Sind Frauen die besseren Outperformer in der Wirtschaft? (Feminismus)
Heute mal etwas aus der Wirtschaft. Wurde jahrelang erzählt, dass Frauen ohnehin ALLES besser können und viel mehr Unternehmen leiten sollten, sozialer seien, kollegialer sowieso, erfolgreicher, empathischer, ach, schlicht Alles gute auf der Welt verkörpern, welches endlich nun auch in der Wirtschaft durch Quote und Co Einzug finden sollte, so merkt man offensichtlih mittlerweile, dass es erfundener Humbug ist.
Das "Aktien-Newsletter" der WELT wagt sich da interessanterweise sehr deutlich aus der Deckung. Hier Auszüge:
The big picture: Die Thyssen-Krupp-Aktie rauschte gestern um 13 Prozent in die Tiefe. Grund ist ein Wechsel an der Spitze. Vorstandschefin Martina Merz wird am 1. Juni gehen. Sie war gekommen, um den Laden umzukrempeln. Das hat sie auch in der Aufzugsparte getan, ebenso hat sie kleinere Verkäufe getätigt. Zuletzt war der Vertrag um fünf Jahre bis Ende März 2028 verlängert worden. Ein Ausstieg zum jetzigen Zeitpunkt ist daher eine große Überraschung und deutet darauf hin, dass es bei den ausstehenden Veränderungen noch Hürden geben könnte.
Die Börsenbilanz von Merz ist verheerend. Seit Amtsantritt hat die Thyssen-Krupp-Aktie 48 Prozent verloren, Konkurrent ArcelorMittal hat im gleichen Zeitraum sogar 103 Prozent gewonnen. Dort führen zwei Männer die Geschäfte. Wir möchten damit nicht sagen, dass Männer die besseren Manager sind, aber die Formel, dass Frauen am Steuer für Outperformance sorgen, gilt eben auch nicht.
Warum das wichtig ist: Auf jeden Fall ist der Weggang von Merz ein Rückschlag für die Vertretung von Frauen in großen deutschen Unternehmen. Merz war bei Thyssen-Krupp eine beliebte Führungspersönlichkeit, die Mitarbeiter lobten ihren kollegialen Führungsstil und ihre kritische Auseinandersetzung mit den Managementteams der Geschäftsbereiche.
Nachfolger wird nun ein Mann. Es handelt sich um Miguel Ángel López Borrego, der momentan Interimschef Chef der Norma Group, einem Auto- und Industriezulieferer, ist. Ob er den Laden drehen kann, ist fraglich.
Zehn Frauen haben den Vorstandsvorsitz in einem der 160 führenden deutschen Börsenunternehmen inne: Yvonne Rostock bei der Cewe Stiftung, Sonja Wärntges bei DIC Asset, Helen Giza bei Fresenius Medical Care, Marika Lulay bei GFT Technologies, Belén Garijo bei Merck, Petra von Strombeck bei New Work, Britta Giesen bei Pfeiffer Vacuum und Melissa di Donato bei Suse. Konstantina Kanellopoulos ist Co-CEO bei Deutsche Wohnen.