Das Unausgesprochene im Diskurs (Allgemein)
Bezug: http://www.phillymag.com/articles/white-philly/
So wie die BIEN, d.h. das in Einzelwesen aufgeteilte, aber eine Einheit bildende Bienenvolk, durch Austausch von Säften entsteht, so entsteht menschliche Gemeinschaft durch den Austausch von Worten und Signalen. Wer eine gut gefüllte Gaststätte besucht, versteht, was ich meine: den durch die vielen Gespräche erzeugten Geräuschpegel.
Wir erzeugen durch diesen Gedankenaustausch ein kollektives Bewußtsein, schaffen unser Weltbild, verfestigen unsere Gruppenzugehörigkeit und grenzen dadurch auch aus.
Interessant wird es, wenn alle etwas wissen, aber keiner darüber spricht. Dann wird die Leerstelle zum Begriff, das Monster im Raum, und die Nichtkommunikation ist noch wirksamer, als die Kommunikation. Denn der Schwarze bleibt ein Neger, auch wenn man ihn Afrogermane nennt, und selbstverständlich sind Sinti und Roma Zigeuner, auch wenn man sie so nicht nennt.
In sofern ist auch Neusprech keine Lösung, denn wir sind auch in der Lage mit Leerstellen zu kommunizieren. Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass wir die heiklen Fragen einfach verdängen. D.h. wir plappern das offiziell gewünschte, organisieren unser Leben aber um das Monster herum.
Das merken heute schon Frauen, die an einer festen Beziehung interessiert sind. Die jungen Männer kalkulieren die Kosten des Feminismus und der männerfeindlichen Justiz ein und bieten nur noch freie Partnerschaften an.
Auch an diesem Effekt wird Feminismus scheitern.
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.