In einer Recherchen von Bellingcat und The Insider sowie mit Unterstützung von CNN und SPIEGEL wurden die FSB-Überwacher von Navalny demaskiert, ihre Befehlsstrukturen und Verbindungen der beteiligten Personen zur russsichen Chemiewaffenforschung.

Der deutsche Artikel vom SPIEGEL ist hinter einer Paywall, The Insider ist auf Russisch. Die zwei Artikel von Bellingcat sind auf Englisch: Hunting the Hunters beschreibt die Vorgegens­weise und FSB Team of Chemical Weapon Experts präsentiert die Ergebnisse.

Im wesentlichen wurden die PNR Records von Fluggesellschaften im Umfeld von Navalnys Reiserouten gerastert, um Co-Traveller zu finden. Außerdem wurden Location Daten von Handys genutzt. Die Metadaten der Handygespräche der identifizierten FSB Mitarbeiter wurde verwendet, um weitere Beteiligte zu finden, die Befehlsstrukturen zu analysieren und Führungsoffiziere zu identifizieren. (Ein Real-Life Beispiel für Kommunikationsanalyse.)

Die Daten wurden zum größten Teil mit Bitcoins o.ä. auf dem russischen Black Data Market gekauft, da für die Recherche keine polizeilichen Befugnisse zur Verfügung standen.

Die präsentierten Ergebnisse sehen auf den ersten Blick plausibel aus (wobei die Daten aufgrund der fragwürdigen Erhebung natürlich beliebig manipuliert sein könnten). Aber es demostriert eindrucksvoll, welche sensiblen Informationen man aus gigantischen Daten­mengen extrahieren kann, die irgendwo gesammelt und unkontrolliert verkauft werden.

Für den russischen FSB ist die Veröffentlichung eine krasse Schlappe, da sie offensichtlich nicht in der Lage sind, die Kommunikation vertraulich zu gestalten