Wer hätte das gedacht?: Besonders Frauen stark bestroffen (Allgemein)
Große Studie
Diese Lebensmittel könnten das Krebsrisiko erhöhen
Bratwurst, Pizza, vegane Schnitzel: Hochverarbeitete Lebensmittel sind beliebt. Gesund sind sie jedoch nicht – auch das Krebsrisiko könnten sie erhöhen.
Dass bestimmte Lebensmittel einen Einfluss auf das Krebsrisiko haben können, ist in der Wissenschaft bekannt. Nun kommen zu dieser Liste auch bestimmte industriell hergestellte Lebensmittel, sogenannte hochverarbeitete Lebensmittel.
Eine neue Beobachtungsstudie aus dem Fachjournal "The Lancet" stellt die These auf, dass der häufige Verzehr von sogenannten hochverarbeiteten Lebensmitteln mit einem Anstieg von Krebserkrankungen und krebsbedingten Todesfällen verbunden ist.
Süßigkeiten, frittierte Snacks oder Fertiggerichte enthalten meist viel Salz, Fett und Zucker beziehungsweise Süßstoffe. Dadurch sind sie geschmacklich so optimiert, dass sie einem Großteil der Menschen sehr gut schmecken. Zusätzlich haben hochverarbeitete Lebensmittel den Vorteil, dass sie meist direkt verzehrt werden können – viel Geschmack für wenig Aufwand. Daher sind die Produkte sehr beliebt und dominieren inzwischen die Supermarktregale.
Was ist an hochverarbeiteten Lebensmitteln bedenklich?
Hochverarbeitete Lebensmittel enthalten allerdings auch eine Reihe von Zusatzstoffen, die Konsistenz, Geschmack und Haltbarkeit verbessern sollen. Hinzu kommen in einigen Fällen Verunreinigungen oder Schadstoffe: Krebserregendes Acrylamid etwa entsteht bei der Herstellung kohlenhydrathaltiger Lebensmittel, wenn diese zu stark erhitzt werden.
Aber auch Weichmacher wie Phthalate oder Bisphenole aus Plastikverpackungen können in die Nahrungsmittel übertreten. Nähr- und Ballaststoffe hingegen sind nur in geringen Mengen enthalten.
Besonders Frauen stark bestroffen
Für die Studie befragten die Wissenschaftler mehr als 200.000 Männer und Frauen aus England über ihre Ernährungsgewohnheiten. Anhand dieser Angaben wurden sie in vier Gruppen eingeteilt: Von einem sehr niedrigen Konsum an hochverarbeiteten Lebensmitteln bis zu einem sehr hohen Konsum. Anschließend wurde über zehn Jahre beobachtet, wie viele der Menschen an Krebs erkrankten.
Das Ergebnis: Bis Ende 2021 waren über 15.000 Probanden an Krebs erkrankt und etwa 4.000 daran gestorben. Insgesamt haben die Forscher des Imperial College London 34 verschiedene Krebserkrankungen mit dem Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln in Beziehung gesetzt. Welche Inhaltsstoffe genau dafür verantwortlich sind, konnten sie jedoch nicht identifizieren.
Ein vermehrter Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel sei daher mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen insgesamt verbunden sowie mit einem höheren Risiko, an Krebs zu sterben. Im Speziellen hat sich vor allem bei Frauen das Risiko für ein Karzinom in den Eierstöcken (Ovarialkarzinom) stark erhöht.
Neue Studie ist kein eindeutiger Beweis
Dennoch kann die Studie nur als Hinweis gedeutet werden: Den direkten Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln und einem höheren Krebsrisiko kann sie nicht beweisen.
Der Grund: Es gab noch sehr viele andere Faktoren, die das Krebsrisiko beeinflussen können. Dazu gehören unter anderem:
Höhere Kalorienaufnahme
Menschen, die sehr viele hochverarbeiteten Lebensmittel verzehren, nehmen auch sehr viele Kalorien auf. Die Folge war, dass im oberen Viertel etwa 30 Prozent der Teilnehmer fettleibig waren gegenüber 15 Prozent im unteren Viertel. Übergewicht an sich gilt bereits als Risikofaktor für viele verschiedene Erkrankungen.
Insgesamt ungesünderer Lebensstil
Ein hoher Konsum an hochverarbeiteten Lebensmitteln geht insgesamt mit einem ungesünderen Lebensstil einher. In der Studie rauchten die Menschen häufiger, bewegten sich weniger, litten häufiger unter einem Diabetes, Bluthochdruck oder auch einer Depression.
Geringeres Einkommen
Der hohe Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel war auch mit einem niedrigen Bildungsstand und einem geringen Einkommen verbunden. Diese Faktoren können sich auf ein ungünstiges Gesundheitsverhalten von Menschen auswirken.
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