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Neue Studie
60 Prozent der Deutschen sehen Zuwanderung als Chance
Menschen in Deutschland machen sich Gedanken über Zuwanderung, doch die Willkommenskultur empfindet eine Mehrheit der Befragten als intakt. Das zeigt eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung.
Laut der am Dienstag veröffentlichten Studie erwarten 78 Prozent der Befragten durch Zuwanderung Mehrkosten für den Sozialstaat. 74 Prozent befürchten Wohnungsnot in Ballungsräumen, und 71 Prozent sind besorgt wegen möglicher Probleme in den Schulen.
Zugleich sehen 73 Prozent der Teilnehmer jedoch eine Willkommenskultur bei der Bevölkerung in den Kommunen gegenüber Migrantinnen und Migranten, die zu Arbeits- oder Bildungszwecken nach Deutschland kommen. 53 Prozent nehmen diese Haltung laut Umfrage gegenüber Menschen wahr, die als Geflüchtete nach Deutschland kommen.
Weder Ängste noch Bereitschaft zur Aufnahme sind gestiegen
Bei staatlichen Stellen der Kommunen sehen 78 Prozent eine Willkommenskultur gegenüber Migranten, die zu Arbeits- und Ausbildungszwecken einwandern. 67 Prozent der Befragten nehmen eine solche offene Grundeinstellung bei den Kommunen auch gegenüber Geflüchteten wahr.
Damit liegen die Sorgen vor möglichen wirtschaftlichen und sozialen Folgen verstärkter Migration auf einem ähnlichen Niveau wie 2017. In den Jahren zwischen 2018 und 2021 waren die Sorgen angesichts der Folgen von Migration gefallen, ab 2022 wieder gestiegen. Nur die Angst vor Wohnungsnot stieg von 65 Prozent (2017) auf 74 Prozent (2024).
Die Wahrnehmung der Willkommenskultur blieb im langfristigen Vergleich weitgehend stabil. 2017 nahmen 70 Prozent eine offene Haltung bei der Bevölkerung vor Ort gegenüber Migrantinnen und Migranten wahr, die zu Arbeits- und Bildungszwecken nach Deutschland kommen (heute 73 Prozent). Der entsprechende Wert für Flüchtlinge lag in jenem Jahr bei 59 Prozent (heute 53 Prozent).
Über 60 Prozent sehen Migration als Chance
Zurzeit sieht eine Mehrheit der Befragten Migration weiterhin als Chance. 63 Prozent meinen, dass Migration wichtig für die Ansiedlung internationaler Firmen sei. 62 Prozent glauben, dass sie gegen die Überalterung helfe. 61 Prozent sind der Ansicht, Zuwanderung mache das Leben in Deutschland interessanter.
Weitere interessante Ergebnisse: Junge Menschen bis 29 Jahre sehen durchweg häufiger positive und seltener negative Folgen von Zuwanderung als der Durchschnitt der Befragten. Personen mit Migrationshintergrund sehen häufiger wirtschaftliche Vorteile von Zuwanderung und ungleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ostdeutsche sind skeptischer gegenüber Zuwanderung. Menschen mit höherer Bildung nehmen häufiger deren Vorteile wahr, Frauen sehen öfter Handlungsbedarf zur Bekämpfung von Benachteiligung.
Migration wird mit Sorge und Zuversicht zugleich gesehen
Nach Angaben der Stiftung, die ihre Befragungen zur Willkommenskultur seit 2012 organisiert, ist eine ambivalente Haltung der Bevölkerung gegenüber Migration typisch. Es würden generell positive wie negative Auswirkungen erwartet. Gleichzeitig werde aber größtenteils doch "eine offene Haltung" bei der Bevölkerung und den Kommunen wahrgenommen.
"Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Skepsis gegenüber Migration vorwiegend nicht auf eine ablehnende Haltung gegenüber den zugewanderten Menschen zurückzuführen ist – sondern vor allem auf die Sorge um die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kapazitäten für eine gelingende Aufnahme und Integration", erklärte die Integrationsexpertin der Bertelsmann-Stiftung, Ulrike Wieland. Für die Untersuchung wurden im Oktober des vergangenen Jahres etwa 2.000 Menschen im Alter ab 14 Jahren befragt.
Vor allem der Jüdische Anteil der Menschen.
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