Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

125803 Einträge in 30771 Threads, 293 registrierte Benutzer, 243 Benutzer online (1 registrierte, 242 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog

Wie es ist, als Trans*mann die Periode zu haben (Genderscheiss)

MANNfred, Saturday, 16.05.2020, 16:19 (vor 1433 Tagen)

Als nicht-binäre Person, also jemand, der sich weder als männlich noch als weiblich empfindet, sondern sein Geschlecht außerhalb dieses binären Systems sieht, sind Toilettensituationen grundsätzlich schwierig.
Für Trans*personen ist es noch immer schwierig, sich zu entscheiden, auf welche Toilette sie gehen sollen, da andere sich bedroht oder belästigt fühlen könnten, wenn jemand sich in der vermeintlich falschen Toilette wiederfindet. Und dann kommt seine Periode dazu. Schon für Cis-Frauen ist die Menstruation nach wie vor ein Stigma, das mit jeder Menge Schamgefühl beladen ist. Seien wir ehrlich, wie viele Frauen schmuggeln nach wie vor Tampons aufs Klo oder geben sie sich verschämt in die geschlossene Hand, als wären sie etwas Schmutziges?
Zu diesem Gefühl gesellt sich für trans*maskuline Menschen die Annahme ihrer Außenwelt, dass ein Mann (oder eine Person, die sich maskulin präsentiert) keine Menstruation haben kann. Dieses Unwissen führt dazu, dass vielen Trans*männern mal mehr, mal weniger subtil vermittelt wird, dass ihre Körper nicht richtig seien.
Dazu gehören für Trans*männer diverse praktische Probleme. Beispielsweise gibt es in den Kabinen auf Männertoiletten keine Mülleimer, sodass man seine Tampons oder Binden oft einwickeln und sich, in die Hosentasche stecken muss. Des weiteren werden Hygieneartikel nur für Frauen beworben (selbstverständlich gegendert in Pink und Lila). Kauft jemand Tampons oder Binden, der von seinen Mitmenschen als männlich wahrgenommen wird, kassiert er oftmals ungläubige Blicke.
Und Hygieneartikel zu kaufen ist nur ein Teil des Problems. Sobald Trans*männer oder sich nach außen maskulin präsentierende nicht-binäre Personen sich Tampons, Binden oder Menstruationscups besorgt haben, müssen sie sie auch irgendwie mit sich führen können. Cis-Frauen tragen häufig Handtaschen, doch diese Option fällt für oben genannte Menschen häufig weg. „Ich höre immer wieder von trans*maskulinen Leuten, die während ihrer Periode Cargopants mit Taschen oder dunkle, weite Hosen tragen, um Hygieneartikel unbemerkt mit sich zu führen“, erzählt Emmett Schelling, Executive Director der Transgender Education Network of Texas. Vor seiner Hormontherapie (das verabreichte Testosteron sorgt dafür, dass bei vielen Trans*männern nach einer Weile die Periode ausbleibts_traenenlachen ), versuchte Emmett das Haus so wenig wie möglich zu verlassen, wenn er seine Regel hatte. Seine Befürchtung war, dass er einen Unfall haben könnte und die Rettungsleute bei der Untersuchung sehen würde, dass er „ein menstruierender Mann“ sei.s_traenenlachen
Für die meisten Cis-Frauen ist allein die Vorstellung, man könne durch die Hose einen Blutfleck sehen, peinlich. Für Trans*männer kann das aber sogar gefährlich werden. Die Cis-Männer, die mit ihnen auf öffentliche Toiletten gehen, erwarten nicht, jemanden zu sehen, der ein Tampon mit in die Kabine nimmt oder zu hören, wie jemand die Klebefolie von einer Binde entfernt. Ganz zu schweigen von den benutzen Hygieneartikeln, die in den großen Mülleimer im Waschraum geworfen werden. All diese Dinge outen einen Trans*mann. Als Reaktion darauf sind Beschimpfungen und körperliche Gewalt nicht selten.
Viele dieser Probleme würden sich in Luft auflösen, würden auch öffentliche Toiletten für Männer so konzipiert werden, dass sie Menschen, die ihre Periode haben, berücksichtigen.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum