Overton: Frauen und Männer driften politisch in unterschiedliche Richtungen (Feminismus)
Es scheint so zu sein, dass der Feminismus zu einer Politisierung der Privatsphäre geführt hat, was wiederum gravierende Auswirkungen auf das Familienleben, die Sexualität und Fertilität zu haben scheint. Da die Deutschen damit "aussterben" und deren Wissen, Innovationskraft und Fleiß nicht durch affrikanische Hilfskräfte ersetzt werden wird, wird dieses Land seine Wirtschaftskraft und Leistungsfähigkeit verlieren. Durch die Linksgrünen wird derzeit das "Nehmen" statt Wertschöpfung sogar noch massiv unterstützt.
Frauen und Männer driften politisch in unterschiedliche Richtungen
Junge Frauen tendieren zum Linksliberalen, junge Männer zum Konservativismus/Autoritären. Die sich verändernden Geschlechterverhältnisse bergen gesellschaftlichen Sprengstoff.
Die Konrad Adenauer Stiftung hat eine Umfrage zu den europapolitischen Einstellungen von Erstwählerinnen und Erstwählern gemacht. Einbezogen wurden auch die jungen Menschen ab 16 Jahren, da sie bei der kommenden EU-Wahl auch wahlberechtigt sind. Die EU-Mitgliedschaft Deutschlands finden 81% der 16-22-Jährigen gut, sie sind auch für eine weitere Integration, auch wenn eine große Mehrheit sagt, die Politik in der EU sei ihr zu kompliziert und sie seien gegenüber den Politikern misstrauisch.
Gefragt, welche Partei Problemlösungskompetenz für Europa habe, wissen dies 37% nicht, 14% nennen jeweils AfD und SPD, 13% die Grünen. BSW wurde als Option nicht angeboten. Und hier wird deutlich, dass die Position der jungen Frauen und Männer deutlich voneinander abweicht. So können 54% der Erstwählerinnen die Frage nicht beantworten, das sagen hingegen nur 25% der Erstwähler: „Die Linke schneidet unter den Erstwählerinnen mit 13 Prozent deutlich besser ab als unter den Erstwählern (1 Prozent). Die CDU/CSU und die SPD erhalten dagegen bei den jungen Männern deutlich mehr Nennungen. Die CDU/CSU nennen 18 Prozent der Erstwähler bei der Problemlösungskompetenz für Europa, aber nur 1 Prozent der Erstwählerinnen. Die SPD erhält 15 Prozent der Nennungen unter Erstwählern, aber nur 4 Prozent unter Erstwählerinnen.“ Ähnlich präferieren die jungen Männer auch stärker die AfD als die jungen Frauen. Wie das bei den Grünen und der FDP ausgefallen ist, erfahren wir allerdings nicht.
Bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern haben die jüngeren Menschen anteilsmäßig mehr die AfD gewählt als die älteren, die aber bei den Wählern beliebter ist als bei den Wählerinnen. Die Männer neigen mehr zu konservativen und rechten Parteien, die Frauen mehr zu linken und grünen Parteien – und das ist ein internationaler Trend. Das Auseinanderdriften verstärkte sich in den letzten Jahren. Es geht also nicht nur um die Unterschiede zwischen Stadt und Land oder zwischen den Generationen, sondern auch um einen bedeutender werdenden Konflikt zwischen den Geschlechtern.
Die jungen Männer sind jetzt konservativer als die jungen Frauen
Der Economist hat dem Thema eine Titelstory gewidmet und Umfrageergebnisse aus 20 reichen Staaten verglichen. 2002 hat es danach noch kaum einen Unterschied zwischen 18-29-jährigen Frauen und Männern gegeben, die sich auf einer Skala von 1-10 von sehr liberal bis sehr konservativ einschätzen sollten. Das ist eine amerikanische Unterscheidung, europäisch wäre liberal wohl eher mit links zu übersetzen. Seitdem ist der Unterschied im Durchschnitt der 20 Länder auf 0,75 angestiegen, wobei die Männer sich relativ konstant bei 4,9, also in der Mitte, einstuften, mit einem Anstieg 2018 Richtung konservativ. Die Frauen wurden etwa seit 2014 immer liberaler. Sie stehen nun bei 4,2 in der Skala, Tendenz stärker liberal. Man könnte vermuten, dass der Aufstieg von Trump und anderen rechten Parteien, die eher Männer attraktiv finden und die ein überkommenes Geschlechterverhältnis (klassische Familie, Anti-LGBTQIA+, gegen Abtreibung etc.) propagieren, die Frauen stärker Richtung „liberal“ getrieben hat.
