerte Medienmeldung
Der Inhalt dieses Unterkapitels schweift ein wenig vom Thema ab, da er nicht von Gewalt gegen Männer handelt. Er befasst sich jedoch mit der Einstellung der Gesellschaft zu gewalttätigen Frauen. Und so passt es meiner Ansicht nach doch wieder in diesen Zusammenhang.
Mitte des Jahres 2009 kam ein – teils fiktionaler – Film über das Leben von Elisabeth Báthory in die Kinos. Dabei handelte es sich um eine adlige Massenmörderin, die an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert aus sexuellem Sadismus heraus zahlreiche junge Frauen zu Tode folterte.
Auch das deutsche Nachrichtenmagazin "Stern" berichtete im Zuge dessen über den Streifen. Der Artikel über die Filmpremiere wird im Anschluss auszugsweise zitiert.
Der Text beweist vor allem zwei Dinge: Dass für abweichendes Verhalten von Frauen in unserer Gesellschaft fast immer irgendeine Art von Entschuldigung, Rechtfertigung gefunden wird. Und dass diese "Entschuldigungen" in ihrer Bizarrheit oftmals keine Grenzen kennen.
Es sei der Leser vorher gewarnt: Man braucht zum Lesen des nun folgenden Textauszuges einen enorm stabilen Magen.
"'Die Gräfin':
Julie Delpys Sympathie für eine Serienmörderin
Sie spielt eine der grausamsten Frauenfiguren der Geschichte. Doch Julie Delpy findet ihre Rolle in 'Die Gräfin' nicht befremdlich, im Gegenteil: Sie kann die Gräfin Báthory 'sehr gut verstehen'. Die Schauspielerin glaubt, dass auch heute noch viele starke Frauen ihr Schicksal teilen und 'durch einen schwachen Mann zerstört' werden – sagt sie im stern-Interview.
Schauspielerin Julie Delpy kann sich mit ihrer neuesten Rolle einer Serienmörderin gut identifizieren. 'Ich kann diese Frau sehr gut verstehen. Wir haben viel gemeinsam', sagte die 39-Jährige in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des stern über die Schauergestalt Erzsébét Báthory. Sie ist Heldin in Delpys neuem Film 'Die Gräfin', der am Donnerstag in den Kinos startet."
(Quelle: www.stern.de/..., 24. 06. 2009)
Gestatten Sie mir die Blödelei – eine kleine Satire auf den Text kann ich mir nicht verkneifen:
"'Der Sektenanführer':
Christoph Altrogges Sympathie für einen Serienmörder
Er spielt eine der grausamsten Männerfiguren der Geschichte. Doch Christoph Altrogge findet seine Rolle in 'Der Sektenanführer' nicht befremdlich, im Gegenteil: Er kann den Sektenanführer Manson 'sehr gut verstehen'. Der Schauspieler glaubt, dass auch heute noch viele tolle Männer sein Schicksal teilen und 'durch überemanzipierte Frauen zerstört' werden – sagt er im stern-Interview.
Schauspieler Christoph Altrogge kann sich mit seiner neuesten Rolle eines Serienmörders gut identifizieren. 'Ich kann diesen Mann sehr gut verstehen. Wir haben viel gemeinsam', sagte der 33-Jährige in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des stern über die Schauergestalt Charles Manson. Er ist Held in Altrogges neuem Film 'Der Sektenanführer', der am Donnerstag in den Kinos startet."
Alice Schwarzer und ihre Kolleginnen würden mit Macheten Amok laufen, würde ein solcher Text in den Medien veröffentlicht …
(Gesamter Punkt 14: Wenn nicht anders angegeben, Stand 2006.)
Viel Vergnügen beim Lesen! (n. t.)
Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:40 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
- kein Text -
DANKE für die grosse Mühe! - k.T.
Gtom , Saturday, 25.07.2009, 23:23 (vor 5602 Tagen) @ Kurti
- kein Text -
Danke
Mirko, Sunday, 26.07.2009, 02:55 (vor 5601 Tagen) @ Kurti
Hallo Kurti,
deine Arbeit ist unschätzbar.
Danke!
Danke (m.T.)
Hemsut, Sunday, 26.07.2009, 11:51 (vor 5601 Tagen) @ Kurti
Das Layout wird hier natürlich die Forumssoftware katastrophal verändert.
In der PDF-Version liest sich's dann angenehmer.Gruß, Kurti
Hallo Kurti,
danke für die enorme Arbeit, die du dir damit machst...
- Hemsut
Klasse Arbeit, Kurti - Danke für die Mühe
phaidros52 , Sunday, 26.07.2009, 12:00 (vor 5601 Tagen) @ Kurti
Das Layout wird hier natürlich die Forumssoftware katastrophal verändert.
In der PDF-Version liest sich's dann angenehmer.Gruß, Kurti
Frage: Gibts das PDF zum Download irgendwo?
Danke
Ph.
Klasse Arbeit, Kurti - Danke für die Mühe
Rainer , Sunday, 26.07.2009, 14:40 (vor 5601 Tagen) @ phaidros52
Frage: Gibts das PDF zum Download irgendwo?
Es wird erscheinen wenn das Buch fertig ist.
Schau dir doch vorher mal das Männerhassbuch 2008 an.
roger hat daraus sogar ein "richtiges" Buch gemacht.
http://wgvdl.com/forum/index.php?id=58155
Rainer
--
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo
Klasse Arbeit, Kurti - Danke für die Mühe
Gtom , Sunday, 26.07.2009, 16:42 (vor 5601 Tagen) @ Rainer
Schau dir doch vorher mal das
Männerhassbuch
2008 an.roger hat daraus sogar ein "richtiges" Buch gemacht.
http://wgvdl.com/forum/index.php?id=58155
Rainer
Kann man das nicht einfach WikiMANNia nennen???