Françoise Vergès: „Ohne die Frauen, die die Welt putzen, kann nichts funktionieren“ (Feminismus)
Françoise Vergès: „Ohne die Frauen, die die Welt putzen, kann nichts funktionieren“
Vor einem Publikum voller Jugendlicher, prekarisierter Arbeiterinnen, Migrant*innen und nicht-weißer Menschen, sprach die bekannte dekoloniale Feministin Françoise Vergès auf der Sommerakademie der Trotzkistischen Fraktion in Frankreich. Diese wurde organisiert von der französischen Strömung, sowie von Gruppen aus dem Spanischen Staat, Deutschland und Italien.
Françoise begann damit, die ersten Zeilen ihres Buches „Un féminisme decolonial“ [Ein dekolonialer Feminismus] vorzulesen, in dem sie vom 45-tägigen Streik der Reinigungskräfte der Eisenbahn erzählt, die beim Subunternehmen ONET angestellt sind. Sie sprach vor den Anführerinnen des Streiks, die im Publikum anwesend waren und verdeutlichte, dass es „Frauen [sind], die [die] Welt reinigen“ – nicht nur bei der unbezahlten Hausarbeit, die in den individuellen Haushalten erledigt wird; sondern vor allem, dass sie den Großteil der Arbeit erledigen, für die sie zwar angestellt, aber prekarisiert sind. Sie garantieren, dass Büros, Fabriken, Kantinen, Schulen und Krankenhäuser sauber sind und alles funktioniert. „Eine unverzichtbare Arbeit, aber eine unsichtbare“, sagte sie.
„Im Neoliberalismus produzieren die kapitalistische Überproduktion und das exzessive Wachstum des Konsums eine enorme Menge Müll und Abfall. Dieser Abfall muss beseitigt werden und diese Reinigungsarbeit machen Frauen – aber gleichzeitig werden die Länder der südlichen Hemisphäre zu Mülldeponien dieser riesigen Mengen Abfall, wie z.B. Ghana, wo die Abfälle der Digitalindustrie hingehen und für eine starke Verschmutzung sorgen.“ Mit diesem Beispiel demonstrierte Vergès den Widerspruch zwischen dem Diskurs des ‚grünen Kapitalismus‘ für ein gesundes Leben, Respekt vor der Natur, den Genuss von frischer und reiner Luft, während es Arbeiterinnen und Arbeiter – aber vor allem Frauen – sind, die für diese Bedingungen für die mittleren und höheren Klassen in den großen urbanen Zentren sorgen, während sie selbst in der Peripherie leben, in verseuchten Orten, dort wo der Müll verrottet. Dabei hält sich der stigmatisierende Diskurs, dass „arme Menschen nicht sauber sind und sich nicht um die Umwelt kümmern.“
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Vergès verurteilte auch kategorisch die Art und Weise, wie der Neoliberalismus in den letzten Jahrzehnten eine strukturelle Anpassung vollzog, die die massive Eingliederung von Frauen in den Arbeitsmarkt unter prekären Bedingungen beinhaltete, während er sich gleichzeitig als Verteidiger der Frauenrechte inszenierte.
Im Bezug auf die 70er Jahre stellte sie in Frage, wie bekannte französische Philosophen diejenigen sein konnten, die die Idee verbreiteten, dass jede Revolution Tendenzen zum Totalitarismus hervorrufe, dass der Kommunismus das Gleiche wie der Nationalsozialismus sei und dass daher jede radikale Perspektive, den Kapitalismus zu besiegen, aufgegeben werden solle. Dieser Angriff auf revolutionäre Ideen wurde mit dem kolonialistischen Diskurs kombiniert, der die Befreiungskämpfe in Afrika stigmatisierte und zeigen wollte, dass die Regime, die aus diesen Kämpfen hervorgingen, daher kamen, dass „diese Menschen nicht dazu in der Lage sind, Demokratien aufzubauen“.
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Die meckern über die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt. Waren es nicht die Linken, die die AfD wg. einer "Herdprämie" beschimpften? Die Linken sind voll Nazi! Man kann die Bräune regelrecht riechen. s_happy