Offener Brief an eine dumme ungelernte grüne Göre. (Politik)
für Ihre selbstbewusste, emotionale Rede im Bundestag im Rahmen der Impfdebatte haben Sie Lob, aber auch Kritik „vor allem aus der konservativen und rechtspopulistischen Ecke“1 geerntet, wie ich im Kölner Stadt-Anzeiger lesen konnte.
Ich bin etwas älter als Sie, zähle mich aber als berufstätige Mutter mit kleinen Kindern auch noch zu den jungen Frauen. Bis vor kurzem war ich Anhängerin der Grünen, da ich eine Politik für die Rettung des Klimas und Einsatz gegen Diskrimierung sowie Freiheit für alle Menschen unbedingt unterstütze — Ihre Partei vertritt meine Werte.2 In der Corona-Pandemie wurden bei den Grünen allerdings vermehrt Stimmen laut, die mich verwunderten. Auch Ihre Stimme wurde sehr laut und sie haben in Ihrer Rede die Frage gestellt: „Wissen Sie noch, was Sie gemacht haben, als Sie 21 waren?“ Ja, das weiß ich noch.
Mit 21 Jahren habe ich Medizin studiert und in der Pflege gearbeitet. In meiner Freizeit habe ich mich ehrenamtlich im Sportverein engagiert und Kinder aus einem Heim begleitet. In den Semesterferien habe ich ein dreimonatiges Pflegepraktikum in einem großen privatisierten Universitätsklinikum3 absolviert. Dort habe ich jeweils zwölf Tage am Stück abwechselnd in der Früh- und Spätschicht durchgearbeitet, danach war ein Wochenende frei. Für Feiern und Party war ich an diesen zwei Tagen zu erschöpft, denn am Montag danach ging es um 6 Uhr in der Früh wieder los. Ich lernte in wenigen Tagen die praktischen Grundlagen der Pflege und musste im Akkord Patient:innen waschen, Essen verteilen, Infusionen abhängen, Anti-Thrombose-Spritzen geben und vieles mehr — die Station brauchte bei der geringen Zahl an Pflegepersonal dringend meinen vollen Einsatz. Ich half täglich eine Vielzahl an Patient:innen mit teils schweren Erkrankungen zu versorgen und erlebte in diesem Alter, dass das Leben endlich ist. Ich durfte im OP miterleben, wie einem Mann mit lebensbedrohlicher Atemnot durch einen Luftröhrenschnitt das Leben gerettet wurde und musste ertragen, dass ein anderer Patient an einem rasant wachsenden Tumor innerhalb weniger Wochen starb. Später arbeitete ich u.a. auch auf der Intensivstation. Der Stationsleiter stellte mir beim ersten Rundgang zwei Patient:innen mit Guillain- Barré-Syndrom (GBS) vor. Bei der 18-Jährigen Patientin war diese Erkrankung, bei welcher sich Lähmungen von Händen und Füßen schleichend über den ganzen Körper ausbreiten, durch eine Grippe-Impfung ausgelöst worden. Patient:innen mit GBS können sich nicht mehr bewegen und müssen bei Schwäche der Atemmuskulatur beatmet werden, um zu überleben. Manche spüren allerdings weiterhin jede Falte im Laken, ohne dies mitteilen zu können. Größte Umsicht und Empathie sind hier notwendig, um das Leben dieser Patient:innen erträglich zu machen. Die junge Patientin hat es geschafft, sie ist nach einigen Monaten wieder auf die Beine gekommen. Der andere Patient nicht.
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- Offener Brief an eine dumme ungelernte grüne Göre. -
El Hotzo,
25.03.2022, 13:21
- Die dumme Nuss, die den Brief geschrieben haben soll, hat genau das... - Grüner Teuefel, 25.03.2022, 16:39