„In allen von uns untersuchten großen Ländern waren die jungen Männer konservativer als die jungen Frauen“, schreibt der Economist in Bezug auf Umfragen 2022 oder später. „In Polen betrug der Unterschied 1,1 Punkte auf einer Skala von 1-10. In Amerika betrug er satte 1,4, in Frankreich 1, in Italien 0,75, in Großbritannien 0,71 und in Südkorea 0,74. Männer und Frauen haben die Welt schon immer unterschiedlich gesehen. Auffallend ist jedoch, dass sich eine Kluft in den politischen Ansichten aufgetan hat, da jüngere Frauen deutlich liberaler werden, während ihre männlichen Altersgenossen dies nicht sind.“
In Deutschland beträgt der Unterschied ebenfalls 0,7, aber Frauen und Männer ordnen sich am liberalsten ein. In Australien gibt es kaum einen Unterschied zwischen Männern und Frauen, beide sehen sich eher konservativ. In Polen, Italien, Frankreich und den USA stufen sich Männer am konservativsten ein. Besonders krass ist das Auseinanderdriften in Südkorea, wo die jungen Männer dann auch bei den Präsidentschaftswahlen überwiegend für den Kandidaten der rechten und antifeministischen Partei Gungminui-him (Macht der Bürger) und die jungen Frauen den der liberalen Deobureo-minju-Partei gewählt haben. 58% der Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren wählten den Rechten, eine ebenso große Mehrheit der jungen Frauen den Liberalen. 80 Prozent der Männer in dem Alter sagen, sie würden diskriminiert, bei den Über-60-Jährigen sind es nur 30 Prozent.
Ansgar Hudde vom Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) der Universität zu Köln hat in einer Studie gezeigt, dass 18-24-jährige Frauen ab 2017 in Bundestagswahlen deutlich linker als die gleichaltrigen Männer gewählt haben. 2021 sei der Unterschied noch einmal verstärkt gewesen. AfD und FDP sind eher Männerparteien, SPD, Grüne und Die Linke eher Frauenparteien. Nach Hudde hat sich das Wählerverhalten in den letzten Jahrzehnten stark verändert: „In den 1950er und 1960er Jahren haben Frauen deutlich konservativer gewählt als Männer. In den 1970er und 1980ern waren die Geschlechterunterschiede klein. Seit den Nullerjahren nehmen die Geschlechterunterschiede im Wahlverhalten zu.“
Spaltung der Gesellschaft
Die Folgen können schwerwiegend sein, weil zu den politischen Konsequenzen die Auswirkungen auf das Geschlechterverhalten beim Dating, in den Beziehungen und der Kindererziehung kommen: „Wenn Geschlecht zunehmend zur politischen Trennlinie wird, bedeutet das, die Trennlinie zieht sich mitten durch viele Familien, Freundeskreise und Paare“, sagt der Soziologe. „Dies kann dazu führen, dass es immer mehr Paare, Freundeskreise und Familien gibt, in denen die Mitglieder politisch gespalten sind. Das kann politische Konflikte an den Küchentisch tragen.“ Und wenn Frauen und Männer auch politisch Gleichgesinnte suchen, wird die Zahl der Übereinstimmungen geringer. Das könnte auch dazu führen, dass Bewegungen wie Incel (Einblick in die verrückte Welt der Incel-Extremisten) und der Rückgang sexuellen Verhaltens sowie Asexualität sich verstärken (Sex, nein danke!).
Auch der Rückgang der Eheschließungen und vor allem der Absturz der Geburtenrate, besonders drastisch in Südkorea, wo auch die politischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern sehr groß sind, dürften eine Folge sein. Wenn jetzt die rechte Regierung eine schnelle U-Bahn zur Verkürzung der Pendlerzeiten und zur Steigerung der Geburtenrate bauen will, ist das geradezu grotesk und wird an der Beziehungsproblematik der zunehmend konservativen Männer und der Frauen, die sich den traditionellen Familienmodellen nicht mehr unterwerfen wollen, nichts ändern. 2023 ist die Heiratsrate wieder angestiegen, aber nur, weil zunehmend Paare mit einem Partner aus dem Ausland heiraten. Vor allem die Männer suchen sich Frauen vor allem aus Vietnam, China oder Thailand, die entsprechend konservativ sind, während bei Frauen der größte Anteil aus den USA kommt. Nach einer Umfrage waren 53,2 Prozent der weiblichen Befragten der Meinung, dass Heirat und Geburt für Frauen nicht wichtig sind, verglichen mit 25,8 Prozent der männlichen Befragten.
Männer sehen sich zunehmend als das schwächere Geschlecht oder auf der Verliererseite. Das könnte dazu führen, dass mit autoritären Regierungen bis hin zu islamistischen Extremen versucht wird, die Frauen wieder in die traditionellen Rollen hineinzuzwingen. Der Krieg lässt wieder den Kult der Männlichkeit entstehen, kriegerische Kulturen, die Kriegstüchtigkeit propagieren und pflegen, sind männlich. Dass die Taliban den Frauen höhere Bildung und Studium verweigern, ist Ausdruck dieser Angst. Tatsächlich studieren in den westlichen Ländern inzwischen mehr Frauen als Männer. Mehr Frauen als Männer machen einen Hochschulabschluss, eine Promotion oder Habilitation, das wird sich auch bald auf die Professorenstellen auswirken (Zahlen für Deutschland).
Im Economist werden die Gründe für das Auseinanderdriften so gesehen: „Was ist da los? Die wahrscheinlichsten Ursachen für diese wachsende Spaltung sind Bildung (junge Männer bekommen weniger davon als junge Frauen), Erfahrung (fortgeschrittene Länder sind weniger sexistisch geworden, und Männer und Frauen erleben dies unterschiedlich) und Echokammern (soziale Medien verschärfen die Polarisierung). Auch in den Demokratien schüren viele Politiker auf der Rechten geschickt die Beschwerden junger Männer, während viele auf der Linken kaum anerkennen, dass junge Männer echte Probleme haben.“
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