Hasste Marcel Reich-Ranicki wirklich die Frauen? | Frank Elstner Menschen (Allgemein)
Man kann von Reich-Ranicki halten was man will, aber so emotionslos wie das heutige Gesindel im Kulturbetrieb und der Politik war er nicht.
Hasste Marcel Reich-Ranicki wirklich die Frauen? Diese Frage beschäftigte 2001 die Schlagzeilen. Erst der Eklat um seine Kritiker-Kollegin Sigrid Löffler, die ihm nicht „erotisch“ genug war und jetzt der Verriss des neuen Romans von Ulla Hahn „Das verborgene Wort“ in der Sendung „Das Literarische Quartett“. War die Kritik alleine auf den Roman bezogen, oder hatte Marcel Reich-Ranicki wirklich ein Problem mit Frauen in der Literatur?
Marcel Reich-Ranicki war seit Jahrzehnten der erfolgreichste, der wirkungsvollste und deshalb auch umstrittenste Literaturkritiker Deutschlands. Mehr als er kann ein Kritiker wohl nicht erreichen. Wie niemand sonst hat er das literarische Leben der Gegenwart mit geprägtMarcel Reich-Ranickis TV-Karriere war ein einziges produktives Missverständnis: Obwohl er alle Regeln des Mediums missachtete, gelang es ihm mit seinem „Literarischen Quartett“, das Feuilleton ins Fernsehen zu bringen. Nach der letzten Folge des "Literarischen Quartetts" im Dezember 2001 wurde Marcel Reich-Ranicki im Februar 2002 "Solist". 13 Jahre hatte die Ära des "Literarischen Quartetts" gedauert, die Sendung "Reich-Ranicki Solo" blieb ein kurzes, ein Jahr währendes Intermezzo. Insgesamt neun Folgen sendete das ZDF, die erste am 3. Februar, die letzte am 3. Dezember 2002. Das Gespräch mit Prof. Marcel Reich-Ranicki führte ich am_27.10.2001 in Baden-Baden
https://www.youtube.com/watch?v=n0Ei02Kj_pA