Bei der Abschaffung des Bargelds arbeiten Banken und Politik Hand in Hand. Dabei gehen sie raffiniert in kleinen Schritten vor. Haben sie Erfolg mit ihrem Plan, werden die Konsequenzen dramatisch sein
Mit erschreckender Geschwindigkeit werden Banknoten und Geldmünzen aus dem Verkehr gedrängt. Nachdem wir uns 2002 von der D-Mark verabschieden und dann 2010 hinnehmen mussten, dass die Europäische Union zu einer Schuldenunion umgestaltet wird, geht es jetzt ans Eingemachte: unser Bargeld.
Der neue Chef der Deutschen Bank, John Cryan, machte beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar 2016 einen massiven Vorstoß zur Bargeldabschaffung: Cash sei fürchterlich teuer und ineffizient. Bargeld helfe nur noch Geldwäschern und anderen Kriminellen, ihre Geschäfte zu verschleiern. Deswegen werde es in den nächsten zehn Jahren wohl verschwinden.
Bargeld wird in die Nähe von Terrorismus gerückt
„War on Cash“ – „Krieg gegen das Bargeld“: Das klingt ähnlich wie „Krieg gegen den Terrorismus“. Das ist kein Zufall. Bargeld soll in die Nähe von Terrorismus und Kriminalität gerückt werden. Manchmal wird auch argumentiert, Bargeld sei unhygienisch oder ineffizient. In der schönen neuen Welt ohne Bargeld soll es uns allen viel besser gehen.
Dabei würde sich der Traum einer Welt ohne Bargeld sehr schnell als Alptraum entpuppen, genau wie die schöne neue Welt aus dem gleichnamigen Zukunftsroman von Aldous Huxley. Am 24. Februar 2016 lief im „heute journal“ ein Beitrag, der in locker-flockig neutralem Ton beschrieb, dass in Schweden mittlerweile Versuchspersonen ein kleiner Bezahlchip unter die Haut der rechten Hand eingepflanzt wird. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht – aber mir gruselt bei dem Gedanken.
Der Text ist ein Auszug
. Es ist im Ullstein-Verlag erschienen. Max Otte ist Professor für internationale BWL und Unternehmensanalyse an der Hochschule Worms und der Universität Graz sowie Leiter des von ihm gegründeten Instituts für Vermögensentwicklung und unabhängiger Fondsmanager. 2006 warnte er vor der später hereinbrechenden Finanzkrise; sein Buch "Der Crash kommt" stand monatelang auf den Bestsellerlisten.
Unsere Freiheit ist bedroht
Eine bargeldlose Welt würde uns unserer Freiheit berauben und uns zu schutzlosen Subjekten eines allmächtigen Systems machen. Eine Staats- und Konzernwirtschaft, der wir restlos ausgeliefert sind:
In einer bargeldlosen Wirtschaft würden wir zwangsläufig zu „Geiseln der Banken“ gemacht, so "Handelsblatt"-Journalist Norbert Häring, Deutschlands wohl bestinformierter und hartnäckigster Gegner der Bargeldabschaffer.
Wenn die (weitgehend) bargeldlose Wirtschaft umgesetzt ist, könnten bankrotte westliche Industrienationen einen „Neustart“ unseres Währungssystems inklusive weitreichender Enteignungen durchführen.
Ihr ganzes Leben wird durchsichtig. Alle Ihre Käufe und Verkäufe sind bekannt und auf ewig registriert. Es gibt keine Geheimnisse mehr – zumindest keine, die etwas kosten.
Ihre Konsumgewohnheiten wandern in extrem leistungsfähige Datenbanken. Ihr Profil wird zum Eigentum einer oder mehrerer Konzerne. Ihr Profil wird zur Ware. SIE werden zur Ware.
Das „System“ – seien es Staaten oder Konzerne – hätte Methoden der Wirtschaftslenkung, von der man in früheren Planwirtschaften nur träumen konnte. Unliebsame Waren könnten individuell gesperrt oder verteuert werden. Oder Waren werden nur zeitweilig oder an bestimmte Orte geliefert. Der Preis bestimmt sich nach der individuellen Zahlungsfähigkeit.
Politisch unliebsamen Personen kann man einfach den Saft abdrehen, also das Geld sperren.
Die bargeldlose Welt nähert sich rasend
Was noch 2010 undenkbar war, ist heute bedrohlich nahegerückt. Von der Idee einiger Ökonomen, die in Deutschland Kenneth Rogoff 2014 zum ersten Mal bei einem Vortrag im Münchner Ifo-Institut vertrat, bis zu einem Vorschlag Wolfgang Schäubles, bargeldlose Zahlungen auf maximal 5000 Euro zu begrenzen, dauerte es nur wenig mehr als ein Jahr. Die Europäische Zentralbank (EZB) unter Ex-Goldman-Sachs-Manager Mario Draghi hat sich dafür ausgesprochen, 500-Euro-Noten abzuschaffen. Und in der EU werden einheitliche Obergrenzen für Bargeldzahlungen diskutiert – angeblich, weil man den Terrorismus bekämpfen will.
Die Bargeldabschaffung wäre der letzte Sargnagel für unsere Demokratie
In Deutschland bevorzugten 2014 noch 62 Prozent das Bargeld – und das aus gutem Grund. Schon wenn Bargeld in die Randbereiche des Zahlungsverkehrs abgedrängt wird, lässt sich ein Kontrollstaat mit verfeinerten Methoden einführen. Ein solcher Komplex aus Staaten und Großkonzernen wäre dann keine „DDR light“, wie der Fondsmanager Felix Zulauf formulierte sondern eine „DDR 2.0“, ein optimierter Überwachungsstaat. Die weitgehende Bargeldabschaffung wäre der letzte Sargnagel für unsere in weiten Bereichen bereits ausgehöhlte Demokratie. Schon jetzt werden wir massiv überwacht. Schon jetzt sind die Konzernlobbys sehr mächtig geworden. Schon jetzt hat sich eine Oberschicht gebildet, die weitgehend leistungsfreie Einkommen bezieht. (…)
Gegen die Abschaffung des Bargelds können Sie sich wehren
Noch ist es nicht zu spät. Gegen die Bargeldabschaffung können Sie effektiver zivilen Widerstand leisten als gegen viele andere Eingriffe des Staats. Denn Geld ist ein Rechtsgut. Mit dem Angriff gegen das Bargeld greifen wir auch den Rechtsstaat an. Noch haben wir viele unabhängige Gerichte. Nutzen Sie Ihren Spielraum!
https://www.focus.de/finanzen/recht/ende-des-bargelds-optimierter-ueberwachungsstaat-ohne-bargeld-droht-uns-eine-ddr-2-0_id_5520554.html
Blackout / Stromausfall, da ist keine Karten-Zahlung mehr möglich! Die Eliten / Politik wissen ganz genau, warum sie das Bargeld abschaffen wollen. Mit Sicherheit nicht zum Wohle des Volkes, sondern um ihr eigenes Wohl!