Ein interessantes Interview mit einem schwarzen Professor in der NZZ (Gesellschaft)
Dieser Artikel der NZZ ging mir durch den Kopf, als ich den Beitrag von Alfonso gelesen hatte https://wgvdl.com/forum3/index.php?id=106349
«Rassismus existiert, aber er erklärt nicht, was hier passiert»
Der Aufruhr über Polizeigewalt sei die Folge einer verzerrten Darstellung des Problems, sagt der schwarze «Nein-Sager» und Ökonom Glenn Loury. Er lenke mit der «leeren These vom Rassismus» den Blick von den wirklichen Problemen der schwarzen Amerikaner ab.
Wenn es keine Menschenrassen gibt, wie Linke ja immer wieder behaupten, wieso gibt es dann Rassismus? Das verstehe ich irgendwie nicht.
Professor Loury, seit gut einer Woche protestieren in amerikanischen Städten Hunderttausende dagegen, dass die Polizei bei Schwarzen andere Massstäbe anlege als bei anderen Bevölkerungsgruppen. Der Grund sei systemischer Rassismus. Was sagen Sie dazu?
Das ist eine Darstellung, die ein Eigenleben entwickelt hat. Die Behauptung ist: Die Polizei macht Jagd auf Schwarze, Schwarze sind in Gefahr, es gibt eine Epidemie von Gewalt gegen Schwarze – unbewaffnete Schwarze, die niemandem etwas zuleide tun.
Ich gebe zu, dass es ein Problem gibt. Aber ich glaube, dessen Ausmass wird übertrieben. Es geht hier um viel mehr als um rassistische Polizeigewalt. Es gibt rund 330 Millionen Menschen in den USA, und täglich kommt es zu vielen Tausenden von Begegnungen zwischen Bürgern und der Polizei. Wir nehmen ein halbes Dutzend davon, vielleicht ein Dutzend, zugegebenermassen ungeheuerliche, verstörende Vorfälle von Polizeigewalt, und wir formen das in eine allgemeine Darstellung vom Umgang mit Bevölkerungsgruppen. Ich glaube, das ist gefährlich.[..]
Ich bin ein «Nein-Sager». Ich weigere mich, der Mehrheitsmeinung zu folgen, die zum jüngsten Aufruhr führte. Und ich bin auch überzeugt, dass es bei diesem Aufruhr um mehr geht als um das, was George Floyd widerfuhr. Jenes Ereignis war ein Katalysator, und ich hoffe, wir können jetzt endlich über den grösseren Rahmen und die Umstände sprechen, in welchen der Vorwurf des Rassismus in den USA gemacht wird.[..]
Schwarze machen im Durchschnitt etwa 40 Prozent der Insassen in Gefängnissen und Vollzugsanstalten aus, sie stellen aber nur 15 Prozent der Bevölkerung. Schaut man sich die Statistiken an, gibt es darin keinen Beweis für die These, dass die Übervertretung sich mit rassistischen Vorurteilen der Polizei oder der Gerichte erklärt. Vielmehr geht daraus hervor, dass eine Übervertretung von Schwarzen bei Gesetzesverstössen existiert.
Es ist eine legitime Frage, warum schwarze Männer mehr Verbrechen begehen als Weisse. Aber es ist eine Tatsache, dass sie massiv mehr Tötungsdelikte verüben; fast 50 Prozent bei einem Bevölkerungsanteil von vielleicht 7 oder 8 Prozent. Es werden auch mehr Weisse von Schwarzen beraubt als umgekehrt, und zwar in absoluten Zahlen, nicht proportional.[..]
Ich bin sicher, dass es in Amerika tiefsitzende Probleme der Ungleichheit gibt, die alle betreffen, aber speziell auch Schwarze. Manche sind institutionell, aber viele haben mit der Kultur und dem Verhalten der Schwarzen selber zu tun. Ich rede vom Graben in der Bildung, von der höheren Kriminalitätsrate, ich rede von der Zerstörung der schwarzen Familien. Sieben von zehn schwarzen Kindern werden ausserhalb der Ehe geboren. Es ist eine Tatsache, dass eine Familienstruktur, in der eine Mutter, aber kein Vater vorkommt, für das Einüben normativer Praktiken in der Gesellschaft ungesund ist, sozial ungesund, weil es verhaltensauffällige Jugendliche produziert.[..] https://www.nzz.ch/international/unruhen-in-den-usa-interview-mit-dem-soziologen-professor-loury-ld.1559746
Die Probleme, die der Professor anspricht, sind genau jene, die es auch bei uns ohne Schwarze gibt. Aber diese Konflikte wollen Linke nicht sehen bzw. negieren diese. Dazu gehört nun mal die Familienzerstörung und weiter gedacht, landen wir wieder beim Feminismus.
Christine
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein