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Corona-Ostern: Bill Gates als neuer Impf-Heiland – auf dem Weg zur „digitalen Identität?“ (Gesellschaft)

MANNfred, Thursday, 16.04.2020, 16:19 (vor 1471 Tagen)

In seinem ersten Leben wurde Bill Gates weltbekannt als innovativer Programmierer. In seinem zweiten Leben scheint der Microsoft-Gründer in den Fußstapfen seines Vaters William H. Gates, Sr – Rechtsanwalt und Philanthrop – zu wandeln.
Als Kandidat für die Ruhmeshalle der Besten der Guten liegt dem Mäzen einerseits die schnelle Identifizierung und andererseits die Uniformierung der Menschheit zu einem bunten melting pot offenbar sehr am Herzen. Was es damit auf sich hat, erläutert nun

Notan Dickerle

Anwärter auf den Leuchtturmpreis für mutigen Journalismus gegen “Bunt”

Während sich im April 2020 zumindest im westlichen Teil Europas kaum jemand mehr für die letzten Dinge des Lebens im Sinne von Seelenheil und Jenseits zu interessieren scheint, Ostern zum ersten Mal in der jahrhundertealten Kirchengeschichte ohne Gottesdienste und Liturgie gefeiert wird, und selbst der Papst in Rom sich entsprechenden staatlichen Anordnungen zur Eindämmung des Corona-Virus widerspruchslos gefügt hat, präsentierte der Staatsfunk zu Ostern 2020 ein weltliches Gesicht als neuen Heilsbringer: Bill Gates, Gründer des amerikanischen High Tech-Unternehmens Microsoft, Hauptsponsor der vornehmlich im Gesundheitssektor engagierten „Bill and Melinda Gates Foundation“ und mit einem geschätzten Vermögen von ca. 110 Milliarden US-Dollars einer der reichsten Menschen der Welt.
Die Tagesthemen brachten ihn im Live-Interview nach entsprechender Vorbereitung in den 20 Uhr-Nachrichten: Corona in Afrika, bei den Ärmsten der Armen, bisher zwar nur unterdurchschnittlich betroffen, aber mit katastrophalen Perspektiven. Wie gut, daß es den großzügigen Philantropen Bill gibt, der zusammen mit seiner Frau Melinda unkompliziert auf dem Boden hockend mit den Bewohnern Afrikas an Lösungen für drängende Probleme arbeitet. Auf eine tendenziöse Frage nach dem Krisenmanagment von Trump ging der Amerikaner nicht ein, dafür servierte ihm die ARD gleich darauf sein Paradethema: Impfstoff. Fünf Jahre dauere es gewöhnlich, bis ein Impfstoff entwickelt sei. Gates gab sich jedoch zuversichtlich, daß ein Impfstoff gegen das Corona-Virus bei Anspannung aller Kräfte in spätestens 18 Monaten fertig sein könnte – er werde dann sieben Milliarden Menschen (sic!) verabreicht werden. Bis dahin könne es keine Normalisierung des öffentlichen Lebens geben, allenfalls eine „langsame Öffnung“. Bei der nächsten Pandemie werde man besser vorbereitet sein, „vielleicht machen wir viel mehr Dinge online“. Auf jeden Fall werden wir „das Wirtschaftsleben gründlich aufräumen müssen.“
Knallharte Ansagen, die nicht zufällig sind und vor allen Dingen dem deutschen Michel und seinem Gretchen (jaja, auch dem passdeutschen Mehmet und der Ayshe) nicht zufällig am Osterabend zur besten Sendezeit präsentiert wurden: Brüder und Schwestern, zieht euch warm an, die Impfungen werden kommen und mit ihnen aller Voraussicht nach auch die digitale Identität, die über sog. „tracking chips“ mit eininjiziert werden kann!

Die im Jahr 2000 gegründete „ID2020 Alliance“ (richtig, 2020! Zufall?) hat in Zusammenarbeit mit dem „Massachusetts Institute of Technology“ (MIT) eine entsprechende Nanochip-Technologie entwickelt. Wer sich einer Impfung gegen das Corona-Virus verweigert, handelt als potentielle virale Zeitbombe unverantwortlich und wird in Zukunft voraussichtlich mit dauerhafter Ausgangsbeschränkung belegt werden, schließlich kann sich unsere Gesellschaft eine weitere Pandemie mit neuerlichem „shutdown“ oder „lockdown“ (warum haben diese neuartigen Phänomene nur immer so anglo-amerikanische Namen?) nicht leisten. Der Schutz von Leben und Gesundheit hat bekanntlich immer Vorrang.
Und warum sollte sich auch jemand verweigern? Es wird mit der Impf-Identitäts-Kombination doch so vieles einfacher und sicherer: Finger anstatt PIN-Nummern, jederzeitiger Zugriff auf öffentliche Infrastruktur und soziale Zuwendung, sofortige Hilfe in Not garantiert. Da Bill und Melinda Gates auch die „Better than cash Alliance“ betreiben (und ihre Stiftung auch von Kreditkartenfirmen wie „Mastercard“ finanziert wird), ist es mehr als wahrscheinlich, daß auch die leidige Diskussion um das Bargeld mit Hilfe des biometrischen Chips im Sinne der beiden Philantropen gelöst werden wird. Wer weiß, ob Covid-19 nicht doch auch eine „Schmierinfektion“ sein oder zumindest über genetische Mutation demnächst werden kann, eine Infektion also, die auch durch Geldscheine und -münzen übertragen wird? Die übrigen Vorteile des Plastikgelds liegen ohnehin auf der Hand: keine Banküberfälle mehr, Straßenraub nahezu sinnlos, keine kostspielige Bevorratung und Sicherung von Geldbeständen, Delikte gegen das Gemeinwohl wie Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung werden praktisch unmöglich, Steuerschulden automatisch eingezogen… Warum also Verweigerung? Nur, weil man kein gläserner Bürger sein möchte, nicht vom Bankensystem abhängig und deren Geschäftsbedingungen, die zum Beispiel regelmäßig die Möglichkeit der grundlosen einseitigen Vertragskündigung vorsehen (geschehen neulich bei Vera Lengsfeld)?
Na, man muß ja auch nicht regelmäßig wider den Stachel löcken! Wer nichts zu verbergen hat und auch politisch stets eine einwandfreie, grenzenlos menschenfreundliche Gesinnung garantiert, der hat doch nichts zu befürchten in der digitalen neuen Welt weitestgehender Keim- und Kontaktfreiheit, oder? Allenfalls den Kollaps des Bankensystems, aber selbst einen solchen werden unsere verantwortungsvollen Politiker im Zusammenspiel mit großmütigen Philantropen zu meistern wissen. Immer vorausgesetzt, die unwissenden Bürgerinnen und Bürger legen ihnen keine Steine in den Weg, sondern akzeptieren den Ratschlag der Schlange Kaa aus dem „Dschungelbuch“: Augen zu, vertraue mir! Schließlich sollen die „lessons learnt“ (schon wieder!) aus der Corona-Krise im wesentlichen aus der Erkenntnis bestehen, daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht, Solidarität vor Egoismus, und kollektive Anstrengungen einer kollektiven Umsetzung bedürfen, um erfolgreich zu sein.
Das mit dem Sowjetimperium in Schande vom Hof gejagte Kollektiv feiert in neuem, nach US-amerikanischem Geschmack gestyltem Make-up just zu Ostern eine Art Auferstehung. Aber das hehre Ziel, unter einem von wohlwollenden Milliardären gelenkten One-World-Government die Ärmsten dieser Welt auf Kosten bereits weitgehend saturierter Wohlstandsbürger voll konsumfähig zu machen darf doch nicht an kleinlichem Individualismus scheitern, oder? Pandemiefreie Shopping Malls, Kreuzfahrten, Systemgastronomie usw. wird es dann für alle geben, sogar etwas österliche Folklore wird wieder erlaubt sein. Exklusivität gibt es freilich nur für die Dollar-Aristokratie. Aber wer wird in Zukunft noch nach überlebten, reaktionären Lebensformen aus dem untergehenden alten Europa streben, wenn die Erziehungsideale Inklusion, Empathie und „social skills“ heißen, „smartness“, „coolness“, „smoothness“, „compliance“?

Es steht zu befürchten, daß sich bei entsprechender Anleitung spätestens in zwei Generationen alle so an das bequeme Leben mit der globalen, digitalen Identität gewohnt haben werden, daß die einstige Aufregung um den gläsernen Bürger nur noch für Historiker verständlich sein wird.


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