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Der Klimaschutz wird nicht funktionieren (Gesellschaft)

Kliemann, Saturday, 13.07.2019, 14:38 (vor 1990 Tagen)

So bezeichnete Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA), es 2011 als „praktisch ausgeschlossen“, die mit dem Zwei-Grad-Ziel verbundenen Emissionsreduktionen zu bewältigen.

Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, sagte in einem Interview im August 2010: „Und natürlich kommt es nicht bei 2,01 Grad zum Weltuntergang, schon gar nicht schlagartig.“ Stattdessen ist es eher als Wegmarke zu sehen, jenseits derer die Ungewissheiten und damit auch die mit dem Klimawandel einhergehenden Risiken deutlich zunehmen und die vom Klimawandel ausgehenden Folgen für einige oder sogar viele Gesellschaften unkontrollierbar zu werden drohen. Wenn es gelänge, das Zwei-Grad-Ziel einzuhalten, wären zahlreiche Folgen der globalen Erwärmung bestenfalls gemildert, nicht aber abgewendet. Die Gletscherschmelze wäre ebenso wenig gestoppt wie der Anstieg des Meeresspiegels. Dieser würde selbst nach einem vollkommenen Emissionsstopp noch für Hunderte von Jahren weiterlaufen.

Um das Zwei-Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % einzuhalten, hätte das Kohlendioxidäquivalent der Konzentration der wichtigsten Treibhausgase nicht über 450 ppm steigen dürfen. Um es mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 % einzuhalten, hätte diese Konzentration nicht über 400 ppm steigen dürfen. Sie lag im Jahr 2015 bei 485ppm.

Das CO2 kann ausgasen und mit dem vorhandenen Grundwasser Kaltwassergeysire erzeugen. Dieses geschieht in Deutschland kontinuierlich, so in der Eifel in Andernach und in Wallenborn. Diese können lokal im Untergrund teils erhebliche Mengen giftiger Schwermetalle aus den Gesteinen lösen und diese so in das regionale Grundwasser eintragen. Neben der Verdrängung von Salzwasser aus den Verpressungshorizonten in Grundwasserleiter wäre daher zusätzlich mit einer Schwermetallbelastung im Trinkwasser zu rechnen.

Laut einer an der Stanford University durchgeführten Studie besteht bei der Verpressung von Kohlenstoffdioxid in den Boden eine große Wahrscheinlichkeit von schwachen Erdbeben im Speichergebiet. Diese wären zwar zu schwach, um größere Schäden an der Oberfläche auszulösen, jedoch könnten die unterirdischen Speicher durch die dabei entstehenden Risse undicht werden und somit das gespeicherte Kohlenstoffdioxid wieder in die Atmosphäre entweichen. Aufgrund dieses Umstandes wird die im großen Maßstab umgesetzte Kohlenstoffdioxidspeicherung in der Studie als eine risikoreiche und wahrscheinlich erfolglose Strategie der Treibhausgasreduktion angesehen.[26][27] Da für Abscheidung, Transport und Verpressung von CO2 erhebliche Mengen an zusätzlichen CO2-Emissionen entstünden, könnte bei Leckraten von nur 1 % pro Jahr innerhalb von 100 Jahren der CO2-Gehalt der Luft durch CCS sogar signifikant steigen.


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