Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Eine Tendenz der GRÜNEN zur Rhino-Partei ist nicht mehr abzustreiten! (Allgemein)

Gustlhuber, Wednesday, 04.01.2023, 21:31 (vor 639 Tagen) @ Pack

Parti Rhinocéros

Der Parti Rhinocéros (frz. für Rhinozerospartei; engl. Rhinoceros Party; kurz Rhino) war von 1963 bis 1993 eine eingetragene politische Partei in Kanada, die zunächst vor allem in Québec antrat. Ziel der Partei waren politische Satire und die Lächerlichmachung der Machthaber, und sie stellte kurios-absurde Forderungen und Wahlversprechen zur Unterhaltung der Öffentlichkeit auf. Ihr selbsterklärter Grundsatz war das Wahlversprechen, keins der eigenen Wahlversprechen zu halten. 1980 kündigte die Partei zudem an, falls sie jemals eine Wahl gewinnen sollte, sich sofort aufzulösen und Neuwahlen zu erzwingen – die Parteimitglieder fänden Wahlen so unterhaltsam, dass sie sie ständig abhalten wollten.

Die Partei gewann zeit ihres Bestehens kein einziges Mandat. Ihre besten Ergebnisse waren 1980 der zweithöchste Stimmenanteil in zwei Wahlkreisen und 1984 das insgesamt vierthöchste Abschneiden auf Bundesebene. 1988 hatte die Partei etwa 33.000 Mitglieder in Kanada, über 1.000 Mitglieder in den USA sowie Unterstützer in Belgien, Frankreich und den Niederlanden; Mitgliedschaften waren auf Lebenszeit für 5 Dollar erhältlich.

Die Rhinozerospartei unterhielt nach eigenen Angaben ein formales Bündnis mit der britischen Official Monster Raving Loony Party.

Logo und Wahlspruch

Die Partei sah sich als geistiger Erbe der brasilianischen Partido Cacareco (port.: Cacarecopartei), die 1958 aus Protest gegen die übrigen Kandidaten das Nashornweibchen Cacareco des örtlichen Zoos für die Stadtratswahlen von São Paulo aufgestellt hatte; Cacareco gewann mit Abstand die meisten Stimmen (fast 100.000). Die kanadische Partei wählte nach dem brasilianischen Vorbild das Nashorn Cornelius I. aus dem Granby Zoo nahe Montreal als Vorsitzenden. Ein Nashorn sei, so erklärte die Partei, ein optimales Symbol, weil es ebenso wie Politiker eine dicke Haut habe, schwer von Begriff sei, sich langsam bewege, aber bei Gefahr sehr schnell werden könne.In den 1980er Jahren bezeichnete der Wahlkampfleiter (campaign manager) Charlie McKenzie Nashörner als Prototyp eines Politikers: „kurzsichtig, grau, dickhäutig, und es suhlt sich gerne im Dreck.“ Als Logo benutzte die Partei den berühmten Nashorn-Holzschnitt von Albrecht Dürer, gekrönt von dem ironischen Spruch D’une mare à l’autre (frz. für „von einem Tümpel zum anderen“); die Worte spielen auf Kanadas ähnlich klingendes lateinisches Motto a mari usque ad mare („von einem Meer zum anderen“) an.

Politische Ansichten

Die Rhinozerospartei entwickelte und verbreitete ihre Ansichten und Wahlsprüche einerseits auf nationaler Ebene, andererseits ließ sie auch den einzelnen Kandidaten Raum, auf regionaler Ebene ihre eigenen Ideen und Slogans einzusetzen. So verteilte Penny Hoar (1952–1997), eine unregistrierte Rhinozeroskandidatin, die sich für geschützten Sex einsetzte, 1993 in Toronto Kondome unter dem Slogan „Politiker betrügen – schützen Sie sich“ (im engl. Original deutlichere sexuelle Anspielung: Politicians screw you – protect yourself).Der Kandidat Ted „not too“ Sharp (engl. für: Ted „nicht zu“ Intelligent) plante unter anderem, zur Stärkung von Kanadas Militär die Antarktis in den nördlichen Polarkreis zu ziehen, damit Kanada anschließend die gesamte Kälte der Welt kontrolliere; bei Ausbruch des nächsten Kalten Krieges sei das Land dann unschlagbar.

Auch sonst waren die Wahlversprechen der Rhinozerospartei von Humor geprägt. Dazu gehörten:

- Widerruf des physikalischen Gesetzes der Schwerkraft (1984 durch Kandidat Richard „the Troll“ Schaller)
- Bereitstellung höherer Bildung durch den Bau höherer Schulgebäude (engl. provide higher education by building taller schools)
- Einführung von Englisch, Französisch und Analphabetismus als Kanadas drei offizielle Landessprachen
- Schaffung des weltgrößten Parkplatzes durch Asphaltierung der Provinz Manitoba
- Einebnung der Rocky Mountains, damit die Einwohner von Alberta den Sonnenuntergang über dem Pazifik sehen könnten
- Aufstauung des Sankt-Lorenz-Stroms, um Montreal zum Venedig von Nordamerika zu machen
- Abschaffung der Umwelt, weil es so schwer sei, sie sauber zu halten, und sie so viel Platz verbrauche
- Annexion der Vereinigten Staaten als drittes kanadisches Territorium nach dem Yukon und den Northwest Territories (Nunavut existierte noch nicht), um den ausländischen Einfluss auf Kanadas natürliche Ressourcen auszuschalten
- Ende der Kriminalität durch Abschaffung aller Gesetze
- Einstellung von mehr Militärkapellen, um Kanadas NATO-Verpflichtungen nachzukommen
- Allmähliche Einführung des Linksverkehrs über fünf Jahre: Anfangs sollten nur große Lastwagen und Traktoren links fahren, später auch Busse und schließlich selbst kleinere Autos und Fahrradfahrer
- Abzahlung der kanadischen Staatsschulden per Kreditkarte (Kandidat Richard „the Troll“ Schaller)
- Verringerung des Energieverbrauchs durch ein Gesetz, das einen niedrigeren Siedepunkt für Wasser vorschreibt
- Kriegserklärung an Belgien, weil die belgische Comicfigur Tim (aus Tim und Struppi) im Band Tim im Kongo ein Nashorn tötet (in der Originalversion sprengt Tim ein lebendes Nashorn in die Luft, was in deutschen Ausgaben bis 2007 jedoch meist durch ein Missgeschick des Nashorns ersetzt wurde. Der Krieg würde abgesagt, falls Belgien Miesmuscheln und einen Kasten belgisches Bier zum Hauptquartier der Rhinozerospartei in Montreal brächte – was die belgische Botschaft in Ottawa wirklich in die Tat umsetzte.)
- Anstrich der 400-km-Grenze für den kanadischen Hochsee-Fischfang in Wasserfarbe, damit kanadische Fische stets wüssten, wo sie sich befänden
- Verbot der (wegen ihrer Kälte gefürchteten) kanadischen Winter
- Umwandlung des Trans-Canada Highway in eine Einbahnstraße
- Umtausch von Kanadas Währung in Kaugummi, damit man Inflation (wörtlich: Aufblähen) und Deflation (wörtlich: Luftablassen) je nach Wunsch regeln könnte Spende eines kostenfreien Nashorns an jeden aufstrebenden Künstler in Kanada
- Zählung der Thousand Islands, um zu prüfen, ob die US-Amerikaner einige gestohlen hätten

Quelle


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