Polizei ... staatliche Diebesbande, die Staat (also uns Bürger) beklaut! (Gesellschaft)
Betrug in Polizeiwerkstatt: Gesamte Belegschaft unter Verdacht
In der Zentralwerkstatt für Polizeifahrzeuge in MV soll die komplette Belegschaft ihre privaten PKW repariert und dafür auch dienstlich gelieferte Materialien genutzt haben.
Die Ermittler rückten am Mittwoch in der zentralen KfZ-Werkstatt der Landespolizei in Schwerin an – aber nicht, um einen reparierten Dienstwagen abzuholen. Die Beamten hatten Durchsuchungsbeschlüsse vom Amtsgericht Schwerin für die Spinde der Werkstattmitarbeiter dabei.
Mitarbeiter schraubten nicht nur an Polizeiautos
Die Staatsanwaltschaft in der Landeshauptstadt ermittelt gegen zwölf Beschuldigte wegen Betruges und Unterschlagung, wie Behördensprecher Stefan Urbanek mitteilte.
Darunter sind elf aktuelle Mitarbeiter der KfZ-Zentralwerkstatt und ein ehemaliger Beschäftigter, wie eine Sprecherin des Innenministeriums erklärte. Damit steht die komplette Belegschaft unter Verdacht.
In der Zentralwerkstatt, die im Landesamt für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz angegliedert ist (LPBK MV), werden eigentlich vorrangig Wasserwerfer, Transporter der Bereitschaftspolizei sowie Fahrzeuge der Landespolizei repariert und gewartet. Auch für Um- und Ausbauten werden Polizeiautos in die Zentralwerkstatt gebracht. Die Mitarbeiter nutzten ihre Arbeitsstätte aber offenbar schon seit längerem noch für andere, private Tätigkeiten.
„Die haben offensichtlich einen Nebenbetrieb für Privatfahrzeuge betrieben“, fasst Staatsanwalt Urbanek die Vorwürfe zusammen. Laut Ermittlungen sollen die 12 Beschuldigten in der Werkstatt seit mehreren Jahren auch an ihren eigenen Pkw und denen von Angehörigen geschraubt haben. Um für sich und andere Kosten zu sparen, erklärt Urbanek. „Abgerechnet“ worden sei wohl über eine Art Trinkgeldkasse.
Dienstlich gelieferte Materialien genutzt
Bei den Privatreparaturen auf Landeskosten handelte es sich offenbar um deutlich mehr, als schnell mal einen Reifen aufzupumpen oder Wischwasser aufzufüllen. „In der Gesamtsumme ist das kein Bagatelldelikt gewesen", beschreibt Urbanek die Dimension. Ihre Nebentätigkeit in der Polizei-Werkstatt hätten die Tatverdächtigen mit einer gewissen Systematik betrieben.
Teilweise sollen die beschuldigten Mitarbeiter für die privaten Autoreparaturen auch dienstlich gelieferte Materialien verwendet haben, heißt es von der Staatsanwaltschaft.