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Alfonso, Saturday, 29.02.2020, 21:19 (vor 1580 Tagen) @ Marvin

„Ehepaar mit Corona-Verdacht in Hannover: „Niemand wollte uns testen“

Ein Ehepaar aus Hannover ist aus Venedig zurückgekehrt und wollte sich wegen Halsschmerzen und Husten einem Corona-Test unterziehen. Doch weder Hausarzt noch Gesundheitsamt wollten helfen. Schließlich führte eine Kinderärztin illegal den Test durch. Sie spricht von „Chaos an allen Enden“.
Genau so sollte es nicht laufen bei der Vorbeugung gegen die Corona-Ausbreitung – aber einem Ehepaar aus Linden ist diese Geschichte passiert. Der 51-jährige und seine Ehefrau litten nach ihrer Rückkehr aus Venedig am Donnerstag unter Halsschmerzen und Husten. Weil ein Familientreffen mit älteren Angehörigen bevorstand, wollten sie sich auf Coronaverdacht testen lassen – doch sowohl der Hausarzt wie auch das Gesundheitsamt wiesen sie ab.

Hausarzt lehnt Test ab, Gesundheitsamt auch

Nach etlichen Telefonaten ohne Ergebnis wandten sie sich am Freitagmittag an eine befreundete Kinderärztin, die Erfahrungen aus Ebola-Gebieten hat. Doch auch sie biss auf Granit: Auf legalem Weg schaffte sie es nicht, dem Ehepaar zu einem Coronatest zu verhelfen. Nur durch Kontakte zum MHH-Labor gelang es schließlich, den Test durchzuführen. „Alle Stellen sind total überfordert“ sagt sie und fügt an: „Die Meldeabläufe funktionieren nicht, es ist Chaos an allen Enden“.

„Nehmen Sie doch das Windpocken-Formular“

So sei ihr etwa im Gesundheitsamt geraten worden, das Meldeformular für Windpocken auszufüllen, darauf das Wort Windpocken durchzustreichen, es durch Corona zu ersetzen und dieses an das Amt zu faxen. Ein Meldeformular für Coronaverdachtsfälle gebe es offenbar nicht. Zur Beruhigung sei ihr gesagt worden, man fange ja erst an, sich auf eine mögliche Pandemie vorzubereiten. „Ich bin erschüttert“, sagt die Ärztin: „Es müsste doch eigentlich längst alles laufen.“ Die Region widerspricht: Seit fünf Wochen bereite sich
das Gesundheitsamt vor, alle Abläufe würden eingehalten. Aber das Gesundheitsamt sei nun einmal nicht für das Durchführen der Tests zuständig.
Immer mehr Hausärzte verweigern Test
Das Ehepaar war zunächst vom Hausarzt an das Gesundheitsamt verwiesen worden, weil dieser den Test nicht durchführen wollte. Das Gesundheitsamt wiederum verwies zurück auf den Hausarzt, der sich aber auch am zweiten Tag weigerte. Tatsächlich ist das nach HAZ-Informationen kein Einzelfall: Mehrere Hausärzte aus Stadt und Umland sollen demnach Patienten zum zuständigen Gesundheitsamt an der Weinstraße (Südstadt) schicken, statt den Test selbst vorzunehmen. Sie haben Angst, dass möglicherweise ihr eigenes Personal infiziert wird und sie die Praxis wochenlang schließen müssen. Ältere Ärzte gehören zudem zur Risikogruppe, bei der eine Virusinfektion mit höherer Wahrscheinlichkeit tödliche Folgen haben kann.

Wer ist ein „begründeter Verdachtsfall“?

Das Problem: Immer mehr Menschen verlangen den Coronaztest, weil sie Sorge haben, sich infiziert zu haben. Das überlastet die Hausarztpraxen, die häufig weder über die notwendigen Atemmasken noch über die Abstrichutensilien für den Covid-19-Test verfügen. Das Gesundheitsamt aber ist tatsächlich für das Durchführen der Abstriche nicht zuständig. Es wird eingeschaltet, wenn ein „begründeter Verdachtsfall“ vorliegt. Dafür aber gelten klare Regeln: „Begründeter Verdacht“ ist nur, wenn jemand entweder Kontakt zu einem Infizierten hatte (niedersachsenweit ist ein solcher Fall bislang nicht nachgewiesen) oder wenn jemand aus einer Region einreist, die vom Robert-Koch-Institut als Coronagebiet eingestuft ist. „Das sind klar umrissene Gebiete, Venedig gehört nicht dazu“, sagt eine Sprecherin der Region, die zum Einzelfall keine Stellung nimmt.

Meldepflichtig sind nur „begründete Verdachtsfälle“

Aktuell gibt es keinen „begründeten Verdachtsfall“ in der Region Hannover, der meldepflichtig wäre. Genau muss es heißen: keinen Fall mehr. Es hatte in den vergangenen Wochen mehrere Patienten gegeben, bei denen jedoch der Test durchgehend negativ verlaufen ist. Deshalb entbehren auch Gerüchte, die in den Sozialen Medien kursieren, dass angeblich ein Corona-Patient aus dem Klinikum Nordstadt ins Siloah-Krankenhaus verlegt worden sei, nach Angaben der Region jeder Grundlage.

Hausärzte nicht gut informiert

Während das Gesundheitsamt beteuert, alle Hausärzte regionsweit bereits zweimal mit Infopaketen versorgt zu haben, gibt es Hinweise, dass diese bei mindestens drei Ärzten nicht angekommen sind. Und wahrscheinlich sind auch etliche Kinderärzte nicht informiert. „Dabei sind präzise Informationen bei einer drohenden Pandemie extrem wichtig“, sagt die Kinderärztin des Ehepaars: „Das Personal in den Praxen muss genau wissen, wie man etwa die Atemmaske nach dem Abstrich abnimmt – sonst wischen sie sich das Virus selbst ins Gesicht.“

Landesverband fordert Notfallzentren

Der Landesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Matthias Berndt, hatte am Freitag gegenüber der HAZ Notfallzentren gefordert. Statt Verdachtspatienten in jeder einzelnen Hausarztpraxis zu testen, solle lieber eine Zentralstelle eingerichtet werden, wo geschultes Personal mit den notwendigen Schutzvorkehrungen die Abstriche vornimmt. Er räumt zwar ein, dass die Behandlung in Zelten und Containern auf die Menschen drastisch wirken könnte. „Die Abkehr von Gewohnheiten verunsichert immer. Aber es ist eine pragmatische Lösung“, sagt er. In anderen betroffenen Ländern gebe es solche Zentren bereits. Damit beuge man auch dem Problem vor, dass sich im Zuge der Corona-Ausbreitung Ärzte infizieren – was vor allem auf dem Land mit der geringen Ärzteversorgung große Probleme bereiten könnte.

Ehepaar ist negativ getestet

Am Sonnabend gegen 16.30 Uhr gab es die erlösende Nachricht für das Ehepaar aus Linden: Beide sind negativ getestet – was für sie eine positive Nachricht ist. Nach 48 Stunden selbstauferlegter Quarantäne sind sie dann doch noch zum Familientreffen gefahren.“

https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Ehepaar-mit-Corona-Verdacht-in-Hannover-Niemand-wollte-uns-testen

s_merkelmussweg


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