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Mit deutschem Geld (Allgemein)

Pack, Tuesday, 19.03.2024, 13:56 (vor 248 Tagen)

Mit deutschem Geld
So sammelt Tschechien weltweit Munition für die Ukraine

800.000 Stück Munition für die Ukraine sind sicher, weitere 700.000 Stück könnten mit der passenden Finanzierung dazukommen. 18 Länder sollen das Projekt bereits unterstützen.

Der Mangel an Artilleriemunition ist das größte Problem für die Ukraine im Kampf gegen Russland. Die tschechische Regierung will dabei nun helfen und stellt Medienberichten zufolge Hunderttausende Stück Munition in Aussicht.

Tschechiens Beauftragter für die Ukraine erklärte dem tschechischen Nachrichtenportal "Aktuálně": "800.000 Stück Munition sind nur der erste Meilenstein". Spätestens zu Juni sei mit der ersten Lieferung zu rechnen. Doch woher kommt die Munition, welche Länder beteiligen sich und was kostet die Initiative? t-online gibt einen Überblick.
Woher kommt die Munition?

Tschechische Regierungsbeamte suchen auf der ganzen Welt nach Munition, schreibt die tschechische Zeitung "Respekt". Hinter den Kulissen sollen vor allem inländische Rüstungsunternehmen die Kontakte in die verschiedenen Länder vermittelt haben, die Regierungsbeamten führten dann die offiziellen Verhandlungen. Um welche Länder es sich genau handelt, ist allerdings geheim.

Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) gehören zu den Munitionslieferanten auch "einige Verbündete Russlands". Spekulationen zufolge könnte unter anderem die Türkei zu den Lieferanten gehören und auch Südafrika und Südkorea sind im Gespräch, schreibt das ZDF. Offizielle Bestätigungen gibt es dafür allerdings nicht.

Fest steht aber: Die 800.000 Stück Munition, die Tschechien der Ukraine bereits zugesagt hat, sind "Respekt" zufolge alle außerhalb der EU zusammengekommen. Zudem sollen bereits 700.000 weitere identifiziert sein, die mit zusätzlichen Mitteln gekauft werden könnten.
Wer beteiligt sich finanziell?

Neben der Organisation übernimmt Tschechien auch einen Teil der Finanzierung – wie viel genau ist laut "Aktuálně" bisher noch unklar. Daneben sollen 18 Länder ihre Beteiligung zugesagt haben, zuletzt Portugal mit 100 Millionen Euro. Die engsten Partner seien Dänemark und die Niederlande, daneben unterstützen aber auch Schweden, Polen, Norwegen, Belgien, Frankreich die Initiative, schreibt das ZDF. Mit Kanada beteiligt sich auch ein außereuropäisches Land.

Deutschland habe über 500 Millionen Euro zugesagt, schreibt das "WSJ" unter Berufung auf tschechische Beamte – die bei weitem größte Summe aller Teilnehmer.
Wie soll die Munition in die Ukraine gelangen?

Auch die Logistik wird von Tschechien übernommen. Die Lieferungen der Munition sollen entweder über die tschechische Grenze oder über Drittländer erfolgen, sodass jede direkte Verbindung zwischen dem Lieferland und der Ukraine vermieden wird, schreibt das "WSJ". Dadurch sollen die Lieferanten Moskau nicht bekannt werden.
Wieso engagiert sich Tschechien so aktiv?

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Der strategische Sondergesandter für die Ukraine, Tomas Kopecny, erklärte dem "WSJ", die Vergangenheit der Tschechischen Republik als sowjetischer Satellit habe die harte Linie seines Landes in Bezug auf den Krieg geprägt. Die tschechische Regierung hält eine russische Niederlage in der Ukraine für unabdingbar und glaubt nicht an Verhandlungen mit Wladimir Putin.

Tschechien begann schon früh damit, Kampfpanzer, Raketenwerfer und große Artilleriegeschütze nach Kiew zu liefern. "Es war frustrierend zu sehen, dass Länder, die weitaus wohlhabender und mächtiger sind, untätig blieben, während es für die Ukrainer und damit auch für uns um Leben und Tod ging", sagte Kopecny.


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