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Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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Neue Sparte bei T-Hetzline (Allgemein)

Pack, Tuesday, 13.12.2022, 16:58 (vor 711 Tagen)

Witze erzehlen bei T.Online/ neue Sparte "Witze erzählen"

Corona
Warum die Impfungen nichts mit den Todeszahlen zu tun haben

AfD-Mitglieder behaupten, es bestehe ein Zusammenhang zwischen den Corona-Impfungen und den zuletzt hohen Todeszahlen. Ein Experte erklärt die Denkfehler.

Am Montag trat der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Martin Sichert, vor die Presse und präsentierte eine Auswertung von Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Demnach gab es ab dem ersten Quartal 2021 deutlich mehr Sterbefälle mit den Todesursachen "Plötzlich eingetretener Tod" und "Sonstige ungenau oder nicht näher bezeichnete Todesursachen" und "Todeseintritt innerhalb von weniger als 24 Stunden nach Beginn der Symptome, ohne anderweitige Angabe".

Sichert leitete daraus die Forderung ab, die Corona-Impfungen auszusetzen, bis ausgeschlossen werden könne, dass die Zunahme darauf zurückzuführen sei. Er forderte zudem eine Auswertung der Zahlen durch das Paul-Ehrlich- und das Robert Koch-Institut.
"Keine Kausalzusammenhänge"

Die KBV reagierte umgehend und teilte mit, auf Basis der an die AfD übermittelten Daten ließen sich keine Kausalzusammenhänge zwischen Covid-19-Schutzimpfungen und Todesfällen herstellen. "Aus Sicht der KBV handelt es sich bei der dargestellten Zunahme der Todesfälle in den Quartalen I-IV 2021 und Quartal I 2022 größtenteils um eine pandemiebedingte Übersterblichkeit." Dies hebe nochmals die Bedeutung der Impfung als wirksame Maßnahme zur Verhinderung von schweren Verlaufsformen bis hin zu Todesfällen hervor. "Ohne die Impfung wäre die Übersterblichkeit wahrscheinlich weit höher gewesen."

Einen Tag später trendete bei Twitter der Hashtag "ploetzlichundunerwartet". Corona-Leugner und Verschwörungsgläubige orakelten über einen Zusammenhang zwischen Impfung und erhöhter Sterberate.

Doch Experten halten die Rückschlüsse für nicht plausibel. Bei t-online erklärt der Mathematiker Kristan Schneider die Denkfehler dahinter.

Herr Schneider, übersetzt gesprochen sagt die AfD: Die Impfungen könnten tödlich sein – und bedient damit ein Schwurbler-Narrativ von den bösen mRNA-Impfstoffen. Was halten Sie davon?

Kristan Schneider: Das ist natürlich Unsinn und letztlich dem Populismus der Partei geschuldet, die sich anscheinend nicht scheut, auch in der Szene der Corona-Leugner ihre Wähler zu suchen.

Beim Blick auf die Zahlen zeigt sich allerdings: Ab dem 1. Quartal 2021 ist ein deutlicher Anstieg der Sterberate zu sehen. Die Biontech-Impfung wurde im Dezember 2020 zugelassen. Daraus soll offenbar der Zusammenhang konstruiert werden.

Richtig, die Impfungen wurden Ende Dezember 2020 zugelassen und kamen dann nach Weihnachten bei uns an. Doch die Vakzine waren sehr rar am Anfang und so auch die Impftermine. Das galt bis weit hinein ins Jahr 2021. Der statistische Effekt kann sich also gar nicht abbilden, selbst wenn die Impfungen sehr schnell tödlich wirken würden.

Wo es kaum Impftermine und wenig Impfstoff gab, kann die Impfung ja kaum der Grund für den Anstieg der Todeszahlen sein. Und im 1. Quartal 2021 war die Übersterblichkeit vor allem im Januar hoch, als wenige geimpft waren. Im Februar und März, als die Impfkampagne Fahrt aufnahm, war die Sterblichkeit geringer als in den Jahren vor der Pandemie, das wurde natürlich verschwiegen.

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