Die mediale Parallelwelt gauckelt sich immer noch eine Demokratieblase vor. (GEZ)
Auf Marktplätzen soll der Stimmung im Volk nachgespürt werden
Müsste der Sender also nicht jeden Pfennig, den er ausgibt, mit Blick auf jene Menschen investieren, die ihn am liebsten abschaffen würden? Und, wenn ja: Wie soll diese große Rückholaktion aussehen? Kann man im Osten überhaupt noch einmal eine Begeisterung für öffentlich-rechtliches Fernsehen entfachen?
Wer im neuen Mima den Versuch einer Selbstlegitimierung sehen will, der wird erst einmal stutzig. Denn der besonders beitragsstörrische Teil der ostdeutschen Bevölkerung wählt AfD und ist zwischen 35 und 50 Jahre alt. Nicht gerade die Zielgruppe des Mima, das zumindest im Moment für eine ältere, im Osten eher CDU-wählende Zielgruppe sendet.
Etwas daran ändern – und vielleicht auch mehr ostdeutsche Zuschauer ansprechen – soll die Rubrik „MIMAfragt“. Hier will das Mima eine übers ganze Land verstreute Community aufbauen und pflegen. Zuschauermeinungen sollen per Live-Abstimmung mit QR-Code ins Fernsehen geholt werden. Und Reporterinnen und Reporter sollen in jeder Sendung auf den Marktplätzen der Republik der Stimmungslage im Volk nachfühlen.
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In der Tagesschau wird Bayrisch gesprochen – warum kein Sächsisch?
„Journalismus der Zukunft muss auch Teilhabe ermöglichen“, sagt MDR-Chefredakteurin Krittian. Was bedeute: Nicht nur Meinungen abzufragen, sondern auch die Argumente dahinter zu verstehen. „Insofern verstehen wir uns auch als Raum für Debatten und Dialog.“
Krittian glaubt, dass der Journalismus von heute mehr wie soziale Medien funktionieren müsse. Dort seien es die Menschen längst gewohnt, ihre Meinung abzugeben. Daher „MIMAfragt“: als großes Mitmach-, nicht nur Zuhörformat im Ersten. „Ich finde, das ist überhaupt nicht provinziell, sondern eine Antwort auf Nachrichtenmüdigkeit“, sagt Krittian, noch einmal an den provinzängstlichen Hauptstadtreporter gerichtet.
An dieser Stelle eine vielleicht zunächst etwas seltsam anmutende, aber an sich völlig berechtigte Frage: Wird im neuen Mima nun gesächselt? Schließlich würde sich ein Experte aus Würselen im WDR-Morgenmagazin nicht scheuen, rheinisch zu sprechen. In der Tagesschau hört man Korrespondenten freimütig bayrisch und norddeutsch parlieren. Allein die Ostdeutschen verbiegen ihren Dialekt, so gut es geht.
Auf Marktplätzen wollen sie Volkes Meinung erfragen, mit QR-Code soll man online voten ... die haben doch einen Knall. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Zwangsabgabe für die GEZ seit Jahren ab. Der Widerstand im Volke ist groß. Es gibt kaum eine Demo, auf der nicht die Abschaffung dieser Repressionssteuer gefordert wird, für deren Nichtzahlung Menschen sogar von der Berliner Junta und deren Freisleretten eingekerkert werden. Also ab jetzt Volkes Meinung zu erfragen, kommt reichlich spät. Wenn die das bisher nicht mitbekommen haben, dann ist bei denen grundsätzlich etwas nicht in Ordnung. Deren "neue Maßnahmen" zur "Publikumserweiterung" sind quasi die Einladung zur Beerdigung einer Leiche, die bereits vor Jahren verscharrt wurde. Man kann das Volk nicht "zurückgewinnen", der Zug ist abgefahren. Man sollte die ÖR jetzt, anlehnend am deren mediale Regierungsunterstützung, wieder impfen und boostern, dann sterben sie hoffentlich lautlos weg. Es wäre ein humanes Ende.
Und ob die Tagesschau in bayerischem oder sächsischem Dialekt vorgertragen wird, ist den Leuten scheißegal. Scheiß bleibt Scheiße. Man kann nur hoffen, dass nicht über Farsi oder irgendeine afrikanische Sprache nachgedacht wird. Mittlerweile halte ich es für wahrscheinlich, dass die Tagesschau nicht mehr in Deutsch gesendet wird und sich nach den Zeiten des Abendgebets der Musels richtet.
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