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Eine Million ohne Wohnung - Wohnungslosigkeit ein "sozialer Skandal" (Politik)

Marvin, Sunday, 12.12.2021, 18:28 (vor 937 Tagen)

Fast eine Million Menschen in Deutschland gelten als wohnungslos. Zu lange hat die Politik das Problem verdrängt. Politik und Forschung sind sich einig: Es besteht Handlungsbedarf.
Beratungsstellen, Notunterkünfte, Tagestreffs unterschiedlichster Träger arbeiten gegen ein immer gewaltigeres Problem an. Trotz Arbeit oder Rente reicht bei vielen das Geld nicht mehr für ein festes Zuhause. Oft verstecken sie sich in Autos, Garagen, Kellern.

Wie Andreas F. in Bayern, der nach einer Firmenpleite zeitweise arbeitslos war und mit seinen Kindern aus der gemeinsamen Wohnung raus musste. Die Geschwister kamen bei Freunden unter, ihr Vater übernachtet in einem Keller von Bekannten.

Eine der Töchter, die sich wieder ein gemeinsames, richtiges Zuhause wünscht, ist sich sicher: Niemand sollte so leben.

Betroffene
Herauszufinden, welche Hilfe sie bekommen könnten und wie, fällt vielen in so einer Situation sehr schwer. Das Angebot ist groß - aber auch unübersichtlich und regional extrem verschieden.

Viele Wohnungslose verzichten aus Scham auf Hilfen

Aus Scham fragen viele Betroffenen nicht richtig nach und die kommunalen Hilfssysteme sind völlig überlastet. Für Expertinnen wie Sozialanthropologin Luisa Schneider vom Max-Planck-Institut Halle liegt das vor allem an einer fehlenden nationalen Strategie.

"Im Moment befinden wir uns in einer Situation, in der wir Wohnungslosigkeit managen und nicht lösen", so Schneider.

Wenn wir unsere Sozialstruktur nicht ändern, werden diese Zahlen [der Wohnungslosen] explodieren und sie sind auch mit unserem aktuellen Hilfssystem nicht zu lösen.

Luisa Schneider, Sozialanthropologin
Fast eine Million ohne Wohnung - Dunkelziffer hoch

Schätzungen zufolge steigt die Zahl der Wohnungslosen seit 2008 stetig an. Inzwischen könnten es laut Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe fast eine Million Betroffene sein. Um aber das Ausmaß erfassen und langfristig angehen zu können, fordern Sozialverbände bereits seit 20 Jahren konkrete offizielle Erhebungen.

Von einem "sozialen Skandal" sprechen Soziologen. Jahrelang habe die Politik beim Thema Wohnungslosigkeit nicht gehandelt, nicht rechtzeitig gegengesteuert. Alle angekündigten "Wohnraumoffensiven" blieben aus. Die SPD war die letzten acht Jahre mitverantwortlich.

Kühnert: Regierung muss handeln

Jetzt hat die neue Ampel-Regierung in den Koalitionsvertrag einen nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit aufgenommen. Pro Jahr sollen 100.000 Sozialwohnungen neu geschaffen werden. Zumal sich Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung der EU-Staaten verpflichtet hat: Bis 2030 soll niemand mehr auf der Straße leben müssen.

Nach jahrelangem Wegsehen aller Parteien, sieht SPD-Vizeparteichef Kevin Kühnert darin einen Handlungsauftrag für die kommenden Regierungsjahre: "Das ist wie mit Klimaabkommen, die man schließt. Wo man dann auch nicht kurz danach darüber diskutieren kann, ob man es jetzt wirklich ernst gemeint hat."

Das Ziel darf nicht mehr zur Diskussion stehen.

Kevin Kühnert, SPD-Vize

Bis tatsächlich gehandelt wird, liegt die Last auf den vielen Menschen, die wohnungslos sind.

https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/wohnungslos-obdachlos-ampel-kuehnert-100.htmL

Offenbar spielt Corona keine Rolle mehr, wenn Menschen obdachlos sind und Deutschland EU-weit einsamer Spitzenreiter ist, was Obdachlosigkeit betrifft!


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