Würzburg: Prozessbeginn zehn Monate nach Messerattacke – Täter schuldunfähig (Gewalt)
Bericht vom Feindsender RT
Fast 30 Verhandlungstage und 13 Nebenkläger: Am Freitag hat der Prozess um den Messerangriff auf arglose Menschen in Würzburg begonnen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Täter bei der Attacke schuldunfähig war, und will eine dauerhafte Unterbringung in einer Psychiatrie.
Am Freitag hat der Prozess um den tödlichen Messerangriff auf mehrere Menschen in Würzburg begonnen. Das Landgericht verhandelt bis in den Spätsommer. Fast 30 Verhandlungstage sind angesetzt, es gibt 13 Nebenkläger. Als Täter gilt ein Mann aus Somalia, der am späten Nachmittag des 25. Juni 2021 in der Innenstadt von Würzburg mit einem Messer zahlreiche Menschen angegriffen hatte. Drei Frauen im Alter von 24, 49 und 82 Jahren wurden getötet, neun weitere Menschen verletzt. Sechs davon schwer. Das jüngste Opfer war ein 11-jähriges Mädchen, das beim Angriff schwere Verletzungen erlitt. Gutachter halten Messerstecher von Würzburg für schuldunfähig
Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Mann dreifachen Mord vor, außerdem versuchten Mord in elf Fällen. Er soll sich laut Schilderungen von Augenzeugen zunächst in der Kaufhauskette Woolworth aus der Auslage ein Küchenmesser mit einer Klingenlänge von rund 30 Zentimetern geschnappt und dann damit begonnen haben, wahllos Menschen zu attackieren. Die meisten seiner Opfer waren Frauen.
Die Generalstaatsanwaltschaft München geht davon aus, dass der Flüchtling bei der Attacke schuldunfähig war. Daher gibt es in dem Fall keine Anklage, sondern eine sogenannte Antragsschrift auf ein Sicherungsverfahren. An dessen Ende könnte die dauerhafte Unterbringung des Somaliers in einer Psychiatrie stehen. Als Motiv vermutet die Generalstaatsanwaltschaft Hass auf Deutschland durch eine als ungerecht empfundene Behandlung.
Während der Attacke soll er mindestens zweimal den Ausruf "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen haben. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, schließen die Ermittler jedoch ein islamistisches Motiv aus.
Die Täterschaft des Mannes gilt als erwiesen. Der mutmaßlich 33-Jährige – sein Geburtsdatum ist nicht sicher bekannt – kam 2015 offenbar ohne Pass als Flüchtling nach Deutschland. Seither fiel er mehrmals wegen psychischer Probleme auf. Bis zum Tattag hatten die Behörden aber nach eigenen Angaben keine Hinweise darauf, dass der Mann andere Menschen gefährden könnte. Gutachtern zufolge soll der Somalier paranoid schizophren sein.
Zum Prozessauftakt äußerte sich der Mann zunächst nur zu seinem Geburtsdatum. Demnach sei er 1989 geboren. Auf die Frage des Vorsitzenden Richters, an welchem Tag dies gewesen sei, sagte der 33-Jährige mit Hilfe einer Übersetzerin: "Ich meine, mich zu erinnern, dass meine Mutter gesagt hat, im Dezember."
Nach Worten seines Verteidigers habe sich der mutmaßlich 33-Jährige für seine Tat entschuldigt und sein Mitgefühl ausgedrückt. "Er bedauert das Leid, das er vor allem den Opfern und den Angehörigen zugefügt hat", sagte Anwalt Hans-Jochen Schrepfer am Freitag zu Prozessauftakt vor dem Landgericht Würzburg.
Dass der Täter sich selbst entschuldigt ist eine bewusste Verhöhnung der Opfer. Man kann sich nicht selbst entschuldigen! Man kann nur um Entschuldigung bitten!
Rainer
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