Schöne Musikerin (Allgemein)
Provokantes Berlinale-Outfit
Musikerin Peaches setzt mit Unterhose politisches Statement
Die kanadische Musikerin Peaches stellte auf der Berlinale den Dokumentarfilm "Teaches of Peaches" vor. Auf dem Red Carpet trug sie ein ganz besonderes Outfit.
Bei der Berlinale schreiten derzeit nationale und internationale Stars über den roten Teppich. Für die Sängerin Peaches sind die 74. Internationalen Filmfestspiele in Berlin etwas ganz Besonderes, denn auch der Film "Teaches of Peaches" feiert dort Premiere. Dabei geht es um ihre "The Teaches of Peaches Anniversary Tour" – von der Ideenfindung für die Bühnenshow über die Proben bis zu den Konzerten ließ sich die kanadische Musikerin von Kameras begleiten.
Peaches ist es wichtig, mit ihrer Musik eine Botschaft zu transportieren. Sie selbst sieht sich als feministische Performancekünstlerin, widmet sich seit über zwei Jahrzehnten dem Kampf gegen Genderstereotype. Immer wieder stellt Merrill Beth Nisker, wie die Sängerin mit bürgerlichem Namen heißt, soziale Normen infrage und setzt sich für LGBTQIA-Rechte ein. Nun hat sie auch ihren Berlinale-Auftritt für eine politische Botschaft genutzt.
Am Mittwoch, dem 21. Februar, posierte Peaches für die Fotografen am Potsdamer Platz. Sie trug einen bodenlangen Ledermantel. Mit Schimmerelementen war die Silhouette eines Frauenkörpers auf das Kleidungsstück gedruckt. Zusätzlich hatte der Mantel auf der Rückseite einen langen Schlitz, während auf der Vorderseite zahlreiche Knöpfe befestigt waren.
Obwohl Peaches an diesem Abend keinen BH trug, entscheid sie sich dafür, ihren Mantel nur mit einem Knopf zu schließen. Aus gutem Grund: Sie wollte den Blick auf ihre Unterhose freilegen. Auf dem nudefarbenen Stoff war ein Sticker mit dem Schriftzug "FCK AFD" zu sehen – ein Protestsymbol gegen die rechtspopulistische Partei AfD. Nicht nur auf dem Red Carpet machte die 57-Jährige immer wieder auf die Botschaft auf ihrem Körper aufmerksam, sondern rückte sie auch auf der Bühne im Kinosaal in den Fokus.
Peaches lebt seit 15 Jahren in Berlin. In einem Berlinale-Talk mit Radio Eins erklärte die gebürtige Kanadierin kürzlich, warum ihr politisches Engagement wichtig ist: "Ich möchte einfach, dass Menschen so sein können, wie sie nun einmal sind. Das war schon immer meine Botschaft – und dafür setze ich mich ein.
Peaches ist nicht die erste Künstlerin, die die diesjährige Berlinale für eine Protestaktion nutzt. Bereits bei der Eröffnungsfeier positionierten sich einige Schauspielerinnen und Schauspieler gegen Rechtsextremismus. Filmschaffende wie Jella Haase und Katja Riemann riefen "Defend Democracy" (zu Deutsch: "Verteidigt die Demokratie") und hielten dazu Handylichter in die Luft. Hintergrund der Proteste war eine Debatte um die Ein- und Ausladung mehrerer AfD-Politiker zur Eröffnungsgala.