Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Offener Brief an den Vorsitzenden der Piratenpartei, Bernd Schlömer (Allgemein)

H.-Norbert ⌂ @, Nordhessen und an (auf) der Ostsee, Friday, 22.03.2013, 16:47 (vor 4267 Tagen)

Offener Brief an den Vorsitzenden der Piratenpartei, Bernd Schlömer

Ahoi Bernd,

mit Verwunderung habe ich erfahren, dass am 6./7.4 2013 eine "PiratinnenKon" in Berlin abgehalten wird.

http://wiki.piratenpartei.de/PiratinnenKon

Anlass für diese Veranstaltung soll ein Interview sein, das Du der Süddeutschen Zeitung gegeben hast.

http://www.sueddeutsche.de/politik/piratenchef-schloemer-wir-muessen-koepfe-zeigen-1.1589369

Auf die Frage "Brauchen die Piraten eine Frauenquote?"

hast Du geantwortet: "Die Quote ist in der Piratenpartei bei internen Abstimmungen abgelehnt worden. In aktuellen Diskussion wird letztendlich darüber gesprochen, wie man Menschen fördern kann. Ich fordere alle Frauen auf, sich auch um Ämter und Mandate zu bewerben - und das geschieht ja zunehmend. In Nordrhein-Westfalen hat die Aufstellungsversammlung gerade eine Frau auf Platz eins der Bundestagswahlliste gewählt. Wir müssen Frauen fördern und fordern. Nicht nur fördern."

Das war der Aufhänger dafür, dass Feministen in der Piratenpartei eine Diskussion über die Rolle von Frauen initiierten. Diese soll nun in Form einer Konferenz stattfinden, die laut Beschluss des Vorstands vom 20.2.2013 mit 1800,- Euro finanziert wird.

Was hast Du eigentlich so verwerfliches in dem Interview gesagt, das diesen feministischen Aufschrei erklärt?

Vor allem aber: Welcher Klabautermann hat Dich geritten, eine Konferenz nur für Frauen zu wollen? Das widerspricht nicht nur demokratischen Grundsätzen, sondern und vor allem auch piratigen Tugenden.

"An Tag 1 sind deshalb alle Frauen, Queer und alle an der Gleichstellung der Frauen in der Gesellschaft interessierten Menschen eingeladen." Aha, Männer sollen also ausgeschlossen sein, es sei denn, sie befürworten die "Gleichstellung" von Frauen. Wohlgemerkt, es geht den Initiatorinnen nicht um die Gleichberechtigung (wie sie im GG festgeschrieben ist) sondern um Gleichstellung, wie sie Feministen fordern.

In der Diskussion zur Einladung wurde für und wider vorgetragen:

http://berlin.piratenpartei.de/2013/03/05/einladung-zur-piratinnenkon-am-6-7-april-2013-in-berlin/

Aus einem Diskussionsbeitrag dort:

"und nun sind wir bei einer der hinterhältigsten Strategien, die sich der Feminismus hat einfallen lassen: Die GLEICHBERECHTIGUNG und die GLEICHSTELLUNG werden in einen Topf geworfen. Genau das tust Du hier. Gleichberechtigung ist aber, dass jeder, ohne Berücksichtigung des Geschlechts (der Rasse, der Hautfarbe, der Ethnie, der Religion etc. von mir aus auch der Haarfarbe) die gleichen Rechte hat. Gleichstellung ist, das jeder Rothaarige etc. etc. in der Statistik genau so häufig vorkommt wie ein … (blond, schwarz, braun …) (der Rasse, der Hautfarbe, der Ethnie, der Religion etc.)." …

Ja, in Statistiken ist scheinbar eine Benachteiligung von Frauen erkennbar, wenn man sie finden will. Sobald aber alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden, ist festzustellen: Frauen sind heute in Deutschland nicht benachteiligt. Im Gegenteil: Ich kenne kein Gesetz, das Frauen gegenüber Männern benachteiligt. Aber es gibt Gesetze, die ausdrücklich Männer gegenüber Frauen benachteiligen. Beispiele: Beschneidung von Genitalien, Wehrpflicht (die zur Zeit lediglich ausgesetzt ist), Exhibitionismus.

Um nicht zu überflüssigen Wiederholungen zu kommen bitte ich Dich, die Kommentare unter der Einladung zu lesen.

