Wenn Frauen Frauen diskriminieren (Allgemein)
Wirbel um neue Regelung
Surferin will nicht gegen trans Frauen antreten
Wie wird mit trans Menschen im Profisport umgegangen? Diese Frage stellt sich derzeit im Surfen. Eine der besten Athletinnen ist mit dem aktuellen Umgang nicht einverstanden.
Die professionelle Surferin Bethany Hamilton spricht sich gegen trans Frauen in den Wettkämpfen der World Surf League der Frauen aus. "Die World Surf League (WSL) hat offiziell bestätigt, dass körperlich männliche Transgender-Athleten in der Frauenklasse antreten dürfen. Aber das führt bei mir als Athletin mit 15 Jahren Erfahrung zu Sorgen", sagte sie auf ihrem Instagram-Profil.
"Ich habe Liebe für die ganze Menschheit, ungeachtet ihrer Unterschiede", stellte Hamilton zu Beginn des Videos klar. Dennoch würde sie es nicht gut finden, wenn trans Frauen bei den weiblichen Meisterschaften antreten. Der Grund: sie hätten physisch andere Voraussetzungen als die Konkurrenten, hätten beispielsweise die konditionellen Basics eines Mannes. Einige ihrer Kolleginnen hätten ähnliche Sorgen, würden sich aber nicht trauen, diese öffentlich anzusprechen.
Wie die WSL ankündigte, dürfen künftig auch gebürtige Männer an den weiblichen Wettkämpfen teilnehmen. Voraussetzung: Sie können über einen Zeitraum von zwölf Monaten einen geringen Testosteronspiegel vorweisen.
Mit Hamilton spricht sich nun die erste prominente Surferin gegen diese Regelung aus. Die 33-Jährige gehört zudem zu den bekanntesten Surferinnen der Welt, unter anderem dadurch, dass sie seit einer Hai-Attacke nur einen Arm hat.
Hamilton kündigt WSL-Rücktritt an
Anstatt trans Frauen in der Damen-Klasse antreten zu lassen, schlägt Hamilton einen eigenen Wettbewerb für die Betroffenen vor. So könnten etwaige Ungerechtigkeiten umgangen werden. Weil sie unzufrieden mit der neuen Regel ist, kündigte Hamilton an, vorerst nicht mehr an den Wettkämpfen der WSL teilzunehmen. "Ich persönlich werde nicht antreten oder die World Surf League unterstützen, wenn diese Regel bestehen bleibt." Aufgrund des angedrohten Rücktritts stellt sich die Frage, ob die WSL an ihrer Regelung festhält, handelt es sich bei Hamilton doch um eines der Aushängeschilder des internationalen Surfsports.
Die Reaktionen auf das Statement Hamiltons fallen derweil gespalten aus. Andrew Bogut, ehemaliger australischer Basketballer, teilte den Post der Surferin und kommentierte mit den Worten "courage" (zu deutsch: Mut) und dem Hashtag "standup" (zu deutsch: steh auf).
Allerdings gab es auch kritische Reaktionen. Unter dem besagten Instagram-Profil sind auch viele Gegenstimmen zu finden. Eine Reaktion der WSL gibt es noch nicht.
Da sind wir Männer doch wesentlich Toleranter und vor allem Empathischer!