Mikis Theodorakis - ein großer Mann ist gestorben / Deutsche Linke werden ihn nicht vereinnahmen können. (Männer)
Der Komponist und Musiker Mikis Theodorakis ist heute im Alter von 96 Jahren in seiner griechischen Heimat in Athen gestorben. Das ist ein großer Verlust für die europäische Kultur.
Es geht schon los, dass deutsche Linke ihn zu vereinnahmen suchen - Linken-Politiker Klaus Lederer auf Twitter beispielsweise.
Doch der linke Theodorakis hat immer über den Horizont geschaut und als Mann seine eigenen, persönlichen, nicht ideologiefixierten Meinungen und Überzeugungen vertreten.
1989 hat er für die Konservativen als Parteiloser kandidiert. Er wollte, dass die Menschen über Partei- und Gesinnungsgrenzen miteinander reden und einander respektieren.
Er war konsequent antimilitaristisch, auch als gewendete Linke gegen Jugoslawien bomben ließen.
Er war ein Patriot, wie sich das deutsche Selbsthass-Linke nicht vorstellen können.
Und genau deswegen, auf Basis seines tiefen Nationalbewusstseins, hat er sich für den Ausgleich mit der Türkei und die Freundschaft mit Türken eingesetzt.
Und auch wenn er Terrorismus entschieden verdammt hat, stellte er klar, dass Palästina um seine Rechte gebracht wird. Ihr Idol können deutsche Linke, die mehrheitlich einseitig Pro-Israel sind, aus Theodorakis nicht basteln.
Der NATO-gestützten Diktatur in Griechenland hat er kulturell die Stirn geboten.
Und was hat er für ein Werk hinterlassen! Ein Gigant!
Tipp auf YouTube: Das von ihm dirigierte Konzert 1974 im Karaiskakis Stadion von Athen.