Zuerst ein paar Begrifflichkeiten, sorry, wenn alles altbekannt ist:

Antigen: Das ist das böse Virus, dass von außen eindringt und uns krank macht. Der Körper reagiert darauf mit einer Immunantwort (Antikörper), die i.d.R. durch das Erkennen bestimmter Strukturen des Antigens ausgelöst wird, also man braucht nicht zwingend das komplette Virus. Für SARS-VoV-19 typisch sind die Spike-Proteine in der Corona. Aber es gibt immer mehrere Strukturen, die eine Immunantwort auslösen und deshalb erhält man die besten Immunantworten, je vollständiger das Antigen ist.

Antikörper: Das sind die Guten des Körpers, die das böse Antigen bekämpfen und dafür sorgen, dass unser Körper die Infektion abwehrt. Fieber ist dabei übrigens ein Antreiber der Immunantwort. Manchmal gerät die Immunantwort des Körpers aber auch außer Kontrolle und bekämpft körpereigene Zellen. Typische schwerwiegende Autoimmunerkrankungen sind bspw. Rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose, bei Demenz wird das auch diskutiert.

Impfstoffe: werden normalerweise über 5-10 Jahre entwickelt. Nach ersten Versuchen in der Präklinik (Tierversuche) geht es in die klinische Prüfung am Menschen:
mit 10-20 Probanden werden Verträglichkeit und max. Dosis ermittelt
mit ein paar Hundert Patienten wird die Dosis optimiert.
mit ein paar Tausend wird die Wirkung bestätigt und Nebenwirkungen werden analysiert. Seltene Nebenwirkungen fallen hier aber u.U. noch nicht auf.

Bei schwerwiegenden, unerwarteten Ereignissen (SUSARs) besteht die Notwendigkeit zur Abklärung, ob es einen kausalen Zusammenhang zur Impfung gibt. Das ist Beurteilungssache aber in der Regel gilt: "Sicherheit first".

Jetzt sind Impfstoffe noch mal besonders, anders als "normale" Arzneimittel sollen sie nicht an kranken sondern an gesunden Menschen angewendet werden, um eine Erkrankung abzuwehren, die sie noch gar nicht haben. Da muss man bei der Verträglichkeit also schauen, wie reagiert der Körper sofort, das sind die Impfreaktionen (z.B. nach Hepatitis B tut typischerweise der Arm ein paar Tage weh) und auch, wie reagiert der Körper langfristig.

Bei den aktuell in Zulassung befindlichen Impfstoffen kommen häufig stärkere Grippeähnliche Symptome als Sofortreaktion. Was ich gehört habe, können die ganz schön heftig sein, was ehrlich gesagt nicht akzeptabel ist. Bei den meisten Menschen läuft eine Covid-19 Erkrankung harmloser ab als die möglichen Nebenwirkungen der Impfung.

Problematisch ist vor allem die kurze Beobachtungszeit, mehr als 3-6 Monate können das nicht sein. Da sieht man keine langfristigen Folgen durch den Eingriff in das Immunsystem, die zeigen sich erst nach Jahren.
Zu den klassischen Impfstoffen:

Der klassische Impfstoffe ist das abgeschwächte Original-Virus = Lebendimpfstoff (z.B. Masern oder Röteln-Impfung), bringen die beste Immunantwort, B- und T-Zellen. Sie müssen sehr streng kontrolliert werden, damit sie sicher keine Erkrankung auslösen. Aber es gibt lange Erfahrung damit. Nachteilig ist die aufwendige Herstellung.

Der nächste Klassiker sind inaktivierte Virusvakkzine: Viren werden gezüchtet und mit Formaldehyd abgetötet (z.B. Hepatitis A oder FSME-Impfung). Vorteil: relativ sicher und schneller herzustellen, die Immunantwort ist auch sehr gut, aber schon etwas weniger spezifische T-Zellen als bei Lebendimpfstoffen. Weiterer Vorteil: sie können auch bei immunsupprimierten (das sind auch alte Menschen) angewendet werden.

Weiterhin schon lange erprobt: man nimmt nicht mehr das ganze Virus, sondern nur isolierte Virusproteine (die spezifisch sind, damit der Körper das Ding als Antigen erkennt) (z.B: Hepatitis B-Impfung). Die Immunantwort sind dann hauptsächtlich B-Zellen. Weil die Reaktion nicht so stark ist, müssen diese Impfstoffe mit Adjuvanzien verstärkt und mehrmals verabreicht werden.

Also das war ein kurzer Auszug, was so bekannt und sicher ist. Jetzt zu den neuen, die bereits in Zulassungsprüfung oder zumindest im Rolling Review zur Vorbereitung dieser bei der EMA (europäische Zulassungsbehörde) sind.

Pfizer/BioNtec und Moderna nutzen mRNA-Impfstoffe. Das ist ein völlig neues Impf­prinzip! Dazu gibt es noch keine zugelassenen Impfstoffe und noch keine Erfahrungen in der längerfristigen Anwendung. Der Impfstoff funktioniert so, dass die kodierene Messenger (m) RNA in die Körperzelle gebracht wird und die Körperzelle dann aufgrund der eingebrachten RNA das Antigen selbst produziert (nicht das komplette Virus, nur ein Teil des Spike-Proteins). Und das vom Körper selbst produzierte Antigen wird dann von der körpereigenen Abwehr erkannt und es werden Antikörper dagegen gebildet.

Sorry, aber das schreit doch nach möglichen späteren Autoimmun-Reaktionen. Also das Ding ohne Langzeitdaten in den Markt zu bringen, wäre unter normalen Bedingungen unmöglich. Auch wenn das Risiko, dass RNA in die menschliche DNA eindringt, und diese verändert, praktisch nicht bestehen soll, sollten hier genetische Veränderung und möglicherweise Übertragung des Erbguts auf die nächste Generation untersucht werden, was aber noch nicht erfolgt ist.

Auch die Warnung von Pfizer/BioNtec an Frauen, für mindestens zwei Monate nach der Impfung nicht schwanger zu werden, spricht für längerfristige Risiken, die im Rahmen der kurzen Phase-3 Studie nicht untersucht werden konnten.

Der Impfstoff von Pfizer/BioNtec wurde in Phase 3 an 36.6121 Menschen getestet. In der Placebogruppe gab es innerhalb von 3 Monaten 162 Covid-19 Infektionen (davon 9 schwere Infektionen) und in der Testgruppe gab es 8 Infektionen (eine schwere Infektion). Pfizer errechnet daraus eine Schutzwirkung von 95%. Infektionen nach der dreimonatigen Testphase werden nicht gezählt.

Von rund 19.000 Testpersonen, die den Impfstoff bekamen und zuvor gründlich unter­sucht wurden, hatten innerhalb von zwei Monaten 4 Personen teilweise Gesichts­lähmungen, 3 Personen lebensbedrohliche Erkrankungen, 2 Personen ein anaphylak­tischen Schock und 2 Personen sind gestorben. Das sind die "Suspected Unexpected Serious Adverse Reaktions" (SUSAR) und andere Studien (auch für Corona Impf­stoffe) sind bei weniger gestoppt worden. (Quelle: FDA Paper VRBPAC-12.10.20)

Es wurde nicht(!) getestet, ob der Impfstoff eine "sterile" Immunität erzeugt. Es ist also nicht klar, ob Geimpfte das Virus trotzdem weiter übertragen können ohne selbst Symthome zu zeigen oder ob Geimpfte für das Antigen wirklich steril sind. Bei der diskutierten Einführung eines Impfpass oder der Gewährung von Vorteilen für Geimpfte wäre das es aber die entscheidene Frage, ob die Impfung auch die Ausbreitung reduziert - leider keine Daten dazu.

DNA-Impfstoffe, also Impfstoffe, bei denen die körpereigne DNA verändert wird, sind in der Frage der möglichen Gefahren noch deutlich kritischer zu sehen. Auch dazu sind einige Kandidaten in der Pipeline, die würde ich auf keinen Fall nehmen.

AstraZeneca mit Uni Oxford und JanssenCilag nutzen Vectorbasierte Impfstoffe, bei denen Adenoviren (genetisch modifizierte Viren) die genetische Information für das Spike-Protein tragen. Die Viren infizieren die Körperzellen, vermehren sich aber nicht, die infizierten Zellen produzieren das Antigen, den Rest kennt man mittlerweile. Auch das ist relativ neu, aber hierzu gibt es schon einen zugelassenen Ebola-Impfstoff nach diesem Prinzip und auch Tests zu Zika, RSV (Humanes Respiratorische Synzytial-Virusund) und HIV. Aber auch wieder: der Körper wird genetisch manipuliert, das Antigen zu produzieren.

Also wenn, dann würde ich einen von AstraZeneca oder JanssenCilag nehmen, aber ich warte lieber noch auf einen klassischen Stoff, bei dem das Antigen im Impfstoff enthalten ist und nicht von meinem Körper produziert werden muss.

Mein Fazit: nicht gegen Covid-19 impfen lassen, wenn man nicht zu einer Risikogruppe zählt, sondern das Immunsystem fit halten. Von Sicherheit kann bei einer so kurzen Entwicklungs- und Beobachtungszeit nicht die Rede sein.

Das Risiko durch Impfungen kann man bei einer entsprechenden Nutzen-Risiko-Abwägung evtl. akzeptieren, wenn man zu einer Risiko-Gruppe für eine schwere Infektion zählt.