Jede Frau, die das passive Wahlrecht hat (also praktisch alle), kann in der Politik Verantwortung übernehmen. Da hält sie keine "gläserne Decke" und kein böser Männerbund ab. Es ist lediglich das statistisch gesehen geringere Interesse von Frauen, sich in der Politik zu engagieren, wenn sie weniger häufig in Parteien und Parlamenten zu finden sind als Männer.

Was würde geschehen, wenn die Piratenpartei eine Frauenquote einführen würde? Die relativ wenigen Frauen würden in einem falschen Verhältnis zu Posten kommen, selbst wenn andere Piraten besser geeignet wären. Und alle Frauen, die Posten ergattert haben müssten sich unausgesprochen die Frage gefallen lassen, ob sie nur wegen der Quote zu diesem Posten gekommen sind. Damit würden aber alle Frauen, die wegen ihrer Qualifikation gewählt wurden, diskriminiert.

Dir wird beim Lesen der Diskussionsbeiträge auch auffallen, dass Christiane diese dort unterdrückt, das aber gleichzeitig bestreitet.

Am 20.3. hat die Piratenpartei einen weiteren Baustein auf dem Weg zu einer der feministischen Ideologie verpflichteten Partei erstellt.

Auf der Startseite des Internetauftritts der Piratenpartei wurde ein Beitrag zum "Equal Pay Day" von Anke veröffentlicht. Der "Equal Pay Day" gehört zum Handwerkszeug der Opferindustrie, das Frauen als benachteiligt darstellt. Dazu werden Statistiken willkürlich interpretiert und die Ergebnisse im Sinne der Opferindustrie dargestellt. Ich verzichte hier auf eine ausführliche Beschreibung, bitte sieh Dir dazu die Kommentare unter Ankes Beitrag an.

http://www.piratenpartei.de/2013/03/20/equal-pay-day-frauen-arbeiten-immer-noch-80-tage-mehr-fur-den-gleichen-lohn/

Ich wünsche mir von einem Vorsitzenden der Piratenpartei, dass er genügend Rückgrat besitzt, um hinter seinem eigenen Interview in einer Zeitung zu stehen.

Ich wünsche mir vom gesamten Vorstand, dass er sich nicht von einer kleinen aber lautstarken Gruppe instrumentalisieren lässt.

Ich wünsche mir, dass die Piratenpartei nicht zu einer feministischen Partei wird. "Grüne light" mit Augenklappe sind überflüssig, da es bereits die Grünen mit ihrem grundgesetzwidrigen Frauenstatut als Teil ihrer Satzung gibt.

Die PiratinnenKon wird stattfinden. Wer sich die Planungen zu dieser ansieht, wird feststellen, dass das Ergebnis bereits feststeht. Die Piratenpartei darf dieses Ergebnis nicht als Meinung der Piratenpartei verkünden, sondern als das was es ist: Die Zusammenfassung der Wünsche eines kleinen, aber lautstarken feministischen Teils der Piratenpartei. Diese spricht für diese Minderheit, aber keinesfalls für alle Piraten.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert

(Dieser Offene Brief ist u.a. nachzulesen unter http://www.NUlb.de/OffenerBrief.html)

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www.Stiefkindadoption.de

Linkkorrektur

Flint ⌂ @, Friday, 22.03.2013, 18:42 (vor 4267 Tagen) @ H.-Norbert

(Dieser Offene Brief ist u.a. nachzulesen unter http://www.NUlb.de/OffenerBrief.html)

Der Link mit dem Klammer-zu - Symbol funktioniert nicht.

Hier der richtige Link:

http://www.NUlb.de/OffenerBrief.html

Flint

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Der Maskulist
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Thomas Mann

Frage

Sigmundus Alkus, Friday, 22.03.2013, 23:41 (vor 4267 Tagen) @ H.-Norbert

Wie stehen denn die Chancen, dass sich die Stimmung wieder kippen, die feministische Verseuchung rückgängig machen läßt?

Antwort

H.-Norbert ⌂ @, Nordhessen und an (auf) der Ostsee, Saturday, 23.03.2013, 08:31 (vor 4267 Tagen) @ Sigmundus Alkus

Schlecht.

