Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Maskulistische Ideologie gesucht... (Fortsetzung...) @Maesi

Maesi, Friday, 07.08.2009, 02:09 (vor 5442 Tagen) @ Flint

Hallo Flint

Bitte richtig lesen, Flint. Ich schrieb, es gaebe (noch) keine EINHEITLICHE maskulistische Ideologie, das ist nicht dasselbe wie 'es gibt keine maskulistische Ideologie'.

Darf ich dich nunmehr bitten, endlich diese "Viehlzahl von Systemen
maskulistischer Ideen" usw. zu benennen bzw. auf den Tisch zu legen?

Da fragst Du eigentlich den Faschlen, denn als strikter Antikollektivist bin ich weder Maskulist noch habe ich den Ehrgeiz maskulistische Ideologien exakt zu kategorisieren und einzeln detailliert zu beschreiben. Du solltest Dich an diverse bekennende Maskulisten wenden und sie nach ihren Wertesystemen fragen. Vielleicht kann man dann eine gewisse gemeinsame Systematik in den maskulistischen Bewegungen erkennen.

Ich kann lediglich sozusagen von aussen feststellen, dass verschiedene Leute, die sich offenbar in irgendeiner Form als Maennerrechtler, Maskulisten, Antifeministen oder etwas vergleichbares sehen, recht unterschiedliche Positionen in konkreten Problemsituationen vertreten. So propagieren einige sogenannte 'Rollenmodelle', in denen sich Mann und Frau in einer Partnerschaft saemtliche Aufgaben paritaetisch teilen, andere propagieren den Zeugungsstreik und die Vermeidung fester Partnerschaften, wiederum andere konzentrieren sich auf die politische Gesetzgebung und fordern dort besseren Schutz von Vaetern/Ehemaennern/Kindern. Daraus leite ich ab, dass diese Gruppen sich jeweils von unterschiedlichen Wertesystemen leiten lassen, da sie sich in der konkreten Frage der Ehe/Partnerschaft von Mann und Frau so unterschiedlich (z.T. sogar entgegengesetzt) aeussern. In anderen konkreten Fragen erkennt man ebenfalls Unterschiede aber auch gewisse Gemeinsamkeiten zwischen diversen Gruppen. Die einzige durchgehende Gemeinsamkeit ist offenbar die Frontstellung gegen den Feminismus, wobei einige trotzdem mit 'gemaessigten Feministen' politische Kompromisse schliessen wollen und sich denn auch ueber jene Hardliner und/oder Freigeister aufregen, die das ihrer Meinung nach zunichte zu machen drohen, weil diese sich frei und nicht unbedingt femianbiederisch aeussern.

Meine These ist, dass sich die unterschiedlichen Maskulismen unter dem Diktat der Politik vereinheitlichen werden, wie das vorher schon mit dem Feminismus geschah. Ja, dass sich der vereinheitlichte Staatsmaskulismus und der Staatsfeminismus unter dem einigenden Dach des Genderismus (Gender Mainstreaming) sogar gegen alle uebrigen verbuenden werden. Da der Genderismus bereits heute ueber eine politische Ermaechtigung zur Durchsetzung seiner Ideologie verfuegt, mit der er reale machtpolitische Zwangsmittel reklamieren und installieren und diese mit Sicherheit auch einsetzen wird, ist die Diktatur des Genderismus vorprogrammiert. Wie erfolgreich diese politische Gaengelung tatsaechlich sein wird, ist noch nicht auszumachen. Aber jeder, der sich vom Staat stark abhaengig gemacht hat, wird erheblich davon betroffen sein. Deshalb ist es IMHO unabdingbar, dass man sich vom Staat so wenig wie moeglich abhaengig macht, dass man ihm nicht noch neue Machtkompetenzen zuweist und ausserdem dessen Machtausuebung unterlaeuft, sofern man die Genderdiktatur nicht haben will.

Tut mir leid, wenn ich so "penetrant" bin, aber das muß sein um hier
endlich Klarheit reinzubringen.

Wie bereits geschrieben. Ich sehe mich ausserstande in dieser Frage Klarheit reinzubringen. Aber fuer Dich scheint das eine zentrale Frage zu sein, dann nimm Dir doch die Muehe und versuche die diversen Maskulismen zu kategorisieren und zu beschreiben. Die Ergebnisse Deiner Ueberlegungen kannst dann ja hier reinstellen. Aus akademischer Sicht waere eine solche Lektuere sicher nicht uninteressant.

An dieser Stelle ziehe ich mich aus dem Ideologiethread zurueck. Moegen andere diese kollektivistisch gefaerbten Diskussionen fuehren, mich betreffen sie nur am Rande. Mir ging es lediglich darum, die fatale Entwicklung aufzuzeigen, wenn Ideologen glauben, mittels politischer Machtmittel ihre Wertsysteme der Gesellschaft aufdruecken zu duerfen, und wie diese Ideologen in der Folge durch die Machtpolitik selber korrumpiert und konditioniert werden. Wie Nick richtig geschrieben hat: nicht die Ideologen benuetzen die politischen Machtmittel sondern die Machthaber benuetzen die Ideologen und formen diese in ihrem Sinne so um, dass sie bloss noch nuetzliche Idioten sind; natuerlich fallen einige Brosamen auch fuer die nuetzlichen Idioten ab, z.B. in Form von staatlich bezahlten Planstellen oder gesetzlich verbrieften 'Rechten'. Die Historie des Staatsfeminismus hat das klar aufgezeigt.

Wenn (politische) Maskulisten unbedingt denselben Fehler machen wollen wie die politischen Feministen, kann man sie wohl nicht daran hindern. Aber man muss ja nicht wie ein Lemming hinter ihnen hertrotten und dann in dieselbe Falle tappen. Das bedeutet aber, dass man sich von den politischen Maskulisten beizeiten konsequent abgrenzt.

Gruss

Maesi


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