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Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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wunden Punkt getroffen - "Nazi mich nicht voll" (Gesellschaft)

Sternchen-Experte, Tuesday, 16.03.2021, 04:07 (vor 1136 Tagen) @ Manhood

Vor gut drei Wochen haben die Künstler*innen Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah auf Instagram über Kontinuitäten von Kapital aus der NS-Zeit diskutiert. Besonders der von ihnen geprägte Begriff "Menschen mit Nazihintergrund" hat seitdem im Feuilleton und in sozialen Medien einige Abwehrreflexe provoziert. Offensichtlich haben Hilal und Varatharajah einen wunden Punkt getroffen. - https://www.zeit.de/kultur/2021-03/ns-vergangenheit-nazihintergrund-she-said-buchladen-emilia-von-senger/

Das sind offenbar Menschen mit einem "Sternchen-Hintergrund". Ich würde jetzt gerne mal wissen, wer von den beiden Genannten diese Sternchen-Identität inne hat, sprich hier "divers" ist.


Moshtari Hilal, geboren 1993 in Kabul, ist im Alter von zwei Jahren nach Deutschland emigriert. Ihrer Heimatstadt Kabul stets verbunden geblieben, kehrte sie nach ihrem Abitur dorthin zurück, um die Kunstszene des Landes zu erkunden. Im diesem Rahmen trat sie mit lokalen Künstler*innen in den Dialog und wurde Teil des ersten afghanischen Rockfestivals Sound Central. Sie fertigte Live-Paintings und Street Art an und eröffnete 2016 mit ihrer Ausstellung Empathy won’t save us das interdisziplinäre Festival CLINCH in Hannover. Außerdem wurde sie 2016 zum Literarischen Colloquium Berlin eingeladen, wo sie mit dem mehrfach für seine Werke ausgezeichneten Autor Senthuran Varatharajah ihre Ausstellung The Girl with the Moustache vorstellte.

Heute arbeitet sie weiterhin als freischaffende Künstlerin und studiert an der Universität Hamburg Islam- und Politikwissenschaft. Ihre teilweise autobiographischen Arbeiten wurden unter anderem in Deutschland, Afghanistan und den USA ausgestellt. Ihr Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Vielfalt und Komplexität des heutigen Identitätsbegriffes zu schaffen. Indem sie in ihren Illustrationen hybride Charaktere verbildlicht, hinterfragt sie Stereotype und greift die Idee einer strikten kollektiven Identität an. Die Gesichter auf ihren Porträts erforschen die Möglichkeiten der Schönheit und erzählen ihre eigenen von der Politik geprägten Geschichten.
- https://www.gorki.de/de/ensemble/moshtari-hilal

Ob sie auch die "strikte kollektive Identität" der Muslime hinterfragt und die des afghanischen Tribalismus, die Weiber des eigenen Stammes nicht an Deutsche zu verheiraten?

Ihre Familie ist tamilisch und in den 80er-Jahren aus Sri Lanka nach Deutschland geflohen: Senthuran Varatharajah hat einen Roman über Fluchterfahrungen geschrieben, sein Bruder Sinthujan erforscht die Architektur von Flüchtlingsheimen. Ihre Sicht ist höchst unterschiedlich.

1984 musste die tamilische Familie aus Sri Lanka vor dem Bürgerkrieg fliehen; Senthuran war gerade geboren, Sinthujan kommt 1985 in einem Asylbewerberheim in Bayern zur Welt. Die beiden haben noch einen älteren Bruder. Das Familienleben ist geprägt von dem Wunsch der Eltern, in ihre Heimat zurückzukehren und dem Bewusstsein der Kinder, anders zu sein, erinnert sich Senthuran Varatharajah:

„Wir sind in Bayern groß geworden, in der Nähe von Bamberg. In dieser Stadt waren wir nicht vorgesehen. Wir waren in einer Art ein Fehler und zudem ein sichtbarer Fehler. Ein Fehler, dem man auf der Straße begegnen konnte, den man ansprechen konnte, anschreien und anspucken konnte. Und die Frage ist dann: Wie können wir eine Ordnung für uns finden, in der wir nicht unbedingt einen Platz haben, aber vielleicht uns einen Platz vorstellen können.“

Leben in einer permanenten Aufbruchsstimmung

Sinthujan ergänzt: „Bei uns gab es immer eine permanente Aufbruchsstimmung: Die war zum einen getrieben, von dem Wunsch, zurückkehren zu wollen. Zum anderen von der Angst, hier zu leben. Nach der Wiedervereinigung gab es Solingen, Rostock-Lichtenhagen, Mölln; und diese ganzen Anschläge und Pogrome haben uns auch geprägt. Das heißt: Wir waren eigentlich immer mental gefasst, zu gehen.“

Sie bleiben, Senthuran studiert Theologie und Philosophie, doch er wird nicht – wie sein erster Berufswunsch war – Pfarrer. Er entdeckt das Schreiben, auch, weil er merkt, wie stark die Traumata der Eltern in den Kindern weiterleben. „Ich habe, je älter ich wurde, einfach gemerkt, dass mich diese Themen einholen. Ich habe mich nie als Tamile bezeichnet; und auch heute würde ich diese Identitätszuschreibung am liebsten verweigern. Aber wenn ich es dann doch mache, ist es ein politisches Bekenntnis zu den vielen tamilischen Menschen, die im Krieg gestorben sind. Ein Zeichen der Solidarität, ein Zeichen der Trauer.“

Sein erster Roman „Vor der Zunahme der Zeichen“ ist in einer Art Facebook-Chat geschrieben. Die Social Media seien gerade für Menschen in der Diaspora eine Möglichkeit zusammenzukommen, zu kommunizieren, politisch zu intervenieren, so der Schriftsteller.

Ein Dejà-vu in den heutigen Flüchtlingsheimen

Sinthujan Varatarajah hat politische Geographie studiert; er erforscht unter anderem die Situation in Heimen für Asylbewerber. Als politischer Berater bei der Organisation Open Society Foundation kümmert er sich um Fragen von Migration und Stadtpolitik.

Für seine Doktorarbeit besucht er auch Flüchtlingsheime und erlebt, dass die Geflüchteten einerseits erstaunt sind, jemanden wie ihn dort zu treffen. Aber auch für ihn selbst ist es ein ambivalentes Gefühl. „Eine Art von Vorbildfunktion, die dir quasi aufgezwungen wird: Dass die Menschen sich zum einen nicht vorstellen können, dass eine Person, die so aussieht wie sie, hier die Staatsbürgerschaft hat, hier verankert ist, hier eine Zukunft hat, hier Berufe ausübt, die sie sich gar nicht vorstellen können. Und gleichzeitig ist für uns auch so eine Art von Trauer dabei, zu sehen, dass die Menschen hier noch so leben müssen, wie wir damals.“
- https://www.deutschlandfunkkultur.de/senthuran-und-sinthujan-varatharajah-arbeiten-mit-der.970.de.html?dram:article_id=449343


Die Open Society Foundation ist ein George Soros-Verein.
Zuwanderer und Kinder von Zuwanderern (Entwurzelte) werden genutzt, um weitere Zuwanderer nach Deutschland zu schleusen.

Es ist schon spannend, wer uns da über unsere NS-Zeit belehren will. Normal ist so etwas nicht. Deshalb: "Nazi mich nicht voll"


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