Schon bevor das feministische Neusprech den Piraten zwingend vorgeschrieben ist, spricht Johannes Ponader die Piraten mit "Liebe Pirat*innen, " an:

http://vorstand.piratenpartei.de/


"Wir benutzen bewusst das Gender-Sternchen * um zu zeigen, dass wir feministisch aktive Männer und andere Eichhörnchen selbstverständlich einschließen wollen."

http://wiki.piratenpartei.de/PiratinnenKon

Damit schließt er die nicht-feministischen heterosexuellen Piraten, also die mehrheit der Mitglieder, aus.

--
www.Stiefkindadoption.de

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"Privilegienmuschis"

Cyrus V. Miller ⌂ @, Saturday, 23.03.2013, 10:09 (vor 4266 Tagen) @ H.-Norbert
bearbeitet von Cyrus V. Miller, Saturday, 23.03.2013, 10:19

Man muß sich die fadenscheinige Begründung der Pirattinnen für die angebliche "Notwendigkeit" der Fezi-PiratinnenKon mal genau anschauen:

http://wiki.piratenpartei.de/PiratinnenKon

Zitat:
"Aus der Unzufriedenheit von vielen Pirat*innen mit einem Interview, das Bernd Schlömer der Süddeutschen Zeitung u.a. zum Thema 'Frauen in der Piratenpartei' gab, ist eine große Chance entstanden."

"Unzufriedenheit" mit dem Interview, soso.
Schauen wir mal im Original bei der Süddeutschen, was er gesagt hat:

http://www.sueddeutsche.de/politik/piratenchef-schloemer-wir-muessen-koepfe-zeigen-1.1589369

Das Interview ist völlig harmlos und ermuntert sogar explizit zur Förderung von Frauen.
Worüber regen sich die Weiber also auf und sind "unzufrieden", fragt man sich da?

Doch halt - da steht in einem winzigen Nebensatz:
"Wir müssen Frauen fördern und fordern. Nicht nur fördern."

Hier begeht der Vorstand das eigentliche, unfassbare Sakrileg:
Man(n) hat von Frauen nichts zu "fordern" oder gar die Erbringung einer Leistung zu erwarten!

Im Gegenteil - den Damen sind bequeme, leistungsfreie Quotenpöstchen und sichere Listenplätze bei Wahlen zu stellen. Selbstverständlich unter Umgehung des mühsamen "Sich-Hocharbeitens" in der Partei durch Engagement und Einsatz.

Schon klar, daß die Privilegienmuschis "unzufrieden" sind und erst mal eine Konferenz brauchen, um dem pöhsen Vorstand das "Fordern" auszutreiben.

Mal schauen, was dabei rauskommt.
Wenn der Vorstand hier einknickt, ist das der endgültige Dammbruch für die Piratenpartei.

[image]

Antwort

Detektor, Saturday, 23.03.2013, 12:38 (vor 4266 Tagen) @ H.-Norbert

Schon bevor das feministische Neusprech den Piraten zwingend vorgeschrieben ist, spricht Johannes Ponader die Piraten mit "Liebe Pirat*innen, " an

Der will sich vielleicht auch nicht groß machen, weil er wegen seiner Hartz-IV-Geschichte ohnehin schon angreifbar genug ist. Sonst kommt das prompt wieder aufs Tapet und alle reiten darauf herum, wenn er sich reckt.

Dann sich halt lieber windschlüpfrig machen.

--
Linker Männerrechtler - "Dö Pöst"

Offener Brief an den Vorsitzenden der Piratenpartei, Bernd Schlömer

Christine ⌂ @, Saturday, 23.03.2013, 12:24 (vor 4266 Tagen) @ H.-Norbert

Als ich gestern per Zufall folgenden Film sah:

Flucht aus dem Höllenkerker
Die außergewöhnliche Geschichte der waghalsigen Rettung von sechs irischen Rebellen aus dem berüchtigten Straflager im australischen Fremantle 1876.

da gingen mir kurioserweise "unsere" Piraten durch den Kopf, die sich mal anschickten, u.a. für Freiheit und Bürgerrechte zu kämpfen.

Schaut man sich den oben verlinkten Film an und was Männer früher alles gewagt haben, um Menschen zur Freiheit zu verhelfen, dann könnte ich fast nur noch weinen, mit was für Themen sich unsere Piraten heute beschäftigen. Gerade die Themen Freiheit und Bürgerrechte beinhalten mittlerweile so viele Themenfelder, die beackert werden müssten und der Feminismus gehört garantiert nicht dazu.

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

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